eJournals Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete 91/2

Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete
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0017-9655
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/vhn2022.art16d
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Trend: Digital ist besser!?

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Hannah Wirths
Birte Alber
Anja Starke
Christian W. Glück
Die ersten Lebensjahre von Kindern sind geprägt von einer Vielzahl komplexer Entwicklungsprozesse. Bei einem Teil der Kinder kommt es innerhalb bestimmter Entwicklungsbereiche, wie z.B. der Sprache oder dem Sprechen, zu Schwierigkeiten. Persistierende Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung werden mit dem Begriff Sprachentwicklungsstörung (SES) beschrieben. Diese tritt isoliert oder in Zusammenhang weiterer Primärerkrankungen auf (Neumann et al., 2009). Die Sprachentwicklung von Kindern mit SES verläuft nicht altersgemäß, sie weist zeitliche und inhaltliche Abweichungen auf einer, mehreren oder allen linguistischen Ebenen auf und kann langfristig auch andere Entwicklungsbereiche deutlich beeinflussen (Langen-Müller, Kauschke, Kiese-Himmel, Neumann & Noterdaeme, 2011). Eine frühe Identifikation und spezifische Behandlung ist daher bedeutsam (ebd., Neumann et al., 2009). Im Gesundheitsbereich sind Sprach­therapeut/innen bzw. Logopäd/innen für Diagnostik, Beratung und Therapie verantwortlich, im Bildungsbereich maßgeblich Sonderpädagog/innen mit dem Förderschwerpunkt (FS) Sprache in inklusiven und separierenden Settings. Durch individuell geplante und durch­geführte Therapie- und Fördermaßnahmen werden Kinder mit SES in ihrer sprachlichen Entwicklung unterstützt. Ziel dieser Maßnahmen ist eine umfängliche gesellschaftliche Teilhabe. Mittlerweile spielen digitale Medien im Alltag aller Personen, insbesondere aber in den jüngeren Generationen, eine bedeutsame Rolle. Neben Sprach- und Kommunikationskompetenzen sind Medienkompetenzen Schlüssel für eine erfolgreiche Partizipation. „Neue Medien sollten demnach nicht aus dem Leben der Kinder ausgeschlossen, sondern vielmehr sollte der Umgang mit ihnen explizit gefördert werden“ (Starke, Mühlhaus & Ritterfeld, 2016, S. 31).
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151 151 VHN, 91. Jg., S. 151 -154 (2022) DOI 10.2378/ vhn2022.art16d © Ernst Reinhardt Verlag < RUBRIK > < RUBRIK > Digital ist besser! ? Digitale Kompetenzen in der Sprachtherapie und im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Sprache Hannah Wirths 1 , Birte Alber 2 , Anja Starke 2 , Christian W. Glück 1 1 Universität Leipzig 2 Universität Bremen TRE ND TH EME NSTR ANG Bildung und Förderung von Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen Die ersten Lebensjahre von Kindern sind geprägt von einer Vielzahl komplexer Entwicklungsprozesse. Bei einem Teil der Kinder kommt es innerhalb bestimmter Entwicklungsbereiche, wie z. B. der Sprache oder dem Sprechen, zu Schwierigkeiten. Persistierende Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung werden mit dem Begriff Sprachentwicklungsstörung (SES) beschrieben. Diese tritt isoliert oder in Zusammenhang weiterer Primärerkrankungen auf (Neumann et al., 2009). Die Sprachentwicklung von Kindern mit SES verläuft nicht altersgemäß; sie weist zeitliche und inhaltliche Abweichungen auf einer, mehreren oder allen linguistischen Ebenen auf und kann langfristig auch andere Entwicklungsbereiche deutlich beeinflussen (Langen-Müller, Kauschke, Kiese- Himmel, Neumann & Noterdaeme, 2011). Eine frühe Identifikation und spezifische Behandlung ist daher bedeutsam (ebd.; Neumann et al., 2009). Im Gesundheitsbereich sind Sprachtherapeut/ innen bzw. Logopäd/ innen für Diagnostik, Beratung und Therapie verantwortlich, im Bildungsbereich maßgeblich Sonderpädagog/ innen mit dem Förderschwerpunkt (FS) Sprache in inklusiven und separierenden Settings. Durch individuell geplante und durchgeführte Therapie- und Fördermaßnahmen werden Kinder mit SES in ihrer sprachlichen Entwicklung unterstützt. Ziel dieser Maßnahmen ist eine umfängliche gesellschaftliche Teilhabe. Mittlerweile spielen digitale Medien im Alltag aller Personen, insbesondere aber in den jüngeren Generationen, eine bedeutsame Rolle. Neben Sprach- und Kommunikationskompetenzen sind Medienkompetenzen Schlüssel für eine erfolgreiche Partizipation. „Neue Medien sollten demnach nicht aus dem Leben der Kinder ausgeschlossen, sondern vielmehr sollte der Umgang mit ihnen explizit gefördert werden“ (Starke, Mühlhaus & Ritterfeld, 2016, S. 31). Die Digitalisierung macht somit auch vor den Bereichen Sprachtherapie und Sonderpädagogik keinen Halt und stellt Fachpersonen vor neue Herausforderungen (Meinel, 2020). Zwar sind digitale Tools durchaus schon lange etabliert, etwa in Form von elektronischen Kommunikationshilfen im Bereich der Unterstützten Kommunikation, allerdings steht mittlerweile eine Vielzahl an Hard- und Software zur Verfügung, welche in den Aufgabenfeldern Diagnostik, Unterricht sowie Förderung und Therapie von Sprache potenziell Anwendung finden können (Reber, 2016). Digitale Medien, wie bspw. Applikationen (Apps), können eine sinnvolle Ergänzung zur analogen Therapie bzw. Förderung darstellen (siehe z. B. Reber & Kaiser-Mantel, 2020), indem sie etwa die Motivation bei Kindern oder auch die Therapiefrequenz erhöhen. Darüber hinaus liegt das große Potenzial digitaler Medien vor allem in den Möglichkeiten der Individualisierung, sei es aktiv durch therapeutische und pädagogische Fachpersonen oder zukünftig auch durch adaptive technische Lösungen. VHN 2 | 2022 152 HANNAH WIRTHS, BIRTE ALBER, ANJA STARKE, CHRISTIAN W. GLÜCK Digitale Kompetenzen im Förderschwerpunkt Sprache TRE ND Um das Potenzial digitaler Medien im therapeutischen und sonderpädagogischen Alltag ausnutzen zu können, bedarf es eines bewussten, zielgerichteten und reflexiven Einsatzes digitaler Technologien und der Kombination mit analogen Arbeitsweisen (Starke & Mühlhaus, 2018; Starke et al., 2016). Dazu benötigen Sprachtherapeut/ innen und Sonderpädagog/ innen ein Set aus entsprechendem Wissen, Fähig-/ Fertigkeiten und Einstellungen. Kommen digitale Medien und Technologien bspw. bei der Förderung und Therapie mit Kindern zum Einsatz, müssen fachliche und digitale Kompetenzen gleichermaßen berücksichtigt und in Verbindung gebracht werden. Ein rein technisches Wissen etwa um die Funktionen eines Tools reicht nicht aus. Vielmehr muss eine Technologie auf ihre technische Eignung für die Zielgruppe (z. B. Barrierefreiheit), datenschutzrechtliche Aspekte sowie auch hinsichtlich fachlicher Aspekte (z. B. Wortauswahl, Passung zu spezifischer Förder-/ Therapiemethode) geprüft werden. Die Ergebnisse müssen bewusst innerhalb der Entscheidungsfindung für oder gegen die Nutzung digitaler Medien sowie ggf. über die Art und Weise des Einsatzes integriert werden. Es braucht spezifische sprachtherapeutische bzw. sonderpädagogische digitale Kompetenzen. Diese spielen in allen Aufgabenfeldern der Sonderpädagogik und der Sprachtherapie eine zunehmend zentrale Rolle. Die Verankerung der Vermittlung digitaler Kompetenzen in Aus-, Fort- und Weiterbildungen beider Disziplinen wird zunehmend gefordert (u. a. Kultusministerkonferenz [KMK], 2017; Euben, 2020; Leinweber & Dockweiler, 2020), ist derzeit aber nicht oder nur vereinzelt in entsprechenden Curricula vorzufinden. Insbesondere in der Lehrer/ innenbildung bestehen bereits Beschreibungen digitaler Kompetenzen (z. B. DigComp, DigCompEdu, digi.kompP, DiKoLAN usw.). Diese beinhalten zwar auch für die Sonderpädagogik und Sprachtherapie relevante Aspekte, werden den spezifischen Aufgabenfeldern jedoch nicht ausreichend gerecht. Es braucht eine fachspezifische Erfassung und Systematisierung (Jaecks, Johannsen, Lehmden & Jonas, 2020) zur Entwicklung und Anpassung von Curricula und Lehr-Lern-Situationen, um Sprachtherapeut/ innen und Sonderpädagog / innen angemessen auf die digitale Berufswelt vorbereiten zu können. In Kooperation der Universitäten Bremen und Leipzig entstand die Arbeitsgruppe „Digitale Kompetenzen in Sprachtherapie und Sonderpädagogik Sprache“, welche sich derzeit mit der Erarbeitung ebendieser fachspezifischer Kompetenzrahmen befasst. Im Rahmen des Verbundprojekts PraxisdigitaliS (Praxis digital gestalten in Sachsen) 1 wird am Lehrstuhl für Pädagogik im Förderschwerpunkt Sprache und Kommunikation der Universität Leipzig ein entsprechender Kompetenzrahmen für Sonderpädagog/ innen erstellt. Dieser beinhaltet neben den allgemein benötigten digitalen Kompetenzen, wie sie z. B. in der Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ der KMK (2017) beschrieben werden („Produzieren & Präsentieren“, „Schützen & sicher Agieren“ usw.), auch spezifische Kompetenzen zur Gewährleistung von Barrierefreiheit sowie zur Ermöglichung von Teilhabe und Assistenz (s. Liesen & Rummler, 2016). Der DiKo-Sopaed.sk (Digitale Kompetenzen in der Sonderpädagogik im Förderschwerpunkt Sprache & Kommunikation) systematisiert bisher in sieben Kompetenzbereichen (sonderpädagogische) digitale Kompetenzen, die in den sonderpädagogischen Aufgabenfeldern Diagnostik, Förderung, Unterricht sowie Kooperation und Beratung Anwendung finden. Dieser Rahmen soll es zukünftig ermöglichen, den Erwerb und den Ausbau jener Kompetenzen strukturiert in die Curricula der Lehramtsstudiengänge zu integrieren. Dabei sind auch die Bildungsaufgaben aus der zweiten und dritten Phase der Lehrer/ innenbildung VHN 2 | 2022 153 HANNAH WIRTHS, BIRTE ALBER, ANJA STARKE, CHRISTIAN W. GLÜCK Digitale Kompetenzen im Förderschwerpunkt Sprache TRE ND einzubeziehen. Es wird angeregt, für die Umsetzung in die Bedingungen vor Ort ein sogenanntes digitales Fachkonzept zu entwickeln. Im Rahmen des genannten Projektes findet derzeit eine Pilotierung für das Studienmodul Diagnostik statt. (Weitere Informationen zum Projekt unter: www.erzwiss.uni-leipzig.de/ spracheundkommunikation) Ein digitaler Kompetenzrahmen für die Sprachtherapie/ Logopädie wird aktuell an der Universität Bremen im Arbeitsbereich Inklusive Pädagogik im Schwerpunkt Sprache entwickelt. DiKoST-T (Digitale Kompetenzen in der Sprachtherapie - Therapieren) umfasst sprachtherapeutische digitale Kompetenzen, die im logopädischen Handlungsfeld „Therapieren/ Behandeln“ notwendig sein können. Unterschieden werden handlungsfeldspezifische Kategorien (z. B. „Auswählen und Anpassen von Therapievariablen“) und allgemeine Kategorien (z. B. „(Selbst-)Reflexion“). Die allgemeinen Kategorien umfassen Kompetenzen, die sowohl im Bereich Therapieren als auch in anderen sprachtherapeutischen Handlungsfeldern zum Einsatz kommen, z. B. Diagnostizieren oder Dokumentieren. Die Identifikation und Beschreibung sprachtherapeutischer digitaler Kompetenzen bezieht die gegenseitige Beeinflussung von Therapie und digitalem Medieneinsatz ein. Einerseits ermöglicht der Einsatz digitaler Medien die Entstehung neuer Therapieformate, -inhalte, -methoden und -konzepte. Andererseits können therapeutische Überlegungen, Bedarfe und Vorlieben in die Entwicklung digitaler Medien einfließen. DiKoST-T formuliert Kompetenzen auf unterschiedlichen Niveaustufen, um die digitalen Kompetenzen von sprachtherapeutischen Fachpersonen individuell und kontextabhängig beschreiben und erfassen zu können. Auf dieser Basis sollen u. a. die Erhebung entsprechender Kompetenzen, die Feststellung von Bedarfen an Aus- und Weiterbildung und die Erstellung und Anpassung von sprachtherapeutischen Curricula und Fortbildungen ermöglicht werden. Die vorgestellten Kompetenzrahmen sollen es in Zukunft ermöglichen, Aus- und Weiterbildungsinhalte anzupassen, um (angehende) Sprachtherapeut/ innen und Sonderpädagog/ innen im FS Sprache zu befähigen, digitale Medien sinnvoll und verantwortungsbewusst in ihr professionelles Handeln zu integrieren und zukünftige digitale sowie technologische Neuerungen für die Nutzung in Sprachtherapie und Sonderpädagogik zu erschließen. So können Potenziale, die digitale Medien für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit SES bieten, vollumfänglich genutzt und auch weiterentwickelt werden. Anmerkung 1 Das diesem Trendbeitrag zugrunde liegende Vorhaben wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01JA2017A gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autor/ innen. Literatur Euben, D. (2020). Top 10 Ethical Considerations in Using Telepractice. Abgerufen am 23. 7. 2021 von https: / / leader.pubs.asha.org/ do/ 10.1044/ 2020- 0513-ethics-telepractice/ full/ Jaecks, P., Johannsen, K., Lehmden, F. v. & Jonas, K. (2020). Zukunftskonzept Digitalisierung. Fünf Forderungen für die digitale Sprachtherapie. Logos, 28 (3), 184 -188. Kultusministerkonferenz/ KMK (Hrsg.) (2017). Strategie der Kultusministerkonferenz „Bildung in der digitalen Welt“. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 8. 12. 2016 in der Fassung vom 7. 12. 2017. Abgerufen am 11. 3. 2020 von https: / / www.kmk.org/ fileadmin/ pdf/ Presse UndAktuelles/ 2018/ Digitalstrategie_2017_mit_ Weiterbildung.pdf Langen-Müller, U. de, Kauschke, C., Kiese-Himmel, C., Neumann, K. & Noterdaeme, M. (Hrsg.) (2011). Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen VHN 2 | 2022 154 HANNAH WIRTHS, BIRTE ALBER, ANJA STARKE, CHRISTIAN W. GLÜCK Digitale Kompetenzen im Förderschwerpunkt Sprache TRE ND (SES), unter Berücksichtigung umschriebener Sprachentwicklungsstörungen (USES). Interdisziplinäre S2k-Leitlinie. Abgerufen am 28. 5. 2021 von https: / / dgpp.de/ cms/ media/ download_gal lery/ S2k-LL-SES.pdf Leinweber, J. & Dockweiler, C. (2020). Perspektiven der Digitalisierung in der Logopädie/ Sprachtherapie. Ein Überblick über die Herausforderungen für Theorie, Forschung und Praxis. Forum Logopädie, 34 (3), 6 -9. Liesen, C. & Rummler, K. (2016). Digitale Medien und Sonderpädagogik. Eine Auslegeordnung für die interdisziplinäre Verbindung von Medien- und Sonderpädagogik. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 22 (4), 6 -12. Meinel, C. (2020). Digitale Kompetenzen und Schulbildung. In M. Friedrichsen & W. Wersig (Hrsg.), Digitale Kompetenz. Herausforderungen für Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, 29-35. Wiesbaden: Springer Fachmedien. https: / / doi.org/ 10.1007/ 978-3-658-22109-6_1 Neumann, K., Keilmann, A., Rosenfeld, J., Schönweiler, R., Zaretsky, Y. & Kiese-Himmel, C. (2009). Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern. Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (gekürzte Fassung). Kindheit und Entwicklung, 18(4), 222-231. https: / / doi.org/ 10.1026/ 0942-5403.18.4.222 Reber, K. (2016). Auf dem Weg zur vierten Kulturtechnik: Mediendidaktik im Förderschwerpunkt Sprache. Praxis Sprache, 61 (1), 33 -40. Reber, K. & Kaiser-Mantel, H. (2020). Apps für Schule und Therapie. Sonderpädagogik - Inklusion - Förderschwerpunkt Sprache - Sprachtherapie. Abgerufen am 5. 1. 2021 von http: / / karinreber2. paedalogis.com/ fobis/ AppsSchuleTherapie_ Reber-KaiserMantel.pdf Starke, A., Mühlhaus, J. & Ritterfeld, U. (2016). Neue Medien in Therapie und Unterricht für Kinder mit dem Förderschwerpunkt Sprache. Praxis Sprache, 61 (1), 28 -32. Starke, A. & Mühlhaus, J. (2018). App-Einsatz in der Sprachtherapie. Die Nutzung evidenzbasierter und ethisch orientierter Strategien für die Auswahl von Applikationen. Forum Logopädie, 32 (2), 22 -26. Anschriften der Autor/ innen Hannah Wirths Prof. Dr. Christian W. Glück Universität Leipzig Institut für Förderpädagogik Marschnerstraße 29 e D-04109 Leipzig E-Mail: hannah.wirths@uni-leipzig.de christian.glueck@uni-leipzig.de Birte Alber Prof. Dr. Anja Starke Universität Bremen FB 12 Erziehungs- und Bildungswissenschaften Universitäts-Boulevard 11/ 13 D-28359 Bremen E-Mail: birte.alber@uni-bremen.de anja.starke@uni-bremen.de