motorik
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0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/mot2016.art34d
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2016
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Die Wirksamkeit motorischer Fördermaßnahmen im Kindergarten
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2016
Heinz Krombholz
Der vorliegende Artikel fasst die Ergebnisse von Studien zusammen, die die Auswirkungen eines täglichen Bewegungsangebotes (20 Monate) in Kindertagesstätten überprüften. Es konnte gezeigt werden, dass die Intervention die motorische Leistungsfähigkeit (Fitness, Koordination, Geschicklichkeit) der Kinder steigerte, die Wirkung stärker bei Mädchen als bei Jungen war und Kinder mit unter- oder durchschnittlicher Leistungsfähigkeit und übergewichtige Kinder profitierten. Auswirkungen auf das Körpergewicht und die kognitiven Leistungen konnten nicht belegt werden. Bei Kindern mit umschriebenen Entwicklungsstörungen der motorischen Funktionen (UEMF) konnte kein Effekt der Intervention nachgewiesen werden.
7_039_2016_4_0006
Zusammenfassung / Abstract Der vorliegende Artikel fasst die Ergebnisse von Studien zusammen, die die Auswirkungen eines täglichen Bewegungsangebotes (20 Monate) in Kindertagesstätten überprüften. Es konnte gezeigt werden, dass die Intervention die motorische Leistungsfähigkeit (Fitness, Koordination, Geschicklichkeit) der Kinder steigerte, die Wirkung stärker bei Mädchen als bei Jungen war und Kinder mit unter- oder durchschnittlicher Leistungsfähigkeit und übergewichtige Kinder profitierten. Auswirkungen auf das Körpergewicht und die kognitiven Leistungen konnten nicht belegt werden. Bei Kindern mit umschriebenen Entwicklungsstörungen der motorischen Funktionen (UEMF) konnte kein Effekt der Intervention nachgewiesen werden. Schlüsselbegriffe: motorische Förderung, Kindertagestätte, Prävention, Übergewicht, UEMF, Längsschnittstudie The effects of support programs for motor skills in child care centers A synopsis of studies is presented, which tested the effects of daily physical activity (duration of 20 months) in child care centers. The results show that children’s motor skills (fitness, body coordination, dexterity) could be improved. The program had greater effect on girls than on boys and was also beneficial for children with low or average physical performance and overweight. However, there were no effects on cognitive performance and body weight. Children suffering from Developmental Coordination Disorders (DCD) did not benefit from the program either. Key words: motor skill support, child care centers, prevention, overweight, DCD, longitudinal study [ TITELRUBRIK ] [ 190 ] 4 | 2016 motorik, 39. Jg., 190-199, DOI 10.2378 / motorik2016.art34d © Ernst Reinhardt Verlag [ FACHBEITRAG ] Die Wirksamkeit motorischer Fördermaßnahmen im Kindergarten Eine Zusammenfassung von Ergebnissen in Münchener Kindertagesstätten Heinz Krombholz Einführung und Fragestellung Die Entwicklung motorischer Fähigkeiten und Fertigkeiten ist ein grundlegender Aspekt der menschlichen Ontogenese und körperliche Aktivitäten sind nicht nur für die Gesundheit, sondern für die allgemeine Entwicklung von großer Bedeutung, vor allem in der frühen Kindheit. Darüber hinaus spielen motorische Leistungen eine wichtige Rolle für die soziale Anerkennung bei Gleichaltrigen und für das Selbstwertgefühl, zumindest in westlichen Gesellschaften. Allerdings klagen Fachleute über einen Rückgang der motorischen Leistung in der Kindheit und eine wachsende Zahl von Kindern, die an Übergewicht oder Koordinationsstörungen leiden. Mangelnde körperliche Aktivität und der übermäßige Konsum von kalorienreichen Speisen und Getränken gelten als Ursachen. Da ein hoher Prozentsatz der Kinder im Vorschulalter Kindertagesstätten besucht, sind nicht nur die Eltern, sondern auch Kindertagesstätten gefordert, einen Beitrag zur Verringerung der Gesundheitsrisiken bei Kindern zu leisten. Eine Untersuchung der Einflussmöglichkeiten der Kindertagesstätten scheint daher geboten. Aufgrund vorliegender Studien ist die körperliche Aktivität von Kindern im Vorschulalter relativ gering (Tucker 2008) und liegt unter der Empfehlung der WHO (2007; mindestens eine Stunde intensive körperlicher Betätigung pro Tag). Die körperliche Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen in den meisten Industrieländern ist nicht zufriedenstellend (Tomkinson / Olds 2007). [ 191 ] Krombholz • Die Wirksamkeit motorischer Fördermaßnahmen im Kindergarten 4 | 2016 Bei der Untersuchung motorischer Leistungen ist zu beachten, dass es sich hierbei um ein komplexes Konstrukt handelt, das vor allem drei Aspekte umfasst: körperliche Fitness, Körperkoordination und Geschicklichkeit. Dabei bezeichnet Koordination das Zusammenspiel verschiedener Muskelgruppen und Fitness die körperliche Leistungsfähigkeit, also Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Ausdauer. Die hier verwendete Testbatterie (MoTB 3-7) erfasst insbesondere Aspekte der Kraft und Schnelligkeit, erlaubt allerdings keine Aussage über die Ausdauer. Geschicklichkeit bezieht sich auf die Auge-Hand-Koordination (Krombholz 2011). Obwohl es motorische Leistungen gibt, in denen sich Jungen und Mädchen unterscheiden - Jungen sind geringfügig überlegen hinsichtlich Schnellkraft, Mädchen hinsichtlich Körperkoordination und Feinmotorik - sind die generellen Leistungsunterschiede zwischen den Geschlechtern im Vorschul- und im frühen Schulalter zu vernachlässigen (Krombholz 1997, 2006). Es bestehen jedoch beträchtliche Unterschiede zwischen Kindern, die auf genetische Faktoren (Stichwort »Talent«) und/ oder soziale Einflüsse und Umweltfaktoren zurückgeführt werden (Baur / Burrmann 2009; Krombholz 2015). Wie sich Leistungen bei Gruppen unterschiedlicher Leistungsfähigkeit entwickeln, hat sowohl theoretische als auch praktische Bedeutung; meist wird von einer Kontinuität der Entwicklung und der Dominanz von Anlageneinflüssen ausgegangen, intensive Lern- und Trainingsphasen gelten aber auch bei optimalem Begabungspotenzial für das Erreichen von Höchstleistungen als unumgänglich (Krombholz 1998, 2015; Heller 2002). Die Kenntnis der Entwicklung von motorisch leistungsfähigen Kindern (»Talente«) hat Konsequenzen für die Talentauswahl und -förderung. Bei Kindern mit geringer motorischer Leistungsfähigkeit ist von Bedeutung, wie sich ihre motorische Leistung entwickelt und ob Interventionsmaßnahmen erforderlich sind (Munzert 2010; Krombholz 2005b). Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Vorschulkindern ist weltweit gestiegen (De Onis et al. 2010; WHO 2016). Übergewichtige Kinder sind weniger körperlich aktiv, ihre motorische Leistungsfähigkeit ist nicht altersgemäß und starkes Übergewicht bedeutet ein erhöhtes Gesundheitsrisiko und die Gefahr psychosozialer Einschränkungen (Castetbon / Andreyeva 2012; Krombholz 2012c, 2013; WHO 2016). Kinder aus unteren sozialen Schichten und mit Migrationshintergrund tragen ein erhöhtes Risiko für Übergewicht (Kurth / Schaffrath Rosario 2007; Krombholz 2013), ein Zusammenhang zwischen Übergewicht und schlechten kognitiven Leistungen wird vermutet (Li et al. 2008). Als Maßnahmen zur Prävention und als Therapie bei Übergewicht werden die Reduktion der Nahrungsaufnahme und/ oder die Förderung körperlicher Aktivitäten empfohlen, ein Erfolg lässt sich aber nur schwer erreichen (Monasta et al. 2010; Kreichauf et al. 2012). Beeinträchtigungen der motorischen Fähigkeiten im Kindesalter, die nicht auf somatische oder kognitive Ursachen zurückgeführt werden können, werden als »umschriebene Entwicklungsstörungen der motorischen Funktionen UEMF« bezeichnet (Krombholz 2005b). UEMF- Kinder zeigen eine verzögerte motorische Entwicklung, die Bewegungsmuster sind aber in der Regel normal (Krombholz 2012b). Etwa fünf bis sechs Prozent der Kinder im Schulalter zeigen solche Störungen, Jungen sind stärker betroffen als Mädchen (Zwicker et al. 2012), die Störung tritt häufig zusammen mit anderen Entwicklungs- und Verhaltensstörungen auf (Piek/ Dyck 2004). Die körperliche Fitness der UEMF-Kinder ist gering und viele von ihnen sind übergewichtig (Rivilis et al. 2011; Krombholz 2012b). Eine frühzeitige Behandlung von UEMF-Kindern wird empfohlen, allerdings ist fraglich, welche Therapie wirksam ist (Wilson 2005; Krombholz 2005b, 2008). In diesem Beitrag werden Ergebnisse von Studien aus den Jahren 2005-2015 zusammengefasst, die die Wirkung eines erhöhten Bewegungsangebotes (Intervention) über zwei Jahre in Kindertagesstätten überprüften (Krombholz Geringe körperliche Leistungsfähigkeit und Übergewicht bei Kindern gelten als weltweite Herausforderung. [ 192 ] 4 | 2016 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis 2005a, 2012a, 2012d, 2015). Diese Studien sollten die folgenden Fragen beantworten: ■ Können die motorischen Leistungen von Kindern im Vorschulalter verbessert werden? ■ Wie wirkt sich die Intervention bei Kindern mit geringer (Prozentrang < 25 %), durchschnittlicher und hoher Leistungsfähigkeit (Prozentrang > 75 %) aus? ■ Hat die Intervention einen Einfluss auf die motorische Leistung oder das Gewicht von übergewichtigen oder adipösen Kindern? ■ Können die motorischen Leistungen von Kindern mit umschriebenen Entwicklungsstörungen der motorischen Funktionen (UEMF) gesteigert werden? Methode Stichprobe An den Untersuchungen nahmen mehr als 550 Kinder aus 22 Münchener Kindertagesstätten teil, die elf Interventions- und elf Kontrollkindergärten wurden nach Größe (Kinderzahl und Fläche) und sozioökonomischem Status der Wohnlage parallelisiert, das Einverständnis der Eltern lag vor. Intervention Die Dauer der Intervention betrug 20 Monate. Kinder der Interventionsgruppe erhielten ein verstärktes Bewegungsangebot - mindestens Tab. 1: Übersicht über die Variablen und Testverfahren bei den drei Erhebungen ■ Körperliche Merkmale ■ Alter (Monate) ■ Geschlecht ■ Körpergröße (cm) ■ Körpergewicht (kg) ■ Hautfaltendicke (Oberarm, Bauch, Rücken; Mittelwert (mm)) ■ Body Mass Index BMI = Körpergewicht (kg) / Körpergröße (m) 2 ■ Motorik ■ Testbatterie zur Erfassung motorischer Leistungen im Vorschulalter MoTB 3-7, Krombholz 2011 (z-Wert) erfasst: ■ Körperkoordination ■ Balancieren Vorwärts (Anzahl, max. 24) ■ Balancieren Rückwärts und Seitliches Hin- und Herspringen (Körperkoordinationstest für Kinder KTK, Kiphard & Schilling 2007, Anzahl) ■ Einbeiniges Hüpfen rechter / linker Fuß (Anzahl, max. 20) ■ Fitness ■ Standweitsprung (cm) ■ Halten an der Reckstange (sec, max. 30) ■ Pendellauf (Strecke: 4 x 4 m) (sec) ■ Feinmotorik ■ Rechte und linke Hand (Punktiertest - Leistungsdominanztest PTK - LDT, Schilling 2009, Anzahl), Leistung der dominanten Hand (Anzahl) ■ Kognitive Leistungen ■ Konzentration ■ Frankfurter Tests für Fünfjährige - Konzentration FTF-K, Raatz & Möhling 1971 (Anzahl) ■ Wortschatz ■ Peabody Picture Vocabulary Test PPVT, Bondy, Cohen, Eggert & Lüer 1975 (Anzahl) ■ Intelligenz ■ Grundintelligenztest Skala 1 CFT 1, Weiß & Osterland 1997, 3 Untertests (T-Wert) (wurde nur einmal durchgeführt) [ 193 ] Krombholz • Die Wirksamkeit motorischer Fördermaßnahmen im Kindergarten 4 | 2016 eine wöchentliche »Sportstunde«, in der Regel in einem Übungsraum, und ein Bewegungsangebot von 20 Minuten an den anderen Tagen. Das Bewegungsangebot umfasste strukturierte und unstrukturierte körperliche Aktivitäten wie Laufen, Werfen, Fangen und Bewegungsspiele. Dabei ging es weniger um das »Training« motorischer Fertigkeiten, sondern um die Vermittlung motorischer und psychischer Anreize, das Sammeln vielfältiger Bewegungserfahren, die Erweiterung der motorischen Kompetenzen, die Stärkung der Persönlichkeit und das Einüben sozialer Verhaltensweisen (Krombholz 2005a). Die Erzieherinnen sollten auf einzelne Kinder eingehen (»kindzentriert«) und dabei insbesondere »bewegungsunwillige« Kinder beachten und fördern. Bei Bedarf wurde der Innen- und Außenbereich bewegungsanregender gestaltet (z. B. durch Klettergelegenheiten). Ein wesentlicher Aspekt der Intervention bestand darin, die Kompetenzen der Erzieherinnen zur Durchführung von kindgerechten Bewegungsangeboten zu erhöhen, ihnen geeignete Materialien zur Verfügung zu stellen (Krombholz 1996) und sie für die Bewegungsbedürfnisse der Kinder zu sensibilisieren, wobei insbesondere auf ungeschickte Kinder geachtet werden sollte. Maßnahmen zur Beeinflussung der Nahrungsaufnahme waren nicht vorgesehen. In der Kontrollgruppe gab es die vorgesehene wöchentliche »Sportstunde« von 45 Minuten. Abhängige Variablen Um die Wirksamkeit der Intervention zu prüfen, wurden die Kinder dreimal untersucht: zu Beginn der Intervention und nach 11 und 20 Monaten. Die Erhebung fand in den Kindergärten statt, alle Messungen wurden von speziell geschulten TestadministratorInnen durchgeführt. Folgende Variablen wurden bei den Erhebungen erfasst (s. Tab. 1): ■ Anthropometrische Daten: Aspekte des körperlichen Wachstums: Größe, Gewicht, Hautfaltendicke (Mittelwert aus drei Messungen: Bauch, Schulterblatt, Trizeps), BMI ■ Motorische Leistungen: Koordination, Fitness und Handgeschicklichkeit (MoTB 3-7; Krombholz 2011) ■ Kognitive Leistungen: Konzentration, passiver Wortschatz und Intelligenz ■ Weitere Daten: Gesundheitszustand, Aktivitäten der Kinder in Sportvereinen, Spielgelegenheiten zu Hause und in der Nachbarschaft, motorische Fertigkeiten (Radfahren, Schwimmen), sozioökonomischer Status, Immigrationsstatus (Elternfragebogen) Analysen Um die Wirksamkeit der Interventionsmaßnahmen zu überprüfen, wurden univariate (ANOVAs) bzw. multivariate Varianzanalysen (MANOVAs) mit Messwiederholung (MW) berechnet. Faktoren waren Intervention und Messwiederholung und das Geschlecht, der motorische Leistungsstand, der Gewichtsstatus und das Vorliegen einer UEMF. Als Signifikanzniveau wurde ein Alpha von .05 gewählt, zur Prüfung der praktischen Bedeutsamkeit wurden partielle Eta-Quadrate (Eta 2 ) berechnet. Ergebnisse Die teilnehmenden Kinder wurden dreimal untersucht: 428 von 559 Kindern (77 %, Intervention: N = 211, Kontroll: N = 217) nahmen an allen Untersuchungen teil (Tab. 2). Zu Beginn der Studie betrug das mittlere Alter der Interventionsgruppe 55.1 Monate (SD = 7.3) und der Kontrollgruppe 54.4 Monate (SD = 7.8). Der Unterschied war nicht signifikant (t-Test, p =.80). Tab. 2: Jungen und Mädchen in der Interventions- und der Kontrollgruppe zu Beginn der Intervention Intervention (N = 211) Kontroll (N = 217) N % N % Jungen 110 52.1 112 51.6 Mädchen 101 47.9 105 48.4 [ 194 ] 4 | 2016 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis Gesamtstichprobe und Jungen und Mädchen Die motorischen Leistungen stiegen erwartungsgemäß im Untersuchungszeitraum deutlich an, allerdings waren die Leistungszuwächse in der Interventionsgruppe höher als in der Kontrollgruppe (s. Abb. 1). Der Unterschied ist bedeutsam. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass sich die Leistungen von Jungen und Mädchen nicht wesentlich unterschieden, die Intervention bei Mädchen jedoch effektiver war als bei Jungen (s. Abb. 2 und Tab. 3). Keine Zusammenhänge konnten zwischen Intervention und Körpergewicht und kognitiven Leistungen nachgewiesen werden. Kinder mit unterschiedlicher motorischer Leistungsfähigkeit Zu Beginn der Studie wurden die Kinder nach ihrer Leistung in der MoTB 3-7 in drei Gruppen aufgeteilt: Kinder mit geringer Leistung (PR < 25, N = 65), durchschnittlicher Leistung (N = 145) oder hoher Leistung (PR > 75, N = 71). Kein Zusammenhang konnte zwischen Leistungsstatus und Geschlecht nachgewiesen werden (Chi 2 = 5.2, df = 2, p =.07), aber mehr Kinder mit geringer oder durchschnittlicher Leistung hatten einen geringeren Sozialstatus als Kinder der oberen Leistungsgruppe (Chi 2 = 8.0, df = 2, p =.02). Ebenfalls neigten die Kinder mit geringer motorischer Leistungsfähigkeit zu Übergewicht (BMI und Hautfaltendicke, MANOVA: F = 4.9, df = 4; 536, p <.01, Eta 2 = 0.04) und erzielten geringere Leistungen im Konzentrations- und Wortschatztest (MANOVA: F = 6.7, df = 4; 616, p <.01, Eta 2 = 0.04). Die Entwicklung der motorischen Leistung der drei Leistungsgruppen in Abhängigkeit von der Intervention ist in Abb. 3 dargestellt. Alle Gruppen zeigten erwartungsgemäß eine deutliche Leistungssteigerung, aber die weniger leistungsfähigen verbesserten sich stärker als die hoch leistungsfähigen Kinder (ANOVA mit Messwie- Abb. 1: Entwicklung motorische Leistungen (MoTB 3-7, z-Werte, Mittelwerte), Interventions- und Kontrollgruppe Abb. 2: Entwicklung motorische Leistungen (MoTB 3-7, z-Werte, Mittelwerte), Jungen und Mädchen, Interventions- und Kontrollgruppe Tab. 3: Ergebnisse Varianzanalyse (ANOVA) (AV: motorische Leistungen (MoTB 3-7), Faktoren: Intervention (ja, nein), Geschlecht, Erhebung (1, 2, 3)) 1 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 1. Erhebung 2. Erhebung 3. Erhebung MoTB (z-Wert) Gesamt Intervention Kontrolll 1 -2,5 -2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 1. Erhebung 2. Erhebung 3. Erhebung MoTB (z-Wert) Interv Jungen Kontroll Jungen Interv Mädchen Kontroll Mädchen Faktor F df p partielles Eta 2 Geschlecht (G) 1.4 1; 277 .247 <.01 Intervention (I) 2.2 1; 277 .137 .01 G x I 0.1 1; 277 .720 <.01 Erhebung (E) 47.4 2; 276 <.001 .26 E x G 0.1 2; 276 .922 <.01 E x I 5.3 2; 276 .006 .04 E x G x I 4.2 2; 276 .017 .03 [ 195 ] Krombholz • Die Wirksamkeit motorischer Fördermaßnahmen im Kindergarten 4 | 2016 derholung, Faktor Erhebung x Leistungsgruppe: F = 3.9, df = 2; 275, p =.02, Eta 2 = 0.03). Weitere Analysen zeigten, dass die Intervention bei den durchschnittlich und gering Leistungsfähigen wirksamer als bei den Leistungsfähigeren war (ANOVA mit MW, Intervention x Erhebung: F = 8.1, df = 2; 207, p <.01, Eta 2 = 0.04). Übergewichtige Kinder Um zu prüfen, wie die Intervention auf übergewichtige Kinder wirkt, wurden alle Kinder zu Beginn nach ihrem BMI (Gewicht (kg) / Größe (m) 2 ) als unter-, normal- oder übergewichtig eingestuft. Da nach deutschen Standards für Jungen und Mädchen (Kromeyer-Hauschild 2005) lediglich sieben Prozent der Kinder übergewichtig oder adipös waren (BMI Prozentrang > 90), wurden die oberen 20 Prozent als »übergewichtig« (N = 78), die unteren 20 Prozent als »untergewichtig« (N = 84) und die restlichen 60 Prozent als »normalgewichtig« (N = 266) eingestuft. Daher umfasst die Gruppe der Übergewichtigen adipöse, übergewichtige und Kinder, die als »Risikofälle« für Übergewicht angesehen werden können. Kein Zusammenhang bestand zwischen Gewicht und Geschlecht, aber ein höherer Anteil der Übergewichtigen hatte einen geringeren Sozialstatus (Chi 2 = 7.1, df = 2, p =.03). Übergewichtige Kinder zeigten größere Zuwächse beim BMI und der Hautfaltendicke als Normal- und Untergewichtige (MANOVA mit MW, Gewicht x Erhebung: F = 8.8, df = 8; 686, p <.01, Eta 2 = 0.09). Zudem zeigten die Übergewichtigen geringere motorische Leistungen als Normal- und Untergewichtige (ANOVA mit MW, Gewicht: F = 3.6, df = 2; 252, p =.03, Eta 2 = 0.03). Kein Zusammenhang zwischen Intervention und Gewicht (BMI und Hautfalten) fand sich bei den übergewichtigen Kindern: Anhand einer MA- NOVA mit MW konnte keine Interaktion zwischen Intervention und Erhebung (F =.3, df = 4; 62, p =.87, Eta 2 = 0.02) nachgewiesen werden. Der Zusammenhang zwischen Intervention und motorischer Leistung bei übergewichtigen Kindern ist in Abbildung 4 dargestellt. Die motorischen Leistungen verbesserten sich nur in der Interventionsgruppe, dagegen verschlechterten sich die Leistungen der Kontrollgruppe (ANOVA mit MW, Intervention x Erhebung: F = 5.8, df = 2; 44, p =.006, Eta 2 = 0.21). Kinder mit umschriebenen Entwicklungsstörungen der motorischen Funktionen UEMF Entsprechend der Kriterien der AWMF (2011) wurde die Störung UEMF diagnostiziert, wenn die Leistung im KTK (Kiphard / Schilling 2007) mehr als 1.5 Standardabweichungen unter der Altersnorm lag und der IQ mindestens 70 betrug. Der Anteil der Kinder mit UEMF betrug etwa 12 Prozent, Jungen waren stärker betroffen als Mädchen (3: 2). Es konnte kein Zusammenhang zwischen der Störung und dem Gewichtsstatus und der sozialen Schicht nachgewiesen werden (Chi 2 - Tests). UEMF-Kinder zeigten allerdings schlechtere Leistungen hinsichtlich der Fitness-Aufgaben (ANOVA, Faktor UEMF: F = 26.3, df = 1; 277, p <.01, Eta 2 = 0.09). Keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen bestanden hinsichtlich Größe, Gewicht, BMI und Hautfalten (MANOVA). Ein Zusammenhang zwischen Intervention und motorischen Leistungen konnte bei UEMF-Kin- Abb. 3: Entwicklung der motorischen Leistungen (MoTB 3-7, z- Werte, Mittelwerte), Kinder mit geringer, durchschnittlicher und hoher Leistungsfähigkeit, Interventions- und Kontrollgruppe Abb. 4: Entwicklung motorische Leistungen (MoTB 3-7, z-Werte, Mittelwerte), übergewichtige Kinder, Interventions- und Kontrollgruppe 1 -10,0 -8,0 -6,0 -4,0 -2,0 0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 1. Erhebung 2. Erhebung 3. Erhebung MoTB (z-Wert) Interv gering Kontroll gering Interv durchschnitt Kontroll durchschnitt Interv hoch Kontroll hoch 1 -0,25 -0,20 -0,15 -0,10 -0,05 0,00 0,05 0,10 0,15 1. Erhebung 2. Erhebung 3. Erhebung MoTB (z-Wert) Gesamt Intervention Kontroll Abbildung 4: Die Entwicklung der motorischen Leistungen (MoTB 3--7, z-Werte, Mittelwerte) der übergewichtigen Kinder in der Interventions- und in der Kontroll-Gruppe [ 196 ] 4 | 2016 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis dern nicht nachgewiesen werden (ANOVA mit MW, Intervention x Erhebung: F = 2.0, df = 2; 29, p =.16, Eta 2 =.12). Diskussion und Schlussfolgerung Es werden die Ergebnisse von Untersuchungen zusammengefasst, die die Auswirkungen eines gesteigerten Bewegungsangebotes in Kindertagestätten auf körperliche Merkmale und motorische und kognitive Leistungen überprüften. Die Dauer der Intervention betrug 20 Monate, die Kinder erhielten mindestens eine wöchentliche Bewegungszeit von 45 Minuten pro Woche und ein Bewegungsangebot (20 Minuten) an den anderen Tagen. Die vorgesehene zweite »Sportstunde« konnte nicht in allen Kindertagesstätten realisiert werden, weil der Gymnastikraum nicht benutzt werden konnte oder Erzieherinnen krank waren. Da die Kinder nicht nur in den dafür vorgesehenen Zeiten körperlich aktiv waren, kann man davon ausgehen, dass die Empfehlungen der WHO (2007; eine Stunde pro Tag) erfüllt wurden. In den Kontrolleinrichtungen wurde das »übliche Bewegungsangebot« beibehalten (eine »Sportstunde«, 45 Minuten, pro Woche). Am Ende der Studie übertrafen die Kinder in der Interventionsgruppe die Kinder in der Kontrollgruppe deutlich hinsichtlich der motorischen Leistungsfähigkeit (MoTB 3-7: Körperkoordination, Fitness und Handgeschicklichkeit). Ähnliche Ergebnisse fanden Reilly et al. (2011) und andere AutorInnen (u. a. Übersicht von Schwarz 2014). Die Intervention war wirksamer bei Mädchen als bei Jungen. Obwohl sich Mädchen im Vorschulalter heute mehr bewegen als früher (Schmidt 2003), sind Mädchen im Vorschulalter immer noch weniger körperlich aktiv als Jungen und profitieren demzufolge stärker von dem höheren Bewegungsangebot. Hervorzuheben ist der Befund, dass die Intervention wirksamer war bei Kindern, die zu Beginn der Studie hinsichtlich ihrer motorischen Leistungsfähigkeit als durchschnittlich oder unterdurchschnittlich eingestuft wurden und auch bei übergewichtigen und adipösen Kindern, deren Leistung deutlich unter der von normalgewichtigen liegt. Dies könnte darauf zurückgeführt werden, dass die Erzieherinnen auf einzelne Kinder eingehen (»kindzentriert«) und dabei insbesondere auf »bewegungsunwillige« Kinder achten sollten. Allerdings hatte die Intervention keine Auswirkungen auf Indizes für Übergewicht (BMI und Hautfaltendicke). Dies ist kaum überraschend, da es nur wenige übergewichtige Kinder gab und keine Reduktion des Nahrungsangebotes angestrebt wurde. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die »Dosis« der körperlichen Aktivität nicht ausreichte, das Körpergewicht zu reduzieren (Reilly et al. 2011). Für die Prävention und die Behandlung von Übergewicht oder Adipositas bei Kindern ist es erforderlich, die körperliche Aktivität zu steigern und die Nahrungsaufnahme zu reduzieren, nicht nur in Kindertagesstätten, sondern auch in der Familie (Monasta et al. 2010). Gerade bei wenig leistungsfähigen und übergewichtigen Kindern ist die Förderung der motorischen Fähigkeiten ein wichtiges Erziehungsziel: Motorische Beeinträchtigungen, Übergewicht und insbesondere Adipositas bedeuten für Kinder nicht nur Gesundheitsrisiken, sondern auch die Gefahr sozialer Ausgrenzung, emotionaler Probleme und Verhaltensstörungen (Li et al. 2008; Krombholz 2005b; Griffiths et al. 2011). Motorische Fähigkeiten sind wichtig für Ansehen und Akzeptanz eines Kindes bei Gleichaltrigen und somit für sein Selbstwertgefühl. Da motorisch ungeschickte und übergewichtige Kinder körperliche Herausforderungen meiden, was einen weiteren Rückgang der körperlichen Leistungsfähigkeit zur Folge hat, besteht die Gefahr eines »Teufelskreises« (Krombholz 2005b). Daher sollte sich eine Steigerung der motorischen Leistungen langfristig positiv auf die Entwicklung von »motorisch ungeschickten« und übergewichtige Kinder auswirken (Reilly et al. 2011). Die signifikante Zunahme der motorischen Leistungen bei leistungsschwachen und übergewichtigen Kindern kann darauf zurückgeführt Gerade bei leistungsschwachen und übergewichtigen Kindern ist die Förderung der Motorik besonders wichtig. [ 197 ] Krombholz • Die Wirksamkeit motorischer Fördermaßnahmen im Kindergarten 4 | 2016 werden, dass die Erzieherinnen in den Interventionsgruppen angewiesen waren, besonders auf Kinder zu achten, die ungeschickt waren und sich nur ungern an sportlichen Aktivitäten beteiligten. Allerdings konnte kein positiver Effekt der Intervention bei Kindern mit UEMF nachgewiesen werden. Die Anzahl der betroffenen Kinder war jedoch nur gering und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Dauer und Art des Bewegungsangebotes nicht intensiv und spezifisch genug waren. Offensichtlich ist eine individuelle Behandlung unter Einbeziehung der Bezugspersonen erforderlich, um die Defizite der UEMF-Kinder zumindest zu lindern (Wilson 2005; Krombholz 2005b, 2008). Fazit Ein verbessertes Bewegungsangebot in Kindertagesstätten kann die motorische Leistung von Kindern positiv beeinflussen, es profitieren insbesondere Kinder mit unterdurchschnittlichen Leistungen und Übergewicht. Die Intervention bestand aus mehreren Komponenten (mehr Zeit für körperliche Aktivität, veränderte Bewegungsangebote, Fortbildung von Erzieherinnen, bewegungsfreundlichere Innen- und Außenräume). Welche dieser Komponenten am effektivsten war, ist unklar. Da die Zeit, die Kinder tatsächlich körperlich aktiv waren, nicht registriert wurde und die langfristige Wirkung nicht erfasst werden konnte, sind insbesondere die Ergebnisse bezüglich des Übergewichts und der UEMF nur vorläufig. Die Förderung der körperlichen Leistungsfähigkeit und die Prävention von Adipositas bei Kindern ist eine wichtige Aufgabe, vor allem bei sozioökonomisch benachteiligten Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund (Krombholz 2013). Dabei sind Kindertagesstätten und Eltern gefordert. Den Eltern ist die Bedeutung der Bewegung für die positive Entwicklung der Kinder durchaus bewusst. Laut einer Emnid-Umfrage sind für 97 % der Befragten Bewegung und Sport die wichtigsten Inhalte für Kindertagestätten und Kitas (didacta 2015). Allerdings sind nicht nur Familien und Erziehungs- und Bildungseinrichtungen gefragt: Um negative Auswirkungen kommerzieller Angebote auf die Lebensweise heutiger Kinder (insbesondere elektronische Medien, Fast Food, kalorienreiche Getränke) zu reduzieren, sollten alle Bereiche der Gesellschaft mobilisiert werden (WHO 2007, 2016; Kelly et al. 2010). Dieser Beitrag durchlief das Peer-Review. Literatur AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) (2011): Leitlinie Nr. 022 / 017 »Umschriebene Entwicklungsstörung motorischer Funktionen (UEMF)«. In: www. awmf.org/ uploads/ tx_szleitlinien/ 022-017l_S3_ Umschriebene_Entwicklungsst%C3%B6rungen_ motorischer_Funktionen_2011-08.pdf, 06.06.2016 Baur, J., Burrmann, U. (2009): Motorische Entwicklung im sozialen Kontext. In: Baur, J., Bös, K., Conzelmann, A., Singer, R. (Hrsg.): Handbuch Motorische Entwicklung. 2. Aufl. Hofmann, Schorndorf, 87-112 Bondy, C., Cohen, R., Eggert, D., Lüer, G. (1975). 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