eJournals motorik 36/3

motorik
7
0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
71
2013
363

Editorial

71
2013
Astrid Krus
Editorial
7_036_2013_3_0001
[ 129 ] Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, Psychomotorik in Entwicklung, Bildung und Gesundheit sind bedeutende Themen in der aktuellen Fachdiskussion der Kindheitspädagogik. Dies wird auch anhand der Beiträge des vorliegenden Heftes deutlich. So obliegt insbesondere im Kindesalter die Verantwortung für eine positive Entwicklungs- und Bildungsförderung den betreuenden Bezugspersonen im familiären und institutionellen Kontext. Schneider zeigt in ihrem Praxisbeitrag Wege einer psychomotorischen Elternarbeit im Rahmen der Erziehungspartnerschaft auf. Die zentrale Rolle der pädagogischen Fachkraft in diesem Kontext bestätigen die ersten Ergebnisse des BIK-Forschungsprojektes, die in diesem Heft vorgestellt werden. Bewegung als Träger frühkindlicher Bildungsprozesse zu verstehen und diese in die pädagogische Arbeit zu integrieren, hängt in hohem Maße von der (Bewegungs-)Qualifikation der Fachkräfte selbst ab. Der Beitrag von Stahl-von Zabern et al. verdeutlicht aber, dass in der Aus- und Fortbildung pädagogischer Fachkräfte zu psychomotorischen Themen ein erheblicher Nachholbedarf besteht. Die Deutsche Akademie für Psychomotorik (dakp) greift diese Aufgabe seit nun mehr 35 Jahren auf, bietet aktuelle und praxisbezogene Themen der Psychomotorik im Bildungskontext an und bedient damit das breite Spektrum notwendiger Qualifizierungsmaßnahmen. Gleichwohl wir mit den hier vorgestellten fachlichen Beiträgen, den vorgelegten Forschungsergebnissen sowie den angebotenen Weiterbildungen die Bedeutung der Psychomotorik in Entwicklung, Bildung und Gesundheit fundieren, dürfen wir die, von Gerd Hölter in Heft 1 / 2013 formulierte Kritik, einer stärkeren Identitäts- und Profilbildung der Psychomotorik in-Abgrenzung zu anderen Wissenschaftsdisziplinen nicht außer Acht lassen. Der drohenden Tendenz zur wissenschaftlichen Verinselung kann einerseits argumentativ die Notwendigkeit einer zunächst fachinternen Profilschärfung gegenübergestellt werden. Darüber hinaus erscheint es aber andererseits notwendig, die Gesamtheit der charakteristischen Merkmale der Psychomotorik/ Motologie im interdisziplinären Fachdiskurs herauszukristallisieren und theoriebasierte Überschneidungen zu erörtern. Die »motorik« bietet dafür meines Erachtens ein ausgezeichnetes Forum. Ich wünsche Ihnen anregende Lesemomente und uns einen intensiven fachlichen Austausch. Astrid Krus Editorial 3 | 2013