motorik
7
0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/mot2013.art02d
11
2013
361
Nicht mit Kanonen auf Spatzen!
11
2013
Martin Vetter
Bis heute wurde die Frage nach psychomotorischen Effekten und deren Wirkweisen zwar unzählige Male gestellt, aber nie zufriedenstellend beantwortet. Wirksamkeitsstudien, die Beachtung finden und diskutiert werden, sind methodisch oft als quantitative Gruppenvergleiche konzipiert. Auch greift man gerne auf quantitative Studien aus Nachbardisziplinen oder auf Forschungsergebnisse anderer Länder zurück. Die angewandten Methoden und die der Interpretation der Ergebnisse zugrunde liegende, quantitative Forschungslogik sind aber häufig für die Entwicklung des Faches nicht immer hilfreich. Es werden Konsequenzen für eine zukünftige Forschungspraxis an Beispielen skizziert.
7_036_2013_1_0004
[ 18 ] [ TiTelRubRik ] 1 | 2013 motorik, 36. Jg., 18-27, DOI 10.2378 / motorik2013.art02d © Ernst Reinhardt Verlag [ FACHBEITR AG ] Nicht mit Kanonen auf Spatzen! Forschung in der Psychomotorik muss vielfältig sein Martin Vetter Bis heute wurde die Frage nach psychomotorischen Effekten und deren Wirkweisen zwar unzählige Male gestellt, aber nie zufriedenstellend beantwortet. Wirksamkeitsstudien, die Beachtung finden und diskutiert werden, sind methodisch oft als quantitative Gruppenvergleiche konzipiert. Auch greift man gerne auf quantitative Studien aus Nachbardisziplinen oder auf Forschungsergebnisse anderer Länder zurück. Die angewandten Methoden und die der Interpretation der Ergebnisse zugrunde liegende, quantitative Forschungslogik sind aber häufig für die Entwicklung des Faches nicht immer hilfreich. Es werden Konsequenzen für eine zukünftige Forschungspraxis an Beispielen skizziert. Schlüsselbegriffe: Psychomotorik, Psychomotoriktherapie, Wirksamkeit, Therapiewirksamkeit, Evidenz, Forschungsmethoden don’t use always the sledgehammer to crack effectiveness problems! research must be wide-ranged The question of psychomotor effects and their correlations was indeed asked countless times, but never satisfactorily answered. The most considered research methods are often quantitative group comparisons. In addition, one does like to use quantitative studies from adjacent fields or research results from other countries. Their methods and the interpretation of the results, however, due to often a quantitative research logic and are not always helpful for the development of the discipline. Appropriate consequences for future research practice are proposed with examples. Key words: psychomotor intervention, perceptual motor training, effectiveness, therapy effectiveness, evidence, research methods [ 19 ] Vetter • Forschung in der Psychomotorik 1 | 2013 [ 19 ] Bei Kavale / Mattson handelt es sich um ein kaum vergleichbares Psychomotorikverständnis. die Frage nach der Wirksamkeit der psychomotorischen Förderung und Therapie ist fast so alt wie das junge Fach selbst: Die Begründer der Psychomotorik gingen diesen Fragen bereits in den 1960er und 70er Jahren auf je ihre eigene Weise nach (u. a. Kiphard 1970; Naville-Asper 1971). Eine Übersicht über neuere Studien zur Wirksamkeit findet sich u. a. bei Richter (2010). Beachtung finden vorwiegend an quantitativen Methoden orientierte Studien, die in Versuchs- Kontrollgruppendesigns Effekte nachzuweisen versuchen (u. a. bei Beckmann et al. 2003; Strauß / Stachelhaus 2005; Vetter et al. 2004). Auch wird gerne auf Forschungsergebnisse anderer, verwandter Disziplinen zurückgegriffen, die Psychomotorik, quasi als Nebenaspekt, mit erforschen. Ein Beispiel ist die Sima-Studie, die psychomotorische Wirksamkeit nach einer Intervention bei älteren Menschen zwar nachweist, aber faktisch von einem etwas anderen, eher funktionalen Psychomotorik-Verständnis ausgeht (Baumann et al. 1999). Zudem bedient man sich an Studien fremdsprachiger Länder, wie der großen US-amerikanischen Metastudie von Kavale / Mattson (1983), um Effekte der deutschsprachigen Psychomotorik zu belegen oder zu falsifizieren. Die Studie und ihre Ergebnisse wurden im deutschen Sprachraum von verschiedener Seite aufgegriffen und diskutiert, in chronologischer Reihenfolge u. a. bei Zimmermann (1996), Walter (2002), Gallinat/ Rix (2004), Eggert (2009), Richter (2010) und Gebhard / Kuhlenkamp (2011). Die Ergebnisse der Kavale / Mattson-Studie fasst beispielsweise Eggert mit seinen Worten wie folgt zusammen: »Nach den vorliegenden Ergebnissen wäre Psychomotorik praktisch wirkungslos. Ein Nachweis von messbaren Ergebnissen war nicht möglich« (Eggert 2009, 461). Forschungsrezeption kann Praktiker verunsichern und Kritiker nähren Zunächst muss es also für die psychomotorisch Tätigen wie ein Schock wirken, wenn die Mehrzahl der deutschsprachigen Adaptionen einer sehr groß angelegten Metaanalyse aus den USA zu dem Schluss kommen, Psychomotorik sei ohne Effekte und folglich wirkungslos. Gerade diese quantitative Metastudie hat somit seit Jahren offenbar, durch die häufige Zitation ihrer Ergebnisse und der Herstellung eines Bezuges zur deutschsprachigen Psychomotorik, zweifellos Auswirkungen innerhalb der Gruppe der psychomotorisch Berufstätigen. Da zudem leicht im Internet über die Stichworte »Wirksamkeit« und »Psychomotorik« recherchierbar, ist sie auch Kostenträgern und Kritikern der Psychomotorik bekannt. Nur in wenigen deutschsprachigen Zitationen und Bezugnahmen auf die Ergebnisse dieser Studie wird ersichtlich, dass es sich bei Kavale / Mattson um ein wesentlich anderes, kaum vergleichbares, amerikanisches Psychomotorikverständnis handelt (Gebhard/ Kuhlenkamp 2011; Richter 2010; Vetter in Vorbereitung). Die möglichen fatalen Folgen der häufig aus der Studie abgeleiteten, vermeintlichen Wirkungslosigkeit der Psychomotorik sind für die Zukunft leicht auszumalen. Auch Studien aus dem Fachgebiet der Psychomotorik selbst schöpfen die forschungsmethodischen Möglichkeiten offensichtlich nicht immer aus. So finden sich in der Studie von Beckmann, Bollmeyer und Eggert (2003) unglückliche Vermischungen qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden und schwierig nachvollziehbare Aussagen. Während die dort eingesetzten Messinstrumente vorwiegend qualitativen Charakter haben, erfolgt die Interpretation der Ergebnisse eher summativ. Zitat: »Die Ergebnisse zur Wirksamkeit psychomotorischer Förderung sind jedoch im Zusammenhang mit anderen Variablen zu sehen, die u. E. den Fördererfolg mit beeinflusst haben und deren Wirkungsgröße nicht genau bestimmbar ist« (2003, 12). Eine Einordnung und Gewichtung solcher Variablen ist vor allem dann schwierig, wenn man bei der Interpretation der Forschungslogik der quantitativen Forschung verhaftet bleibt. Während nach quantitativer Forschungslogik das Streben nach objektivierbaren Aussagen, die Replizierbarkeit und die Generalisierung im Vordergrund stehen, würde nach qualitativer Forschungslogik eher im Hinblick auf die [ 20 ] [ 20 ] 1 | 2013 Fachbeiträge aus theorie und Praxis Bedeutung des Subjekts, des Singulären und auf Typisierungen analysiert (Lamnek 2005, 294 ff ). Eggert (2009) verweist später erneut auf diese Studie und leitet daraus Effekte bei Kindern mit Migrationshintergrund ab. Mit Kanonen auf Spatzen? Bei aller Vielfalt versteht sich Psychomotorik als bio-psycho-soziales und ganzheitliches Förderkonzept. In verschiedenen psychomotorischen Ansätzen geht es vorwiegend darum, das Selbstkonzept zu stärken (z. B. Zimmer 1999), Entwicklungsaufgaben zu bewältigen (z. B. Fischer 2004), oder mit der Klientel im Sinne des Fallverstehens phänomenologisch, hermeneutisch oder tiefenhermeneutisch über psychomotorische Bewegungssituationen an Themen zu arbeiten (z. B. Seewald 2007). Es geht dabei weniger um die Förderung der Bewegungsfertigkeiten an sich, sondern um die Verbesserung der persönlichen Situation, um, beispielsweise bezogen auf den Bildungskontext, Teilhabe an Gesellschaft, Gleichaltrigengruppe, Lernen oder Bildung zu ermöglichen. Es handelt sich konzeptionell also nicht um ein motorisches Training, sondern mehr um eine Unterstützung der Selbstwerdung und des Findens von eigenen Ressourcen mittels Bewegungsangeboten. Dass bewegungsbezogene Funktionen sich dabei ebenfalls in der Regel verbessern, ist in einer zeitgemäß verstandenen psychomotorischen Förderung oder -therapie eher ein - sehr willkommener - Nebenaspekt. Diese Selbstwerdungsprozesse verlaufen individuell sehr unterschiedlich, sie sind ein eher qualitativer Aspekt einer Intervention und somit mit quantitativen Forschungsmethoden, die ja eben nicht den Einzelfall betrachten, sondern auf Gruppeneffekte abzielen, schwierig zu erfassen. Die qualitativen Veränderungen werden zwar in Gruppenvergleichsstudien mehr oder weniger absichtlich mit gemessen und sind vermutlich auch Mitverursacher auftretender Signifikanzen. Bleibt man jedoch dem quantitativen, theorieprüfenden Forschungsmodell verpflichtet, so wird dann der mögliche Erkenntnisgewinn vielleicht nicht ausgeschöpft: Was hilft aus diesem dilemma heraus? Wie aber kann erkenntnisbringende Forschung in der Psychomotorik aussehen? Ist es überhaupt möglich, einen Forschungsrahmen aufzuzeigen, wo doch die Psychomotorik in Deutschland, der Schweiz und Österreich so unterschiedlich verankert ist? Ebenso stellt sich die Frage nach dem exakten Forschungsgegenstand und dem Forschungszugang im Hinblick auf die Vielgestaltigkeit des Faches. »Der Erfolg einer psychomotorischen Förderung kann nicht anhand eines Motorikquotienten gemessen werden« (Gebhard / Kuhlenkamp 2011, 49). Wie der Erfolg aber nun gemessen werden kann, also die Frage, wie gewinnbringende Forschung bei nahezu immer knappen finanziellen Ressourcen aussehen kann, ist nicht leicht zu beantworten. Die Haupterschwernisse für gute Forschung sind also auf den Punkt zu bringen: ■ Es stehen nur geringe Forschungsressourcen zur Verfügung, da die forschenden Institute an Hochschulen klein und mit geringen Mitteln ausgestattet sind. Dies wird sich, realistisch eingeschätzt, auch in den kommenden Jahren nicht ändern. ■ Die Feldbedingungen für Forschung, vor allem in Deutschland und Österreich, sind nicht optimal: Psychomotorik wird in vielen verschiedenen Formen von ganz unterschiedlich ausgebildeten Fachkräften angeboten. Akademisch Ausgebildete teilen sich den Arbeitsmarkt mit Menschen ohne spezielle Ausbildung. Psychomotorik geht zum Teil im Sportunterricht auf oder wird in diesem unkenntlich (Gebhard / Kuhlenkamp 2011). Eher qualitative Forschungszugänge, die den Einzelfall anders betrachten und gewichten und die sich nicht theorieprüfend, sondern theorieentwickelnd verstehen, scheinen in die Forschungslogik der psychomotorischen Wirksamkeitsforschung bisher zu wenig einzugehen. [ 21 ] Vetter • Forschung in der Psychomotorik 1 | 2013 [ 21 ] ■ Vielfach ist die Rede von unspezifischen oder nicht-spezifischen Wirkfaktoren der Therapie, welche den Therapieerfolg am Rande oder sogar maßgeblich beeinflussen. Im Fokus steht mittlerweile oft die Beziehungsgestaltung als Wirkfaktor in der Psychomotorik, es fehlt jedoch zum Teil noch an methodisch guten Zugängen zu diesen und weiteren Faktoren (siehe dazu Hölter 2011). ■ Psychomotorik wird grundsätzlich sehr unterschiedlich verstanden und aufgefasst. So differenziert beispielsweise Eggert die Psychomotorik in Schnittmengen-, Lücken- oder Brückenkonzept (1994, zit. n. Kuhlenkamp 2003, 62 ff ). Je nachdem, welchem Konzept man sich zugehörig fühlt, stellt man andere Forschungsfragen. ■ Die als potenziell wirksam betrachteten Bereiche der Psychomotorik und die Auffassung des vordringlichen Forschungsgegenstandes, folglich auch die Ausrichtung von Forschung, sind sehr unterschiedlich: Geht es um einen Nachweis der Verbesserung motorischer Funktionen (Trivialhypothese), die Verbesserung schulischer Lernleistungen (Transferhypothese) oder um die Stabilisation der Gesamtpersönlichkeit (Stabilitätshypothese) (Eggert/ Lütje-Klose 1995). Es stellt sich also die Frage, mit welchen Methoden ein Nachweis der Wirksamkeit von Aspekten der psychomotorischen Arbeit überhaupt anzugehen wäre. Ein Zugang über Forschungsdesigns, die an klassischen Randomised-Controlled-Trial (RCT)-Studien ausgerichtet sind, also Studien, die mit Designs der eher mathematischmedizinisch orientierten Testtheorie sensu Lienert (1969) arbeiten, kann aufgrund der vielen möglichen Indikatoren für Effekte, die wir vermutlich noch nicht einmal in vollem Umfang kennen, nur ein Weg von vielen sein. Insgesamt sieht es danach aus, als sei ein Referenzrahmen, in dessen Licht Methodendesigns von Forschung erstellt oder bereits vorhandene Forschungsergebnisse bezüglich ihrer Evidenz bewertet und eingeordnet werden können, noch nicht klar genug umrissen. Welchen Wert haben z. B. spannende Fallberichte aus der Praxis in der psychomotorischen Wirksamkeitsforschung tatsächlich für die Theorieentwicklung (und nicht Theorieüberprüfung) des Faches? Skizze eines methodischen referenzrahmens Ein erster Weg kann es sein, einen Referenzrahmen für Forschung etwas genauer abzustecken. Helfen können dabei Gedanken über den möglichen Beitrag von unterschiedlichen Forschungszugängen zum Nachweis der Evidenz psychomotorischer Maßnahmen. Bei der Evidenzbasierung von Therapie geht es darum, die bestmögliche Behandlungsform für umrissene Probleme der Klientel zu finden (Sackett 1997). Den größten Wert für den Nachweis eines Behandlungserfolges in eher medizinischen Modellen haben demnach RCT-Studien. Hölter (2011, 143 ff ) zeigt überblicksartig auf, wie eine Evidenzgradierung von Studien für eine Paralleldisziplin der Psychomotorik, die Bewegungstherapie, aussehen kann. Dabei sei beispielsweise für die beste, konkrete Therapieentscheidung von Bedeutung, dass neben Ergebnissen aus RCT-Studien auch Ergebnisse aus Studien mit anderen methodischen Zugängen, die Expertise der Therapeutin und die Situation der Klienten als Elemente in die Entscheidung über die jeweils beste Behandlungsform mit eingehen. Allerdings, und dies ist diskussionswürdig, dort mit abnehmender Evidenz in der genannten Reihenfolge: Somit haben Expertenmeinungen und / oder anekdotisch berichtete Fallbeispiele die geringste Evidenz. Sowohl bezogen auf die Entscheidung bezüglich des bestmöglichen Förderangebotes, als auch im Hinblick auf Forschung, stellt sich daraus die Frage, ob diese verschiedenen Forschungszugänge nicht hierarchisch, sondern zirkulär zueinanderstehen müssten. So haben Forschungsprojekte im Bereich der qualitativ forschenden Sozialwissenschaften, die den Einzelfall ganz anders gewichten, mittlerweile beeindruckend nachweisen können, welche methodische Qualität und welchen Erkenntnisgewinn sie liefern können (z. B. Helfferich 2011; Helfferich / Kandt 1996; Kruse 2011). Denn Forschungsmethoden, die qualitative Aspekte in den Vordergrund rücken, erfassen nicht Mengen, Häufigkeiten und [ 22 ] [ 22 ] 1 | 2013 Fachbeiträge aus theorie und Praxis Abb. 1: Skizze möglicher Forschungszugänge in der Grafomotorik (erstellt in Anlehnung an Kächele 2006) Feldstudien: E ekte in Feldanwendungen? z. B. Basisvs. verbundende Schri ? Hurschler/ Geiger/ Wicki 2010 Experimentelle Studien: Grundlagenforschung, Wissensgenerierung, z. B. Schreiben mit Hand vs. Schreiben am Computer, Nottbusch/ Weingarten/ Will 2012 Qualitative Studien: unspezische Wirkfaktoren? Subjektive Theorien von PsychomotoriktherapeutInnen Vetter 2011 RCT-orientierte Studien: Frage nach Signikanzen z. B. G-FIPPS, Vetter/ Am / Sammann/ Kranz 2009; Strauss/ Stachelhaus 2005 Evaluationsstudien: Absicherung von Annahmen und Theorien, z. B. Befragung von Lehrpersonen zur Wahrnehmung des psychomot. Angebotes Stadt Zürich 2005 und 2013 Fallstudien, Fallberichte: theoriebildend? Fall Sebastian, Fall Kai z. B. Lensing-Conrady 2007, 71 f.; Wendler 2001, 289 Forschungszugänge in der Grafomotorik mit Bedeutung für Wirksamkeitsnachweise der Psychomotorik Signifikanzen, sondern begeben sich auf die Suche nach typischen Mustern. Sie betrachten Forschungsprojekte und ihre Ergebnisse nicht lediglich als Fragen beantwortend, sondern in erster Linie als forschungsgenerierend, also eher Fragen stellend. Es geht qualitativer Forschung um die Rekonstruktion subjektiver Sichtweisen, beispielsweise in Interviews mit Betroffenen oder Beteiligten: »Ihr Forschungsauftrag ist das Verstehen, gearbeitet wird mit sprachlichen Äußerungen als ›symbolisch vorstrukturierten Gegenständen‹ bzw. mit schriftlichen Texten als deren ›geronnene Formen‹« (Helfferich 2011, 21). Um Gleichrangigkeit und nicht Hierarchie zwischen verschiedenen Forschungszugängen herzustellen, hat Kächele (2001; 2006) dazu für die Körperpsychotherapie, einer ebenfalls angrenzenden Disziplin, einen Vorschlag unterbreitet: Er ordnet die verschiedenen Zugänge (bei ihm »Stadien«) zur Forschung nicht hierarchisch, sondern zirkulär an und versucht damit, »vielfältige Brücken zwischen empirischer Forschung und klinischer Erfahrung zu bauen« (2006, 15). Bezogen auf die Psychomotorik bedeutet die Aufhebung oder Abschwächung der Hierarchisierung einerseits, dass psychomotorische Fragestellungen mit diesem zirkulären Modell noch einmal von einer ganz anderen Perspektive betrachtet, neu hinterfragt und neu gestellt werden können. Andererseits ermöglicht das Modell, rein praktisch, die wertschätzende Zusammenarbeit zwischen »Praxisforschenden«, also eher psychomotorisch praktisch Tätigen mit Affinität zu Forschung und neuer Erkenntnis und »Theorieforschenden«, d. h. Personen, die qua ihrer Fähigkeiten oder Position einen eher forschungsmethodischen Zugang zu psychomotorischen Fragestellungen haben. Ich habe im Schaubild (Abb. 1), in einem ersten Entwurf, dieses Modell von Kächele auf die Möglichkeiten psychomotorischer Forschung exemplarisch für den Bereich der Grafomotorik, einen Arbeitsbereich der Psychomotorik, adaptiert. Dabei ist die Reihenfolge und der Inhalt [ 23 ] Vetter • Forschung in der Psychomotorik 1 | 2013 [ 23 ] Abb. 2: Grafomotorik von Sebastian vor und nach etwa 10-minütigem Drehspiel auf der Varussell-Drehscheibe (Lensing-Conrady 2001, 71). der möglichen Zugänge im Schaubild keine zwingende, sondern eine veränderbare, durch andere Zugänge anreicherbare oder auch abkürzbare. Es geht bei psychomotorischen Forschungsfragen letztlich um etwas, was einer Methodentriangulation oder einem Mixed Methods Design nahekommt. Erst exakte, zum Forschungsgegenstand methodisch passende Problemzugänge von mehreren Seiten, ermöglichen die vertiefte Analyse von Fragestellungen, oder, auf praktische Arbeit bezogen, einen reflektierten Behandlungsansatz. Unbestritten muss dieses Modell in Zukunft allerdings noch weiter ausdifferenziert und hinterfragt werden: Es soll nicht Argumente zur postmodernen Beliebigkeit eines Forschungszuganges liefern. Im Gegenteil, es dient der Anwendung und Prüfung des jeweils besten methodischen Zugangs für ein klar umrissenes psychomotorisches Erkenntnisinteresse. Es geht auch um Methodenstringenz: Beliebiges Mischen von Forschungsmethoden ist eher kontraproduktiv. Die in der Grafik genannten Beispiele sollen repräsentativ für viele andere stehen: Nottbusch et al. (2012) wählen einen eher experimentellen Zugang aus neurolinguistischer Sicht, wenn sie Handschrift und Schreiben am Computer gegenüberstellen. Hurschler et al. (2010) haben in ihrer Feldstudie dagegen ein auch bildungspolitisches Interesse, wenn sie einerseits die Leserlichkeit, andererseits auch Veränderungen des Fähigkeitsselbstkonzepts in Anhängigkeit vom gelehrten Schrifttyp in der Primarschule untersuchen. Die Evaluationen des psychomotorischen Angebotes in der Stadt Zürich (2005; 2013) helfen, dieses zu optimieren, sie liefern aber auch eine Fülle von Daten für Wirksamkeitsforschung. Es ist nun hier aus Platzgründen nicht möglich, den Erkenntnisgewinn unterschiedlicher Forschungs- und Problemzugänge umfänglich zu schildern. Daher möchte ich mich nun ausführlicher auf drei in der Grafik (Abb. 1) genannte Beispiele begrenzen, welche die Möglichkeiten unterschiedlicher Zugänge in der Grafomotorik aufzeigen. Das erste Beispiel dazu lässt sich dem Bereich Fallberichte und Fallstudien in der Abbildung zuordnen. Das zweite Beispiel dagegen zeigt einen quantitativen Forschungszugang mit RCT-Charakter. Im dritten Beispiel stehen mit erzählgenerierenden Leitfadeninterviews qualitative Forschungsaspekte im Zentrum. Beispiel Forschungszugang über Fallberichte: Sebastian auf dem Varussell Lensing-Conrady (2001, 71) beschreibt ein eindrückliches Beispiel von Sebastian, 8 Jahre alt. Sebastian hat, neben anderen diagnostizierten Schwierigkeiten, »Koordinationsstörungen (auch im graphomotorischen Bereich) und allgemeine Reifungsdefizite«. In der Therapie wurden dem Jungen verschiedene Bewegungsgeräte dargeboten. Er entschied sich für eine Varussell-Drehscheibe, auf der er sich, sitzend oder liegend, selbst drehen konnte. Dabei fand die Therapeutin interessante Zusammenhänge. Besonders beeindruckend in diesem Fall ist jedoch eine Schriftprobe, die vor und anschließend nach einem 10-minütigen Drehspiel von Sebastian, am Tisch sitzend, angefertigt wurde (Abb. 2). Lensing-Conrady (2001, 71 ff ) bietet mögliche Interpretationen der Beobachtungen an. Interessant ist allerdings am geschilderten Beispiel auch, dass allein diese eine Begebenheit Forschenden und Praktiker eine Fülle von Fragen Während die Schrift vor der Gleichgewichtsstimulation auf der Drehscheibe nahezu unleserlich ist, ist sie unmittelbar danach, also ca. 10 Minuten später, sauber auf die vorhandenen Linien geschrieben und sehr gut lesbar. [ 24 ] [ 24 ] 1 | 2013 Fachbeiträge aus theorie und Praxis in erster Linie nicht beantwortet, sondern stellt: Diese Fragen gehen sowohl in Richtung eines vertieft neurologischen Erkenntnisinteresses, als auch dahin, ob dieses Fallbeispiel reproduzierbar ist. Ebenso stellen sich Fragen zu unspezifischen Wirkfaktoren im Geschehen, zu spezifischen Einflussgrößen und zum Einfluss des speziellen Spielgerätes. Auch interessiert sicherlich sehr, ob und wie das betroffene Kind die Veränderungen selbst wahrnimmt und was allenfalls seine eigene Erkenntnis in seinem Alltag bewirkt. Ziel wäre nun, die besten Forschungszugänge zum Phänomen zu finden und in ganz unterschiedlichen, daran angelehnten Studien den beschriebenen, außerordentlich spannenden Effekt zu überprüfen. Neurologische Erkenntnisse aus experimentellen Studien, wie sie z. B. Nottwill et al. (2012) liefern, könnten der nächste Schritt sein. Das Beispiel Sebastian zeigt m. E. nach den unschätzbaren Wert von Fallbeispielen aus der Praxis für die Entwicklung von Forschungsfragen, die hinter dem Schreibtisch vermutlich kaum je entwickelt würden. Beispiel quantitativer Forschungszugang: G-FIPPS Dass RCT-angelehnte Studien in der Psychomotorik Effekte nachweisen können, soll beispielhaft an einer Forschungsarbeit aufgezeigt werden: Die Studie G-FIPPS (Grafomotorische Förderung in integrativer und präventiver Psychomotorik) untersuchte die Effekte eines psychomotorisch ausgerichteten, grafomotorischen Förderprogramms bei Kindern im Kindergartenalter (n = 188, vergleiche ausführlich für statistische Werte Vetter et al. 2009; Vetter et al. 2010; Kranz et al. 2011). In der Forschungsarbeit wurde anhand einer experimentellen Längsschnittstudie mit 188 Kindern im dreigruppigen Experimental- / Kontrollgruppendesign mit drei Messzeitpunkten vor (Pre-Messung), unmittelbar nach (Post-Messung) und sechs Monate nach der Intervention (Follow-Up-Messung) nachgeprüft, ob sich Effekte bezüglich der Dimensionen Grafomotorik und Körperkoordination zeigen. Es wurde ein psychomotorisches Förderarrangement in der Experimentalgruppe überprüft. Dieses Arrangement entsprach weitgehend inklusiven Bedingungen, indem ganze Kindergartengruppen gefördert wurden, unabhängig davon, ob es sich um Kinder mit oder ohne Indikation für die Psychomotorik handelte. Die Fördersituationen fanden weniger mit Stift und Blatt am Tisch, sondern zum großen Teil in Bewegungsarrangements statt. Dies diente also eher dem Aufbau grundlegender psychomotorischer Kompetenzen. Verglichen wurde diese Gruppe mit zwei Kontrollgruppen. Diese erhielten eine andere, als herkömmlich bezeichnete grafomotorische Intervention in Form von Paper-Pencil- Aufgaben (Kontrollgruppe 1) bzw. keine Intervention (Kontrollgruppe 2). Dass die drei Gruppen an sich zur Pre-Messung ein vergleichbares Ausgangsniveau bezüglich ihrer Kompetenzen besaßen, wurde u. a. über einen Sozialindex der Kindergärten und über statistische Analysen sichergestellt. Der inhaltliche Fokus lag auf grafomotorischen und körperkoordinativen Veränderungen sowie auf Veränderungen, die sich aus der Kombination dieser Dimensionen im Sinne eines psychomotorischen Gesamtscores ergeben. Zentrale Befunde, waren, dass ■ die grafomotorischen Leistungen sich in der Experimentalgruppe G-FIPPS von der Postmessung unmittelbar nach der dreimonatigen Intervention bis zur Follow-Up-Messung sechs Monate später signifikant gegenüber den beiden Kontrollgruppen verbesserten. In der Experimentalgruppe zeigte sich somit ein langfristig sichtbarer Effekt der Intervention. ■ die Kontrollgruppe 1 mit dem herkömmlichen grafomotorischen Treatment, welches einem Schreibtraining glich, von der Präzur Postmessung einen signifikant schwächeren Verlauf als die beiden anderen Gruppen in den grafomotorischen Leistungen hatte. Somit konnte in einer als weitgehend repräsentativ anzusehenden Studie gezeigt werden, dass psychomotorische Förderung der Grafomotorik signifikante Effekte gegenüber einem Schreibtraining, welches dasselbe Ziel hat, produziert. Die Effekte waren allerdings erst sechs Monate nach Abschluss der Intervention deutlich sichtbar. Erklärt wird dies damit, dass nicht isolierte [ 25 ] Vetter • Forschung in der Psychomotorik 1 | 2013 [ 25 ] Trägt Systemambivalenz zu einer erfolgreichen Intervention bei? grafomotorische Fertigkeiten, sondern eher die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben (im Sinne Havighursts 1972) gefördert wurden. Allerdings können, forschungsmethodisch begründet, repräsentativ angelegte, quantitative Studien wie diese die auftretenden Effekte auch nicht umfänglich für die alltägliche Praxis verstehen: Bei G-FIPPS handelte es sich zum einen um ein experimentelles Setting, welches eigens für die Studie hergestellt wurde und nicht den üblichen psychomotorischen Praxisbedingungen entsprach. Zum anderen wurden auch in dieser Studie die unspezifischen Wirkfaktoren der Therapie, also beispielsweise Beziehungsaspekte, als mögliche Einflussfaktoren auf die signifikanten Ergebnisse angesehen, auch wenn bereits im Vorfeld versucht wurde, diese methodisch zu eliminieren. Es stellt sich also, mit den positiven Ergebnissen aus G-FIPPS im Rücken, die Frage, wie nun, für einen nächsten Erkenntnisschritt, diese vermuteten unspezifischen Wirkfaktoren einer psychomotorischen Intervention herausgearbeitet werden könnten. Es ist naheliegend, dass es für dieses Vorhaben eines anderen Forschungszugangs bedarf. Naheliegend, aber nach meiner Kenntnis selten angewandt ist ein Zugang, der die tätigen Psychomotorikerinnen direkt bezüglich möglicher Wirkfaktoren der Psychomotorik mit qualitativen Forschungsmethoden befragt. Qualitative Studien: Systemambivalenz als Wirkfaktor? Eine neue, sich derzeit in der Durchführung befindliche Studie mit dem Titel »Sichtweisen aus der Psychomotorik« (Vetter 2011) widmet sich daher in qualitativen Interviews mit praktisch Tätigen in der Psychomotorik diesen Fragen. Die Studie wird zwar mit einem anderen Fokus finanziert, bezieht sich jedoch in Teilen auf die beschriebene G-FIPPS-Studie, um hier, quasi als Nebenprodukt unter einer anderen Forschungsfrage, neue Erkenntnisse über vermutete und vielleicht sogar noch unbekannte Wirkfaktoren zu erhalten. Es handelt sich somit um ein Projekt, welches gestellte Forschungsfragen im günstigen Fall einerseits beantworten kann (z. B. die Frage »Wie werden psychomotorische Erfolge und Misserfolge von praktisch Tätigen erklärt und begründet? «), andererseits aber neue, bisher so nicht gestellte Forschungsfragen generieren kann. Die Interviews selbst wurden als offene Interviews vorkonzipiert: Zunächst wurde ein theoretisches Sample gebildet, welches mit einem eigens dafür entwickelten Leitfaden (SPSS2-Methode, Helfferich 2011; Kruse2011) erzählgenerierend interviewt wurde. Das entstandene Interviewmaterial wird derzeit transkribiert und aufbereitet. Mit ersten, gesicherten Ergebnissen daraus ist im Herbst 2013 zu rechnen. Schon jetzt zeichnen sich jedoch aus diesen Interviews interessante Muster ab, die, bei aller Vorsicht, neue Erkenntnisse zur Wirksamkeit der Psychomotorik liefern könnten. So zeigt sich nach einer ersten Sichtung des Datenmaterials, dass es vermutlich ein gemeinsames Muster gibt, welches sich vorläufig am besten mit Systemambivalenz umschreiben lässt: Die Interviewten äußerten an vielen Stellen, dass ihr Weg zum Beruf der Psychomotorik ein Weg war oder ist, der sich aus Widerständen, Unzufriedenheit, Ambivalenzen oder besonderen Herausforderungen (z. B. mit dem Schulsystem oder mit dem Erstberuf als Lehrerin) ergeben hat. Eine Systemkritik besteht zum Teil bis heute in ganz unterschiedlicher Form fort. Man kann nun in einem ersten angedachten Zugang diesen vermuteten Umstand mit Ausführungen zum Arbeitsbündnis oder zur Arbeitsbeziehung zwischen Klient und Therapeut respektive Lehrer und Schüler (z. B. therapeutisch betrachtet bei Kächele 2009; pädagogisch bei Oevermann 1996) kontextualisieren. Daraufhin stellt sich die Frage, ob und allenfalls wie diese vermutete Systemambivalenz der Psychomotoriktherapeutin als Wirkfaktor oder Indikator zu einer erfolgreichen Intervention beiträgt: So könnte es sein, dass Kinder, die aufgrund sozialer Schwierigkeiten (die ja durchaus zum Teil als Systemwiderstand gedeutet werden können) zur Psychomotorik kom- [ 26 ] [ 26 ] 1 | 2013 Fachbeiträge aus theorie und Praxis men, diese unausgesprochene Gemeinsamkeit mit der Psychomotorikerin wahrnehmen und in das Arbeitsbündnis mit ihr integrieren. Es ist bekannt, dass ein gutes Arbeitsbündnis förderlich wirkt (Hölter 2011). der Fachdiskurs ist notwendig! In einem ersten Entwurf habe ich hier eine grobe Strukturierungsmöglichkeit für Forschungszugänge zur Diskussion gestellt. Ziel ist, für das bessere Verstehen von Effekten und Wirkungen der Psychomotorik, eine quantitative Forschungslogik durch qualitative Forschungen zu ergänzen. Exemplarisch wurde an Beispielen aufgezeigt, welcher Forschungszugang welchen Erkenntnisgewinn liefern kann. In einem nächsten Schritt wäre es nun notwendig, Arbeiten mit unterschiedlicher Forschungsmethodik bezüglich eines gemeinsamen Themas, auch die genannten Beispiele, noch intensiver und komplementärer aufeinander zu beziehen. Hierdurch könnte der inhärente Erkenntnisraum wirklich ausgeschöpft werden. Dazu ist es notwendig, Ergebnisse aus Studien desselben Forschungsgegenstandes, aber mit unterschiedlichen methodischen Zugängen, miteinander zu diskutieren und zu bewerten. Was aber scheinbar im Fach vermehrt stattfinden sollte, ist die vertiefte Diskussion von Forschungsergebnissen und die Frage, wohin sie uns als nächstes führen könnten. In Anbetracht der großen Unterschiede in der Verankerung des Faches scheut man vielleicht auch eine Zusammenarbeit aus Sorge vor unüberbrückbaren Gegensätzen. Aber, wo doch die Psychomotorik so gut im Auffinden von Ressourcen ist: Vielleicht liegt gerade hier der Schlüssel für mögliche Erkenntnisgewinne! Literatur Baumann, H., Oswald, W. D., Hagen, B., Rupprecht, R. (1999): Bedingungen der Erhaltung und Förderung von Selbständigkeit im höheren Lebensalter (SIMA), Teil XIV: Verlaufsanalyse des psychomotorischen Status. Zeitschrift für Gerontopsychologie und -psychiatrie 12 (4), 227-244 Beckmann, U., Bollmeyer, B., Eggert, D. (2003): Eine Untersuchung zur Wirksamkeit psychomotorischer Förderung in Vorschulklassen. Praxis der Psychomotorik 28 (1), 4-13 Eggert, D. (2009): Probleme mit der Psychomotorik: Kann sie wirklich alle Kinder mit besonderem Förderbedarf wirkungsvoll fördern? Zeitschrift für Heilpädagogik 58 (2), 460-465 Eggert, D., Lütje-Klose, B. (1995): Theorie und Praxis der psychomotorischen Förderung, Textband. 2. Aufl. borgmann, Dortmund Fischer, K. (2004): Einführung in die Psychomotorik. 2. Aufl. Ernst Reinhardt, München / Basel Gebhard, B., Kuhlenkamp, S. (2011): Psychomotorische Entwicklungsförderung und ihre Wirksamkeit. Praxis der Psychomotorik 36 (1), 47-49 Havighurst, R. J. (1972): Developmental Tasks and Education. MacKay, New York Helfferich, C. (2011): Die Qualität qualitativer Daten. 4. Aufl. VS Verlag, Wiesbaden Hölter, G. (2011): Konturen der klinischen Bewegungstherapie. In: Hölter, G. (Hrsg.): Bewegungstherapie bei psychischen Erkrankungen. Grundlagen und Anwendung. 2. Aufl. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 71-153 Hurschler, S., Saxer, A., Wicki, W. (2010): Schreibmotorische Leistungen im Primarschulalter in Abhängigkeit vom unterrichteten Schrifttyp. In: http: / / www.phlu.ch/ forschung/ publikationen/ forschungsberichte/ schreibmotorische-leistungen- Der Autor Prof. dr. Martin Vetter Leitung des Spezialisierungsstudiums Psychomotorik, Gesundheit und Bewegung an der pädagogischen Hochschule Zentralschweiz / Schwyz (firmiert ab 01.08.2013 eigenständig als Pädagogische Hochschule Schwyz), Arbeitsschwerpunkte derzeit: Wirksamkeitsforschung, Evaluation psychomotorischer Maßnahmen, Diagnostik, astp-Vertreter in der Kommission Ausbildung im Europäischen Forum für Psychomotorik efp Anschrift Prof. dr. Martin Vetter Pädagogische Hochschule Schwyz PHSZ Psychomotorik, Gesundheitsbildung und Bewegung Zaystrasse 42 CH-6410 Goldau martin.vetter@phz.ch [ 27 ] Vetter • Forschung in der Psychomotorik 1 | 2013 [ 27 ] im-primarschulalter-in-abhaengigkeit-vom-unterrichteten-schrifttyp / , 21.09.2012 Kächele, H. (2009): Psychoanalytische Prozesse. Methodische Illustrationen und methodologische Reflexionen. Univ.-Diss. Ludwig-Maximilians-Universität, München Kächele, H. (2006): Aufgaben und Chancen der psychosomatischen Psycho-Therapie-Forschung. Vortrag auf dem DKPM-Kongress in Magdeburg, März 2006. In: http: / / www.dkpm.de/ cms/ wp-content/ kaechele.pdf, 22.08.2012 Kächele, H. (2001): Stadien der psychotherapeutischen Forschung und ihre Auswirkungen auf eine Praxis. In: Bahrke, W. (Hrsg.): Psychotraumatologie und Kathathym-imaginative Psychotherapie. Pabst, Lengerich, 489-498 Kavale, K., Mattson, P. D. (1983): »One Jumped Off the Balance Beam«: Meta-Analysis of Perceptual-Motor Training. Journal of Learning Disabilities 16 (3), 165-173 Kiphard, E. J. (1970): Leibesübung als Therapie: bewegungspädagogische und heilpädagogische Grundlagen. Flöttmann, Gütersloh Kranz, I., Sammann, K., Amft, S., Vetter, M. (2011): Effekte einer grafomotorisch ausgerichteten psychomotorischen Intervention im Kindesalter. Psychologie in Erziehung und Unterricht 48 (2), 139-151 Kruse, J. (2011): Einführung in die Qualitative Interviewforschung, Reader. Freiburg i. Br., Eigendruck Kuhlenkamp, S. (2003): Schulintegrierte Psychomotorische Entwicklungsförderung in einem Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf. Univ.-Diss. Universität Dortmund, Dortmund Lamnek, S. (2005): Qualitative Sozialforschung. 4. Aufl.. Beltz, Weinheim Lienert, G. A. (1969): Testaufbau und Testanalyse. 3. Aufl. Beltz, Weinheim Naville-Asper, S. (1971): Nicht länger Außenseiter sein! Hilfe für Kinder mit psychomotorischen Störungen. In: Schweizer Spiegel, Ausgabe August 1971. Schweizer Spiegel-Verlag, Zürich, 50-51 Nottbusch, G., Weingarten, R., Will, U. (2012): Schreiben mit der Hand und Schreiben mit dem Computer. In: www.guido-nottbusch. de%2Fdoc%2FNottbusch_Weingarten_Will_1998. pdf & ei=wD9cULftLamP4gSJq4GwBA & usg=AFQ jCNFIoH_EJbNPmt4ebQOtbLIgoYGbiQ & cad=rja, 21.09.2012 Oevermann, U. (1996): Theoretische Skizze einer revidierten Theorie professionalisierten Handelns. In: Combe, A., Helsper, W. (Hrsg.): Pädagogische Professionalität.. Suhrkamp, Frankfurt: a. M., 70-182 Richter, J. (2010): Ist Psychomotorik wirklich wirkungslos? Theoretische und empirische Argumente gegen ein Vorurteil. Zeitschrift für Heilpädagogik 59 (10), 378-387 Sackett, D. L., Richardson, W. S., Rosenberg, W., Haynes, B. (1997): Evidence-Based Medicine: How to Practice and Teach EBM. 2. Aufl. Churchill Livingstone, New York Seewald, J. (2007): Der verstehende Ansatz in Psychomotorik und Motologie. 2. Aufl. Ernst Reinhardt, München Strauß, B., Stachelhaus, A. (2005). Die Förderung graphomotorischer Fertigkeiten von Erstklässlern durch psychomotorische Übungen im Sportunterricht. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und pädagogische Psychologie, 37 (4), 194-204 Vetter, M. (2011): »Pädagogisch-therapeutische Berufe im Schulalltag: Welche Subjektiven Theorien und welche Wege der Wissensgenerierung leiten das psychomotorische Unterstützungsangebot? « Interner Fördermittel-Projektantrag. Pädagogische Hochschule Schwyz, Goldau Vetter, M. (2001): Handlungsorientierte psychomotorische Diagnostik. Verlag Dissertation.de, Berlin Vetter, M (in Vorbereitung): Kuckuckseier in der Psychomotorik? Zur Rezeption von Forschungsergebnissen im Fach. Vetter, M., Amft, S., Sammann, K., Kranz, I. (2010): G- FIPPS: Grafomotorische Förderung. Ein psychomotorisches Praxisbuch. borgmann, Dortmund Vetter, M., Amft, S., Sammann, K., Kranz, I., Hättich, A., Venetz, M. (2009): G-FIPPS: Zur Wirksamkeit grafomotorischer Förderung in integrativ und präventiv ausgerichteter Psychomotorik. Abschlussbericht. Hochschule für Heilpädagogik. Eigenverlag, Zürich Walter, J. (2002): »Einer flog übers Kuckucksnest« oder welche Interventionsformen erbringen im sonderpädagogischen Feld welche Effekte? Ergebnisse ausgewählter amerikanischer Meta- und Mega-Analysen. Zeitschrift für Heilpädagogik 53 (4), 442-450 Zimmer, R. (1999): Handbuch der Psychomotorik. Herder, Freiburg Zimmermann, K. W. (1996): Wirkt »psychomotorisches« Training? - Eine Meta-Analyse neuerer Forschungsarbeiten. Hessisches Institut für Bildungsplanung und Bildungsentwicklung (Hrsg.): Schule und Beratung, Nr. 6. In: http: / / paedpsych.jk.unilinz.ac.at: 4711 / LEHRTEXTE / ZIMMERMANN / Zimmermann3.html, 18.09.2012 Anmerkung: Grafomotorik wird nach neuer Rechtschreibung mit »f« geschrieben, in Zitaten oder sinngemäßen Wiedergaben wird es in diesem Artikel mit »ph« geschrieben. Dieser Beitrag durchlief das Peer Review.
