eJournals motorik 41/3

motorik
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0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2018
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Wir wurden als Familie gestärkt

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2018
Caterina Schäfer
Bewegte Familienzeit ist ein Präventionskonzept für Familien mit Kindern im Alter von 3–6 Jahren. Der Artikel fasst eine empirische Studie zusammen, in der überprüft werden sollte, ob die Teilnahme an einem psychomotorischen Familienangebot einen positiven Einfluss auf das subjektive Wohlbefinden und die Familienbeziehungen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe hat. Die Ergebnisse deuten auf eine Steigerung des Selbstwertes der geförderten Kinder und Eltern hin, lassen jedoch noch keine eindeutigen Rückschlüsse auf die Wirkung des Präventionskonzeptes zu und zeigen damit eine Diskrepanz zu der internen Evidenz der geförderten Familien.
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Zusammenfassung / Abstract Bewegte Familienzeit ist ein Präventionskonzept für Familien mit Kindern im Alter von 3-6 Jahren. Der Artikel fasst eine empirische Studie zusammen, in der überprüft werden sollte, ob die Teilnahme an einem psychomotorischen Familienangebot einen positiven Einfluss auf das subjektive Wohlbefinden und die Familienbeziehungen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe hat. Die Ergebnisse deuten auf eine Steigerung des Selbstwertes der geförderten Kinder und Eltern hin, lassen jedoch noch keine eindeutigen Rückschlüsse auf die Wirkung des Präventionskonzeptes zu und zeigen damit eine Diskrepanz zu der internen Evidenz der geförderten Familien. Schlüsselbegriffe: Interaktion, Lebenszufriedenheit, Familie, Beziehung, Prävention, Psychomotorik, Resilienz Empirical study of a movement-orientated activity promoting family interaction and life satisfaction Bewegte Familienzeit is a prevention concept for families with children aged 3 to 6 years. The article summarises the empirical study determining whether participation in a psychomotor activity for families has a positive impact on their subjective well-being and relationships compared to a control group. Results point to an increase in self-esteem of the supported children and parents, but still allow no clear conclusions on the impact of Bewegte Familienzeit.This shows a discrepancy to the internal evidence of families. Key words: interaction, life satisfaction, family, relationship, prevention, psychomotor, resilience Familien befinden sich heutzutage in einem komplexen Spannungsfeld zwischen Berufstätigkeit, Betreuungszeiten der Kinder und sozialer Benachteiligung bei Arbeitslosigkeit der Eltern (Lange 2014). Zum einen haben sich durch die Entwicklung der Wissensgesellschaft die Aufgaben und Funktionen an Familien verändert: Von ihnen wird eine sogenannte »Spannungsausgleichsfunktion« sowie zunehmend die »Primärsozialisation« erwartet (Nave-Herz 2014, 17). Zum anderen ist ein Anstieg der Ein-Eltern-Familien zu verzeichnen: In jeder fünften Familie in Deutschland leben Kinder mit Mutter oder Vater und sind damit von einem vierfach höheren Armutsrisiko bedroht als Paar-Familien (Statistisches Bundesamt 2012). Häufig geht es bei familiären Herausforderungen um das Konstrukt Zeit und zwar um zu wenig Zeit - wiederzufinden in dem Begriff »Beschleunigungsgesellschaft« mit dem Gegenvorschlag der »Entschleunigung« (Lange 2014, 58). Was kann Familien in der Bewältigung dieser und weiterer Herausforderungen unterstützen, sodass sie gesund bleiben und tragfähige Beziehungen aufbauen? Welche Bedeutung hat Bewegung als ein mögliches Medium der Beziehungsgestaltung für Familien? Interaktion und gesundheitsbezogene Lebenszufriedenheit von Familien Tragfähige Beziehungen haben, wenn sie emotional bedeutsam für die Interaktionspartner sind, einen hohen Einfluss auf die Entwicklung [ 131 ] motorik, 41. Jg., 131-140, DOI 10.2378 / mot2018.art23d © Ernst Reinhardt Verlag 3| 2018 [ FACHBEITRAG ] Wir wurden als Familie gestärkt Empirische Studie zur bewegungsorientierten Förderung der Interaktion und Lebenszufriedenheit von Familien Caterina Schäfer [ 132 ] 3| 2018 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis des Menschen - und zwar über die gesamte Lebensspanne hinweg (Bowlby 1982). Schneewind (2008) sieht die »Gestaltung entwicklungsförderlicher Beziehungen [neben der Pflege, Erziehung und Bildung der Kinder] als eine herausgehobene Aufgabe im Familienkontext« (Schneewind 2008, 257). Kinder, die eine sichere Bindung zu ihren Eltern oder einer älteren und reiferen Person aufbauen konnten, entwickeln ein höheres Explorationsverhalten: Sie trauen sich mehr zu, können auch in späteren Entwicklungsphasen mit Herausforderungen besser umgehen, für das Selbstkonzept bedeutsame Erfahrungen machen und erfolgreichere Problemlösestrategien entwickeln als Kinder, die unsicher gebunden sind (Fuhrer 2008; Lengning / Lüpschen 2012). Aus der Bindungsforschung ist außerdem bekannt, dass Empathie und Feinfühligkeit der Eltern grundlegende Interaktionsfertigkeiten sind und als Bedingungen für die positive Entwicklung des Kindes gesehen werden (Reif 1979; Grossmann / Grossmann 2008). So gilt es, dem Kind einen individuellen Erfahrungsraum zur Verfügung zu stellen: »Die Eigenaktivität des Kindes, d. h. seine spontane Motivation zu explorieren und sich aktiv mit der Umwelt auseinanderzusetzen, ist nicht nur ein psychisches Grundbedürfnis des Kindes, sondern zugleich der Motor seiner Entwicklung« (Krus 2008, 65). Die Anforderungen an die Interaktionsfähigkeit von Eltern werden, insbesondere für die Übergänge von der Familie in die Kita und in die Grundschule, für die Beziehungsgestaltung bedeutsam. Diese Transitionsprozesse sind komplex, da sowohl den Kindern als auch den Eltern neue Rollen zugeschrieben werden und damit auch neue Aufgaben auf sie zukommen (Bahr 2016). Personale und soziale Ressourcen können hier als wichtige Resilienzfaktoren angesehen werden (Franke 2017). Zu den personalen Ressourcen zählen Persönlichkeitsmerkmale, die die Erhaltung von Gesundheit unterstützen. Insbesondere die Selbstwirksamkeitserwartung, ein grundlegender Optimismus und das Merkmal Hardiness (Widerstandsfähigkeit) sind hier von großer Bedeutung. Die sozialen Ressourcen umfassen alle Beziehungen, denen ein Mensch eine Bedeutung zumisst: »Eine gute Integration in soziale Beziehungen geht mit einer hohen sozialen Kompetenz und Kompetenz zur vorbeugenden Bewältigung gesundheitlicher Krisensituationen einher und kann die Auftretenswahrscheinlichkeit belastender Situationen senken« (Erhart et al. 2008, 430). Familiäre Ressourcen, wie gegenseitige Unterstützung und ein positives Klima, haben für die gesunde Entwicklung von Kindern eine große Bedeutung, weswegen im Familienkontext die größten Präventionspotenziale zu sehen sind (Erhardt et al. 2010). So konnten Bertram et al. (2011) eine hohe Korrelation zwischen dem subjektiven Wohlbefinden - auch als Lebenszufriedenheit zu bezeichnen (Glatzer 2002) - von Kindern und gemeinsamen Unternehmungen mit dem Vater feststellen und fordern Ideen, wie Familien über gemeinsame Tätigkeiten gefördert werden können. Bewegungsorientierte Unterstützungsangebote für Familien Bewegung kann als Medium verstanden werden, um Entwicklungsprozesse zu begleiten und zu fördern (Bahr et al. 2012), und soll daher in dieser Arbeit als mögliches Angebot zur Unterstützung von Familien überprüft werden. Die Ansätze der bewegungsorientierten Entwicklungsförderung gehen vielfach nach den Grundsätzen der humanistischen Psychologie (Rogers 1991) davon aus, dass ein Individuum von sich aus nach Wachstum und Entwicklung strebt und es nicht explizit durch eine bestimmte Methode auf direktive Art und Weise gefördert werden muss. Wenn ein Individuum also neues Wissen über sich selbst in Interaktion mit der Umwelt erlangen möchte, wie etwa die Erkenntnis »Ich wirke und habe über mein Handeln Einfluss auf meine Umwelt«, bietet es sich an, dieses Wissen über vielfältige Bewegungserfahrungen und die Reflektion derer zu erlangen. Eine positive Erfahrung im Bewegungssetting kann über das sinnliche Erleben als Teil des Selbstkonzeptes integriert und so auch in den Alltag übertragen werden (Krus 2008; Kuhlenkamp 2017). Bisher wurden nur wenige psychomotorisch ausgerichtete Konzepte für Familien veröffentlicht (Reppenhorst/ [ 133 ] Schäfer • Wir wurden als Familie gestärkt 3| 2018 Schäfer 2012; Richter-Mackenstein 2013). Die aus der Praxis entwickelten Ansätze sprechen Familien mit Kindern mit einer körperlichen bzw. sozial-emotionalen Beeinträchtigung an und nutzen häufig Videoaufzeichnungen von Familienstunden als Grundlage für eine begleitende systemische Beratung und Therapie. Erste Ansätze einer präventiven Ausrichtung finden sich für den Bildungsort Kindertagesstätte erst später (Schneider 2011; Kopic 2013). Deutlich wird in der Literatur, dass ein bewegungsorientierter Zugang den teilnehmenden Familien neue Blickwinkel, gemeinsame Erlebnisse und klärende Beziehungsmomente ermöglichen kann. Empirische Daten liegen bisher als Einzelfallanalysen bei Licher-Rüschen (2006) sowie als quasi-experimentelle Studie bei Richter & Siegmund (2011) vor, bieten jedoch noch keine hinreichenden Erkenntnisse über eine nachhaltige Wirkung. Fragestellung und Hypothesen Aus der theoretischen Herleitung ergeben sich für diese Arbeit folgende Fragestellungen: Zeigen Eltern und Kinder nach der gemeinsamen Teilnahme an einem primärpräventiven Bewegungsangebot eine positive Veränderung hinsichtlich der Interaktionsfähigkeit, der Lebenszufriedenheit und der Familienbeziehungen? Insgesamt werden neun Hypothesen aufgestellt (Tab. 1). Zur Überprüfung der Hypothesen werden ausgewählte Aspekte der Interaktionsfähigkeit (H1-H3), der Lebenszufriedenheit (H4-H6) sowie die Familienbeziehungen (H7-H9) von Eltern und ihren Kindern erhoben. Die vorliegende Untersuchung ist die erste ihrer Art und dient neben der Überprüfung der spezifischen Hypothesen als Erkundungsstudie, da sie sich in ihrer Methodik durch eine multimodale Herangehensweisen für Familiensysteme auszeichnet. Hypothesen Methoden Variablen H1 Zu Beginn der Untersuchung zeigen sich keine Unterschiede zwischen den Angaben der Interventionsgruppe und der Kontrollgruppe hinsichtlich der Interaktionsfähigkeit. JTCI: Junior Temperament and Character Inventar Verhaltensbeobachtung: Kooperation; Vertrauen VAR 1 - VAR 6 H2 Die Stichprobe der geförderten Familien zeigt einen stärker positiv veränderten Interaktionsstil hinsichtlich der Kooperation und des Vertrauens untereinander als die Stichprobe der nicht geförderten Gruppe. Verhaltensbeobachtung: Vertrauen VAR 1: Interaktionsstil pos., Kind VAR 2: Interaktionsstil pos., Erw. VAR 3: Interaktionsstil neg., Kind VAR 4: Interaktionsstil neg., Erw. VAR 5: Näheverhalten, Kind VAR 6: Näheverhalten, Erw. H3 Die Stichprobe der geförderten Familien zeigt ein stärker positiv verändertes Näheverhalten hinsichtlich der Kooperation und des Vertrauens untereinander als die Stichprobe der nicht geförderten Gruppe. Verhaltensbeobachtung (vhb) Aspekt Kooperation (k) JTCI: Junior Temperament and Character Inventar VAR 7: Interaktionsstil pos., Kind VAR 8: Interaktionsstil pos., Erw. VAR 9: Interaktionsstil neg., Kind VAR 10: Interaktionsstil neg., Erw. VAR 11: Näheverhalten, Kind Näheverhalten, Erw. VAR 12: Kooperativität, Kind (Fremdaussage Erw.) [ 134 ] 3| 2018 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis Tab. 1: Hypothesen, Methoden und Variablen der Studie Hypothesen Methoden Variablen H4 Zu Beginn der Untersuchung zeigen sich keine Unterschiede zwischen den Angaben der Interventionsgruppe und der Kontrollgruppe hinsichtlich der Lebenszufriedenheit. KINDL (kiddy): Fragebogen zur Lebensqualität von Kindern, Elternversion (+ Kinderversion) VAR 14 - VAR 25 H5 Die Stichprobe der geförderten Familien zeigt eine stärker positiv veränderte gesundheitsbezogene Lebenszufriedenheit als die Stichprobe der nicht geförderten Gruppe. JKINDL (kiddy): Fragebogen zur Lebensqualität von Kindern, Elternversion (+ Kinderversion) FLZ: Fragebogen zur Lebenszufriedenheit der Eltern VAR 14: Körperl. Wohlbefinden, Kind VAR 15: Psych. Wohlbefinden, Kind VAR 17: Gesamtwert, Kind VAR 18: Körperl. Wohlbefinden, Erw. VAR 19: Psych. Wohlbefinden, Erw. VAR 21: Gesamtwert, Erw. VAR 22: Gesundheit, Erw. VAR 23: Eigene Person, Erw. VAR 24: Allg. Lebenszufriedenheit, Erw. H6 Die Stichprobe der geförderten Familien gibt einen stärker positiv veränderten Selbstwert als die Stichprobe der nicht geförderten Gruppe an. KINDL (kiddy): Fragebogen zur Lebensqualität von Kindern, Elternversion (+ Kinderversion) FKE: Fragebogen zum Kompetenzgefühl von Eltern VAR 16: Selbstwert, Kind VAR 20: Selbstwert, Erw. VAR 25: Gesamtindex für elterlichen Selbstwert H7 Zu Beginn der Untersuchung zeigen sich keine Unterschiede zwischen den Angaben der Interventionsgruppe und der Kontrollgruppe hinsichtlich der Familienbeziehungen. FAST: Familiensystemtest VAR 26 - VAR 33 H8 Die Stichprobe der geförderten Familien zeigt einen stärker positiv veränderten Familienzusammenhalt als die Stichprobe der nicht geförderten Gruppe. FAST: Familiensystemtest VAR 26: Kohäsion zwischen Dyade, Typische Repräsentiation (TR), Kind VAR 27: Kohäsion zw. Dyade, TR, Erw. VAR 28: Kohäsion Familie, TR, Kind VAR 29: Kohäsion Familie, TR, Erw. H9 Die Stichprobe der geförderten Familien gibt ein stärker positiv verändertes Hierarchiegefüge als die Stichprobe der nicht geförderten Gruppe an. FAST: Familiensystemtest VAR 30: Hierarchie zw. Dyade, TR, Kind VAR 31: Hierarchie zw. Dyade, TR, Erw. VAR 32: Hierarchie Familie, TR, Kind VAR 33: Hierarchie Familie, TR, Erw. [ 135 ] Schäfer • Wir wurden als Familie gestärkt 3| 2018 Empirische Studie In der vorliegenden Studie werden n=42 Kinder im Alter von 3-6 Jahren und ihre Familien vor und nach einer sechsmonatigen gezielten, psychomotorischen Intervention (20 Einheiten) unter standardisierten Bedingungen beobachtet und bilden eine Interventionsgruppe (IG). Je ein Kind und ein Elternteil bilden eine Dyade, die evaluiert wird. So können aus einer Familie mehrere Dyaden hervorgehen. Die gleichzeitige Untersuchung einer Kontrollgruppe (KG), die an keinerlei Förderung teilnehmen, ermöglicht mit n=42 Eltern-Kind-Dyaden einen Gruppenvergleich. Ein Follow-up findet sechs Monate nach Ende der Intervention mit beiden Gruppen statt. Interessierte Familien melden sich freiwillig zur Familienintervention (23 Termine) oder Förderdiagnostik (3 Termine) an und wissen nicht, ob sie der KG oder der IG angehören, sodass die Verteilung auf die Gruppen zufällig erfolgt. Nach Drop-Out (nicht Bestandteil der Auswertung) hat die Stichprobe noch einen Umfang von n=27 der IG und n=26 der KG. Der größte Anteil der Dyaden leben in Paar-Familien (IG n=22 / KG n=23), n=5 (IG) und n=2 (KG) hingegen in Ein- Eltern-Familien. Das Bildungsniveau der Eltern kann als hoch bezeichnet werden, da die meisten Teilnehmenden die Hochschulreife erlangt haben. Die Kinder verbringen durchschnittlich 5-6 Stunden in einer Bildungseinrichtung und n=6 Kinder der IG sowie n=5 Kinder der KG zeigen Schwierigkeiten in ihrer Entwicklung auf. Die Geschlechterverteilung der Kinder ist in der IG und der KG ausgeglichen, wohingegen bei den Eltern der Anteil der Mütter in hohem Maße überwiegt (Abb. 1). Für die Zusammenstellung von familiendiagnostischen Beobachtungsmethoden befürworten Käppler & Stasch (2008) die Auswahl mehrperspektivischer Verfahren, in der unterschiedliche Ebenen (individuell, dyadisch und gesamtfamiliär) ebenso wie Selbst- und Fremdaussagen Beachtung finden. Hier werden standardisierte Verfahren ausgewählt (Tab. 1): Verhaltensbeobachtungen bei zwei Problemlöseaufgaben, fünf Fragebögen (KINDL, Ravens-Sieberer / Bulliger 1998; FLZ, Fahrenberg et al. 2000; FKE, Miller 2001; JTCI, Goth / Schmeck 2009; eigener Fragebogen zu persönlichen Angaben) sowie der Familiensystemtest (Gehring 1998). Die Verhaltensbeobachtung findet als Laboruntersuchung statt: Jede Eltern-Kind-Dyade erhält zwei Problemlöseaufgaben, die sie bewegungsorientiert bearbeiten. Der Lösungsprozess wird videografiert und nach den Aspekten Interaktion, Kommunikation und Vertrauen (angelehnt an das Familien-Codier- System, Kreppner / Ullrich 1996) und über ereignisbezogene Frequenzen analysiert. Alle Verfahren werden zu Messzeitpunkt t1, t2 und t3 mit allen Dyaden durchgeführt. Interventionskonzept Bewegte Familienzeit Das hier entwickelte Interventionskonzept soll einen Rahmen bieten, in dem sich Familien mög- Abb. 1: Geschlechterverteilung der Stichprobe Kinder-IG-n=27 Eltern-IG-n=27 Kinder-KG-n=26 Eltern-KG-n=26 0 5 10 15 20 25 30 männlich weiblich [ 136 ] 3| 2018 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis lichst sicher fühlen, gemeinsame Bewegungserfahrungen machen und die Interaktion sowie die individuelle Gesundheit gestärkt werden. Dabei stehen erlebnisorientierte Aktionen und weniger Konfliktgespräche im Vordergrund. Inhaltlich ist Bewegte Familienzeit in drei Themenmodule aufgebaut (angelehnt an Beudels / Anders 2008): 1. Entwicklung von gemeinsamer Bewegungsfreude; 2. Spielerische Angebote zur Kommunikation und Kooperation; 3. Spielerische Angebote zum Vertrauen. Dabei werden zur Förderung von Handlungskompetenzen die Erfahrungsbereiche der Ich-, Sach- und Sozialkompetenz mit bewährten Angeboten der psychomotorischen Entwicklungsbegleitung inhaltlich aufbereitet (u. a. Beudels / Anders 2008; Köckenberger 2008). Dem Konzept liegt ein Bewegungsverständnis zugrunde, bei dem Bewegung als Medium der Entwicklungsförderung (Bahr et al. 2012) verstanden wird, da hier u. a. die Entwicklungsbereiche Kooperation, Beziehung und Selbstwirksamkeit (Fischer 2016) einen hohen Zusammenhang zu den oben beschriebenen Aspekten der Interaktion und Lebenszufriedenheit von Familien aufzeigen. Des Weiteren nutzt die Konzeption Bewegung als Medium der Beziehungsgestaltung (Sherborne 1989), da hier drei Beziehungsdimensionen den Schwerpunkt bilden, die in der Eltern-Kind-Dyade körperlich erlebbar werden: (1) Umsorgende oder »Füreinander«-Beziehungen (caring), (2) »Miteinander«-Beziehungen (shared), (3) »Gegeneinander«-Beziehungen (against) (Sherborne 1998, 24). Zwei psychomotorische Fachkräfte leiten und begleiten die halbstrukturierten Praxisgruppen mit jeweils vier bis fünf Familien. Eine detaillierte Beschreibung der Struktur und Inhalte ist bei Schäfer (2017) zu finden. Alltagsmaterialien, wie Wäscheklammern, Pappröhren, Schwämme, Zeitungen und Bierdeckel, werden gezielt eingesetzt, um eine Übertragung in den familiären Alltag gewährleisten zu können. Ergebnisse Die Berechnung von insgesamt 33 Variablen erfolgt hypothesengeleitet mit verschiedenen Prüfverfahren, insbesondere der Varianzanalyse mit Messwiederholung. Die signifikanten Ergebnisse werden hier themenbezogen abgebildet. Die nicht signifikanten Ergebnisse werden hier nicht erwähnt und können - ebenso wie alle Prüfverfahren - in Schäfer (2017) nachgelesen werden. Im Bereich der Interaktionsfähigkeit zeigen sich bei den Kindern und Erwachsenen der IG signifikant höhere Ausgangswerte als bei denen der KG. Gleichzeitig sind zu t2 niedrigere Werte bezüglich des Näheverhaltens der IG im Vergleich zur KG zu verzeichnen (Tab. 2). Im Verlauf der Messzeitpunkte t1-t3 nimmt das positive Kooperationsverhalten im Mittel in der IG ab (Abb. 2), auf Seiten der Kinder (F=4,050, df=2, p=.033, d=0,78) wie der Eltern (F=6,479, df=2, p=.003, d=0,88). Die Hypothesen H1-H3 müssen demnach abgelehnt werden. Im Bereich der Lebenszufriedenheit zeigen sich zu t1 keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen; H4 kann damit angenommen werden. Zu t2 schätzen die Eltern der IG das Wohlbefinden ihrer Kinder signifikant niedriger ein als die Eltern der KG. Somit müssen H5 und H6 ab- Tab. 2: Ergebnisse Näheverhalten IG und KG, t2 Variable t2 - KG t2 - IG t2 Differenz der Gruppen VAR 11 Näheverhalten Kind (Vertrauensaufgabe) M=6,55 SD=0,88 M=5,25 SD=1,65 p=.042 VAR 12 Näheverhalten Erwachsene (Vertrauensaufgabe) M=6,66 SD=1,22 M=5,12 SD=1,45 p=.007 [ 137 ] Schäfer • Wir wurden als Familie gestärkt 3| 2018 gelehnt werden. Gleichzeitig zeigen sich bei den Variablen zum Selbstwert in der IG zwei Ergebnisse, die tendenziell signifikant sind: Die Kinder der IG schätzen ihren Selbstwert höher ein als die Kinder der KG (t=-1,928, df=35, p=.062, d=0,85); die Effektstärke ist hier besonders hoch (Abb. 3). Außerdem geben die Eltern der IG im Vergleich zur Ausgangslage einen tendenziell signifikant höheren Selbstwert zum dritten Messzeitpunkt an (F=3,529, df=2, p=.060, d=0,21) (Tab. 3). Im Bereich der Familienbeziehungen zeigen sich in der Ausgangslage keine Unterschiede zwischen den Gruppen; H7 kann bestätigt werden. Den Zusammenhalt (Kohäsion) schätzen die Erwachsenen der IG zu t2 niedriger ein als die Eltern der KG. Weitere Signifikanzen können hier nicht berechnet werden, weshalb H8 und H9 abgelehnt werden müssen. Diskussion Die vorliegende Untersuchung kann noch nicht belegen, dass die Stichprobe der geförderten Familien stärker positiv veränderte Werte aufweisen als die Stichprobe der nicht geförderten Familien. Dies kann verschiedene Gründe haben: Schwierigkeiten bei der Randomisierung; Schwierigkeiten bei den Untersuchungsmethoden; Bewertung von Nähe und der Entwicklung von Autonomie; geringe Datenlage zur Nachhaltigkeit und Kontrollgruppe; geringe Dichte der Intervention. Einige mögliche Einflussfaktoren werden im Folgenden näher diskutiert. Die Entscheidung der Eltern, ob sie an einem regelmäßigen oder einmaligen Termin zu drei Zeitpunkten teilnehmen möchten, könnte zu Schwierigkeiten bei der Randomisierung geführt haben. Hier könnte auch der Grund liegen, warum die Ausgangswerte in der IG sowie der KG hoch waren: Die Vermutung liegt nahe, dass sich Eltern, die sich und ihre Kinder zu einer regelmäßigen Aktivität anmelden, grundsätzlich für gemeinsame Zeiten als Familie einsetzen, dies schon zuvor taten, im Anschluss tun werden und möglicherweise eine signifikant positivere Veränderung nur wenig zulassen (Beudels et al. 2007). Hier muss außerdem beachtet werden, dass zwar alle Geschwister, in den meisten Fällen jedoch nicht wie ursprünglich geplant auch die Väter der Familien, an der Untersuchung teilnahmen. Abb. 2: Ergebnisse Kooperation Kinder und Erwachsene IG, t1-t3 2 2,2 2,4 2,6 2,8 3 3,2 t1 t2 t3 KG IG 2 2,2 2,4 2,6 2,8 3 3,2 t1 t2 t3 KG IG Variable t1 - IG t3 - IG t3 Differenz der Gruppen VAR 23 Eigene Person, Erwachsene M=38,40 SD=5,42 M=39,80 SD=5,71 p=.018 Abb. 3: Ergebnisse Selbstwert Kinder IG und KG, t1-t3 Tab. 3: Selbstwert Erwachsene IG, t1-t3 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 t1 t2 t3 IG-Kind IG-Erw. 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 t1 t2 t3 IG-Kind IG-Erw. [ 138 ] 3| 2018 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis Zur Interpretation der Ergebnisse der KG ist es notwendig zu wissen, was die Familien in der Zwischenzeit gemacht haben. Dies wurde hier bis auf Nicht-Teilnahme an einem psychomotorischen Familienangebot nicht explizit erhoben und zeigt eine Grenze auf. Bezüglich des Drop- Outs gaben 3 von 15 Eltern in der IG und 6 von 16 Eltern in der KG an, dass ihnen der Umfang der Fragebögen zu groß war. Die Testungstermine könnten die Belastbarkeitsgrenzen der Familien überschritten und so negative Folgen für die Ergebnisse gehabt haben. In einem nicht standardisierten Fragebogen zur Zufriedenheit der Eltern der IG, der vielmehr als Reflexionsmethode gedacht war, gaben die Eltern weitaus positiveres Feedback als die eingesetzten Methoden zeigen konnten. So beantworteten 16 von 19 Eltern, die diesen Fragebogen einreichten, die Frage »Welche Veränderung hat das Projekt Ihrer Familie gebracht? «. Alle Aussagen bewerteten mögliche Veränderungen positiv, wie z. B.: ■ »Mein Kind ist offener geworden, spricht im Kreis vor Fremden.« ■ »Wir hatten die Möglichkeit gemeinsam Spaß zu haben und unsere Tochter hat mehr Selbstvertrauen gewonnen, ist mutiger geworden.« ■ »Wir wurden als Familie gestärkt, der Zusammenhalt wurde gefördert. Man hat die anderen Familienmitglieder aus einem anderen Blickwinkel betrachten können.« ■ »Weitere positive Erlebnisse mit allen Familienmitgliedern werden gemeinsam geplant und durchgeführt.« ■ »Ausgeglichenheit, den Kindern mehr zutrauen. Dass die Kinder mehr Selbstvertrauen zu sich selbst haben.« ■ »Beziehungen der Familienmitglieder untereinander wurden mehr reflektiert.« Hölter (2012) weist darauf hin, dass die interne Erfahrung von PatientInnen selbst bei der Entscheidung für oder gegen eine klinische Intervention einen hohen Einfluss hat. Auch wenn Bewegte Familienzeit im präventiven Setting verortet ist, so lassen diese Aussagen doch Ableitungen zu: Sobald die KlientInnen mit einer Maßnahme zufrieden sind, für sich einen Mehrwert in der Teilnahme wahrnehmen und positive Veränderungen beschreiben können, kann dies als Berechtigung und Evidenz gesehen werden, um diese fortzuführen und auch anderen Interessierten zur Verfügung zu stellen. Es empfiehlt sich deshalb, die »interne Evidenz« in Anlehnung an die Befragungsinstrumente der sogenannten »Patient-Related-Outcomes« noch umfassender zu berücksichtigen (Hölter 2012, 108). Die Selbstwerte der Kinder und Eltern der IG zeigen über den Untersuchungszeitraum eine tendenziell signifikante Erhöhung, während die Werte der Kohäsion im Vergleich zur KG niedriger sind. Hier kann - entgegen der ursprünglichen Annahme - vermutet werden, dass die Kinder die Bewegungsaufgaben selbstsicherer bewältigen als zuvor sowie weniger Interaktion und Unterstützung durch die Eltern benötigten. Die Zunahme an Autonomie in der Beziehung des Kindes zu seinen Eltern sieht Erikson (1987) insbesondere in der Kleinkindphase - sie könnte hier über das Medium Bewegung eine zentrale Rolle gespielt haben. In Kombination mit der dritten Entwicklungsphase, in der das Kind eine starke Initiative entwickelt (Erikson 1987), könnte ein Kind die Stärkung des Selbstwertes über eine höhere Eigeninitiative zeigen. Dies zeigt sich in den Videoaufnahmen zur Verhaltensbeobachtung der IG (t2) durch das Ablehnen von Hilfestellungen des Kindes gegenüber dem Erwachsenen. Hier könnte als Erklärung die Tendenz zur Selbstaktualisierung (Rogers 1991) sowie das Bestreben nach Selbstwirksamkeitserleben über Kontrollhandlungen (Flammer 1990) angebracht werden. Diese Aspekte von Autonomieentwicklung des Kindes im Gegensatz zum Näheverhalten innerhalb der Dyade wurden in dem eingangs entwickelten Codierungssystem noch nicht berücksichtigt, was eine kohärente Grenze der eingesetzten Verfahren aufzeigt. Die Selbstwerte der Kinder und Eltern der IG zeigen eine tendenziell signifikante Erhöhung. [ 139 ] Schäfer • Wir wurden als Familie gestärkt 3| 2018 Ausblick Der Setting-Ansatz in der Entwicklung von Präventionsangeboten betont die Verortung von Maßnahmen in Bildungseinrichtungen, die von Kindern und ihren Eltern täglich besucht werden (Dadaczynski et al. 2016). Die in NRW zu sogenannten Familienzentren zertifizierten Kindertageseinrichtungen bieten u. a. die erforderlichen Räumlichkeiten, Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Hilfesystemen sowie die personellen und materiellen Ressourcen für praxisnahe Familienangebote (MFKJKS 2016). Mit dem Ziel, Bewegte Familienzeit dort zu verstetigen und pädagogische Fachkräfte fortzubilden, gründete die Autorin 2012 die gemeinnützige Gesellschaft Ruhrbewegung. Innerhalb von vier Jahren gingen 38 Einrichtungen im Ruhrgebiet eine Kooperation ein und 290 Familien nahmen mit einer deutlich höheren Beteiligung der Väter an Bewegte Familienzeit teil. Um genauere Aussagen über Wirkfaktoren zu treffen, erscheint es für zukünftige Forschungsvorhaben sinnvoll, das Lebensumfeld, die individuellen Bedarfe der Familien sowie die interne Evidenz noch deutlicher zu beachten. Möglichst niederschwellige und familienorientierte Untersuchungsmethoden könnten dazu führen, dass die Drop-Out-Rate von Familien gering bleibt. Es gilt also, weitere Gehversuche zu unternehmen und sich der Herausforderung einer Evaluierung möglicher Effekte anzunehmen. Dieser Beitrag durchlief das Peer Review. Literatur Bahr, S. (2016): Bewegung als Medium für Transitionsprozesse von der Kita in die Schule. In: Fischer, K., Hölter, G., Beudels, W., Jasmund, C., Krus, A., Kuhlenkamp, S. (Hrsg.): Bewegung in der frühen Kindheit. Fachanalyse und Ergebnisse zur Aus- und Weiterbildung von Fach- und Lehrkräften. 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