motorik
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0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2017
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Zum Ausdruck prä- und perinataler Erfahrungen von Kindern in Spiel und Bewegung
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2017
Amara Eckert
Die Entwicklung der vorliegenden Fragestellung erfolgte im Zusammenhang wiederkehrender Beobachtungen aus der psychomotorischen Praxis sowie der einschlägigen Fachliteratur. Es wurden Beobachtungen an 18 Kindern durchgeführt, ergänzt durch Anamnesen, Interviews mit den begleitenden TherapeutInnen und ein Experteninterview. Sowohl Methode als auch Ergebnisse dieser hermeneutischen Studie werden dargestellt.
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Zusammenfassung / Abstract Die Entwicklung der vorliegenden Fragestellung erfolgte im Zusammenhang wiederkehrender Beobachtungen aus der psychomotorischen Praxis sowie der einschlägigen Fachliteratur. Es wurden Beobachtungen an 18 Kindern durchgeführt, ergänzt durch Anamnesen, Interviews mit den begleitenden TherapeutInnen und ein Experteninterview. Sowohl Methode als auch Ergebnisse dieser hermeneutischen Studie werden dargestellt. Schlüsselbegriffe: Psychomotorik, pränatale Erfahrungen, perinatale Erfahrungen The expression of preand perinatal experiences in children’s play and movement. Based on reoccurring observations in psychomotoric practice and relevant literature a research study was conducted. It included the observation of 18 children, their anamnesis, interviews with the therapists in charge and one expert interview. This article presents method and results of the hermeneutic study. Key words: psychomotricity, prenatal experiences, perinatal experiences [ TITELRuBRIK ] [ FORuM PSyCHOMOTORIK ] Zum Ausdruck prä- und perinataler Erfahrungen von Kindern in Spiel und Bewegung Amara R. Eckert Die prä- und perinatale Lebenszeit in der Psychomotorik In psychomotorischer und angrenzender Literatur wird auf die Bedeutung der pränatalen Zeit immer wieder verwiesen. Ayres (1984) und Kiesling (2000) betonen die Bedeutung der frühen sensorischen Integration, insbesondere der Tiefenwahrnehmung unter der Geburt. Kiesling (2000) beschreibt etliche Therapie-Situationen, in denen sie intrauterine Reize in Dialog und Spiel setzt, wie z. B. das Schaukeln in einem engen Tuch oder in einer engen Tonne, welches die embryonale Haltung von Kindern unterstützt. Sie beschreibt ein Beispiel, indem sie die Füße eines Kindes durch Berührung stimuliert und es anschließend in embryonaler Haltung an ihren Körper drückt. Diese Szene wird in ihrer Beobachtung zum positiven Wendepunkt in der Entwicklung des Kindes (Kiesling 2000, 134). Kiesling beschreibt darüber hinaus die Wirkungsweise solcher Dialoge auf der Ebene der Hirnentwicklung, lässt aber die Bedeutung von Emotionen und Körpererinnerungen an die prä- und perinatale Zeit außen vor. Lapierre und Aucouturier (2002), Esser (1992) und Seewald (2007) dagegen beschreiben explizit die Bedeutung von Interventionen im prä- und perinatalen Kontext für die psychomotorische Arbeit. Aucouturier benennt, als psychoanalytisch orientierter psychomotorischer Therapeut, in seinem Konzept die kindlichen Urängste in Bezug auf den eigenen Körper, die aus der prä- und perinatalen Zeit stammen: die Angst vor Verflüssigung, Auflösung, dem Verlust einer Körperhälfte, die Angst vor Häutung und vor dem Fallen (Esser 1992, 28). Diese und andere Symboliken lassen sich in neueren Publikationen zur pränatalen Entwicklung genauer verorten (Evertz et al. 2014, Terry 2014). Eine zentrale Rolle bei der Entwicklung genannter Urängste spielt demnach die Zeit der Konzeption sowie die der Implantation der Blastozysten (frühes embryonales Stadium) im Uterus. 1 | 2017 motorik, 40. Jg., 4-12, DOI 10.2378 / motorik2017.art02d © Ernst Reinhardt Verlag [ 4 ] [ 4 ] [ 5 ] Eckert • Zum Ausdruck prä- und perinataler Erfahrungen von Kindern in Spiel 1 | 2017 Esser (1992, 25) beschreibt in einigen Fallbeispielen Kinder, die ihre pränatale Biografie überaus deutlich im psychomotorischen Raum symbolisieren. So beschreibt sie bspw. das Verhalten und Erleben eines Jungen (Martin), dessen Eltern sich dringend ein Mädchen wünschten und der entsprechend enttäuscht von seiner Mutter bei der Geburt empfangen wurde. Dieses Phänomen ist als Schock, das falsche Geschlecht zu haben, bekannt. Es gilt als mögliche pränatale Traumatisierung, da Kinder die diesbezügliche Erwartung der Eltern schon früh wahrnehmen (Käppeli- Valaulta 2011, 2013). Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Martins Mutter ihn nie über diesen Wunsch informierte, er ihn aber als prägende Körpererinnerung mit ins Leben nahm. Dieses und andere Beispiele weisen darauf hin, dass Lebenserfahrungen im Körper gespeichert und entsprechend der auslösenden Situationen aktualisiert werden können. Selbst Zellen speichern in frühen Lebensstadien die Erinnerungen, in der Fachliteratur bekannt als Zellerinnerungen (Lipton 2006). Auf welche Weise der Köper sich erinnert, wird im Rahmen unterschiedlicher Konzepte jeweils anders beschrieben. Dabei sind sowohl leibphänomenologische, neurobiologische wie auch körperpsychotherapeutische Überlegungen von Bedeutung (Bauer 2002; Reich 1970; Weiss / Harrer 2006; Fuchs 2008; Eckert 2010). Seewald (2007, 47 ff ) widmet der pränatalen Lebensphase und der Geburt einige Seiten seines Buches mit dem Hinweis, dass es aus verstehender Sicht besonders interessant sei, das pränatale Erleben mit dem Erleben und Verhalten von Kindern in Psychomotorik-Stunden zu verbinden. Als »symbolisches Echo« dieser Phase beschreibt er Spiel- und Bewegungssituationen, die besonders gerne aufgesucht oder gemieden werden wie z. B. körperumschließendes Schaukeln in Tüchern, enge dunkle Räume, sich umhüllen, Höhlen bauen, schweben im warmen Wasser, »Sandwich« zwischen zwei Weichböden, Matsch-Rutsche mit Creme und Bewegungssituationen, in denen das Zeitgefühl verloren geht. Als symbolisches Echo für die Erfahrung der Geburt beschreibt er Übergangssituationen wie das Kriechen durch Tunnel und enge Materialien, sich den Weg freikämpfen, sich aus Materialen auswickeln u. a. m. Auf die symbolische Darstellung von traumatischen prä- und perinatalen Erlebnissen geht Seewald in diesem Kontext nicht ein. Wie nun PsychomotorikerInnen mit einem pränatalen symbolischen Echo umgehen könnten, ergibt sich aus den Methoden des Verstehens. Von besonderer Bedeutung ist hier das implizite oder leibphänomenologische Verstehen als Verstehen des Nonverbalen durch die leibliche Resonanz des Begleitenden (Seewald 2007, 27). Tiefenhermeneutisches Verstehen ist hilfreich, um vermeintlichen »Unsinn« zu verstehen und vor allem die Gegenübertragungen zu reflektieren. Ohne Letzteres kommt in der Begleitung prä- und perinataler Symboliken niemand aus, da hier unvermeidlich die eigene frühe Lebenszeit mit angesprochen und aktiviert wird. Die Grenzen der eigenen bewussten und verarbeiteten Lebenserfahrungen bilden auch hier die Grenzen für die Wahrnehmung der Themen anderer Menschen. Pränatale Psychologie: Die prä- und perinatale Perspektive in der Entwicklung und Therapie von Kindern und Eltern Auch wenn in Medizin und Psychologie vor ca.-65 Jahren ein Neugeborenes noch als Reflexbündel betrachtet wurde, gab es zeitgleich schon andere Entwicklungen. In der Nachfolge der Pioniere Otto Rank 1924 (»Das Trauma der Geburt«) und Nandor Fodors (Renggli 2000) entwickelten sich alternative Konzepte, Forschungsstudien und Publikationen. Die Geschichte der prä- und perinatalen Psychologie ist mittlerweile in mehreren Publikationen nachzulesen (Renggli 2000; Janus 2011, 2014). Emerson (1996, 2000) wies in diesem Zusammenhang als Erster auf das Gedächtnis im Umgang mit pränatalem symbolischen Echo [ 6 ] 1 | 2017 Forum Psychomotorik Körperbewusstsein hin, während Chamberlain (2000) nach seinen Studien mit Müttern und Kindern darauf aufmerksam machte, dass Babys früh erlebte Schmerzen erinnern. Die Psychoanalytikerin Eliacheff (1997) bearbeitete mit Babys und Kleinkindern pränatale Traumata, indem sie ihnen Geschichten über ihre frühen Erfahrungen sowie ihre Stärken bei der bisherigen Lebensbewältigung erzählte. Dabei kam sie zu folgendem Resümee: Babys verstehen Sprache und wollen auf ihrem Weg ins Leben gesehen, angemessen begleitet und gewürdigt werden. Piontelli (1996) beobachtete Zwillingspaare ab der ersten Ultraschalluntersuchung bis zum 6. Lebensjahr und stellte fest, dass sich die Art und Weise ihrer Kontaktaufnahme untereinander nicht veränderte. Prägungen aus der pränatalen Zeit bestimmen demnach grundlegend das spätere Leben. Piontellis Beobachtungen gelten als Meilenstein der pränatalen Psychologie. Castellino (2000) beschreibt eine kleinkindzentrierte Familientherapie, deren Methodenvielfalt frühe Bindungsprozesse unterstützt. Verdult (2014) spricht in diesem Zusammenhang von pränataler Bindungsentwicklung und steht damit für ein Trend-Thema der pränatalen Psychologie. Auch die neurobiologischen Fragestellungen finden in älteren und neueren Publikationen vielfach Berücksichtigung (von Lüpke 1995; Evertz et. al. 2014). Über Möglichkeiten der prä- und perinatalen (Trauma-)Therapie mit Kindern berichten Stulz-Koller (2013), Hilkert (2013) und Käppeli- Valaulta (2013). Während Hilkert die symbolisch-bildhafte Darstellung der Kaiserschnittgeburt von Kindern dokumentiert, beschreiben die beiden anderen Autoren anhand von beeindruckenden Fallvignetten Konzeption und Vorgehensweise ihrer Arbeit. Die hier vorgelegten Dokumentationen können insbesondere für die prä- und perinatale Perspektive in der Psychomotorik inspirierend und hilfreich sein. Als Vertreter der Psychoanalyse der prä- und perinatalen Lebenszeit beeinflusste Janus (2011) maßgeblich die wissenschaftliche Entwicklung der prä- und perinatalen Psychologie in Deutschland. Seine Erfahrungen und Erkenntnisse führten ihn zu folgender Grundannahme: »Es gibt ein seelisches Erleben vor und während der Geburt; dieses ist in uns als eine Art Hintergrundfilm lebenslang lebendig; es beeinflusst insbesondere, wie wir uns in der Welt beheimaten und wie wir mit Veränderungen umgehen; die vorsprachlichen Erfahrungen vor und während der Geburt sind wesentliche Inhalte in unseren Mythen und der Kunst, wie ebenso in den Motivationen des gesellschaftlichen und geschichtlichen Geschehens, was ein wesentlicher Gesichtspunkt in der Psychohistorie ist« (Janus 2015). Seine Grundannahme beschreibt treffend, was als derzeitiger Konsens in der pränatalen Psychologie angesehen werden kann. Die Internationale Gesellschaft für Prä-und Perinatale Psychologie und Medizin (ISPPM e. V.), gegründet 1971, versteht sich heute als Fachgesellschaft, in der zahlreiche Professionen zusammenkommen, »um auf der Grundlage authentischer wissenschaftlicher Methoden die Bedeutung der prä- und perinatalen Erfahrungswelt zu ergründen und dieses Wissen in die Praxisfelder rund um Schwangerschaft, Geburt und Therapie umzusetzen sowie gesellschaftspolitisch Einfluss zu nehmen. […] Ausgehend von einer ganzheitlichen Betrachtung der menschlichen Entwicklung tritt die ISPPM für die Überwindung des dualistischen Leib-Seele- Prinzips ein« (ISPPM 2014). Nach diesem Einblick in einen Teil der mittlerweile recht umfangreichen Literatur zur pränatalen Psychologie soll nun die Untersuchung vorgestellt werden. Gegenstand, Vorgehensweise und Methoden Gegenstand der Untersuchung, von mir durchgeführt in den Jahren 2010-2011 in Deutschland und der Schweiz, war die Frage, wie Kinder ihre prä- und perinatalen Erfahrungen in Spiel und Bewegung ausdrücken. Auf der Suche nach geeigneten Untersuchungsmethoden wurde als einzige gegenstandsangemessene Methode das Verstehen im hermeneutischen Sinne gewählt. Die Methode der qualitativen Videointerpreta- Die Bedeutsamkeit prä- und perinataler Psychologie [ 7 ] Eckert • Zum Ausdruck prä- und perinataler Erfahrungen von Kindern in Spiel 1 | 2017 tion (Bohnsack 2009), die für die Auswertung der Videoaufnahmen zunächst in Erwägung gezogen wurde, war leider nicht geeignet, längere Filmsequenzen in ihrem übergreifenden (höheren) Sinnbezug entsprechend der Fragestellung zu erfassen. Hermeneutik ist bekannt als »eine theoretische (philosophische) Disziplin, die das Phänomen Verstehen, seine Elemente, Strukturen, Typen usw. sowie auch seine Voraussetzung untersucht« (Danner 2006, 34). Auch »Kunst der Auslegung« genannt, meint hermeneutisches Verstehen im pädagogischen Kontext die Gerichtetheit auf »Menschliches (Geistiges), und zwar auf Handlungen, sprachliche Gebilde und nichtsprachliche Gebilde.« »Sinn-Verstehen hat für die Hermeneutik größere Bedeutung als psychologisches Verstehen«, höheres Verstehen hat größere Bedeutung als elementares Verstehen (Danner 2006, 51). Höheres Verstehen meint die Verbindung von Alltag und Wissenschaft, während elementares Verstehen sich dem Einfühlen in Gestik und Sprache widmet. Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung kamen alle Ebenen des Verstehens zum Einsatz, so auch das psychologische Verstehen und das tiefenhermeneutische Verstehen nach Lorenzer (Heinzel 1997). Im Sinne des hermeneutischen Zirkels verlief der Verstehensprozess immer vom Vorverständnis zum erweiterten Vorverständnis. Dies geschah mithilfe der Methoden des expliziten, impliziten und tiefenhermeneutischen Verstehens (Seewald 2007). Auch Erklärungswissen in Form von Anamnesen sowie Inhalte entsprechender Fachliteratur gingen in diesen zirkulären Prozess mit ein. Ziel war die größtmögliche Annäherung an den zu verstehenden Gegenstand. Als Ergebnis wurden Hypothesen zum Verstehen des biografischen Ausdrucks der untersuchten Kinder in Spiel und Bewegung erwartet. Nach der Sichtung der einschlägigen Fachliteratur mit ihren Studien und beeindruckenden Fallvignetten (oben beschrieben), erfolgte der Kontakt mit TherapeutInnen, die der Fragestellung sowie den Beobachtungen und Videoaufnahmen in ihrer Praxis aufgeschlossen gegenüberstanden. Dies beinhaltete, dass alle diese Personen mit der prä- und perinatalen Thematik vertraut waren. Letztlich zeigte sich, dass bei allen interessierten TherapeutInnen eine Weiterbildung in pränataler Psychologie vorausgegangen war. Diese Vorauswahl erscheint für das Ergebnis von Bedeutung, denn im Sinne der Gesetzmäßigkeit von inneren Resonanzen und Widerspiegelungen war zu erwarten, dass Kinder dort ihre Themen symbolisch im Raum inszenieren, wo sie eine Chance sehen, gespiegelt und verstanden zu werden. Es konnten 18 Kinder zwischen vier und sieben Jahren beobachtet werden. Die insgesamt 13 TherapeutenInnen kamen aus den Berufsfeldern der Psychomotorik, Ergotherapie, Logopädie, Sozialarbeit, Heilpädagogik und Psychologie mit Wohnsitz in der Schweiz (7), Deutschland (5) und USA (1). Die TherapeutInnen wurden gebeten, solche Kinder auszuwählen, die besondere Merkmale in der prä- und perinatalen Anamnese aufwiesen. Bei der Gelegenheit fiel auf, dass es kaum Kinder in den jeweiligen Therapien gab, die keine besonderen Merkmale bezüglich der untersuchten Thematik aufzuweisen hatten. Dieser Sachverhalt wirft Fragen auf: Sind Kinder mit Therapiebedarf prä- und perinatal stärker vorbelastet als andere? Oder gibt es durch genauere Diagnosen und zunehmend technisierte Geburtshilfe kaum noch »unauffällige« und psychosozial gesunde Kinder? Es wurden insgesamt die Beobachtungen von zwölf Kindern ausgewertet, deren Material im Untersuchungszeitraum 2010-2011 vollständig vorlag. Die Materialien bestanden aus Videoaufzeichnungen, Auswertungsgesprächen mit TherapeutInnen, anamnestischen Daten und Notizen zu den Inhalten der Elterngespräche. Die Untersuchung selbst entwickelte eine solche Dynamik, dass nach Abschluss noch etliche weitere Videos und Gesprächsangebote eingingen. Die Beobachtungen mithilfe von Videoaufnahmen erfolgten mit der inneren Haltung des Verstehens. Dies bedeutet ■ sich dem Neuen bzw. Fremden zu öffnen in der Absicht, es verstehen zu wollen Das Verstehen im hermeneutischen Sinne als Forschungsmethode [ 8 ] 1 | 2017 Forum Psychomotorik ■ mit der inneren Haltung des Nicht-Wissens präsent zu sein und ■ der Bereitschaft, den eigenen Leib als Resonanz- und Erkenntnisraum nutzen zu wollen Die Beobachtende ist somit einerseits Teilnehmende, gleichzeitig aber auch Instrument der eigenen Untersuchung. Um diese Voraussetzungen angesichts der prä- und perinatalen Thematiken erfüllen zu können, muss die Beobachtende als Instrument biografisch »gut bearbeitet« und entsprechend wahrnehmungsfähig sein. Für die vorliegende Situation bedeutete dies, dass die eigenen prä- und perinatalen Erfahrungen der Beobachtenden weitgehend bewusst und integriert sein müssen, um die Symboliken der Kinder wahrnehmen zu können sowie Gegenübertragungen zu erkennen und als Informationsquelle zu nutzen. Genügend gute Selbstexplorationen sowie Erfahrungen mit Fremdexplorationen gehören also zu den Voraussetzungen aufseiten des »Instruments« der Beobachtenden. Hinsichtlich der Erkenntnisgewinnung gab es unterschiedliche Wege. Die Möglichkeit, dass die Anwesenheit einer fremden resonanten Person in den Therapiestunden jedoch eine verdichtende Wirkung auf das Geschehen hatte, muss mit in Betracht gezogen werden. Während und nach den Stunden dokumentierte die Beobachtende das leibliche Resonanzerleben sowie die Gegenübertragungen bzgl. einzelner Sequenzen. Die Auswertung der Videos erfolgte mit eintägigem zeitlichem Abstand auf der expliziten, impliziten und tiefenhermeneutischen Ebene. Erste Hypothesen wurden gebildet. Die Beobachtungen vom Vortag wurden ergänzt und abgeglichen, das Vorverständnis im hermeneutischen Sinne erweitert und die Hypothesen den Erkenntnissen entsprechend verändert. Danach erfolgte ein Gespräch mit der jeweiligen TherapeutIn bzgl. der Anamnese des Kindes und ihrer eigenen leiblichen Resonanzen während der Therapie. Die Videoaufnahme wurde ein zweites Mal angeschaut, das Vorverständnis erweitert und die Hypothesen verworfen, verändert und erweitert. War jetzt bereits eine Annäherung an den Untersuchungsgegenstand erfolgt, wurde versucht, diese noch durch eine zweite Beobachtung inklusive Videoaufnahme zu unterstützen. Leider war dies jedoch nicht immer möglich. In zwei Fällen ergab sich die Gelegenheit von Elterngesprächen. Die daraus gewonnenen Informationen auf der expliziten und impliziten Ebene wirkten sich ebenfalls auf die Hypothesenentwicklung und Erkenntnisgewinnung aus. Nach Abschluss der Beobachtungen erfolgte eine exemplarische externe Expertenbeurteilung, d. h. drei Szenen wurden von einem Experten der prä- und perinatalen Kindertherapie angeschaut und vor dem Hintergrund seiner Fachlichkeit interpretiert. Die Kriterien bezogen sich auf den Ausdruck des prä- und perinatalen Erlebens der drei Kinder. Die Informationen aus den Anamnesen der Kinder erhielt der Experte erst nach seiner Beurteilung. Auch hier sollten im hermeneutischen Sinne implizit gewonnene Hypothesen mit der äußeren Realität abgeglichen werden. Durch dieses dokumentierte Vorgehen sowie das anschließende, in Stichworten festgehaltene Gespräch mit ihm wurden wiederum Hinweise zu einem erweiterten Vorverständnis und zur weiteren Hypothesenbildung gewonnen. Ergebnisse Folgt man der Rekapitulationstheorie von Emerson (2011), kann davon ausgegangen werden, dass sich Kinder in ihrem symbolischen Spiel (traumatische) Erfahrungen entweder wiederholend oder vermeidend ausdrücken. Dazu folgendes Beispiel zur Verdeutlichung: Ein häufig verwendeter symbolischer Ausdruck von Kindern für das eigene Erleben einer Kaiserschnittgeburt ist der einer explodierenden Bombe. Eine direkte Rekapitulation (Wiederholung) wäre eine überraschend inszenierte Explosion z. B. mit Schaumstoffwürfeln, die wild auseinanderfliegen. Eine vermeidende Rekapitulation wäre ein Kontrollverhalten, das jegliche Überraschungen und Zerstörungen verhindert. Im Spiel könnte das die Rolle eines Polizisten oder eines übermächtigen Tieres sein. Diese Rolle dient im beschriebenen Kontext der Abwehr von erlebter Ohnmacht in der Geburtssituation, in der weder Flucht noch Kampf möglich sind. Sowohl direkte als auch vermeidende Formen der Rekapitulation können selbst im Spiel erlebt [ 9 ] Eckert • Zum Ausdruck prä- und perinataler Erfahrungen von Kindern in Spiel 1 | 2017 werden oder einer anderen Person, in der Regel der TherapeutIn, zugeschrieben werden. Die folgenden Beispiele zeigen, wie sich Beobachtung, leibliche Resonanz, Anamnese, Gespräch und Expertenrat zu einem erweiterten Vorverständnis des kindlichen Ausdrucks im bewegten Spiel ergänzen. Ben, ein siebenjähriges Kind mit intrauteriner Drogenerfahrung, neonatalem Drogenentzug und frühkindlicher Vernachlässigung, konnte seine lebensbedrohliche pränatale Situation nicht selbst symbolisch spielen. Er gab die gefährliche Rolle seinem Therapeuten, der als Bergsteiger nur mühsam den gespielten Sturz vom Berg überlebte. Da auch diese Szene ihn innerlich sehr bewegte, schaute er beim inszenierten Sturz nur kurz hin, versuchte »cool« zu bleiben und die Szene schnell zu beenden. Danach inszenierte er ein Spiel, in dem er die Kontrolle behalten konnte. Als wildes Tier scheuchte er seinen Therapeuten in der Rolle des Tierfängers durch den Raum. Die leibliche Resonanz für diese Situation kann mit Betroffenheit, Erschrecken und einem Gefühl der Vernebelung beschrieben werden. Letzteres lässt auf dissoziative Zustände bei Ben schließen, was angesichts seiner existenzgefährdenden Erfahrungen naheliegend ist. David (3; 5 Jahre) inszenierte, was er erlebt hat: Er schaute im Erstkontakt seinen Therapeuten nicht an, wollte nicht spielen und verhielt sich so, als wäre er nicht anwesend. Gleichzeitig war in leiblicher Resonanz eine schwer auszuhaltende Anspannung und Kontrolle spürbar. Seine pränatale Erfahrung war ein »Entdeckungsschock«. Bei einem One-Night-Stand gezeugt, überraschte er seine Eltern mit seiner Existenz. Es dauerte einige Zeit, bis sie beschlossen, ihn auszutragen und eine Familie zu gründen. Das frühe Erschrecken der Mutter angesichts der ungewollten Schwangerschaft prägte sein Erleben, auf dieser Welt nicht willkommen zu sein. Er übertrug diese Erfahrung implizit auf seinen Lebensalltag und verhielt sich so, als wäre er nirgendwo willkommen. Dieses Verhalten wirkte wie eine sich selbst erfüllte Prophezeiung und verfestigte seine frühen Prägungen. Leon (5 Jahre) rekapitulierte einige seiner frühen Erfahrungen direkt, andere vermeidend. Er behielt über ein Jahr die Kontrolle in allen Bewegungs- und Spielsituationen, bevor er sie in kleinen Schritten abgeben konnte. Er bevorzugte Höhlen und große Hängematten, verhielt sich abwartend und beobachtend (vermeidend) und brach sein Spiel oft unvermittelt ab (direkt). Gelegentlich spielte er ein junges Tier (Delfin oder Dino), das gerade auf die Welt gekommen war und versorgt werden musste (direkt). Nach einem Spielabbruch verhielt er sich unschlüssig und suchend, ohne jedoch eine neue geeignete Spielsituation zu finden (direkt). In der Resonanz waren Orientierungslosigkeit, Traurigkeit und auch Wut spürbar. Seine Therapeutin fühlte sich oft hilflos in der Begleitung und reagierte darauf ihrerseits mit Kontrolle, indem sie ihm z. B. eine strukturierte Bewegungsübung anbot. Damit spiegelte sie unbewusst seine Orientierungslosigkeit und sein Kontrollbedürfnis. Leon hatte eine geplante (primäre) Kaiserschnittgeburt erlebt, die in den Zeitplan seiner Eltern passen musste. Sein Leben war von Beginn an strukturiert und ermöglichte kaum Platz für Eigenaktivität, Kreativität und Autonomie. Er nässte täglich ein und verstörte damit seine kontrollbedürftige Familie, machte sie hilflos. Leon inszenierte seine prä- und perinatale Bindungslosigkeit und Fremdbestimmung, die er erlebt hatte. Er übte nun seinerseits Fremdbestimmung aus. Seine Gefühle von Wut und Schmerz kontrollierte er. Nils (5 Jahre) spielte in seinen logopädischen Stunden am liebsten mit Handpuppen. Die Logopädin gestaltete in der Regel die Sprachtherapie mit ihm gemeinsam im Rollenspiel. Regelmäßig »entgleiste« das Rollenspiel. Nils begann körperlich und emotional hoch aktiviert mit zwei Raben- Handpuppen die Rollen von Hänsel und Gretel zu spielen. Die Logopädin erspürte die große Bedeutung dieses Spiels für Nils und spielte mit ihm. Am Ende der vielfältigen Szenen musste der Rabe Gretel sterben, nachdem er sich nicht mehr vor seinen Angreifern retten konnte. Die leibliche Resonanz dieser Szene war geprägt von Trauer und tiefster Verzweiflung. Nach einer Phase der Fallbeispiele zum kindlichen Ausdruck im bewegten Spiel [ 10 ] 1 | 2017 Forum Psychomotorik Stille, in der Nils neben dem toten Raben Gretel trauernd am Boden lag, stand er plötzlich auf und verabschiedete sich von der Logopädin mit dem Wunsch, beim nächsten Mal wieder das gleiche Spiel zu spielen. Anamnese und Elterngespräch zeigten, dass es in Nils Familie keine Todesfälle von nahestehenden Personen gegeben hatte. Nils war ein alleingeborener Zwilling. In der Beobachtung weiterer Kinder zeigten sich noch etliche symbolische Explosionen von Atom- und Wasserstoffbomben, Handgranaten und Panzern in Verbindung mit primärem und sekundärem Kaiserschnitt-Geburtserleben. Es wurden Tunnel durchkämpft, aufgeregt nach Ausgängen gesucht und diese für andere beteiligte MitspielerInnen versperrt. Häuser und Höhlen wurden verteidigt, Tuch-Schaukeln besetzt und verteidigt und Übergangsobjekte herumgezerrt, getötet oder geschützt. Macht, Ohnmacht, die Frage nach dem eigenen Platz, dem Gehaltenwerden und dem präsenten Gegenüber, waren als Themen fast immer im Raum zu sehen und deren Brisanz implizit leiblich zu spüren. Die Hypothesen / Deutungen zu diesen Symbolisierungen sind im individuellen Lebenskontext vielfältig zu betrachten und können im Rahmen dieses Aufsatzes nur angedeutet werden. Die beschriebene Untersuchung war nach dem geplanten zeitlichen Abschluss nicht wirklich beendet. Wie sich herausstellte, war sie der Beginn einer weiter andauernden Datensammlung zum Thema. Weitere Beobachtungen, auch in Form von Videoaufnahmen und Anamnesen, kamen hinzu. Da vonseiten einiger Eltern großes Interesse bestand, bildete sich eine Psychomotorik-Gruppe für Kinder mit belastenden prä- und perinatalen Erfahrungen. Die Erfahrungen aus dieser Arbeit sowie das weitere Material warten noch auf eine Auswertung. Schlussfolgerungen Wie Kinder ihre prä- und perinatalen Erfahrungen in Spiel und Bewegung auszudrücken in der Lage sind, wurde anhand einiger Beispiele beschrieben. Kindern sollte ein innerer und äußerer Raum für diese Themen im professionellen und möglichst auch im familiären Kontext zur Verfügung gestellt werden. In der Kindheit sind prä- und perinatale Erfahrungen zeitlich noch sehr nah und wollen verarbeitet und integriert werden. Sie gehören wie selbstverständlich zum Spiel und zum Leben von Kindern dazu und es ist an der Zeit, die Augen vor dem Ausdruck von Erlebnissen aus diesem Lebensabschnitt nicht länger zu verschließen. In den Beobachtungen war zu sehen und zu spüren, wie dringlich der Ausdruck dieser Themen für Kinder im Spiel ist. Es entfaltete sich in vielen symbolischen Spielen eine Dynamik von ungeheurer Kraft, welche die begleitenden TherapeutInnen oftmals betroffen zurückließ. Mit dem Blick auf all diese Inszenierungen wird das leiblich gelebte Leben plötzlich um neun Monate verlängert. Es erscheint fast merkwürdig, dass diese frühe Zeit so wenig Aufmerksamkeit bekommt und dem Wissen um diese Lebenszeit nicht der Stellenwert gegeben wird, der ihm gebührt. Für unsere visuell geprägte Kultur sind die pränatalen Vorgänge und Erlebnisformen nur begrenzt und nur mit oftmals fragwürdigem Einsatz von Technik sichtbar. Prä- und perinatales Erleben von Kindern wird in der Regel mit Skepsis zur Kenntnis genommen und die Frage nach ihrer Glaubwürdigkeit und »Realität« wird am Maßstab des visuell Nachprüfbaren gemessen. Damit wird jedoch m. E. die Wahrnehmung auf unzulässige Weise eingeschränkt und es wird hingenommen, dass eine individuums- und kulturprägende menschliche Entwicklungszeit buchstäblich im Dunkeln bleibt. Es kann vermutet werden, dass dieser Mechanismus als vermeidende Rekapitulation, als Angst vor der Aktivierung der eigenen prä- und perinatalen Erfahrungen fungiert - auch bei Fachleuten für die frühe Kindheit. Die geläufige und beliebte Aussage »bei meiner Geburt war alles in Ordnung« muss durch die beschriebenen symbolischen Kinderspiele zumindest infrage gestellt werden. Die Angst der begleitenden Erwachsenen findet sich in der entsprechenden Fachliteratur immer wieder bestätigt. Prä- und perinatal orientierte Entwicklungstheorien, Pädagogik und Therapie brauchen mehr Raum in den einschlägigen Ausbildungen und Weiterbildungen. In sogenannten »normalen« Kinderspielen können bei genauerem Hinschauen Rituale zur Aufarbeitung prä- und perinataler Erfahrungen [ 11 ] Eckert • Zum Ausdruck prä- und perinataler Erfahrungen von Kindern in Spiel 1 | 2017 entdeckt werden. Verstecken, Obstkorb, Katz und Maus u. v. a. sind ritualisierte Spielformen um Lebensthemen wie »den eigenen Platz finden«, »willkommen sein«, »entdeckt werden«, »überlebt haben« und weitere andere. Leider sind diese alltäglichen Formen der Verarbeitung von Erlebtem seltener geworden, sind nicht mehr selbstverständlicher Bestandteil eines verinselten Kinderlebens. Hier zeigt sich jedoch eine Chance für die Psychomotorik. Sie bietet nicht nur einen Raum für vielfältige Bewegungsspiele, sie bietet durch ihr Dialog-, Spiel- und Materialangebot auch ein nahezu ideales Setting für die Integration prä- und perinataler kindlicher Themen. Diese Chance sollte erkannt und für den Bereich der Ausbildung von Fachkräften genutzt werden. Problematisch bleibt die Forschungsmethodik. Der Gegenstand entzieht sich den gängigen naturwissenschaftlich geprägten Methoden auf eine Weise, wie das Kind im Uterus verborgen ist und jede prä- und perinatale Intervention mit einer Veränderung seines Entwicklungsverlaufs beantwortet. Hier kann und darf nur mit achtsamen und respektvollen Methoden geforscht werden. Es bleibt zu hoffen, dass bei der Beurteilung von Forschungsvorhaben dieser Sachverhalt von Ethikkommissionen wahrgenommen wird. Literatur Ayres, J. (1984): Bausteine der kindlichen Entwicklung. Springer, Berlin, http: / / dx.doi.org/ 10.1007/ 978-3- 662-00709-9 Bauer, J. (2002): Das Gedächtnis des Körpers. Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern. Hofmann und Campe, Hamburg Bohnsack, R. (2009): Qualitative Bild- und Videointerpretation. Budrich, Opladen Castellino, R. (2000): Bindungsprozesse von Neugeborenen und Eltern bei der Geburt. In: Harms, T. (Hrsg.) (2000): Auf die Welt gekommen. 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(2002): Die Symbolik der Bewegung: Psychomotorik und kindliche Entwicklung. Ernst Reinhardt, München / Basel Lipton, B. (2006): Intelligente Zellen: Wie Erfahrungen unsere Gene steuern. KOHA-Verlag, Burgrain Lüpke, H. von (1995): Säuglingsforschung und pränatale Psychologie. Eine Diskussion mit Dr. Joseph D. Lichtenberg. International Journal of Prenatal and Perinatal Psychology and Medicine 7 (4), 529-534 [ 12 ] 1 | 2017 Forum Psychomotorik 2016. 109 Seiten. Innenteil farbig. Mit 17 Fotos. (978-3-497-02638-8) kt Kinder mit Migrations- und Fluchthintergrund sind zuerst einmal Kinder und bringen doch zusätzliche, oft belastende Erfahrungen mit: Migration aus einem anderen Kulturkreis, Fluchterfahrung oder gar die Auseinandersetzung mit einem traumatischen Erlebnis. Dieses Buch vermittelt Hintergrundwissen und hilfreiche Handlungsstrategien. Frühpädagogische Fachkräfte werden in ihrer professionellen Haltung gestärkt und profitieren von praktischen Tipps zu: Beziehungsaufbau, kultursensible Erziehung, Spracherwerb, Umgang mit Traumata, Resilienz, Elternarbeit, geeignete Materialien. Dabei sollten die PädagogInnen weder die angestammten Kita- Kinder und deren Familien noch sich selbst, ihr Team und eine gesunde Selbstfürsorge aus den Augen verlieren. Selima trinkt kein Blubberwasser a w Piontelli, A. (1996): Vom Fetus zum Kind: Über den Ursprung des psychischen Lebens. Eine psychoanalytische Beobachtungsstudie. Klett-Cotta, München Renggli, F. (2000): Der Ursprung des Seelenlebens. In: Harms, T. (Hrsg.) (2000): Auf die Welt gekommen. Die neuen Baby-Therapien. Leutner, Berlin, 13-38 Reich, W. (1970): Charakteranalyse. Kiepenheuer und Witsch, Köln Seewald, J. (2007): Der Verstehende Ansatz in Psychomotorik und Motologie. Ernst Reinhardt, München / Basel Stulz-Koller, A. (2013): Über die Kunst des Drachenbändigens. In: Janus, L. (Hrsg.) (2013): Die pränatale Dimension in der Psychotherapie. Mattes, Heidelberg, 22-47 Terry, K. (2014): Implantation Journey: The Original Human Myth. http: / / ippe.info/ publications/ articles/ implantation_journey.html, 12.09.2016 Verdult, R. (2014): Pränatale Bindungsentwicklung - auf dem Weg zu einer pränatalen Entwicklungspsychologie. In: Evertz, K., Janus, L., Linder, R. (Hrsg.) (2014): Lehrbuch der Pränatalen Psychologie. Mattes, Heidelberg, 205-232 Weiss, H., Harrer, M. (2006): Der Körper und die Wahrheit. In: Marlock, G., Weiss, H. (Hrsg.): Handbuch der Körperpsychotherapie. Schattauer, Stuttgart, 273-280 Die Autorin Amara R. Eckert, Dipl.-Päd., Sonderpädagogin und Sozialpädagogin, Forschungsbereiche: Sprach- und Bewegungsförderung, Psychomotorischer Dialog, Körperpsychotherapie und Psychomotorik, Psychomotorische Trauma-Arbeit, Ausdruck prä- und perinataler Erfahrungen in Spiel und Bewegung. Anschrift Prof. Dr. Amara R. Eckert Hochschule Darmstadt, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit Adelungstr. 51 64283 Darmstadt amara.eckert@h-da.de
