eJournals Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete 93/VHN Plus

Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete
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0017-9655
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2024
93VHN Plus

Fachbeitrag: Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen – ein systematisches Review zur internationalen Studienlage unter Berücksichtigung sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher

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2024
Daniel Mays
Susanne Heumann
Franka Metzner-Guczka
Silke Pawils
Schulgesundheitsfachkräfte arbeiten an der Schnittstelle zwischen Bildungs- und Gesundheitswesen und unterstützen Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen Gesundheitsbereichen. Insbesondere die Gruppe sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher weist einen hohen Versorgungs- und Präventionsbedarf auf. Ziel der vorliegenden Übersichtsarbeit war es, internationale Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit von Schulgesundheitsfachkräften für sozial benachteiligte Kinder zusammenzufassen. Im Verlaufe des Reviewprozesses wurden Primärstudien zur Wirksamkeit der Schulgesundheitsfachkräfte für sozial benachteiligte Kinder aus dem Datenpool eines bereits durchgeführten Overview of Reviews (k=289 Studien) durch dasselbe Forschungsteam systematisch identifiziert und analysiert. In nach a priori festgelegten Ein- und Ausschlusskriterien ausgewählten k=6 Primärstudien wurden sozial benachteiligte Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten, einer Depression, getrenntlebenden Eltern und auch Asthma untersucht. Das Literaturreview zeigt, dass Schulgesundheitsfachkräfte eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung der Gesundheit von sozial benachteiligten Kindern mit Asthma spielen können, wobei die Datenlage zur Thematik insgesamt Lücken aufweist. In der Gesamtschau sprechen die Ergebnisse in der Tendenz für die Implementierung von Schulgesundheitsfachkräften – insbesondere an Schulen mit einem überproportional hohen Anteil an sozial benachteiligten Kindern, um den Aufbau eines vermehrt inklusiven und damit bildungs- und gesundheitsgerechteren Schulsystems in Deutschland zu erreichen.
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1 FACH B E ITR AG VHN plus VHN plus , 93. Jg. (2024) DOI 10.2378/ vhn2024.art08d © Ernst Reinhardt Verlag Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen - ein systematisches Review zur internationalen Studienlage unter Berücksichtigung sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher Daniel Mays 1+ , Susanne Heumann 2, 3+ , Franka Metzner-Guczka 1,2* , Silke Pawils 2* 1 Universität Siegen 2 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 3 Universität Bielefeld + geteilte Erstautor/ innenschaft * geteilte Letztautor/ innenschaft Zusammenfassung: Schulgesundheitsfachkräfte arbeiten an der Schnittstelle zwischen Bildungs- und Gesundheitswesen und unterstützen Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen Gesundheitsbereichen. Insbesondere die Gruppe sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher weist einen hohen Versorgungs- und Präventionsbedarf auf. Ziel der vorliegenden Übersichtsarbeit war es, internationale Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit von Schulgesundheitsfachkräften für sozial benachteiligte Kinder zusammenzufassen. Im Verlaufe des Reviewprozesses wurden Primärstudien zur Wirksamkeit der Schulgesundheitsfachkräfte für sozial benachteiligte Kinder aus dem Datenpool eines bereits durchgeführten Overview of Reviews (k = 289 Studien) durch dasselbe Forschungsteam systematisch identifiziert und analysiert. In nach a priori festgelegten Ein- und Ausschlusskriterien ausgewählten k = 6 Primärstudien wurden sozial benachteiligte Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten, einer Depression, getrenntlebenden Eltern und auch Asthma untersucht. Das Literaturreview zeigt, dass Schulgesundheitsfachkräfte eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung der Gesundheit von sozial benachteiligten Kindern mit Asthma spielen können, wobei die Datenlage zur Thematik insgesamt Lücken aufweist. In der Gesamtschau sprechen die Ergebnisse in der Tendenz für die Implementierung von Schulgesundheitsfachkräften - insbesondere an Schulen mit einem überproportional hohen Anteil an sozial benachteiligten Kindern, um den Aufbau eines vermehrt inklusiven und damit bildungs- und gesundheitsgerechteren Schulsystems in Deutschland zu erreichen. Schlüsselbegriffe: Bildungssystem, soziale Ungleichheit, gesundheitliche Ungleichheit, Schulgesundheitsfachkräfte, school nurse School Nurses in Public Schools - a Systematic Review Focusing on Socially Disadvantaged Children and Adolescents Summary: School nurses work at the intersection of education and health care, supporting children and adolescents in a variety of health care settings. In particular, the group of socially disadvantaged children and adolescents shows a high need for care and prevention. The aim of this review was to summarize international research findings on the effectiveness of school nurses for socially disadvantaged children. During the review process, primary studies on the effectiveness of school nurses for socially disadvantaged children VHN plus 2 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus 1 Die Schulgesundheitsfachkraft Schulgesundheitsfachkräfte (SGFK) sind medizinisch ausgebildete Fachkräfte, die sowohl im Schulals auch im Gesundheitsbereich tätig sind und Schulen dabei unterstützen - ihrem Auftrag entsprechend -, möglichst umfassende gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen für alle in Schulen lernenden und arbeitenden Menschen zu entwickeln (Godson, 2012). Voraussetzung für die Tätigkeit als SGFK sind sowohl medizinisch-pflegerische als auch pädagogische Kompetenzen (Kuhl & Spies, 2013), allerdings fehlen bislang standardisierte Richtlinien für das Berufsbild der SGFK in Deutschland (Maulbecker-Armstrong, Schulenberg & Binder, 2020). Im Rahmen eines Pilotprojekts in Brandenburg und Hessen (Tannen, Adam, Ebert & Ewers, 2018) wurden auf der Grundlage einer Machbarkeitsstudie der AWO (Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Potsdam e.V.) Mindestanforderungen für die berufliche Qualifikation der SGFK festgelegt. Um den Beruf der SGFK ausüben zu dürfen, musste man examinierte Pflegekraft sein und mindestens drei Jahre Berufserfahrung vorweisen. Außerdem wurden Pflegekräfte berufsbegleitend supervidiert (SPLASH I, Tannen et al., 2018). Zu den Praktiken der SGFK gehören die Akut-/ Notfall- und Präventivversorgung, die Koordination der Versorgung sowie die Unterstützung bei der Bewältigung chronifizierter Erkrankungen (Centers for Disease Control and Prevention [CDC]; Best et al., 2021). Dadurch wird der Schulkontext zur Schnittstelle zwischen dem Gesundheitssystem und dem Bildungssystem und bietet sich deshalb als zentrales Interventionsfeld für gesundheitliche Maßnahmen für Kinder und Jugendliche an. An Schulen werden alle Schulkinder erreicht, die sich in einem entscheidenden Entwicklungsstadium befinden, das durch zahlreiche körperliche, emotionale und kognitive Veränderungen gekennzeichnet ist (Manganello, 2008). Neue Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften, der Epigenetik, der Molekularbiologie sowie den Sozialwissenschaften liefern stichhaltige Belege dafür, dass eine chronische Belastung durch ungünstige soziale Bedingungen und Umweltfaktoren im Kindesalter nachteilige Auswirkungen auf die kognitive und soziale Entwicklung bis ins Erwachsenenalter haben kann (Okan & World Health Organization, 2019). Kinder, die bereits benachteiligt sind und in Armut leben, sind somit einem höheren gesundheitlichen Risiko ausgesetzt (Shonkoff, Boyce & McEwen, 2009; McEwen & McEwen, 2017; Fine & Sung, 2014). Ein Auftrag der SGFK ist es, Interventionsmaßnahmen in einem frühestmöglichen Entwicklungsstadium anzubieten, um gesundheitliche Defizite im Erwachsenenalter zu vermeiden, um somit den langfristigen Folgen einer frühen sozialen Benachteiligung entgegenzuwirken (Kindi, McCabe & McCann, 2022; Okan, Bröder, Pinheiro & Bauer, 2016). were systematically identified and analyzed from the data pool of a previously conducted Overview of Reviews (k = 289 studies) by the same research team. Studies selected according to a priori inclusion and exclusion criteria included k = 6 primary studies of socially disadvantaged children with asthma, depression, behavioral problems, and separated parents. The literature review indicates that the school nurse can play a key role in improving the health of socially disadvantaged children with asthma, although the overall data on the topic can be considered insufficient. Overall, the results tend to favor the implementation of school nurses - especially in schools with a disproportionately high amount of socially disadvantaged children, in order to achieve an increasingly inclusive and thus more educationally and health-oriented school system in Germany. Keywords: Education system, students, social inequality, health disparities, school nurse VHN plus 3 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus Die Tätigkeit der SGFK basiert auf möglichst standardisierten Praktiken und umfasst drei zentrale Aspekte der Gesundheit von Schulkindern (Alizadeh, Törnkvist & Hylander, 2011; Godman et al., 2012; Stockman, 2009; Green & Reffel, 2009): 1) Gesundheitskompetenz, 2) medizinische Gesundheitsversorgung und 3) Gesundheitsförderung (Whitehead, 2006; Crabtree & Davis, 2009; Hoekstra et al., 2016). Diese drei Bereiche ergänzen sich im Hinblick auf das gemeinsame Ziel, die Schule zu einem gesundheitsfördernden Umfeld zu machen, unterscheiden sich jedoch in ihren Ansätzen und Strategien, dieses Ziel zu erreichen (s. Abb. 1) (Godson, 2012). Im Rahmen eines bereits durchgeführten Overview of Reviews (Pawils et al., 2023) wurde der Frage nachgegangen, in welchem Umfang eine umfassende Evidenz für die Wirksamkeit der SGFK vorliegt. Es wurden zahlreiche Übersichtsarbeiten im Rahmen dieser ersten Analyse zusammengefasst (ebd.). Ergebnisse zeigten, dass sich ein großer Teil aller Studien Bewertung der Risiken für das Fortschreiten und Behandlung bestimmter Krankheiten, die durch spezifische Maßnahmen positiv beeinflusst werden können Förderung eines besseren Verständnisses von Gesundheitsinformationen für gesundheitsbezogene Entscheidungen, um Gesundheit zu erhalten oder zu verbessern Entwicklung und Erhaltung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen Aspekt 1: Gesundheitskompetenz Aspekt 2: Medizinische Gesundheitsversorgung Aspekt 3: Gesundheitsförderung Gemeinsames Ziel, die Schule zu einem gesundheitsfördernden Umfeld zu machen Edukativ orientierte Interventionen Medizinisch orientierte Interventionen LehrerInnen Eltern SchülerInnen Pathogenetische Perspektive Salutogenetische Perspektive SchülerInnen mit Gesundheitsproblemen SchülerInnen ohne Gesundheitsprobleme Anmerkung: Drei Kernaspekte der Schulgesundheit - 1) Gesundheitskompetenz, 2) medizinische Gesundheitsversorgung und 3) Gesundheitsförderung - ergänzen sich im Hinblick auf das gemeinsame Ziel, die Schule zu einem gesundheitsfördernden Umfeld zu machen, unterscheiden sich jedoch in ihren Ansätzen und Strategien zur Erreichung dieses Ziels. Abb. 1 Klassifizierung der Arbeitsbereiche der Schulgesundheitsfachkräfte entsprechend ihrer Ansätze und Sichtweisen (Pawils et al., 2023) VHN plus 4 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus primär auf Kinder mit chronischen Erkrankungen bezieht (ebd.). Die Gruppe sozial benachteiligter Kinder wurde dabei kaum explizit repräsentiert, was in Anbetracht des besonders hohen Präventions- und Versorgungsbedarfs von sozial benachteiligten Kindern (Pawils, 2021; Altgeld, 2021; Lampert & Kurth, 2007; Ravens-Sieberer et al. 2007) und belastbarer Grundlagenforschung im Feld verwundert. Bereits im Jahr 1971 prägte J. T. Hart das empirische Gesetz der inversen Versorgung. Gemeint sind damit Gruppen, die zwar besonders bedürftig sind, aber weniger wahrscheinlich eine angemessene Gesundheitsversorgung erhalten (Hart, 1971). Bauer (2005) bezeichnet dieses Phänomen als „Präventionsdilemma“. Aus diesem Grund widmet sich die vorliegende Übersichtsarbeit der Gruppe sozial benachteiligter Kinder und der Prüfung der Wirksamkeit der SGFK für diese Personengruppe. Dazu werden aus dem Datenpool des Overview of Reviews (Pawils et al., 2023) alle Primärstudien mit dem Untersuchungsfokus sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche identifiziert und zusammengefasst. Es soll geprüft werden, ob sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in der SGFK-Forschung ausreichend repräsentiert werden und welche Aussagen bezüglich der Wirksamkeit der SGFK für sozial benachteiligte Kinder gemacht werden können. 2 Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche Aktuelle Studien zu sozialer Benachteiligung und Ungleichheit (Gold, Textor & Zenke, 2022; BVÖGD, 2021; Ellinger & Kleinhenz, 2021) liefern wichtige Hinweise für den Einfluss von sozialen Lebenslagen auf die Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen. Soziale Ungleichheit steht für eine unterschiedliche Teilhabemöglichkeit an wichtigen materiellen und immateriellen Ressourcen (Hradil & Schiener, 2001; Niesyto, 2009 a). Kriterien wie Einkommen, Bildungsniveau, gesellschaftliches Ansehen, Art der Wohnung, Gesundheitsverhalten der Eltern oder ethnische Zugehörigkeit können mit sozialer Ungleichheit in Zusammenhang stehen (Locke, Ginsborg & Peers, 2009; Stárek & Buchtová, 2020). Soziale Ungleichheit beschreibt eine relative Besser- oder Schlechterstellung in einem gesellschaftlichen Kontext (Niesyto, 2009 a). Liegt eine dauerhafte Schlechterstellung vor und demnach eine nachteilhafte Lebensbedingung, spricht man von sozialer Benachteiligung (Niesyto, 2009 b). Soziale Benachteiligung steht in einem engen konzeptionellen Zusammenhang mit Chancenungleichheit (Kaba-Schönstein & Kilian, 2018). Gemeint ist damit, dass sozial benachteiligte Menschen langfristig schlechtere Möglichkeiten und Chancen im Leben haben als andere (Hradil & Schiener, 2001), weshalb sie benachteiligt bzw. vulnerabel sind (Kaba-Schönstein & Kilian, 2018). Das 2022 publizierte Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (Köller et al., 2022) zur Weiterentwicklung der Grundschule fordert genau aus diesem Grund zusätzliche finanzielle Ressourcen, um dieser Dynamik entgegenzuwirken. Sozial benachteiligte Kinder sind nachweislich höheren gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt (Ellert, Neuhauser & Roth- Isigkeit, 2007; Kamtsiuris et al., 2007; Storck, Dupreé & Bölcskei, 2008), leben häufig in schlechteren Wohnbedingungen, zeigen häufiger Defizite im Bereich Ernährung (Mensink et al., 2020; Richter, 2005) und in der Inanspruchnahme von Leistungen der gesundheitlichen Versorgung (Richter, Brand & Rössler, 2002; Mielck, 2000), konsumieren häufiger Nikotin (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2006) und Medien (Hurrelmann, Klocke, Melzer & Ravens-Sieberer, 2003). Auch die Ergebnisse der KIGGS Welle 2 unterstreichen diese Korrelation eindrücklich (Lampert & Kuntz, 2019). VHN plus 5 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus Besondere Bedeutung wird der Frage nach der komplexen Wechselwirkung zwischen sozialer Benachteiligung und Gesundheit beigemessen, denn die Weichen für ein gesundes Leben werden bereits in der Kindheit gestellt (Lampert & Schenk, 2004). Frühe Entwicklungsdefizite, körperliche oder psychische Erkrankungen können sich im Erwachsenenleben manifestieren und zu einer Aufrechterhaltung einer benachteiligten Lebenslage führen. 3 Methode Zur Beantwortung der Forschungsfragen hinsichtlich der Repräsentation sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher und Bündelung der Aussagen zur Wirksamkeit der SGFK für diese Sub-Stichprobe wurde der Korpus der im Overview of Reviews (Pawils et al., 2023) identifizierten Studien zur Wirksamkeit der SGFK erneut analysiert. In der ersten Analyse wurde die Wirksamkeit von SGFK anhand individueller gesundheitlicher Outcomes wie Asthma, Depression, psychische Gesundheit usw. im Allgemeinen erörtert. Außerdem wurden die untersuchten Studien anhand strenger methodischer Kriterien bewertet. In dieser ersten Studie (Pawils et al., 2023) identifizierten die Autorinnen und Autoren k = 16 Reviews, die wiederum j = 289 Primärstudien enthielten, welche tabellarisch zusammengefasst wurden. Ergebnisse zeigten, dass die Wirksamkeit der SGFK für Kinder mit Asthma und Diabetes belegt werden können. Für alle anderen gesundheitlichen Outcomes gibt es zwar Hinweise auf die Wirksamkeit, aufgrund der mangelhaften Studienlage kann aber keine robuste Aussage bezüglich der Wirksamkeit gemacht werden. Die vorliegende Arbeit geht einen Schritt weiter und konzentriert sich auf eine spezifische Bevölkerungsgruppe, nämlich sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Dazu wurde der Datenpool der ersten Arbeit (Pawils et al., 2023) herangezogen, um alle Studien zu identifizieren, die speziell die Wirksamkeit von SGFK für die Gruppe der sozial benachteiligten Kinder und Jugendlichen untersuchen. Der nächste Schritt bestand darin, alle in diesen identifizierten Reviews enthaltenen Primärstudien zu identifizieren und zusammenzufassen. Der methodische Ansatz für die Durchführung des vorliegenden systematischen Reviews orientiert sich an den Leitlinien von Zawacki- Richter und Kollegen (2020), die das Vorgehen bei systematischen Reviews im Bereich der Bildungsforschung beschreiben. 3.1 Fragestellung In der vorliegenden Literaturübersicht soll ein Überblick über das aktuelle Wissen über die Wirksamkeit von SGFK für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche gegeben werden. Zusätzlich sollen mögliche Forschungslücken identifiziert werden. 3.2 Ein- und Ausschlusskriterien Für den Ein- und Ausschluss von Studien wurden folgende Kriterien festgelegt: Untersuchungsgruppe, Intervention, Gesundheitsergebnis und Studiendesign (Population, Intervention, Comparison, Outcome, Study design; PICOS; Amir-Behghadami & Janati, 2020). PICOS ist ein Qualitätskriterium von Literaturübersichten und fungiert als ein Format zur Standardisierung von Ein- und Ausschlusskriterien. Wir schlossen Studien ein, die sich auf sozial benachteiligte Kinder im Alter von 5 bis 21 Jahren bezogen, die einer ethnischen Minderheit angehörten oder bei denen niedriger Bildungsgrad, Einkommen und Gesundheitsverhalten der Eltern eine VHN plus 6 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus Rolle spielten (Einschlusskriterien; EK1) und bei denen entweder die SGFK selbst oder ein von der SGFK geleitetes Gesundheitsprogramm die Intervention darstellte (EK2). Eingeschlossen wurden Studien, die die Auswirkungen von SGFK auf gesundheitsbezogene Outcomes, den Schulbesuch, die schulischen Leistungen oder riskante und schwierige Verhaltensphänomene im schulischen Umfeld untersuchten (EK3). Es wurden nur Studien in englischer und deutscher Sprache berücksichtigt (EK4) ohne zeitlich zu limitieren (siehe Tabelle 1). 3.3 Literaturrecherche und Literaturselektion Im ersten Schritt wurden von November 2020 bis Januar 2021 die Datenbanken Medline, Cochrane Library, Cinahl, Web of Science, Scopus, PubMed, Fachportal Pädagogik, Educational Resource Information Center (ERIC) und Katalog der deutschen Nationalbank nach Literaturreviews zu schulbasierten Interventionen durch SGFK durchsucht. Zusätzlich wurden Google Scholar sowie die Referenzlisten relevanter Publikationen durchsucht und weltweit Einschlusskriterien (EK) Ausschlusskriterien (AK) Untersuchungsgruppe (EK1) Untersuchungsgruppe (AK1) EK1.1 Kinder zwischen 5 und 21 Jahren AK1.1 Eltern EK1.2 Sozial benachteiligte Kinder (Einkommen, Bildungsgrad, Gesundheitsverhalten der Eltern) AK1.2 Kinder jünger als 5 und älter als 21 Jahre EK1.3 Kinder mit chronischen Erkrankungen oder aus einer ethnischen Minderheit stammend AK1.3 LehrerInnen EK1.4 Schulgesundheitsfachkräfte AK1.4 PsychologInnen, SozialarbeiterInnen Intervention (EK2) Intervention (AK2) EK2.1 Wirksamkeit der SGFK für chronische und psychische Erkrankungen AK2.1 Rolle der SGFK EK2.2 Wirksamkeit von Interventionen AK2.2 Finanzielle Aspekte EK2.3 Wirksamkeit von Präventionsprogrammen AK2.3 Interventionen, die nicht die Wirksamkeit der SGFK prüfen EK2.4 Gewalt-, ernährungs-, infektions-, vorsorgebezogene Interventionen AK2.4 Best Practice oder Herausforderungen für SGFK EK2.5 Angst, Stress, Meditation AK2.5 Curriculum Gesundheitsergebnis (EK3) Gesundheitsergebnis (AK3) EK3.1 Psychische und physische Gesundheitsergebnisse AK3.1 Kein Gesundheitsergebnis EK3.2 Gesundheitskompetenz von Kindern AK3.2 Vorteile für SGFK und Eltern Studiendesign (EK4) Studiendesign (AK4) EK4.1 Literaturreviews AK4.1 Primärstudien EK4.2 Peer-reviewed; Englisch, Deutsch AK4.2 Nicht Peer-reviewed, Sprachen außer Englisch und Deutsch Tab. 1 Ein- und Ausschlusskriterien nach dem PICOS-Format VHN plus 7 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus Forscherinnen und Forscher zu SGFK kontaktiert. Der Suchprozess wurde im Februar 2021 abgeschlossen. Die bei dieser systematischen Suche ermittelten Publikationen wurden in EndNote (EndNote 20.1, Bld. 12060; Hupe, 2019), einem Tool zur Literaturverwaltung, exportiert. Duplikate wurden entfernt. Zwei unabhängige Reviewer (SH und FM) überprüften alle Titel, Zusammenfassungen und Volltexte der Publikationen anhand von vorher definierten Ein- und Ausschlusskriterien (s. Tab. 1). Für die vorliegende Studie wurden Primärstudien aus demselben Datenpool wie von Pawils et al. (2023) analysiert. Der Untersuchungsfokus liegt hier auf der Wirksamkeitsanalyse der SGFK für die Populationsgruppe sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher. Die Einschlusskriterien wurden in Anlehnung an Richter und Hurrelmann (2006) formuliert: Bildungsgrad der Eltern, finanzielle Nöte, Gesundheitsverhalten, Zugang zum Gesundheitssystem und ethnische Zugehörigkeit. Artikel, die die Einschlusskriterien nicht erfüllten, wurden entfernt (s. Tab. 1). 3.4 Ermittlung des Verzerrungsrisikos Das „Grading of Recommendations, Assessment, Development and Evaluation-Handbuch“ (GRADE-Handbuch; Schünemann, Brozek, Guyatt & Oxman, 2013) zur Einstufung der Qualität der Evidenz wurde als Leitfaden verwendet, um bei den eingeschlossenen Studien Einschränkungen zu identifizieren, die das Verzerrungsrisiko (Risk of Bias, RoB) beeinflussen (Abb. 2). Hohes Risiko Unklares Risiko Niedriges Risiko 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Obs RCT Fehlende Generalisierbarkeit aufgrund kleiner Stichprobe oder geographischer Limitationen Begründung Herabstufung Anwendungsbereich (RCT/ Obs) Keine randomisierte Zuordnung Keine blinde Zuordnung Selektive Ergebniserstattung Mängel in der Datenerhebung und der Ergebnisbewertung Unzureichende Kontrolle von konfundierten Variablen Unvollständige oder unzureichend kurze Nachbeobachtung (Follow-up) Unterschiedliche Populationen in Experimental- und Kontrollgruppe Keine Kontrollgruppe Andere Limitationen RCT RCT RCT/ Obs RCT/ Obs RCT/ Obs RCT/ Obs RCT/ Obs RCT/ Obs Obs RCT/ Obs +3 +3 +2 +1 +2 +1 +2 +2 +3 +1 Anmerkung: Der Ausgangspunkt für RCTs ist „Niedriges Risiko“ mit 0 Punkten. Der Ausgangspunkt für Observational studies (Obs; Beobachtungsstudien) liegt bei „unklarem Risiko“ mit 5 Punkten. Für jede Einschränkung wird die entsprechende Herabstufung (+1, +2, +3) auf der Skala (0 bis 10) vorgenommen, was zu einer Einstufung des Verzerrungsrisikos führt (gering, unklar, hoch). Die Abstufungen und die Kategorisierung in geringes, unklares und hohes Risiko wurden von den Autoren festgelegt. Abb. 2 Bewertung des Verzerrungsrisikos auf der Grundlage des GRADE-Assessments VHN plus 8 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus 4 Ergebnisse Insgesamt konnten sechs Primärstudien zur Wirksamkeit von SGFK für sozial benachteiligte Kinder identifiziert werden. Darunter sind die untersuchten Outcomes (abhängige Variablen) Asthma, Depression, Verhaltensauffälligkeiten und Häufigkeit der SGFK-Besuche bei Kindern aus Trennungsfamilien. Die unabhängigen Variablen beziehen sich auf Interventionen, durchgeführt durch eine SGFK. Die untersuchte Population bezieht sich auf sozial benachteiligte Kinder. 4.1 Selektionsprozess der Studien Von den 289 Originalstudien aus dem Datenpool (Pawils et al., 2023) erfüllten sechs Primärstudien alle Einschlusskriterien (s. Abb. 3). 4.2 Beschreibung der eingeschlossenen Studien Alle eingeschlossenen Studien stammen aus den USA und schließen den Publikationszeitraum von 1980 bis 2016 ein. Die Stichprobengröße beträgt zwischen 12 (Houck, Darnell & Lussman, 2002) und 610 (Snyder, Minnick & Anderson, 1980) Schülerinnen und Schüler, die zwischen drei und 15 Jahre alt sind. In vier Studien wird das Design einer Beobachtungsstudie verwendet (Buckland, Rose & Greaves, 2005; Christiansen et al., 1997; Houck et al., 2002; Mickel, Shanovich, Evans & Jackson 2016), eine Studie verwendet das randomisierte, kontrollierte Studiendesign (randomized controlled trial; RCT; Noyes et al., 2013) und eine Studie verwendet ein deskriptives Studiendesign (Snyder et al., 1980). Insgesamt werden 22 gesundheitsrelevante Variablen untersucht, die Asthma-Symptome und Depressionen bis hin zu Stressempfindung, Anzahl krankheitsbedingter Tage, Risikoverhaltensweisen, Hyperaktivität und Umgang mit Gleichaltrigen berücksichtigen. In fünf Studien werden positive Effekte bezüglich der Wirksamkeit der SGFK für sozial benachteiligte Kinder erwähnt: Buckland und Kollegen (2005) zeigen, dass Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten, die an einer Gruppentherapie oder Familienberatung teilnahmen, signifikante Verbesserungen im SDQ-Fragebogen „Strengthsand Difficulty Questionnaire“ (SDQ; He, Burstein, Schmitz & Merikangas, 2013) aufwiesen. Christiansen et al. (1997), Mickel et al. (2016) und Noyes et al. (2013) berichten von einer signifikanten Reduktion der Anzahl krankheitsbedingter Tage bzw. einer Verbesserung der Asthmasymptomatik, der Inhalationstechnik sowie einem Wissenszuwachs nach der SGFK-Intervention. Snyder und Kollegen (1980) zeigen in ihrer Studie, dass insbesondere sozial benachteiligte Mädchen die SGFK in Anspruch nahmen. 4.3 Soziale Benachteiligung und Gesundheit Leben Kinder in dauerhaft nachteiligen Lebensbedingungen, spricht man von sozialer Benachteiligung. Nachteilige Lebensbedingungen bestehen aus einer Reihe unterschiedlicher Merkmale (Clegg & Ginsborg, 2006; Locke et al., 2009; Stárek & Buchtová, 2020). In der vorliegenden Übersichtsarbeit ist das am häufigsten repräsentierte Merkmal sozialer Benachteiligung „Finanzielle Not in Familien“ (Buckland et al., 2005; Christiansen et al., 1997; Mickel et al., 2016; Noyes et al., 2013). Das Merkmal „Soziale Ausgrenzung“ wird in zwei Studien angeführt (Buckland et al., 2005; Christiansen et al., 1997). Die Merkmale „Einkommen der Eltern“ und „Gesundheitsverhalten“ werden ebenfalls in zwei Studien betrachtet (Buckland et al., 2005; Christiansen et al., 1997). Das Merkmal „Trennungskinder“ wird in einer Studie angeführt (Snyder et al., 1980), wobei „Bildungsgrad der Eltern“ (Ditton & Maaz, 2011) in keiner Studie berücksichtigt wird. VHN plus 9 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus Abb. 3 PRISMA-Flussdiagramm zur Darstellung der Studienauswahl nach Moher et al. (2015) Suche nach Reviews zur Wirksamkeit für SGFK (aus Pawils et al., 2023) Suche nach Primärstudien zur Wirksamkeit für SGFK für sozial benachteiligte Kinder (aus dem Datenpool der Studie Pawils et al., 2023) Für das Screening von Titel und Zusammenfassung berücksichtigte Publikationen (k =417) Volltextartikel, die auf ihre Eignung geprüft wurden (k =33) Eingeschlossene Reviews (k =16) Primärstudien, die in Reviews identifiziert wurden ( j =357) Eingeschlossene Primärstudien ( j =289) Durch Datenbankrecherche identifizierte Publikationen (k =1.478) Durch zusätzliche Suche identifizierte Publikationen (k =16) Duplikate entfernt (k =1.073) Duplikate entfernt (k =4) Ausgeschlossene Publikationen, die Einschlusskriterien nicht erfüllen (k =384) IRR =0.505 Ausgeschlossene Volltextartikel (k =17) IRR =0.937 Ausgeschlossene Primärstudien ( j =68) n Volltexte nicht gefunden ( j =23) n Duplikate ( j =39) n Reviews ( j =6) E i n g e s c h l o s s e n E i g n u n g D u r c h s i c h t I d e n t i fi k a t i o n Eingeschlossene Primärstudien ( j =289) Für das Screening von Titel und Zusammenfassung berücksichtigte Publikationen ( j =289) Ausgeschlossene Publikationen, die Einschlusskriterien nicht erfüllen ( j =278) Volltextartikel, die auf ihre Eignung geprüft wurden ( j =11) Ausgeschlossene Volltextartikel ( j =5) Eingeschlossene Primärstudien (k =6) VHN plus 10 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus Interventionen, die für Kinder mit den genannten Merkmalen untersucht wurden, beziehen sich auf lösungsorientierte Gruppentherapie mit Bezug auf die Themen soziale Kompetenzen, Selbstwertgefühl, Übergang und emotionale Kompetenz (Buckland et al., 2005), interaktiver Unterricht über allgemeine Asthma-Kenntnisse (z. B. Inhalationstechnik; Christiansen et al., 1997; Mickel et al., 2016), kognitive Verhaltenstherapie zum Aufbau von Fertigkeiten im Umgang mit Depression (Houck et al., 2002), präventive Asthma-Medikation (Noyes et al., 2013) und das Vorhandensein einer SGFK (Snyder et al., 1980). Gesundheitsrelevante Aspekte, die untersucht wurden, beziehen sich in drei Studien auf die Wirksamkeit für sozial benachteiligte Kinder mit Asthma-Symptomen (Christiansen et al., 1997; Mickel et al., 2016; Noyes et al., 2013). In zwei Studien wurde die Wirksamkeit von SGFK für sozial benachteiligte Kinder mit psychischen Verhaltensauffälligkeiten (Buckland et al., 2015) und Depressionen (Houck et al., 2002) untersucht. Eine Studie untersuchte die Häufigkeit der Inanspruchnahme der SGFK (Snyder et al., 1980). 4.4 Sozial benachteiligte Kinder mit Asthma In drei Studien, die in den USA publiziert wurden, (Christiansen et al., 1997; Mickel et al., 2016; Noyes et al., 2013), wurde die Wirksamkeit von SGFK in Bezug auf Interventionen für Asthma untersucht. Untersucht wurden Kinder aus sozial benachteiligten Randgruppen, ohne Krankenversicherung und ärztliche Versorgung (Christiansen et al., 1997), aus Familien mit niedrigem Einkommen (Mickel et al., 2016) und aus verarmten Stadtgebieten (Noyes et al., 2013). In zwei Studien führten SGFK Interventionsprogramme zur Wissens- und Anwendungsvermittlung für Kinder mit Asthma durch. Es konnten signifikante Verbesserungen in der Asthma-Symptomatik und Inhalationstechnik beobachtet werden (Christiansen et al., 1997; Mickel et al., 2016). Christiansen und Kollegen (1997) zeigten, dass ein Asthma-Aufklärungsprogramm (n = 42), durchgeführt von SGFK, zu einer Reduktion der Asthma-Symptomatik von Schülerinnen und Schülern zwischen neun und zwölf Jahren führte. Der Symptomfragebogen ergab eine signifikante Verringerung der durchschnittlichen Symptomwerte nach 180 Tagen in der Trainingsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe. Mickel und Kollegen (2016) untersuchten die Wirksamkeit von SGFK in der Vermittlung von Asthmakenntnissen für 173 Kinder und der Sensibilisierung der Eltern im Umgang mit Asthma. „Iggy and the Inhalers“ (Iggy) ist ein Programm zur Aufklärung über Asthma. Die SGFK führten 21 Iggy-Erziehungssitzungen durch. Die Gruppengröße variierte von fünf bis 25 Kinder. Die Sitzungen fanden zu verschiedenen Zeiten während des Schultages und insgesamt über einen Zeitraum von drei Monaten statt. Im Pre- und Post-Test konnte eine signifikante Verbesserung der Kenntnisse über Asthma beobachtet werden, wobei die Unterschiede auch nach einem Monat im Follow-up vorlagen. Bei der untersuchten Intervention „Iggy und die Inhalatoren“ handelt es sich um ein pädagogisches Konzept, durchgeführt von SGFK, zur Vermittlung von Asthmakenntnissen und inkludiert Bücher, Arbeitsblätter, Videosequenzen und Sticker. Noyes et al. (2013) untersuchten in einer Stichprobe aus n = 525 Schülerinnen und Schülern im Alter von drei bis zehn Jahren die Wirksamkeit eines schulbasierten, durch SGFK durchgeführten Asthmatherapieprogramms (School- Based Asthma Therapy; SBAT). Schülerinnen und Schüler wurden zufällig der Experimental- oder der Kontrollgruppe zugeordnet. In der Interventionsgruppe versorgten SGFK asthmatische Schülerinnen und Schüler mit dem präventiven Asthmamedikament „Prednisone“. VHN plus 11 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus Gemessen wurde die durchschnittliche Anzahl der symptomfreien Tage während eines Zeitraums von drei Jahren. Noyes et al. (2013) zeigten, dass Kinder, die am SBAT teilnahmen, im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifikant höhere Anzahl an symptomfreien Tagen aufwiesen. Es konnten keine Verzerrungsrisiken (Risk of Bias, RoB) identifiziert werden. 4.5 Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten Buckland und Kollegen (2005) untersuchten n = 35 US-amerikanische Schülerinnen und Schüler zwischen vier und 15 Jahren mit Verhaltensauffälligkeiten, deren Eltern psychisch erkrankt waren oder finanzielle Schwierigkeiten hatten. SGFK führten Kurzzeittherapien, Familienarbeit und Workshops zu den Themen „Zwischenmenschliche Strategien“, „Selbstwert“ und „Gesundheitskompetenz“ über einen Zeitraum von zwei Jahren durch. Ziel des untersuchten Interventionsprogramms war es, die Verhaltensauffälligkeiten der Schülerinnen und Schüler zu reduzieren, um deren Ausschluss aus der Schulgemeinschaft zu verhindern. Schülerinnen und Schüler und Eltern wurden mittels des Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) befragt. Der Fragebogen besteht aus 25 Items, die in fünf verschiedenen Kategorien ausgewertet werden: Verhaltensprobleme, Hyperaktivität, psychische Symptome, Probleme mit Gleichaltrigen, prosoziales Verhalten (Wahrnehmung der Bedürfnisse anderer und Fähigkeit, positive Beziehungen aufzubauen). Die Ergebnisse zeigen Veränderungen der SDQ- Werte für jedes Kind in allen fünf Kategorien, und alle Kinder konnten sich, basierend auf der Eltern- und Lehrkraftbefragung, verbessern. Die Aussagekraft der Studie ist wegen der geringen Stichprobenzahl von 35 Kindern, der niedrigen Follow-Up-Rate von sechs Kindern und einer fehlenden Kontrollgruppe hochgradig limitiert (Zhang, Akl & Schünemann, 2019). 4.6 Sozial benachteiligte Kinder mit Depression Zur Prüfung der Wirksamkeit eines wöchentlichen Programms für sozial benachteiligte, Depressions-gefährdete Jugendliche aus den USA nahmen n = 12 Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren an einem 14-wöchigen Programm teil (Houck et al., 2002). SGFK führten wöchentliche Gruppensitzungen durch, in denen Bewältigungsstrategien erläutert wurden und emotionale Unterstützung angeboten wurde. Nach Abschluss der Gruppenintervention konnte ein durchschnittlicher Rückgang der Suizidgedanken um 55 %, des wahrgenommenen Stresses um 27 % und des familiären Stresses um 26 % bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern beobachtet werden. Die Aussagekraft der Studie ist durch eine fehlende Kontrollgruppe und geringe Teilnehmerzahl als mäßig bis hochgradig limitiert zu bewerten. 4.7 Inanspruchnahme der Versorgung durch SGFK von Kindern aus Trennungsfamilien Snyder und Kollegen (1980) untersuchten die Inanspruchnahme der SGFK durch Vorschulkinder. In der Studie wurde die Häufigkeit der Kontaktaufnahme zur SGFK durch alle Vorschulkinder einer amerikanischen Schule (n = 610) mithilfe eines Log-Buches dokumentiert und die Anzahl der Besuche von Trennungskindern mit denen von Nicht-Trennungskindern verglichen. Snyder und Kollegen (1980) zufolge neigten Kinder mit getrenntlebenden Eltern, insbesondere Mädchen, stärker dazu, die SGFK aufzusuchen als Schülerinnen und Schüler aus intakten Familien. Das Verzerrungsrisiko der Studie wurde aufgrund der fehlenden Intervention, des qualitativ deskriptiven Studiendesigns und der mangelnden Reproduzierbarkeit als hochgradig eingestuft (s. Tab. 2). VHN plus 12 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus Form der sozialen Benachteiligung Studiendesign Erstautor/ in (Jahr) [Erhebungsland] Population (Altersrange; MW in Jahren/ Anteil weiblich) B i l d u n g s g r a d E i n k o m m e n d e r E l t e r n F i n a n z i e l l e N ö t e I n a n s p r u c h n a h m e S o z i a l e r A u s s c h l u s s S o n s t i g e Intervention durch SGFK (Dauer/ Anzahl an Terminen) Outcome (Messinstrumente) Q u a l i t a t i v Q u a n t i t a t i v d e s k r i p t i v B e o b a c h t u n g s s t u d i e R a n d o m i s i e r t , k o n t r o l l . S t u d i e Studienergebnisse Verzerrungsrisiko Buckland et al. (2005) [USA] Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten (4 -15; MW = 8/ 6 %, n =35) × × × Gruppen-, Klassen-, Partnerarbeit (2 Jahre/ n. a.) Verbesserte Scores für Verhaltensprobleme, Hyperaktivität, psychische Symptome, Probleme mit Gleichaltrigen, prosoziales Verhalten (SDQ) × Durchschnittliche Verbesserung bei Bewertungen der Eltern bei 5,6 Punkten (95 %-Cl: 1,4 bis 9,8) und bei Bewertungen der Lehrer 1,3 Punkte (95 %-Cl: 7,8 bis 10,4) Hochgradig: n geringe Stichprobengröße n nicht reproduzierbar n unzureichendes Follow-up n keine Kontrollgruppe Christiansen et al. (1997) [USA] Schulkinder mit Asthma (9 -12; MW=10,4/ n. a., n =42) × × × Interaktiver Lehrplan (20 Minuten/ 5 Termine) Asthmakenntnisse (Quiz mit 17 Ja-Nein-Fragen), Peak-Flowmeter-Technik (Checkliste mit 8 Schritten), Inhalationstechnik (Checkliste mit 7 Schritten) × Hoch signifikante Verbesserungen (p < 0.00001) in Asthmakenntnissen (9,9 auf 13,7), Peak-Flowmeter- Technik (3,9 auf 6,4) und Inhalationstechnik (2,3 auf 4,3) Mäßig: n geringe Stichprobe n keine randomisierte Zuordnung zu Gruppen Houck et al., (2002) [USA] Jugendliche mit Depression (15 -18; n. a./ 100 %, n =12) × × Kognitive Verhaltenstherapie & Gruppenansatz zum Aufbau von lebensrelevanten Fertigkeiten (14 Wochen/ 45 Min) Risiko-Fragebogen (High School Questionnaire; Eggert et al., 1995). × Reduktion von Stress um 27 %, familiäre Belastung um 26 %, Wahrscheinlichkeit eines Schulabbruchs um 100 %, Prädiktoren für das Suizidrisiko wurden signifikant reduziert. Mäßig-hochgradig: n keine Kontrollgruppe n geringe Stichprobengröße Mickel et al. (2016) [USA] Kinder mit Asthma (7-11; MW=9,3/ 46%, n =173) × Programm zur Aufklärung über Asthma „Iggy and the Inhalers“ (1 Sitzung á 30 Minuten) Wissenstest (basierend auf „Iggy“ und „National Asthma Education and Prevention Program“ (NAEPP-Richtlinien; NIH, 2007). × Asthmawissen nahm zwischen Pretest und Posttest signifikant zu (p < .001) Hochgradig: n keine Kontrollgruppe n unzureichendes Follow-up Noyes et al., (2013) [USA] Kinder mit Asthma (3-10: MW=7,1/ 42%, n = 525) × Präventives Asthma- Medikament (10 Monate/ 1 Dosis am Tag) Durchschnittliche Anzahl symptomfreier Tage (Tagebuch), Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten (Monatliche Befragung der Eltern) × Durch Intervention ~158 gewonnene symptomfreie Tage. Die Nettoeinsparung durch die Intervention betrug $ 3240. Gering: n unzureichendes Follow-up Snyder et al., (1980) [USA] Grundschulkinder aus zerrüttetem Familienhintergrund (n. a./ 51 %, n = 610) × n. a. (9 Monate/ n. a.) Anzahl der Besuche bei SGFK (Logbuch) × Kinder aus zerrütteten Familien besuchen häufiger die SGFK als Kinder aus intakten Familien. Hochgradig: n keine Intervention n kein Follow-up n nicht reproduzierbar Tab. 2 Merkmale der eingeschlossenen Primärstudien ( j = 6) Anmerkung: SDQ = Strengths and Difficulties Questionnaire VHN plus 13 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus 5 Diskussion Mit sechs Primärstudien zu sozial benachteiligten Kindern weist die vorliegende Übersichtsarbeit auf einen unterrepräsentierten Forschungsbereich in der SGFK-Forschung hin. Es sind insbesondere sozial benachteiligte Kinder, die einen hohen Versorgungs- und Präventionsbedarf aufweisen (Pawils, 2021; Altgeld, 2021) und womöglich von SGFK profitieren könnten. In der vorliegenden Übersichtsarbeit wurden internationale Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit von Schulgesundheit für sozial benachteiligte Kinder zusammengefasst. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden vor dem Hintergrund qualitativer Einschränkungen diskutiert, gefolgt von einem Ausblick auf die SGFK-Forschung. 5.1 Wirksamkeit der Maßnahmen der SGFK für sozial benachteiligte Kinder Die Evaluierung schulbasierter Interventionen umfasste eine Einstufung des Verzerrungsrisikos und eine Einschätzung der Aussagekraft der Studien. Die vorliegenden Ergebnisse stimmen weitgehend mit den Erkenntnissen anderer Forscher überein, die zuvor die mangelnde methodische Qualität und damit das Fehlen robuster, aussagekräftiger Ergebnisse in der SGFK-Forschung kritisiert haben (Best, Oppewal & Travers, 2018; Schroeder, Travers & Smaldone, 2016). In der vorliegenden Arbeit wies ein Großteil der identifizierten Studien ein mäßiges bis hohes Verzerrungsrisiko auf, weshalb die Aussagekraft der Ergebnisse mit Vorsicht zu betrachten ist. Konkret heißt das, dass die in diesem Paper zusammengefassten Studien wegen fehlender Kontrollgruppen, fehlender randomisierter Zuordnung zu Gruppen, kleinen Stichproben oder fehlender Followups Verzerrungsrisiken zulassen. Vor diesem Hintergrund sind unsere Ergebnisse zu bewerten: Wir können erste Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der SGFK für sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler ziehen. Für belastbare und robuste Aussagen braucht es allerdings qualitativ bessere Studiendesigns und vergleichbare Studien. In Bezug auf Asthma gibt es eine aussagekräftige Studie mit niedrigem Verzerrungsrisiko, die die Wirksamkeit der SGFK bei der Asthmabehandlung von sozial benachteiligten Schülern bestätigt (Noyes et al., 2013). Die Ergebnisse der Primärstudie von Noyes et al. (2013) deuten darauf hin, dass Messmethoden, die auf physiologischen Parametern basieren, wie z. B. Peak-Flowmeter- Werte bei der Asthmabehandlung, belastbare Outcome-Maße darstellen. Ein Vorteil könnte die Kontrollierbarkeit der Parameter sein, wenngleich die Kausalität unklar bleibt. Wissenstests als Messinstrumente halten den strengen Qualitätskriterien zwar stand (Christiansen et al., 1997), allerdings gibt es wenige konsistente Hinweise auf den Zusammenhang zwischen schulischer Asthmaaufklärung und konkreteren gesundheitlichen Ergebnissen wie z. B. die Inanspruchnahme des Gesundheitswesens (Al Aloola, Naik-Panvelkar, Nissen & Saini, 2014; Coffman, Cabana & Yelin, 2009). Messmethoden, die auf weniger kontrollierbaren Parametern beruhen, wie beispielsweise die subjektive Einschätzung von Stress und das Fehlen einer Kontrollgruppe (Houck et al., 2002), führen zu einem mäßigen bis hohen Verzerrungsrisiko. Allerdings ist zu diskutieren, ab welchem Verzerrungsgrad Studien gänzlich aus dem wissenschaftlichen Diskurs auszuschließen sind. Alternative Qualitätsbewertungskriterien, die sich am Interventionsfeld sozialwissenschaftlicher statt medizinischer Forschung (s. GRADE assessment) orientieren, könnten die Integration relevanter Studien mit deskriptivem Design ermöglichen. Aufgrund des hohen Präventions- und Versorgungsbedarfs von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen (Pawils, 2021; Altgeld, 2021; Lampert & Kurth, 2007; Ravens-Sieberer et al., 2007) scheint eine adaptierte Qualitätsbewertung in der SGFK-Forschung sinnvoll. VHN plus 14 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus Trotz methodischer Herausforderungen lassen sich aus den vorliegenden Ergebnissen Hinweise für die Implementierung von SGFK für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche ableiten. Hervorzuheben sind hier insbesondere die Ergebnisse der verschiedenen Pilotstudien, die in Deutschland durchgeführt wurden: In Hamburg startete ab dem Schuljahr 2020/ 21 ein Modellprojekt mit 15 SGFK an 29 Grundschulen. Das Projekt war zunächst auf fünf Jahre begrenzt und wurde vom Verband der Ersatzkassen und der Hamburger Gesundheits- und Schulbehörde umgesetzt (Hillienhof, 2019; Maulbecker-Armstrong et al., 2020). In einem Modellprojekt in Bremen werden sieben SGFK an zwölf Grundschulen eingesetzt. Pro Schule gibt es zwischen 200 und 400 Kinder, wobei der Schwerpunkt der Arbeit der SGFK auf der Gesundheitsförderung und Prävention liegen wird (Gesundheitsamt Bremen, 2020). Ein Modellprojekt in Brandenburg und in Hessen wurde 2017 in der Praxisphase erprobt (Heinrichs, Romberg & Ewers, 2021; Tannen et al., 2018) und erfolgreich abgeschlossen. Die Ergebnisse dieser Pilotprojekte zeigen, dass mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen ein verbessertes Gesundheitsbewusstsein entwickelten, und fast 90 % aller Kontakte mit der SGFK führten dazu, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nach Hause geschickt wurden, sondern wieder am Unterricht teilgenommen haben. In Teilstudien zeigte sich darüber hinaus ein Rückgang von Mobbingdynamiken. 5.2 Praktische Umsetzung der SGFK Die SGFK scheinen auch indirekt einen Einfluss auf den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern aus sozial benachteiligten Familien zu haben (Geyer, 2021), da höhere Gesundheitsrisiken im Kindesalter in Zusammenhang mit gesundheitlicher Ungleichheit, aber auch bildungsbezogener Ungleichheit stehen (Shonkoff, Slopen & Williams, 2021). Beispielsweise zeigte sich, dass häufiges krankheitsbedingtes Fernbleiben vom Unterricht nachweislich negative Auswirkungen auf die Leistung von Schülerinnen und Schülern hat (Maughan, 2018). Das Fernbleiben vom Unterricht wird in einigen Studien auch mit unerfüllten Gesundheitsbedürfnissen von Schülerinnen und Schülern in Verbindung gebracht (U.S. Department of Education, 2016; Brundage, Castillo & Batsche, 2017). Eine Aufgabe der SGFK kann somit eine schülerzentrierte und bedürfnisorientierte Arbeit sein mit dem Ziel, Fehlzeiten während der Schulzeit zu verringern (Maughan, 2018). Die Wirksamkeit der SGFK in Verbindung mit der Verringerung von Fehlzeiten konnte insbesondere bei Kindern aus Familien mit niedrigem Einkommen, chronischen Krankheiten oder Behinderungen belegt werden (Moricca et al., 2013; Morton & Schultz, 2004; Noyes et al., 2013; Rodriguez et al., 2013; Telljohann, Dake & Price, 2004; Wiggs-Stayner et al., 2006). Aufbauend auf dieser vielversprechenden internationalen Datenlage wurden in den letzten Jahren erste Modellprojekte in Deutschland entwickelt (Tannen et al., 2018), die das Konzept der SGFK an deutschen Schulen erproben sollten (Heinrichs et al., 2021). Hintergrund dieser Dynamik ist auch der zunehmende Anspruch, inklusive Schulstrukturen in Deutschland (auch unter Berücksichtigung gesundheitlicher Ungleichheit) zu implementieren - der oben berichtete positive Einfluss der SGFK auf sozial benachteiligte Kinder sollte dabei eine besondere Beachtung erfahren. Das Ziel inklusiver Schulstrukturen ist es, „Bildungsgerechtigkeit“ (Bellmann & Merkens, 2019; Faller, 2019) zu gewährleisten. Die SGFK können hier womöglich auch im deutschsprachigen Raum einen wichtigen Beitrag leisten und Kinder und Jugendliche, insbesondere aus sozial benachteiligten Familien, dabei unterstützen, Gesundheitsbedürfnisse zu identifizieren und gesundheitliche und schulische Ziele zu erreichen (Maughan et al., 2015; Kelsey, 2002). VHN plus 15 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus Ergebnisse der oben erwähnten Evaluierungsstudien zeigen, dass die SGFK eine Versorgungslücke im deutschen Sozialsystem schließen könnten (Heinrichs et al., 2021), da die Schule ein geeignetes Setting darstellt, um möglichst viele und insbesondere Kinder aus Risikolagen zu erreichen. Neben Studien zur sinnvollen arbeitsorganisatorischen Einbindung von SGFK bedarf es zugleich zwingend weiterer Wirksamkeitsanalysen in Hinblick auf verschiedene Schülergruppen und ihre gesundheitsbezogenen Bedarfe, um die Übertragbarkeit in das deutsche Schulsystem weiter zu prüfen; dies gilt insbesondere für den Bereich der Konzeptions- und Interventionsentwicklung (Tannen et al., 2018) unter Berücksichtigung des Aufbaus multiprofessioneller Teamstrukturen innerhalb der öffentlichen Schulen. 5.3 Hindernisse bei der Bewertung der Wirksamkeit der SGFK für sozial benachteiligte Kinder Die SGFK-Forschung steht vor vielen Hürden, die es zu identifizieren und zu diskutieren gilt. Der Versorgungsschlüssel von SGFK an Schulen hat einen erheblichen Einfluss auf die Wirksamkeit von SGFK für sozial benachteiligte Kinder (Engelke, Guttu, Warren & Swanson, 2008; Guttu, Engelke & Swanson, 2004). Das Center for Disease Control and Prevention (CDC) empfiehlt ein SGFK-Schülerinnenund-Schüler-Verhältnis von 1 : 750. Der Versorgungsschlüssel ist ein wichtiges Merkmal in Wirkungsanalysen zu SGFK. Er spiegelt die Kapazität einer SGFK für eine Anzahl X an Schülerinnen und Schülern wider. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass insbesondere sozial benachteiligte Kinder von SGFK profitieren (Moricca et al., 2013; Noyes et al., 2013; Rodriguez et al., 2013), dennoch ist unklar, ob dieser Erfolg nur unter der Voraussetzung eines bestimmten Versorgungsschlüssels möglich ist. Die Frage der Übertragbarkeit auf andere Schulsysteme kann deshalb nicht beantwortet werden. Außerdem ist eine Vergleichbarkeit von Studien nicht möglich, da die Variable „Versorgungsschlüssel“ in kaum einer Studie erwähnt wird. Eine weitere Schwierigkeit bei der Bewertung der Wirksamkeit der SGFK für sozial benachteiligte Kinder ist das ethische Gebot, dass alle Kinder mit einem hohen Versorgungsbedarf eine Intervention erhalten sollten. Allerdings müssten nach den GRADE-assessment-Richtlinien (Norris et al., 2016) 50 % aller Kinder und Jugendlichen einer Kontrollgruppe zugewiesen werden und würden somit keine Intervention erhalten. Vor dem Hintergrund des hohen Bedarfs von sozial benachteiligten Kindern (s. Houck et al., 2002) entscheiden sich viele Forschungsgruppen gegen das Qualitätskriterium „blinde Zuordnung zu Kontroll- und Experimentalgruppe“ und für die Versorgung aller Kinder und Jugendlichen mit einer Intervention. Die entscheidende Frage ist, ob die SGFK-Forschung einen Weg finden kann, sowohl dem sozialen Anspruch der SGFK als auch den wissenschaftlichen Kriterien gerecht zu werden. Eine weitere Herausforderung bei der Konzeption von Studien, die die Bewertung der Wirksamkeit von SGFK für sozial benachteiligte Kinder zum Ziel haben, ist die Schwierigkeit, Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien zur Teilnahme an Studien überhaupt zu mobilisieren. Häufig nehmen genau diese Schülerinnen und Schüler eben nicht an Forschungsprojekten teil, da z. B. die Einverständniserklärung der Eltern fehlt (Mayer, 2011; Storck, Duprée & Dokter, 2011; Bauer, 2005). Folglich sind Kinder und Jugendliche mit einem hohen Präventionsbedarf weniger in Studien repräsentiert als Kinder und Jugendliche aus Familien mit weniger psychosozialen Belastungen. Evaluierte Modellprojekte von Kolodziej et al. (in review) zeigen, dass diese Hürden in der Inanspruch- VHN plus 16 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus nahme und Rekrutierung durch modifizierte, innovative Studiendesigns in enger Zusammenarbeit mit den Datenschutzbeauftragten überwunden werden können. Erste Ergebnisse aus dem Modellprojekt KID-Protekt zeigen, dass die Inanspruchnahme von Präventionsleistungen aller sozialer Schichten gleichermaßen gewährleistet werden konnte, wenn die formalen Einverständniserklärungen zur Datennutzung der Studienteilnahme erst nach der Intervention verteilt wurden (Kolodziej et al., in review). Diese Studie zielte darauf ab, die gesunde Kindesentwicklung trotz psychosozialer Belastungssituationen in der Familie zu fördern. Eine weitere Schwierigkeit bei der Wirksamkeitsanalyse von SGFK ist die Vielzahl an nicht zu kontrollierenden Parametern. So kann keine Aussage dazu gemacht werden, ob die Wirksamkeit (Noyes et al., 2013) auf die Intervention oder auf die SGFK selbst zurückzuführen ist, die die Intervention durchführen. Die verlässliche Anwesenheit der SGFK und die damit verbundene verlässlichen Medikamentengabe macht hier möglicherweise schon einen bedeutenden Unterschied. Erhebliche Einschränkungen hinsichtlich einer übergreifenden Bewertung der Wirksamkeit der SGFK bestehen außerdem darin, dass jede Studie von unterschiedlich ausgebildeten SGFK an unterschiedlichen Schulen mit Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Merkmalen sozialer Benachteiligung und unterschiedlichen Bedürfnissen berichtet. 5.4 Methodische Limitationen Übersichtsarbeiten sind ein geeignetes Instrument für die Zusammenfassung von Erkenntnissen in einem bestimmten Forschungsbereich. Dennoch gibt es einige methodische Einschränkungen, die abschließend Erwähnung finden sollten. Die Datensuche erfolgte im Rahmen einer ersten Studie (Pawils et al., 2023; eingeschlossene Studien bis 2021). Für die vorliegende Arbeit wurde der Datensatz der ersten Studie herangezogen. Daraus ergeben sich mögliche Verzerrungsrisiken. Zunächst liegt der Suchzeitraum weiter zurück. Es ist möglich, dass in der Zwischenzeit aktuelle Forschungsarbeiten publiziert wurden, die in der vorliegenden Arbeit nicht berücksichtigt werden. Des Weiteren ist zu beachten, dass in der Datensuche ausschließlich nach Reviews gesucht wurde. Es ist also nicht auszuschließen, dass relevante Primärstudien in der vorliegenden Arbeit nicht berücksichtigt wurden, weil sie in den identifizierten k = 16 Reviews nicht inkludiert waren. Laut Biondi-Zoccai (2016) ist eine Übersichtsarbeit nur so gut wie die Primärstudien, auf denen sie beruht. Hinzuzufügen ist, dass ausschließlich Primärstudien mit den Designs Observational Studies (Obs) oder randomized, controlled trails (RCT) einbezogen wurden. Studien mit deskriptiven Designs wurden ausgeschlossen, da sie den allgemeingültigen Qualitätskriterien nach GRADE nicht entsprechen. Es ist zu diskutieren, ob dadurch relevante Forschungsergebnisse ausgeschlossen wurden. Außerdem besteht die Möglichkeit eines Verzerrungsrisikos darin, dass sich die Zielsetzung des ersten Papers (Pawils et al., 2023) von der des vorliegenden Papers darin unterscheidet, dass im ersten die allgemeine Wirksamkeit der SGFK geprüft werden soll, wohingegen die vorliegende Arbeit ausschließlich die Gruppe sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher umreißt. Es ist nicht auszuschließen, dass dadurch Studien bezüglich der Population sozial benachteiligter Kinder übersehen wurden. Qualitative Studien und Fallanalysen sollten künftig im Sinne eines Integrativen Reviews einbezogen werden, um die Bandbreite an Befunden und weitergehende Effekte der SGFK einzubeziehen. VHN plus 17 DANIEL MAYS, SUSANNE HEUMANN, FRANKA METZNER-GUCZKA, SILKE PAWILS Schulgesundheitsfachkräfte an öffentlichen Schulen FACH B E ITR AG VHN plus Eine weitere Limitation stellt die Auswahl der Ein- und Ausschlusskriterien dar. Der Begriff der sozialen Benachteiligung ist in der Literatur nicht eindeutig definiert. Kriterien wie Einkommen, Bildungsniveau, Gesundheitsverhalten der Eltern oder ethnische Zugehörigkeit können soziale Benachteiligung bedingen (Locke, Ginsborg & Peers, 2009; Stárek & Buchtová, 2020). Allerdings sind diese Kriterien nicht universell (Hradil, 1987). Es ist nicht auszuschließen, dass wichtige Aspekte sozialer Benachteiligung in der vorliegenden Arbeit nicht berücksichtigt werden. 5.5 Zusammenfassung Der Zusammenhang zwischen sozialer und gesundheitlicher Benachteiligung ist vielfach belegt (Galobardes et al., 2015; Spencer, Blackburn & Read, 2015; Döring, 2017), sodass das Konzept der SGFK ein wichtiges und relevantes Versorgungsangebot gerade für sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler darstellen kann (Noyes et al., 2013; Christiansen et al., 1997). Die vorliegende Übersichtsarbeit zeigt in der Tendenz, dass die Arbeit der SGFK als Schnittstelle zwischen Gesundheits- und Bildungswesen sozial benachteiligte Kinder erreichen kann. Schulbasierte Interventionen führen zu Verbesserungen von Asthmasymptomen und sensibilisieren Eltern im Umgang mit Asthmaerkrankungen (Noyes et al., 2013; Christiansen et al., 1997) bei sozial benachteiligten Kindern. Zusätzlich gibt es Hinweise für die Wirksamkeit von SGFK-basierten Interventionen für sozial benachteiligte Kinder mit Depression (Houck et al., 2002). Ob und unter welchen Rahmenbedingungen eine SGFK auch eine verstärkt präventive Rolle hinsichtlich weiterer gesundheitsbezogener Einflussfaktoren wie z. B. Ernährung, Hygiene, Drogenmissbrauch, Achtsamkeit, Bewegung oder psychosozialer Unterstützung und auch der Identifikation von Gesundheitsbedürfnissen, gerade für sozialbenachteiligte Kinder und Jugendliche, spielen kann, ist bislang ungeklärt. Eine verstärkte Berücksichtigung und Diskussion des Themas in der anwendungsorientierten Forschung und Praxis vor dem Hintergrund inklusiver, gesellschaftlicher und schulstrukturbezogener Reformationen erscheint dringend erforderlich, da Bildungsgerechtigkeit und Gesundheitsgerechtigkeit in einem direkten Zusammenhang zu denken sind (Maulbecker- Armstrong et al., 2022). Eine möglicherweise aus oben berichteten Gründen notwendige Anpassung von Qualitätsbewertungskriterien an die Rahmenbedingungen sozial- und erziehungswissenschaftlicher Forschung ist dabei (nicht nur) im Bereich der SGFK-Forschung weiterhin zu diskutieren. Literatur Al Aloola, N. A., Naik-Panvelkar, P., Nissen, L. & Saini, B. (2014). Asthma interventions in primary schools - a review. Journal of Asthma, 51 (8), 779 -798. https: / / doi.org/ 10.3109/ 02770903.20 14.914534 Alizadeh, V., Törnkvist, L. & Hylander, I. (2011). Counselling teenage girls on problems related to the ‘protection of family honour’ from the perspective of school nurses and counsellors. Health and Social Care in the Community, 19 (5), 476 -484. https: / / doi.org/ 10.1111/ j.1365-2524. 2011.00993.x Altgeld, T. (2021). Präventionsparadox und Präventionsdilemma: Konsequenzen für die Praxis. In H. Schmidt-Semisch & F. Schorb (Hrsg.), Public Health, 215 -231. 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