motorik
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0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
71
2019
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Editorial
71
2019
Astrid Krus
Liebe Leserinnen, liebe Leser, die UN-Kinderrechtskonvention, die Kindern ein gesundes Aufwachsen ohne Diskriminierung in Wohlergehen nachhaltig sichern möchte, feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Das vorliegende Heft setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit Kindheit heute noch eine Bewegungskindheit ist und wie es gelingen kann, Kindern wieder das Recht auf Ruhe und Freizeit, auf Spiel und altersgemäße aktive Erholung zu gewähren. Anja Voss verdeutlicht, wie sich sozialräumliche Veränderungen, Mediatisierungs- und Digitalisierungsprozesse sowie eine vermehrte Institutionalisierung auf kindliches Bewegungsverhalten auswirken.
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[ 109 ] motorik, 42. Jg., 109, DOI 10.2378 / mot2019.art18d © Ernst Reinhardt Verlag 3| 2019 Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, die UN-Kinderrechtskonvention, die Kindern ein gesundes Aufwachsen ohne Diskriminierung in Wohlergehen nachhaltig sichern möchte, feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Das vorliegende Heft setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit Kindheit heute noch eine Bewegungskindheit ist und wie es gelingen kann, Kindern wieder das Recht auf Ruhe und Freizeit, auf Spiel und altersgemäße aktive Erholung zu gewähren. Anja Voss verdeutlicht, wie sich sozialräumliche Veränderungen, Mediatisierungs- und Digitalisierungsprozesse sowie eine vermehrte Institutionalisierung auf kindliches Bewegungsverhalten auswirken. Das Spielen im Freien, das Draußenspiel, wie es von Christiane Richard-Elsner beschrieben wird, geht für Kinder zunehmend mehr verloren, damit wird ihr Zugang zu wichtigen Spiel- und Erfahrungsräumen beeinträchtigt. Astrid Krus zeigt das Potenzial und die Relevanz des freien, ungelenkten Bewegungsspiels für die kindliche Entwicklung auf-und formuliert Anregungen für die Umsetzung in verschiedenen Bildungsorten (Kindertagesstätte, Verein). Lukas Döltgen richtet in seiner Qualifikationsarbeit dabei den Fokus auf die Qualifizierung der ÜbungsleiterInnen. Für die institutionelle Betreuung in der Kindertagesstätte zeigen Thorsten Späker und Markus Brand Gestaltungselemente für vielfältige Explorationserfahrungen im naturnahen Außengelände auf. Ahmet Derecik und-Björn Brandes geben praktische Anregungen, wie Schulkindern bewegungs- und peerfreundliche Schulfreiräume in der Ganztagsgrundschule zum sozialen Lernen dargeboten werden können. Dem Spannungsfeld zwischen Entwicklungsunterstützung durch freie Spiel- und Bewegungsaktivitäten und der Angst vor Aufsichtspflichtverletzungen widmet sich Petra Maria Eimers. Sie hat ein Qualifikationsprofil für pädagogische Fachkräfte entwickelt, welches die Fachkompetenz und Personale Kompetenz aufzeigt, die für die Bewältigung des Spannungsfeldes erforderlich sind, und in der Aus- und Fortbildung von Fachkräften eingesetzt werden kann. Anika Schunke und Steffi Kreuzinger beschreiben in ihren Praxisbeispielen schnell umsetzbare Bewegungs- und Spielaktivitäten für drinnen wie draußen. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre und Inspirationen für die eigene praktische Arbeit, denn nur gemeinsam kann es gelingen, wieder Spiel-, Bewegungs- und Erfahrungsräume im Lebensumfeld der Kinder zu schaffen. Astrid Krus
