eJournals motorik 42/4

motorik
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0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2019
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Berichte: Play together – Come together

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Svenja Fussen
Play together – Come together Student’s Academy des Europäischen Forums für Psychomotorik 111 TeilnehmerInnen, 11 Länder, 30 ReferentInnen, 26 Workshops, 18 Mahlzeiten und Zwischenverpflegungen, 14 Räume, fünf Tage, eine Hochschule – das war die Studierenden-Akademie vom 24.–28.04.2019 an der Hochschule für Heilpädagogik (HfH) in Zürich. Im Frühling 2018, ein Jahr vor der Veranstaltung, fingen wir als zwölfköpfiges Organisationsteam mit der Planung der Akademie an. Unzählige Arbeitsstunden, bestehend aus Sitzungen, Mails, Telefonaten und vielem mehr, standen uns bevor. Was anfänglich relativ gemütlich begann, wurde gegen Ende der Planungsphase immer hektischer. Haben wir genügend Essen, Räume und Materialien? Funktioniert die Technik? Diese und noch viele weitere Fragen und Unsicherheiten schwirrten in unseren Köpfen herum. Ende April war jedoch schnell klar, dass sich jede Schweißperle, jedes Herzrasen und jeder kreisende Gedanke gelohnt haben. Denn das Resultat waren fünf Tage voller Aktivitäten, interessanten Begegnungen und vor allem einer Menge Spaß.
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[ 204 ] 4| 2019 Aktuelles / Kurz berichtet Play together-- Come together Student’s Academy des Europäischen Forums für Psychomotorik 111 TeilnehmerInnen, 11 Länder, 30 ReferentInnen, 26 Workshops, 18 Mahlzeiten und Zwischenverpflegungen, 14 Räume, fünf Tage, eine Hochschule- - das war die Studierenden-Akademie vom 24.-28.04.2019 an der Hochschule für Heilpädagogik (HfH) in Zürich. Im Frühling 2018, ein Jahr vor der Veranstaltung, fingen wir als zwölfköpfiges Organisationsteam mit der Planung der Akademie an. Unzählige Arbeitsstunden, bestehend aus Sitzungen, Mails, Telefonaten und vielem mehr, standen uns bevor. Was anfänglich relativ gemütlich begann, wurde gegen Ende der Planungsphase immer hektischer. Haben wir genügend Essen, Räume und Materialien? Funktioniert die Technik? Diese und noch viele weitere Fragen und Unsicherheiten schwirrten in unseren Köpfen herum. Ende April war jedoch schnell klar, dass sich jede Schweißperle, jedes Herzrasen und jeder kreisende Gedanke gelohnt haben. Denn das Resultat waren fünf Tage voller Aktivitäten, interessanten Begegnungen und vor allem einer Menge Spaß. Ganz nach unserem Motto »Play together-- Come together« war bereits die Anfangsveranstaltung am ersten Abend spielerisch und abwechslungsreich gestaltet. So gab es interessante Reden, eine Präsentation über die Schweiz mit spannenden Fakten, eine Tanzeinlage, lustige Übungen mit kleinen Bällen und ein reichhaltiges Apéro. Dem gegenseitigen Kennenlernen stand somit nichts mehr im Wege. In den nachfolgenden drei Tagen standen den Studierenden vielfältige Workshops zur Auswahl, in denen sich viel bewegt, gespielt und gelacht wurde. So brachte zum Beispiel Judith Sägesser den TeilnehmerInnen das GRAFOS Screening näher und Sybille Hurschler bot mit ihrem Workshop »Let’s play handwriting! « einen spielerischen Zugang zur Grafomotorik. Bei Anja Mengotti durften die Studierenden ihre Balancefähigkeiten auf die Probe stellen und erhielten Impulse, wie sie die »Slackline« in der Therapie verwenden können. Christina Bär ließ die TeilnehmerInnen in ihrem Workshop »Cognitive resilience in old age: couple dancing! « erfahren, wie wichtig Bewegung im Alter noch ist, und Karo Samman stellte den Studierenden die Marte Meo Methode vor, bei der es darum geht, kurze Videosequenzen zu analysieren, um Ressourcen und gelingende Momente zu erkennen, um so wiederum eine Entwicklung zu begünstigen. Der Austausch mit Studierenden aus anderen Ländern und den sehr kompetenten ReferentInnen ermöglichte allen Beteiligten eine psychomotorische Horizonterweiterung. Abb. 1: Studierende aus ganz Europa kommen zusammen (Foto: -Jana Pfister) [ 205 ] Aktuelles / Kurz berichtet 4| 2019 Die Workshops von Studierenden für Studierende boten schließlich einen vertiefenden Einblick in die Psychomotorik in anderen Ländern. Trotz den unterschiedlichen Ländern, Kulturen und Menschen hatten wir doch alle etwas gemeinsam: die Faszination und Hingabe zur Psychomotorik. Bei einer Schnitzeljagd durch die Stadt Zürich und einem gemeinsamen Barbecue im Park kam, nebst der fachlichen Auseinandersetzung mit der Psychomotorik, auch der persönliche Kontakt und Austausch der Studierenden untereinander nicht zu kurz. Der krönende Abschluss war sicherlich das Gala-Dinner am Samstagabend, bei dem alle TeilnehmerInnen vom Vorstand des Europäischen Forums für Psychomotorik begrüßt wurden und vom Organisationsteam der HfH ihr Zertifikat überreicht erhielten. Nebst verschiedenen Ansprachen, feinem Essen und guter Musik wurde gemeinsam getanzt und genossen. Der Abschied am nächsten Tag fiel sicherlich nicht allen leicht, entstanden doch innerhalb dieser Tage auch neue Freundschaften. Beim Putzen-am Sonntagmorgen waren es nicht mehr kreisende Gedanken, die in unseren Köpfen umherschwirrten, sondern ein leises Anklopfen von schönen und bleibenden Erinnerungen der letzten fünf Tage. Menschen aus ganz Europa sind zusammengekommen (Abb. 1), haben gespielt, gelacht, entdeckt, gestaunt, erfahren, sich bewegt und gelernt: Psychomotorik gelebt. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen bei der nächsten Student’s Academy vom 26.-29.3.2020 in Tournai, Belgien. Svenja Fussen fussen.svenja@learnhfh.ch Qualifikationsarbeit Ästhetische Erfahrungsräume in Lernumgebungen einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung Basierend auf modernen soziologischen sowie sozialräumlichen Ansätzen, mithilfe derer eine Interpretation des Terminus »Raum« als »[…] prozessual, dynamisch und relational« (Schuster 2013, 31) impliziert wird, leitet dieses Raumverständnis insbesondere im Kontext Schule zu einer Neueinordnung von Bildungsprozessen. Angesichts der Rolle des Raums als »dritter Erzieher« werden demzufolge differente Gestaltungsaspekte von Unterrichtsräumen- - Bezug nehmend auf bestimmte Verhaltensweisen von SchülerInnengruppen- - als lernförderlich oder lernhemmend identifiziert (Rödder / Walden 2013, 29). Erfahrungen von SchülerInnen lassen sich in diesem Zusammenhang vornehmlich beeinflusst durch konkrete Verfahrensweisen mit den im Lernraum vorhandenen Objekten und Raumelementen ermitteln (Schuster 2013, 130). Eine spezielle Identifikation von ästhetischen Erfahrungen-- vor allem in der Arbeit mit SchülerInnen im Grundschulalter-- findet dabei primär in einer forschenden Erkundung und Erprobung räumlicher Bestandteile statt (Duncker 2010, 15). Entsprechend der heterogenen Entwicklungsstände von SchülerInnen- gilt es, »Schulen […] [somit als] anregende Landschaften […] [zu kreieren], in denen sich vielfältige Lernmöglichkeiten verdichten« (Watschinger 2013, 257). Die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung kristallisiert sich indes als »erfahrungs- und handlungsbezogene[r] Lernort« (Mühl 1997, zit. nach Fornefeld 2013, 146) heraus, der auf die spezifischen Bedürfnisse des Personenkreises mit geistiger Behinderung ausgerichtet ist (Fornefeld 2013, 134). Forschungsfrage Im Rahmen ihrer Masterarbeit im Studiengang Lehramt für sonderpädagogische Förderung an der Universität zu Köln setzte sich die Autorin daher mit der Fragestellung auseinander, inwiefern räumliche Rahmenbedingungen ausgewählter Lernumgebungen einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung Potenziale für die Initiierung ästhetischer Erfahrungen von SchülerInnen einer Unterstufenklasse offerieren. Ausgehend von den Erkenntnissen ihres Studienprojektes aus dem Praxissemester, innerhalb dessen sich der Snoezelraum exemplarisch als ästhetischer Erfahrungsraum für eine Berufspraxisstufenklasse erwies, wurde diese Räumlichkeit für eine erneute Untersuchung mit der jüngeren SchülerInnengruppe herangezogen (Kreutz 2017, 13). Neben