eJournals motorik 37/2

motorik
7
0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/mot2014.art11d
41
2014
372

Effekte der Bewegungsförderung

41
2014
Rolf Schwarz
Empirische Daten auf Basis längsschnittlicher, kontrollierter Evaluationsstudien der Jahre 1980–2013 zu Bewegungsförderprogrammen in der frühen Kindheit zeigen sich heterogen in der Zielsetzung, methodisch teilweise mangelhaft und insgesamt in geringer Anzahl (N = 14). Die eingesetzten Maßnahmen sind vielfältig, werden selbst aber nur in wenigen Fällen kontrolliert. Die Befunde weisen schwache bis mittlere Zusammenhänge zwischen Motorik und Kognition, heterogene Beziehungen zum Sozialverhalten und nur wenige spezielle Einzelbefunde zur physischen Gesundheit auf. Insgesamt ist eine Kluft zwischen der Intention, Implementation, Instrumentation und Ist-Situation der Evaluationen festzustellen.
7_037_2014_2_0003
[ 52 ] 2 | 2014 motorik, 37. Jg., 52-63, DOI 10.2378 / motorik2014.art11d © Ernst Reinhardt Verlag [ Fachbeitrag ] Effekte der Bewegungsförderung review längsschnittlicher evaluationsstudien zu bewegungsinterventionen in der frühen Kindheit rolf Schwarz Empirische Daten auf Basis längsschnittlicher, kontrollierter Evaluationsstudien der Jahre 1980-2013 zu Bewegungsförderprogrammen in der frühen Kindheit zeigen sich heterogen in der Zielsetzung, methodisch teilweise mangelhaft und insgesamt in geringer Anzahl (N = 14). Die eingesetzten Maßnahmen sind vielfältig, werden selbst aber nur in wenigen Fällen kontrolliert. Die Befunde weisen schwache bis mittlere Zusammenhänge zwischen Motorik und Kognition, heterogene Beziehungen zum Sozialverhalten und nur wenige spezielle Einzelbefunde zur physischen Gesundheit auf. Insgesamt ist eine Kluft zwischen der Intention, Implementation, Instrumentation und Ist-Situation der Evaluationen festzustellen. Schlüsselbegriffe: Bewegungsförderung, Bewegungserziehung, Intervention, Evaluationsstudien, frühe Kindheit, Effekte Effects of physical activity intervention-- Review of longitudinal evaluation studies in preschool children Empirical data in terms of longitudinal, controlled evaluation studies between 1980 and 2013 concerning physical activity intervention programs in preschool children appear to be different in content and goals, while sometimes exhibiting a poor methodical quality and are overall lacking in number (N = 14). The measures used vary widely but are only monitored in a few cases. The findings show weak to moderate correlations between motor skills and cognition, contrasting relations to social-emotional behaviour and little is known about the effects on physical health. On the whole, there is a gap between the intention, implementation, used instruments and actual situation of the evaluations. Key words: physical activity interventions, physical education, evaluation studies, preschool children, early childhood, effects [ 53 ] Schwarz • Effekte der Bewegungsförderung 2 | 2014 Dass Bewegung fördert, ist mittlerweile in der öffentlichen Diskussion zu einem nicht mehr weiter zu hinterfragenden Axiom geworden. Generelle Ableitungen wie »Intelligent durch Bewegung«, »Bewegung fördert die Konzentration«, »Bewegung ist gesund« oder »Sozial durch Spiel und Sport« verstärken das Bewusstsein einer positiven Breitbandwirkung von körperlicher Aktivität. In Anbetracht der jüngsten, in der fachwissenschaftlichen Literatur vorfindbaren Überblicksartikel zu Effekten der Bewegungsförderung in der frühen Kindheit sind jedoch noch tiefer gehende Fragen zu stellen, da diese von einem starken Befundmangel, heterogenen Effekten sowie den unterschiedlichsten Förderansätzen berichten (Rethorst et al. 2009; Scheid 2009). Aus diesem Anlass wird nachfolgend die bisherige Datenlage für Deutschland thematisch noch differenzierter analysiert, strukturiert und über den Zeitraum von 1980 bis 2013 erweitert. Daraus ergeben sich folgende zentrale Leitfragen für diesen Review: ■ Welche wissenschaftlich evaluierten Bewegungsförderprogramme und -ansätze gibt es in der BRD überhaupt in der frühen Kindheit? ■ Welches Förderverständnis, insbesondere an den Zielen erkennbar, liegt den Interventionen zugrunde? ■ Welche konkreten Maßnahmen werden als förderwirksam erachtet und tatsächlich eingesetzt? ■ Welche Effekte wurden erzielt und gibt es gar Prädiktoren (Vorhersagevariablen) erfolgreicher Förderung? Auswahl der Studien-- Recherchestrategie Zur Beantwortung der ersten Frage wurden sachrelevante Rechercheportale (PUBMED, Fachportal Pädagogik, VifFa-Sport, Google-Scholar [dt. Version], Research-Gate) auf Basis der Deskriptoren »Förderung, Bewegung, Bewegungsförderung, Kindergarten, Vorschulalter, Evaluation, Effekte« in multipler Kombinatorik durchsucht. Zudem wurden in Einzelsichtung einschlägige Handbücher, Monografien (Dissertationen und Habilitationen), Forschungsberichte sowie relevante Zeitschriften (motorik, Sportwissenschaft, Sportmedizin) in die Recherche einbezogen. Eingeschlossen wurden Studien, die auf Basis eines eigens entwickelten oder bereits existierenden, didaktisch begründeten (Ziele, Inhalte, Maßnahmen) Bewegungsprogramms den Erfolg frühkindlicher Bewegungsinterventionen überprüfen. Ausgeschlossen werden somit Studien zum bloßen motorischen Leistungsstand (z. B. Bappert et al. 2008) ohne den Bezug auf gezielt entwickelte Einflussgrößen der Verhaltens- und Verhältnisprävention sowie auf weitere Variablen der Persönlichkeitsentwicklung, wie z. B. das Sozialverhalten oder die Kognition. Neben der Motorik selbst sollte also mindestens noch eine zweite abhängige Variable (> 2 AV) untersucht worden sein, um den weiteren Nutzen motorischer Förderung zu erkennen. Weiterhin wird die Perspektive auf Studien gelegt, welche die hohe Plastizität und Variabilität motorischer Entwicklung durch ein längsschnittliches Design angemessen zu erfassen suchen. Ausschlusskriterien waren somit Studien ohne Kontrollgruppe, d. h. ohne Kontrolle von Reifungsprozessen (z. B. Dordel/ Welsch 1999), Einzelfallstudien (z. B. Lang 2011), Studien N < 25 (z. B. Hartmann 1999) sowie Untersuchungen, die vorwiegend die Unfallprophylaxe erfassen (z. B. Kunz 1993; Kambas et al. 2004). Da die institutionelle Bewegungsförderung im frühkindlichen Bereich international stark differiert (z. B. unterschiedliches Einstiegs- / Übergangsalter, abweichende Curricula, verschiedene Ausbildungsinhalte der Erzieherinnen, usw.), sind Ergebnisse anderer Länder nicht ohne Weiteres übertragbar und fanden deshalb keinen Eingang in die Analyse. Die Recherche (Stand: 03.07.2013) ergab somit N = 14 relevante Studien, darunter fünf mit psychomotorischem Ansatz im engeren Sinne. Analysekategorien Die Auswahl der Analyseeinheiten ist der Hauptfragestellung unterworfen, welche mit belastbaren Befunden existierenden Studien zu Bewegungsinterventionen in der frühen Kindheit [ 54 ] 2 | 2014 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis überhaupt in der BRD evaluiert wurden. D. h. das Vergleichsraster orientiert sich einerseits an den inhaltlichen Gegebenheiten und andererseits am Anspruch einer tatsächlichen, also einen langfristigen Unterschied erzeugenden Intervention (Willke 1996). Somit ergeben sich die vier Kategorien (a) Intention (Ziele der Studie), (b) Implementation (Maßnahmen), (c) Instrumentation / Evaluation (Untersuchungsverfahren) und letztlich die (d) Ist-Situation (zu erwartende Befunde). Bei der letzten Kategorie ergeben sich lediglich vier Teilbereiche: Motorik, Kognition, sozialemotionales Verhalten und physische Gesundheit. Die Bereiche Selbständigkeit und Selbstkonzept wurden aus Gründen analytischer Trennschärfe unter dem sozial-emotionalen Verhalten subsumiert, wohl wissend, dass die Konzeptualisierung des Selbst zwar auch rationale Prozesse beinhaltet (akademisches Selbst), jedoch in der frühen Kindheit primär emotional und sozial stark abhängig ist (Asendorpf / Teubel 2009). Zur leichteren Identifikation wurden neben den nach Erscheinungsjahr chronologisch gelisteten Autoren die Programmnamen der Bewegungsintervention aufgeführt. Die genannten Veröffentlichungen beziehen sich in Art und Anzahl auf die bedeutsamen Ergebnisse der Intervention. In der sich daraus ergebenden Übersichtstabelle (s. Tab. 1) stehen rechts daneben die zentralen Förderziele des Programms. Wiederum rechts davon erscheinen die Inhalte, Methoden und Standards, um einen tieferen Einblick hinter die statistischen Ergebnisse und folglich ein besseres Verständnis der Daten zu erhalten. Weiterhin wird das statistische Vorgehen dokumentiert (Design und Messinstrumente), um nicht nur eine leichtere Vergleichbarkeit, sondern auch eine Aussage zur Reichweite der Studien herzustellen. Schließlich folgen die Ergebnisse (Korrelationen und Varianzen), wie sich die Fördermaßnahmen- - soweit erfasst- - auf die vier am häufigsten genannten Bereiche der motorischen Leistung, Kognition, sozialemotionales Verhalten und physische Gesundheit auswirken. An dieser Stelle sei bereits erwähnt, dass sich das, aufgrund der historisch bedingten Nutzung von Rechenmodellen, statistische Niveau stark unterscheidet. Damit war eine Metaanalyse (statistische Analyse mehrerer Studien unter Nutzung der originalen Primärdaten) nicht sinnvoll. Vielmehr handelt es sich hierbei um einen Review, der kategoriengeleitet einen systematischen Überblick zum Forschungsstand bietet. Ergebnisse Intentionen: Förderziele Was wollen die einzelnen Förderansätze erreichen? Wie das Beispiel von Ketelhut et al. zeigt (2004, 2005, 2007), besitzt ein großer Teil der Studien medizinischen und krankheitspräventiven Charakter. Fünf von 14 Studien können hier eingeordnet werden (Weiß et al. 2004; Ketelhut 2004; Ketelhut et al. 2007; Nacke et al. 2006; DeBock/ Fischer 2011; DeBock et al. 2010; Roth et al. 2010, 2011. Dennoch lassen sich über alle Studien hinweg zwei gemeinsame Intentionen feststellen: (1) mehr, regelmäßige und vielseitige Bewegung und (2) Förderung der motorischen Fähigkeiten und Kompetenz. Pädagogisch-psychomotorische Intentionen im engeren Sinne beziehen sich auf die zielhierarchisch höher einzuschätzende Förderung der Selbständigkeit und den Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes (z. B. Zimmer 1981, 1996; Beudels 1996). Starke Unterschiede ergeben sich generell in der Begründung der Ziele, die einerseits medizinisch-therapeutisch angesetzt und andererseits ganzheitlich-präventiv ausgerichtet sind. Bei Rumpeltin / Schülert (1997) zeigt sich die Kluft zwischen Zielsetzung und Messung, da gesundheitliche Beeinträchtigungen reduziert werden sollen, eine geeignete Messung dazu aber ausfällt (Intention-Instrumentation-Kluft). Weiterhin unterscheiden sich die Interventionen in der Schwerpunktsetzung von Verhaltens- (Weiß et al. 2004) zur Verhältnisprävention (Ungerer-Röhrich 1996, 1997). Der den Studien zugrunde lie- Tab. 1: Zusammenfassung empirischer Längsschnittstudien in Deutschland von 1980-2013 zu Effekten der Bewegungsförderung in der frühen Kindheit. Ausschlusskriterien: kleinere Studien mit N < 25, nicht kontrollierte Designs, Einzelfallstudien, ebenso speziell auf Unfallprophylaxe ausgerichtete Studien, erweitert nach Schwarz (2014) [ 55 ] Schwarz • Effekte der Bewegungsförderung 2 | 2014 Studie / Autor(in) Förderziele Inhalte, Methoden (Umsetzung) & Standards der Intervention Empirisches Vorgehen (Stichprobe; Instrumente) Ergebnisse Motor. Leistung Kognition sozialemotionales Verhalten Gesundheit Zimmer (1981, 1996) • Förderung der Selbständigkeit (Eigenaktivität) durch anregendes Geräte- & Materialangebot sowie problemorientierte Bewegungsangebote • regelmäßig, häufiger, vielseitiger Bewegen • Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes • Kontrollgruppen (K) mit 45 Min. Bewegung pro Woche, Versuchsgruppe 1-(V 1) mit zusätzlich 20 Min. Bewegung täglich, V 2 mit 2 × 45 Min. pro Woche • Abwechslung von freien und gelenkten Angeboten • Einsatz frei beweglicher Materialien plus herkömmlicher Sportgeräte • 11-monatiger Längsschnitt • 2 Messzeitpunkte (MZP) • 4 Kigas im Querschnitt (N = 301), 2 Kigas im Längsschnitt (N = 153) • Von 2 Kigas je die Hälfte Kontrolle (5) und Intervention (5) • Alter: 3,6 bis 6,11 (Ø 5,2 Jahre) • Variablen: sozial-emotional (HIP, BSB); Motorik (KTK, MOT 4-6); Kognition (z. B. Intelligenz); Sozioökologie (Schicht, Wohnung, Spielmöglichkeiten, u. a.) • Korrelationen & meist t-tests Korrelation mit IQ: .28*** bis .40*** (Alter auspartialisiert); Varianzen: tägliches Angebot mit sig. höherem Effekt, vor allem bei Jüngeren Korrelation mit Motorik: siehe IQ; Varianzen: Sig. Unterschied bei Kontrolle und Versuch Korrelation der Selbstsicherheit mit Dauer der aktiven Mitgliedschaft im Sportverein: .32*** Im Längsschnitt: kein Unterschied bei Kontrolle und Versuch. Fragebogen: Schlechte motorische Leistungen korrelieren mit geringerem Beliebtheitsgrad nicht erfasst Beudels (1996) • Doppelperspektive: Abbau von Störungen, Rückständen einerseits (korrektiv-therapeut.) und Aufbau des bruchlosen Übergangs in die Grundschule andererseits (prävent.pädagogisch) • Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes • Ermöglichung eines szenischen Spiel- und Bewegungsraums (Verbindung von Sprache, Bewegung und Musik) • Vielfalt und Variabilität der Aktivitäten • Programm konnte zeitlich (1 Stunde pro Woche, Doppelstunde pro Woche, zwei Einzelstunden pro Woche) sowie inhaltlich variieren • 24-monatiger Längsschnitt • 3 MZP • N = 146 (zum Start) • 8 Kigas, davon je die Hälfte Kontrolle und Intervention plus je eine weitere K und V • Alter: 6 bis 8 Jahre • Variablen: sozial-emotional (BAV, BSU); Motorik (KTK); Kognition (Intelligenz); Sozioökologie (Schicht, Wohnung, Sportv. u. a.) • Varianzanalyse mit Messwied. Sig. Leistungssteigerung, kein Eta² Sig. Leistungssteigerung, kein Eta² keine Effekte nachweisbar (keine Aggressionsminderung bzw. kein Zugewinn sozialer Sicherheit) nicht erfasst Ungerer-Röhrich (1996, 1997); Ungerer-Röhrich et al. (1997) »Bewegung, Spiel und Sport im Kindergarten« • vielseitige, ganzheitliche Bewegungserziehung auf Grundlage der Psychomotorik • Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung, der Selbständigkeit und Handlungskompetenz mittels Bewegung • Alltagsnahe Einbettung der Bewegungen (Lebensweltbezug, situativer Ansatz) • Angebot vieler selbsttätig gestaltbarer Bewegungsgelegenheiten und Materialien • flexible Bewegungsbausteine • Fortbildungskonzept vorhanden • 36-monatiger Längsschnitt • 2 MZP • N = ca. 400 (Start) • 3 Kigas (1 Interv. / 2 Kontrolle) • Alter: keine genaue Angabe • Variablen: Motorik (MOT 4-6); Sozialverhalten (CCQ); Darmstädter Bildertest; Fragebogen zu Sozioökologie (z. B. Wohnumfeld) • Häufigkeitsvergleiche Kinder in einem bewegungsfreundlichen Umfeld haben einen höheren MQ; keine Angabe von Signifikanzen nicht erfasst Sportkindergartenkinder rücksichtsvoller und hilfsbereiter; keine Angabe von Signifikanzen nicht erfasst Scherrer (1997); Prohl & Seewald (1998) • Situationsorientierung • Ganzheitlichkeit • Kindorientierung • Offenheit (Hilfe zur Selbstregulation) • Ausbildung von Multiplikatoren in der AKM-Kursreihe (Psychomotorik) • Psychom. Fortbildung der Erzieherinnen • Anwendung psychomot. Materialien, Umgestaltung der Räume • Bewegungsbaustelle • Dadurch vier Untersuchungsgruppen: - Erzieh. mit Fortbildung + Material - Erzieh. mit Fortbildung - nur Material - Kontrolle • 15-monatiger Längsschnitt • 3 MZP • 8 Kigas (3 Interv. / 1 Kontrolle) • N = 176 (Start) • Alter: ca. 4,6 bis 5,9 • Variablen: Motorik (MOT 4-6); Erziehungsstil (F-D-E); sozialaffektiv (BBK); Intelligenz • Varianzanalyse mit Messwied. Sig. Leistungssteigerung, kein Eta²; insbesondere Fortbildungs- und Materialgruppe(n) scheinen sehr effektiv Sig. Leistungssteigerung, kein Eta², insbesondere Fortbildungs- und Materialgruppe(n) scheinen sehr effektiv; Korr. IQ: .22** bis .33** (MZP 1) Abnahme des direktiven Erziehungsstils zugunsten eines offeneren Stils bei den Fortgebildeten (F-D-E); schwache Korrelation des Arbeitsverhaltens mit der Motorik (.22*) bei MZP 1 nicht erfasst [ 56 ] 2 | 2014 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis Studie / Autor(in) Förderziele Inhalte, Methoden (Umsetzung) & Standards der Intervention Empirisches Vorgehen (Stichprobe; Instrumente) Ergebnisse Motor. Leistung Kognition sozialemotionales Verhalten Gesundheit Rumpeltin / Schülert (1997); Breuer et al. (1998) »Hüpfdötzchen« • lebensweltbezogene Bewegungsförderung (Einbindung des Settings Familie) • Reduzierung gesundheitlicher Beeinträchtigungen aufgrund von Bewegungsmangel • vielseitige, alltagsintegrierte Förderung • Fortbildung der Erzieherinnen (Theorie und Praxis z.B. in Psychomotorik) • zusätzliche Bewegungsförderung durch Erzieherinnen: 1-2 × täglich für 15 Min. • Bewegungsintervention selbst durchgeführt durch ein externes Team unter Leitung eines Diplomsportlehrers • Elterninformationen (Veranstaltungen): bewegungsfreundliches Kinderzimmer, gemeinsame Aktivitäten u. a.) durch Kinderärzte und Sportlehrer • Kooperation mit Krankenkassen • 7-monatiger Längsschnitt • 2 MZP • 22 Kitas/ Kigas mit N = 489 ges. (Start) : N = 320 VG; N = 169 KG • Alter: ca. 5 bis 6 (keine genaueren Angaben) • Variablen: Motorik (KTK) • Häufigkeiten höherer Zuwachs beim MQ der Versuchsim Vergleich zur Kontrollgruppe nicht erfasst nicht erfasst wohl erfasst, wenngleich nicht explizit dargestellt Rethorst (2003, 2004) »Kinder in Bewegung« bzw. »bewegungsfreundliche Kitas NRW« • den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder stillen • Einbindung zusätzlicher Bewegungsaktivitäten in den normalen Alltag • Aufbau von bewegungsfreundlichen Kitas (»Bewegungskindergarten«) • Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes • Öffnen der Räume (z. B. Flure), Entfernen überflüssigen Mobiliars • Tägliche Bewegungszeit (Dauer: k. A.) • Bewegung draußen, zu jeder Jahreszeit; Nutzung Außenflächen (Inliner, Roller) • Gemeinsame Elternaktionen (Tage der offenen Tür, Wanderungen etc.) • Fortbildung der Fachkräfte (Psychom.), Zusammenarbeit mit Sportpädagogen • Elternabende und -info (Stelltafeln) • 12-monatiger Längsschnitt • 3 MZP • 3 Kitas (2 Interv. / 1 Kontrolle) • N = 160 (MZP1), 106 (MZP2), 57 (MZP3) • Alter: 3,5 bis 7 Jahre • Variablen: Motorik (MOT 4-6); Selbstkonzept; Sozial- und Spielverhalten; Sozioökologie (Fragebogen) • Varianzanalyse mit Messwied. und Korrelationen Sig. Leistungssteigerung: F(1,52) = 3,46, p<.05 beim Gesamtrohwert zugunsten der Bewegungskitas: Je jünger, desto stärker (η² =.33) nicht erfasst Korrelation (Alter auspartialisiert) der Motorik mit dem Selbstkonzept (r =.30**), dem Sozialverhalten (r =.21**) und dem Spielverhalten (r =.47**) bei MZP 1 nicht erfasst Weiß et al. (2004) »Rückenschule für Kinder« (heuristisches Konstrukt aus vier verschiedenen Buchquellen) • Primäre Prävention von Bewegungsmangelkrankheiten wie Übergewicht, motor. Störungen, Herz- Kreislauferkrankungen • ganzheitliche Bewegungsförderung (viele verschiedene Erfahrungen, hohe Intensitäten) • Wöchentliches (1 ×) Bewegungsangebot bestehend aus: - orthopädisch-funktionales Rückenschulprogramm (Dehnen & Kräftigen) - Bewegungsspiele mit anregendem Material, Geräte- / Kletterkombis und Musik - Wahrnehmungsübungen - Information für Kinder z. B. zu Wirbelsäule, Haltung, Ernährung mit Verhaltenstraining • 6-monatiger Längsschnitt • 2 MZP • 1 Kiga • N ges. = 46: N = 24 VG; N = 22 KG • Alter: 3,1 bis 6,3 Jahre • Variablen: Motorik (MOT 4-6); Bauchmuskeln; Haltung; u. a. • Mann-Whitney für gepaarte Beobachtungen sig. Unterschied zugunsten der Fördergruppe (α =.021) nicht erfasst nicht erfasst sig. Unterschied zugunsten der Fördergruppe bei der Haltung (α = .009) und Bauchmuskelkraft (α = .002) Krombholz (2005) »Bewegungsförderung im Kindergarten« • Ausgleich von Bewegungsmangel • Sammeln vielfältiger Bewegungserfahrungen • Erweiterung motor. Fähig- & Fertigkeiten (Kompetenz) • Setzen motor., kognitiver und psychischer Anreize • Einüben von Prosozialität • Tägliche Bewegungszeit von 15 Min. • freiwillige Teilnahme der Kinder • eine Sportstunde pro Woche • Umgestaltung der Räume (Abbau von Barrieren und Unfallquellen) • Austausch von Spielgerät zwischen Kigas & Einbau neuer Geräte (Material) • Einbindung der Eltern durch Mitarbeit (Umbauten) und Elternabende • Fortbildung der Erzieherinnen • Gründung eines Arbeitskreises & Abhalten von Fachtagungen • Möglichst häufig offene (z. B. Klettern) Bewegungsangebote (primär im Freien) • 21-monatiger Längsschnitt • 3 MZP • 22 Kigas (11 Interv. mit N = 339 / 11 Kontrolle mit N = 430) • N = 559 netto (Start) bis 444 (Ende) • Alter: Ø 4,83 bis 6,02 Jahre • Variablen: BMI; Motorik (Grob- & Fein-); Kognition (z. B. Zeichnen, Konz.); Sozioökologie (Schicht, Wohnung, Nachbarschaft u. a.) • MANOVA mit Messwiederholung • protokollarische Dokumentation mit Bogen und Fotos Varianz: p =.037*, kein Eta² Varianz: p =.004*, kein Eta²; bei der Konzentration kein Unterschied zwischen den Gruppen zu MZP 3 keine empirisch reliable Erfassung (Berichte) 8,5 % der Kinder sind übergewichtig nach der Norm von Wachtel/ Hilgarth 1995, stärker betroffen sind Kinder mit nicht-deutscher Nationalität [ 57 ] Schwarz • Effekte der Bewegungsförderung 2 | 2014 Studie / Autor(in) Förderziele Inhalte, Methoden (Umsetzung) & Standards der Intervention Empirisches Vorgehen (Stichprobe; Instrumente) Ergebnisse Motor. Leistung Kognition sozialemotionales Verhalten Gesundheit Ketelhut (2004); Ketelhut et al. (2005, 2007) »Fitness für Kids« • Ausbau motorischer Fähigkeiten (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Geschicklichkeit) • gesundheitsorientierte Bewegungserziehung (z. B. Senkung Blutdruck) • Senkung des Unfallrisikos • Regelmäßige Bewegung: 3 × wöchentlich für je 45 Min. • 1 × von qualifiziertem Übungsleiter gehalten, 2 × von geschulten Erzieherinnen • Bewegungsparcours mit Musik sowie Bewegungsgeschichten • Katalog mit Vorschlägen zu Spielen und Übungen liegt vor, ebenso zu Alltagmaterialien • 24-monatiger Längsschnitt • 3 MZP • 12 Kitas (6 Interv. / 6 Kontrolle) • N ges. = 265: N = 160 VG; N = 105 KG • N = 265 (MZP1), 172 (MZP3) • Alter: Ø 3,5 Jahre ± 4 Monate • Variablen: Blutdruck; div. motor. Tests verschiedener Autoren (z. B. Standweit, Balancieren RW / VW, 6-Min.-Lauf, u. a.); BMI • t-tests sig. Unterschied für den Gesamtrohwert zugunsten der Fördergruppe (p<.001) nicht erfasst nicht erfasst sig. niedriger Ruheblutdruck (p<.05) sowie unter Belastung nach 2 Jahren (p<.001; beide p’s mit η² =.04) zugunsten Fördergruppe Nacke et al. (2006) »pluspunkt BEWEGUNG« (urheberrechtlich geschützt) hier: Hauptstudie • Förderung motorischer Basiskompetenzen • Erweiterung der Handlungskompetenz • Bewegungsaktivitäten im alltagsrelevanten Kontext • tägliche 20 Min. Förderung • Besondere Berücksichtigung von Bobath, Sensor. Integration (Ayres) und Feldenkrais • Grundprinzipien: von proximal zu distal, von viel auf wenig Fläche (Balance), verschiedene Raumdimensionen, u. a. • Aus- / Fortbildung der Erzieherinnen: Seminar, Theorievortrag, Inputlektion • Didaktisiertes Programm liegt vor • 6-monatiger Längsschnitt • 2 MZP • 9 Kigas (3 Interv. / 2 × 3 Kontrolle) • N ges. = 68: N = 24 VG; N = 44 KG • N = 82 (MZP1), 68 (MZP2) • Alter: Ø 4,8 Jahre von 4,3 bis 5,6 • Variablen: div. motor. Tests verschiedener Autoren (z. B. Handbewegungen, Einbeinstand, VW / RW-Gang, Ballprellen); BMI • t-tests und Mann-Whitney ergotherapeutisch intervenierte VG mit den stärksten Zuwächsen; keine Angabe der Zwischensubjekteffekte nicht erfasst nicht erfasst nicht näher benannt Jasmund (2009, 2012) »Kinder in Bewegung« bzw. »bewegungsfreundliche Kitas NRW« • Abbau von Bewegungsmangel • Vielseitige Bewegungserfahrungen • Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes • Bewegungsfreundliche Gestaltung der Innen- und Außenräume • Angeleitete und freie Bewegungsangebote • Kooperation mit Sportverein • Fort- / Weiterbildung durch NRW-LSB in der Bewegungserziehung • Eltern- / Öffentlichkeitsarbeit • 12-monatiger Längsschnitt • 3 MZP • 11 Kitas (7 Interv. / 4 Kontrolle) • N = 274 (MZP1), N = 228 (MZP2), N = 212 (MZP3) • Alter: 4 bis 5 Jahre (ca.) • Variablen: Motorik (MOT 4-6); Selbstkonzept; Sozial- und Spielverhalten; Sozioökologie • t-tests und Korrelationen kein sig. Unterschied zwischen Bewegungs- und Kontrollkitas nicht erfasst kein sig. Unterschied zwischen Bewegungs- und Kontrollkitas nicht erfasst DeBock et al. 2010 »Ene mene fit-- Eltern machen mit« als Teil des Gesundheitsprogramms »Komm mit in das gesunde Boot« der BaWü- Stiftung, s. DeBock/ Fischer 2011 • Steigerung der Alltagsbewegung • Abbau von Bewegungsmangel und einhergehendem Übergewicht bzw. Adipositas • Vielseitige Bewegung • Verbesserung konditioneller und koordinativer Fähigk. • primäre Prävention, gesundheitsorientierte Bewegungsförderung • 2 × einstündige Bewegungseinheit pro Woche durch Bewegungsfachkraft über 6 Monate (20 Wochen) • Speziell geschulte, externe Bewegungsfachkraft • einhergehend mit Ernährungsprogramm • zusätzliche starke Einbindung der Eltern durch gemeinsame Projekte (z. B. Baumhaus bauen, Barfußpark, Waldtage, »Walking Bus«) • Elternberatung • theoretische Fundierung auf dem soziökologischen Modell sowie der »General Systems Theory« • 12-monatiger Längsschnitt (mit 6 Monaten Wartezeit) • 3 MZP • Zweiarmige, stratifizierte Cluster- Randomisierung • 37 Kitas (17 Interv. / 20 Kontrolle) (bzw. 52 Kitas in Hauptstudie) • N ges. = 741 (MZP1) • Alter: Ø 4,5 • Variablen: BMI; Akkzelerometrie; Herzfrequenz; Körperfett; Programmakzeptanz • Mehrebenenanalyse; multimethodischer Ansatz (auch Fragebogen) Kinder, deren Eltern eingebunden wurden, sahen tend. weniger TV und spielten häufiger draußen; sig. Abnahme der Sitzzeit und sig. Zunahme mittlerer täglicher Aktivität nicht erfasst nicht erfasst BMI: ca. 5 % der Jungen übergewichtig und 5,9 % der Mädchen; Schlafqualität nimmt zu [ 58 ] 2 | 2014 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis Studie / Autor(in) Förderziele Inhalte, Methoden (Umsetzung) & Standards der Intervention Empirisches Vorgehen (Stichprobe; Instrumente) Ergebnisse Motor. Leistung Kognition sozialemotionales Verhalten Gesundheit Everke et al. (2009); Everke (2010) »CoMiK«-Studie • Verbesserung motorischer, sozialer und kognitiver Fähigkeiten • Situationsorientierung • Ganzheitlichkeit • Kindorientierung • Offenheit (Hilfe zur Selbstregulation) • Umsetzung durch praktisch und theoretisch ausgebildete Mentoren (Sport- / Psychologiestudierende) • tägliche Förderung durch Aktivierung koordinativer Fähigkeiten, besonders Gleichgewicht • Rhythmisierter Ablauf (»7 Sequenzen«) • Einwirkungszeit: 3 Monate • Förderprogramm liegt in 5 Modulen als Übungskatalog vor • 7-monatiger Längsschnitt • 2 MZP plus follow-up • 3 Kigas (1 Interv. / 2 Kontrolle) • N = 170 • Alter: Ø 4,94 Jahre (MZP 1) • Variablen: Motorik (MoMo- Batterie, GKS-Platte); Kognition (K-ABC, DL-KE); Verhalten (VBV) • Chi²-Tests, t-test, Korrelationen, Varianzanalyse mit Messwied. Gleichgewicht verbessert sich (p =.018, η² =.127) zugunsten der VG; ebenso Standweit und seitl. Hin-Her- Springen als direkte Effekte Meist sign. Zusammenhänge mit Konzentration von .306** bis .461***; schwache Korr. beim Kurzzeitgedächtnis ab .228* (MZP 1) Nutzen vor allen Dingen für die Mädchen im Bereich sozialkonstruktiver Kompetenzen sowie geringerer Hyperaktivität und höherer Spielausdauer 12 % untergewichtige Kinder, 8,8 % Übergewichtige Roth et al. (2010, 2011) »PAKT«-Studie • Abbau von Bewegungsmangel • Vielseitige Bewegungserfahrungen • primäre gesundheitsorientierte Bewegungserziehung • Ausbau motorischer Fähigkeiten (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Geschicklichkeit) • Erweiterung motor. Fertigkeiten (Werfen) • Einbindung von Eltern durch »Bewegungshausaufgaben« (Karten) sowie Infoabende • supervidierte und ausgebildete Erzieherinnen • Lehrmaterial liegt vor (Übungen und Material) • täglich ≥ 30 Min. psychomot. Bewegung • Bewegungsstunde ist rhythmisiert: Einstieg (Ritual), Zielsetzung, Hauptteil (Wahrnehmung; Koordination; Kooperation; Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit; Werfen), Cool-Down-Spiel; Reflexion • 12-monatiger Längsschnitt • 3 MZP plus follow-up • Cluster-Randomisierung nach Stadt vs. Land • 41 Kitas (21 Interv. / 20 Kontrolle) • N = 709 (MZP1) • Alter: 4,0 bis 5,9 Jahre • Variablen: Motorik (z. B. Einbeinstand, seitl. Hin-und-Her); Akkzelerometrie; BMI; Blutdruck; Unfälle; Mediennutzung (Dauer) Zunahme der körperlichen Aktivität, insb. sig. bei hoher Intensität sowie bei Sprüngen (keine Effekte angegeben) nicht erfasst nicht erfasst Abnahme Unterhautfettgewebe (p =.013); kein Effekt bei Unfallreduzierung [ 59 ] Schwarz • Effekte der Bewegungsförderung 2 | 2014 gende Förderbegriff beinhaltet trotz der Anzahl von fünf medizinisch geprägten Untersuchungen weniger das krankheitsbezogene Verständnis von »Was hat das Kind? «, sondern die etymologische Zwecksetzung, Vorhandenes in seinem Vorkommen zu unterstützen, zu begünstigen und zu verstärken, d. h. einen allgemeinen bewegungspädagogischen Mehrwert zu erzielen, im Sinne von »Was braucht das Kind? « (Seewald 2008). Eben deshalb entsteht aber eine Intention-Implementation-Kluft, da sich der Mehrwert »Persönlichkeitsentwicklung« (Intention) über ein »Mehr Bewegung« (Implementation) alleine nicht erreichen lässt, wohl aber mit Maßnahmen zu Selbständigkeit. Gleiches gilt auch für das Verständnis von Gesundheit, dessen sehr breite biopsychosoziale Auslegung nicht alleine durch verengende Variablen wie den Body-Mass-Index (BMI) erfasst werden kann. Implementation: Inhalte, Methoden und Standards der Intervention Die konkreten Maßnahmen sind äußerst vielfältig und beziehen sich auf die Fortbildung der pädagogischen Fachkräfte, den Einsatz von Spielgeräten und -material, die Verbesserung der Bewegungsinhalte (kindgerecht), die Rhythmisierung des Angebots (täglich bis wöchentlich, Verlaufsphasen der Bewegungsstunde), Elterninformationen, Raumgestaltung und den Einsatz eines Manuals (Qualitätshandbuches). Die Programme weichen dadurch sowohl in zeitlich-organisatorischer als auch in inhaltlicher und methodischer Sicht teils stark voneinander ab. Neben der alltagsnahen Einbettung von Bewegung (Lebensweltbezug) steht die systematische Verbesserung der Bewegungskompetenz. Die Fortbildung der Erzieherinnen weicht sowohl quantitativ als auch qualitativ stark voneinander ab (sehr ausführlich: Prohl/ Seewald 1998; Roth et al. 2010, 2011). Manche Studien haben ein Raumkonzept (Nacke 2006), andere nicht (Weiß et al. 2004). Die Einbindung der Eltern wird mal weniger (Rethorst 2003, 2004), mal mehr forciert (DeBock et al. 2010). Beim Einsatz der Materialien wird überwiegend das Prinzip der Variation und Konstruierbarkeit umgesetzt. Die Rhythmisierung des Bewegungsangebotes schwankt zwischen täglichem und wöchentlichem Angebot. Welche dieser Stellgrößen tatsächlich in welcher Weise wirken, wird selten kontrolliert (starke Kontrolle z. B. bei Scherrer 1997; Prohl/ Seewald 1998). Instrumentation und Evaluation: Empirisches Vorgehen Die Dauer der Evaluationen reicht von 6-36 Monaten mit 2-3 Messzeitpunkten. Die Stichprobengrößen liegen zwischen N = 46 und N = 741. Bei den verwendeten Tests ist eine große Heterogenität festzustellen, die sich in der Konstruktvalidität niederschlägt. Bsp.: Bei der Intelligenzmessung ist es nicht unerheblich, wie hoch der Anteil der verbalen zur nonverbalen (motorischen) Intelligenz ist. Aufgrund des zunehmenden Migrationsanteils in der BRD (34,9 % bei unter 5-jährigen; BAMFI, 31) sind somit Tests mit geringeren Sprachanteilen oder gleich in der passenden Muttersprache geeigneter. Weiterhin ist die Genauigkeit der Angaben zum Design teilweise stark zu bemängeln. So benutzen Weiß et al. 2004 den MOT für 4-6-jährige in der veralteten Version von 1984, messen überdies 3-jährige (! ) und ziehen dann statt der für die Statistik notwendigen Rohwerte (mit dem Alter als Kontrollvariable) den altersstandardisierten MQ heran, der bei 3-jährigen gar nicht vorgesehen ist. Schließlich stehen rein deskriptive Statistiken (Ungerer-Röhrich 1997) sehr elaborierten Rechenverfahren (DeBock 2010) gegenüber, woraus sich die unterschiedliche Belastbarkeit der Daten ergibt. Ist-Situation: Motorik Die eingesetzten Bewegungsprogramme wirken sich fast immer positiv auf die motorische Leistung aus. Bei 10 von 14 Studien ergibt sich ein signifikanter Leistungszuwachs bei den Förderim Unterschied zu den Kontrollgruppen. Dabei variieren die Stärken der Korrelationen zwischen Motorik und Kognition von .22** bis .46***. Motorisch schwache Kinder zeigen die größten Effekte (η²=.33), die bei frühestmöglicher Intervention am stärksten zum Tragen kommen (Zimmer 1981, 1996; Rethorst 2003, 2004). Auf- [ 60 ] 2 | 2014 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis fallend sind die wenigen Studien, die Effektgrößen und somit die praktische Relevanz der Intervention berechnen. Dies gilt generell für alle Wirkungsbereiche und stellt einen großen Mangel dar. Praktisch relevant sind Effektgrößen wie z. B. η², da sie unabhängig von der Stichprobengröße sind und sowohl die Richtung als auch die Stärke einer Wirkung ausdrücken. Weiterhin ist das breite Spektrum verwendeter Verfahren erkennbar. Die mit Abstand beliebtesten Verfahren sind der MOT (Zimmer / Volkamer 1987) und der KTK (Schilling / Kiphart 1974); 3 × wurde eine eigene Batterie zusammengestellt, 2 × wurden Akzelerometer eingesetzt, 1 × wurde auf die MoMo-Batterie zurückgegriffen (Bös et al. 2009) und 1 × eine Gleichgewichtsplatte (Everke 2009) eingesetzt. Ist-Situation: Kognition Die Kognition wird in sechs Studien untersucht. Dies betrifft meist Intelligenztests, selten die Konzentration und kaum das Gedächtnis. Meist wird von positiven Zusammenhängen berichtet, wobei die Intelligenz zwischen .22** bis .40*** mit der Motorik in Zusammenhang steht. Die Konzentration korreliert mit der motorischen Leistung zwischen .31** und .46***. Diese Befunde können von einer der bisher längsten je in der BRD durchgeführten Entwicklungsstudie bestätigt werden (Ahnert et al. 2003). Ist-Situation: Sozialemotionales Verhalten Dieser Entwicklungsbereich wurde aus dem vor allen Dingen durch Emotionen stark geprägten Sozialverhalten als »Sozialemotion« zusammengefasst. Hier ist die größte Heterogenität der Ergebnisse festzustellen (s. Tab. 1), was auf das abweichende Verständnis vom Begriffskonstrukt »Sozialverhalten« der Autoren zurückzuführen ist. So finden sich Aspekte der sozialen Sicherheit neben sozialer Beliebtheit, Hilfsbereitschaft, Spiel- und Arbeitsverhalten. Sehr positive Ergebnisse (z. B. Rethorst 2003, 2004) stehen ausbleibenden Effekten (Beudels 1996; Jasmund 2009, 2012) gegenüber. Regressionsanalysen, z. B. zur Bestimmung der Prädiktorstärke von Motorik vs. Intelligenz auf die sozialemotionales Verhalten, fehlen (Schwarz 2013). Ist-Situation: Physische Gesundheit Diese nur bei sechs Studien erfasste Kategorie bezieht sich überwiegend auf die Maße von BMI, Blutdruck, Kraft und Schlafqualität. Psychische bzw. psychosomatische Wirkungen können, wenn überhaupt, nur indirekt abgeleitet werden. Da aber psychomotorische Interventionen stark die Beziehung als Grundlage für erfolgreiche Förderung thematisieren, bleibt hier die Frage nach der didaktischen Gestaltung von Beziehung und ihre Auswirkung auf die kindliche Gesundheit eine empirisch-analytisch offene, wenngleich äußerst lohnende Forschungsfrage. Fazit Die eingangs aufgeworfenen vier Leitfragen dieses Reviews können zusammenfassend wie folgt beantwortet werden. (1) Was die Art und Anzahl der wissenschaftlich evaluierten Bewegungsförderprogramme und -ansätze in der BRD zur frühen Kindheit anbelangt, so existieren mit N = 14 Studien wenige kontrollierte und längsschnittliche Evaluationen zu gezielten Interventionen. Darunter befinden sich fünf medizinisch-therapeutische Untersuchungen (Weiß et al. 2004; Ketelhut 2004; Ketelhut et al. 2005, Ketelhut et al. 2007; Nacke et al. 2006, DeBock/ Fischer 2011; DeBocket al. 2010; Roth et al. 2010, 11) sowie in ebensolcher Anzahl psychomotorische Interventionen im engeren Sinne (Zimmer 1996; Beudels 1996; Ungerer-Röhrich 1996, 97; Scherrer 1997, Rumpeltin / Schülert 1997; Breuer et al. 1988). Die übrigen Evaluationen beziehen sich auf jeweils individuelle Interventionsheuristiken, die aus verschiedenen Modellen und Ansätzen konstruiert wurden (z. B. Krombholz 2005; Everke et al. 2009). (2) Der den Studien zugrunde liegende Förderbegriff verlagert das traditionelle Verständnis rein therapeutischer Intervention hin zu einer allgemeinen Stärkung und Verbesserung von vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen [ 61 ] Schwarz • Effekte der Bewegungsförderung 2 | 2014 und ist somit sehr breit angelegt. Doch nur wenige gemeinsame Ziele finden sich in allen Studien und sind teils dermaßen basal, dass z. B. dem Ziel von mehr, regelmäßiger und vielfältiger Bewegung zwar inhaltlich nicht widersprochen werden kann, sehr wohl aber der Höhe des Anspruchs. Die höher einzuschätzenden bildungsrelevanten Ziele wie Selbständigkeit oder der Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes tauchen nur in einem Drittel der Fälle auf. Dies belegt den starken Einfluss medizinischer Studien und den Mangel an pädagogisch-psychomotorischen Evaluationen mit kontrolliertem Längsschnittdesign. Pädagogisch höher einzuschätzen ist z. B. die Selbständigkeit deshalb, da Kinder nicht nur mehr, sondern bessere Bewegungsinterventionen brauchen. Besser sind sie dann, wenn sie die weiteren (! ) Qualitäten der Persönlichkeit positiv mitbeeinflussen, d. h. wenn so viele Anteile wie möglich für die individuelle Selbstbildung gefördert werden. Die verlangt nicht nur eine Erziehung zur, sondern auch durch Bewegung! Bewegungsförderung in der frühen Kindheit benötigt deshalb passgenaue, maßgeschneiderte Interventionen, da ansonsten der Verdacht einer Gießkannenprävention entstehen kann, die bildungspolitisch nicht zu vermitteln ist. Aus methodologischer Sicht bleibt im Rahmen der Zielformulierungen noch festzuhalten, dass Ziele zwar formuliert, einige aber nicht oder nicht passend gemessen werden (Intention-Instrumentation-Kluft). Denn wer Rückenschmerzen beklagt und sie »lindern« will, gleichzeitig aber deren Messung mit dem MOT 4-6 und der Bauchmuskelkraft umzusetzen sucht (Weiß et al. 2004), kann nicht mit der Erreichung seiner Ziele rechnen. (3) Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass die globale Annahme von positiven Wirkungen bewegungsförderlicher Maßnahmen in der frühen Kindheit zu spezifizieren ist. Dass der Interventionseffekt von Bewegung am stärksten bei der motorischen Leistung beobachtbar ist (Bewegung fördert Motorik), kann als wenig aufschlussreiche conditio sine qua non bezeichnet werden. Die Wirkungen auf die Kognition sind gering bis mäßig und bergen das Validitätsproblem, dass die verwendeten Intelligenztests selbst motorische Aufgaben beinhalten und hohe Korrelationen als »testtheoretischer Pleonasmus« kritisch gesehen werden müssen (Ahnert et al. 2003). Hier fehlt es aus statistisch-methodologischer Sicht an Berechnungen, welche die Richtung und Stärke des Einflusses ergänzend klären. Also nicht nur, dass Bewegung die Intelligenz fördert, sondern ob es die ohnehin intelligenteren Kinder sind, die sich motorisch schwierigere Aufgaben mit einem höheren Kompetenzgrad suchen. Eine Lösung wäre hier die Kontrolle durch den Bildungsgrad der Eltern als indirekter Nachweis des elterlichen Intelligenzeinflusses. Die Effekte auf das sozialemotionale Verhalten sind wenig befriedigend und weisen den höchsten Heterogenitätsgrad auf, was an der Unterschiedlichkeit der Konzepte (Was ist sozial? ) und den Messinstrumenten liegt (Intention-Instrumentation-Kluft). Bei der Gesundheit wird überwiegend die physische Seite beleuchtet. Psychosomatische Effekte sind bisher nicht Teil längsschnittlicher Evaluationsstudien zur Bewegungsförderung in der frühen Kindheit. Als äußerst problematisch sind die vielzähligen Maßnahmen und deren fehlende Kontrolle zu nennen. Damit wird verhindert, dass die Wirkungsweise einzelner Faktoren systematisch herauspräpariert werden kann und es bei einer irgendwie funktionierenden Breitbandwirkung bleibt. (4) Gesicherte Ableitungen für zukünftige Bewegungsförderprogramme können deshalb nur bei sehr vorsichtiger Interpretation der Befunde gezogen werden. Hierzu gehören: motorisch unterdurchschnittliche Kinder profitieren am stärksten; je früher, häufiger und regelmäßiger, desto größer die Effekte; Bewegung fördert kognitive Fähigkeiten leicht bis moderat, was vorbehaltlich für die Intelligenz gilt; Bewegungsprogramme können das Sozialverhalten positiv beeinflussen, müssen aber nicht. Und die Gesundheitswirkung beschränkt sich auf den physischen Bereich, der sich wiederum auf nur sehr wenige Einzelbereiche wie z. B. den Blutdruck oder die Bauchmuskelkraft bezieht. Insgesamt weichen also die Ergebnisse von den gesetzten Zielen teils weit ab (Intention-Ist-Situation- [ 62 ] 2 | 2014 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis Kluft). Für zukünftige Studien bleibt somit die Aufgabe weiterhin, die Intention, Implementation, Instrumentation / Evaluation und die Ist-Situation methodisch präziser zu verknüpfen. Literatur Ahnert, J., Bös, K., Schneider, W. (2003): Motorische und kognitive Entwicklung im Vorschul- und Schulalter: Befunde der Münchner Längsschnittstudie LOGIK. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie 35 (4), 185-199, http: / / dx.doi.org/ 10.1026/ / 0049-8637.35.4.185 Asendorpf, J. B., Teubel, T. (2009): Motorische Entwicklung vom frühen Kindesbis zum frühen Erwachsenenalter im Kontext der Persönlichkeitsentwicklung. Zeitschrift für Sportpsychologie 16 (1), 2-16 BAMFI (2012): 9. Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland. In: www.integrationsbeauftragte.de, 23.05.2013 Bappert, S., Duvinage, K., Bös, K. (2008): Überprüfung eines Bewegungsprogramms für Vorschulkinder hinsichtlich der Verbesserung der motorischen Fähigkeiten. In: Oesterhelt, V., Hofmann, J., Schimanski, M., Scholz, M., Altenberger, H. (Hrsg.): Sportpädagogik im Spannungsfeld gesellschaftlicher Erwartungen, wissenschaftlicher Ansprüche und empirischer Befunde. Czwalina, Hamburg 77- 81 Beudels, W. (1996): Evaluation psychomotorischer Fördermaßnahmen bei von der Schule zurückgestellten Kindern. motorik 19 (1), 26-36 Bös, K., Worth, A., Opper, E., Oberger, J., Woll, A. (2009): Motorik-Modul. Nomos, Baden-Baden Breuer, Ch., Rumpeltin, C., Schülert, T. (1988): Lebensweltbezogene Ansätze in der Bewegungsförderung von Kindern im Vorschulalter. Evaluation des Projektes »Hüpfdötzchen-- Kindergarten in Bewegung«. Praxis der Psychomotorik 23 (1), 13-16 DeBock, F., Fischer, J. E. (2011): Gesundheitsförderung im Kindergarten. Evaluation des Programms »Komm mit in das gesunde Boot«. Bad.-Württ.-Stiftung, Stuttgart DeBock, F., Fischer, J. E., Hoffmann, K., Renz-Polster, H. (2010): A participatory parent-focused intervention promoting physical activity in preschools: design of a cluster-randomized trial. BMC Public Health 10, 49-61, http: / / dx.doi.org/ 10.1186/ 1471- 2458-10-49 Dordel, S., Welsch, M. (1999): Motorische Förderung im Vorschul- und Einschulungsalter. Haltung und Bewegung 19 (4), 5-21 Everke, J. (2010): Die CoMiK-Studie: Entwicklung und Evaluation eines Bewegungsförderungsprogramms zur Verbesserung motorischer und kognitiver Fähigkeiten bei Kindergartenkindern. Logos, Berlin Everke, J., Nemeckova, E., Woll, A. (2009): Auswirkungen einer Bewegungsförderung auf die Konzentration und das Sozialverhalten bei Kindergartenkindern am Beispiel der CoMiK-Studie. Haltung und Bewegung, 29 (3), 18-22 Hartmann, Ch. (1999): Zur fördernden Beeinflussung der Motorik schulunreifer Kinder. Körpererziehung 49 (1), 30-34 Jasmund, Ch. (2012): Bewegungskindergärten- - Haben sie positive Effekte auf die kindliche Entwicklung? Kita aktuell HRS / NRW Jasmund, Ch. (2009): Evaluation bewegungspädagogischer Arbeit: Zum Einfluss motorischer Förderung in Kindertagesstätten auf die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung von Kindern. RabenStück, Berlin Kambas, A., Antoniou, P., Xanthi, G., Heikenfeld, R., Taxildaris, K., Godolias, G. (2004): Unfallverhütung durch Schulung der Bewegungskoordination bei Kindergartenkindern. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin 55 (2), 44-47 Ketelhut, K. (2004): Fitness für Kids. Frühprävention im Kindergartenalter. SportPraxis (1), 39-43 Ketelhut, K., Mohasseb, I., Ketelhut, R. G. (2007): Bewegungsförderung im Kindergarten- - Fitness für Kids. Haltung und Bewegung 27 (1), 5-10 Ketelhut, K., Mohasseb, I., Gericke, Ch. A., Scheffler, Ch., Ketelhut, R. G. (2005): Verbesserung der Motorik und des kardiovaskulären Risikos durch Sport im frühen Kindesalter. Deutsches Ärzteblatt 102 (16), A 1128-1136 Krombholz, H. (2005): Bewegungsförderung im Kindergarten. Hofmann, Schorndorf Kunz, T. (1993): Weniger Unfälle durch Bewegung. Hofmann, Schorndorf Lang, S. (2011): Bewegungsförderung in der Kindheit. Eine wissenschaftliche Begleitstudie in der Kindertagesstätte. motorik 34 (1), 27-30 Nacke, A., Diezi-Duplain, P., Luder, R. (2006): Prävention in der Vorschule-- Ein ergotherapeutisches Bewegungsförderungsprogramm auf dem Prüfstand. ergoscience 1 (1), 14-25 Prohl, R., Seewald, J. (1998): Offene Bewegungserziehung in Kindergärten. Bericht über ein kombiniertes Fortbildungs- und Forschungsprojekt in Thüringen. motorik 21 (2), 58-68 Rethorst, S. (2004): »Kinder in Bewegung«. Welche Chancen bieten bewegungsfreundliche Kindergärten für die motorische Entwicklung im Kindesalter? Sportunterricht 53 (3), 72-78 Rethorst, S. (2003): Der motorische Leistungsstand von 3bis 7-Jährigen-- gestern und heute. motorik 26 (3), 117-126 Rethorst, S., Fleig, P., Willimczik, K. (2009): Effekte motorischer Förderung im Kindergartenalter. In: Schmidt, W. (Hrsg.): Zweiter Deutscher Kinder- und Jugendsportbericht. 2. Aufl. Hofmann, Schorndorf 237-254 Roth, K., Mauer, S., Obinger, M., Lenz, D., Hebestreit, H. (2011): Activity and health prevention in preschools- - contents of an activity-based intervention programme (PAKT- - Prevention through Activity in Kindergarten Trial). Journal of Public Health 19 (4), 293-303, http: / / dx.doi.org/ 10.1007/ s10389-011-0407-5 [ 63 ] Schwarz • Effekte der Bewegungsförderung 2 | 2014 Roth, K., Mauer, S., Obinger, M., Ruf, K., Graf, Ch., Kriemler, S., Lenz, D., Lehmacher, W. Hebestreit, H. (2010): Prevention through Activity in Kindergarten Trial (PAKT): A cluster randomised controlled trial to assess the effects of an activity intervention in preschool children. BMC Public Health 10, 410- 419, http: / / dx.doi.org/ 10.1186/ 1471-2458-10-410 Rumpeltin, C., Schülert, T. (1997): Das Projekt »Hüpfdötzchen«- - Kindergarten in Bewegung. Ein Konzept zur lebensweltbezogenen Prävention für Kinder im Vorschulalter. Praxis der Psychomotorik 22 (3), 185-188 Scheid, V. (2009): Motorische Entwicklung in der frühen Kindheit. In: Baur, J., Bös, K., Conzelmann, A., Singer, R. (Hrsg.): Handbuch Motorische Entwicklung. Hofmann, Schorndorf, 281-300 Scherrer, J. (1997): Offene Bewegungserziehung an Thüringer Kindergärten. In: Loosch, E., Tamme, M. (Hrsg.): Motorik- - Struktur und Funktion. 4. Symposium der dvs-Sektion Sportmotorik. Czwalina, Hamburg, 255-259 Schilling, F., Kiphard, E. J. (1974). Körperkoordinationstest für Kinder KTK. Testmanual. Beltz, Weinheim Schwarz, R. (2014): Frühe Bewegungserziehung. Ernst Reinhardt, München / Basel Schwarz, R. (2013): Zusammenhang von motorischen Fähigkeiten, Intelligenz und sozial-emotionalem Verhalten bei 3-6-jährigen- - eine Pilotstudie. Frühe Bildung 2 (4), 196-202, http: / / dx.doi. org/ 10.1026/ 2191-9186/ a000116 Seewald, J. (2008): Entwicklungsförderung als neues Paradigma der Sportpädagogik? Sportwissenschaft 38 (2), 149-167 Ungerer-Röhrich, U. (1997): Was bringt ein »bewegter« Kindergarten für die Entwicklung der Kinder? -- Ergebnisse einer Längsschnittuntersuchung. In: Zimmer, R. (Hrsg.): Bewegte Kindheit. Hofmann, Schorndorf, 197-199 Ungerer-Röhrich, U. (Hrsg.) (1997): Fortbildung von Erzieherinnen. Anregungen und Ergebnisse aus dem Forschungsbericht »Bewegung, Sport und Spiel im Kindergarten«. Institut für Sportwissenschaft, TH Darmstadt und Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Ungerer-Röhrich, U. (1996): Zur Situation der Bewegungserziehung im Kindergarten- - Untersuchungsbericht. Institut für Sportwissenschaft, TH Darmstadt und Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Weiß, A., Weiß, W., Stehle, J., Zimmer, K., Heck, H., Raab, P. (2004): Beeinflussung der Haltung und Motorik durch Bewegungsförderungsprogramme bei Kindergartenkindern. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin 55 (4), 101-105 Willke, H. (1996): Systemtheorie II: Interventionstheorie. Lucius und Lucius, Stuttgart Zimmer, R. (1996): Motorik und Persönlichkeitsentwicklung bei Kindern im Vorschulalter. 2. Aufl. Hofmann, Schorndorf Zimmer, R. (1981): Motorik und Persönlichkeitsentwicklung bei Kindern im Vorschulalter. Hofmann, Schorndorf Zimmer, R., Volkamer, M. (1987): MOT 4-6. Motoriktest für vierbis sechsjährige Kinder. 2. Aufl. Beltz, Weinheim Dieser Beitrag durchlief das Peer Review. Der Autor Junior Prof. Dr. Rolf Schwarz Dipl.-Pädagoge, Spiel- und Theaterpädagoge, seit 2009 Juniorprofessor für Bewegungserziehung und Sport an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe Anschrift Rolf Schwarz Pädagogische Hochschule Karlsruhe Institut für Bewegungserziehung und Sport Bismarckstr. 10 D-76133 Karlsruhe rolf.schwarz@ph-karlsruhe.de