eJournals motorik 42/2

motorik
7
0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/mot2019.art14d
41
2019
422

Fachbeitrag: Diagnostische Validität des TUG 4-6

41
2019
Andrea Dincher
Markus Schwarz
Georg Wydra
Der Timed up and Go-Test (TUG) wird weltweit in der Geriatrie als einfaches Mobilitäts-Screening eingesetzt. Um möglichst frühzeitig motorische Auffälligkeiten zu erkennen, wurde der Test nun für Kinder von 4 bis 6 Jahren modifiziert (TUG 4-6). Er beinhaltet sechs ICF-CY-basierte Items. 306 Kinder durchliefen den TUG 4-6 und einen weiteren Motoriktest, um altersspezifische Grenzwerte zu ermitteln. Die diagnostische Validität wird in hohem Maße für jede Altersstufe erfüllt (Sensitivität 0,86-1,00, Spezifität 0,69-0,83, YOUDEN-Index 0,63-0,70, AUC 0,69-0,80). Der TUG 4-6 kann als Screening zur Aufdeckung von Mobilitätseinschränkungen bei 4- bis 6-Jährigen eingesetzt werden.
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Zusammenfassung / Abstract Der Timed up and Go-Test (TUG) wird weltweit in der Geriatrie als einfaches Mobilitäts-Screening eingesetzt. Um möglichst frühzeitig motorische Auffälligkeiten zu erkennen, wurde der Test nun für Kinder von 4 bis 6 Jahren modifiziert (TUG 4-6). Er beinhaltet sechs ICF-CY-basierte Items. 306 Kinder durchliefen den TUG 4-6 und einen weiteren Motoriktest, um altersspezifische Grenzwerte zu ermitteln. Die diagnostische Validität wird in hohem Maße für jede Altersstufe erfüllt (Sensitivität 0,86-1,00, Spezifität 0,69-0,83, YOUDEN-Index 0,63- 0,70, AUC 0,69-0,80). Der TUG 4-6 kann als Screening zur Aufdeckung von Mobilitätseinschränkungen bei 4bis 6-Jährigen eingesetzt werden. Schlüsselbegriffe: Motorik, Mobilität, Diagnostik, Kindergarten Diagnostic validity of the TUG 4-6, a new mobility screening test for nursery-school children The Timed up and Go Test (TUG) is used in geriatrics worldwide as a simple mobility screening. The test was also modified for children aged 4 to 6 (TUG 4-6) to detect motor disturbances as early as possible. It contains six ICF-CY items. 306 children passed the TUG 4-6 and another detailed motor test (MOT 4-6, LoMo 3-6 or DMT 6-18). So, age-specific cut-off values were calculated to determine any motor dysfunctions. The TUG 4-6 fulfills the diagnostic validity (sensitivity 0,86-1,00, specificity 0,69-0,83, YOUDEN-Index 0,65-0,70, AUC 0,71-0,80) to a high degree. The TUG 4-6 can thus be used as a screening to detect mobility limitations in the age range 4 to 6 years. Key words: motor abilities, mobility, developmental diagnostics, nursery-school children [ FACHBEITRAG ] [ 77 ] motorik, 42. Jg., 77-87, DOI 10.2378 / mot2019.art14d © Ernst Reinhardt Verlag 2| 2019 Diagnostische Validität des TUG 4-6 Ein neues Mobilitäts-Screening für Kindergartenkinder Andrea Dincher, Markus Schwarz, Georg Wydra Der Timed up and Go-Test (»klassischer TUG«) wird weltweit in der Geriatrie eingesetzt, um den Grad der funktionellen Mobilität festzustellen. Er weist gute Gütekriterien und einen sehr hohen Zusammenhang zum Gleichgewicht und den Activities of daily living auf (Podsiadlo / Richardson 1991, 142). Für »jüngere Ältere« ab 50 Jahren existiert eine modifizierte Version (TUGPlus), die auf der ICF basiert. Sie soll differenzierte Aussagen zur Mobilität machen und zeichnet sich durch gute Gütekriterien und eine hohe diagnostische Güte aus (Kaczmarek et al. 2016a, 57). Der klassische TUG wurde auch bei Kindern von drei bis 17 Jahren eingesetzt und wies auch für diese Gruppe gute Gütekriterien auf (Williams et al. 2005, 520ff ). Für Kinder zwischen drei und zwölf Jahren wurde vor einiger Zeit ein modifizierter TUG vorgestellt, bei welchem das Kind einen Stern an der Wand berühren soll (»TUG Stern«). Dieser wurde aber offensichtlich nur bei Kindern mit Zerebralparese evaluiert (Dhote et al. 2012, 96ff ). Einen weiteren Modifikationsversuch findet man bei Verbecque et al. (2016, 409ff ): Hier soll das Kind einen genormten Baustein zurück zum Start mitnehmen (»TUG Baustein«). Diese Ansätze wurden offensichtlich nicht weiterverfolgt, obwohl diese durch ihre zusätzliche Aufgabenstellung einen hohen Aufforderungscharakter für die Kinder haben sollten. Der klassische TUG und die kindgerechten Modifikationen weisen gute Hauptgütekriterien (Objektivität, Reliabilität und Validität) auf und sind sehr ökonomisch (wenig Zeit-, Platz-, Material- und Personalaufwand), aber keines dieser Verfahren kann eine differenzierte Aussage über die Mobilität des Kindes treffen. Außerdem liegen keine Angaben zur diagnostischen Güte vor. Diese Fakten wurden zum Anlass genommen, den TUG so zu modifizieren, dass er auf die Zielgruppe der 4bis 6-Jährigen passt und gleichzeitig theoretisch auf die ICF-CY zurückgreift (Dincher 2018, 141f ). [ 78 ] 2| 2019 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis Entwicklungstheoretischer Hintergrund Die motorische Entwicklung schreitet im Alter zwischen vier und sechs Jahren sowohl quantitativ als auch qualitativ rasch voran (Winter / Hartmann 2007, 272). Gleichzeitig zeigt sich aber auch eine große Variabilität: Entwicklungsphasen werden verspätet/ langsamer erreicht (Retardierung) oder aber schneller durchlaufen (Akzeleration) (Zeller 1957, 161f ). Eine Entwicklungsverzögerung (langsamerer Verlauf, geringer Rückstand) kann durch entsprechende Förderung aufgeholt werden (Esser / Petermann 2010, 34). Eine Entwicklungsstörung (deutlicher Rückstand) kann mit einer bleibenden Beeinträchtigung verbunden sein (Straßburg 2013, 13). Solche motorischen Entwicklungsstörungen werden im Kindergartenalter offensichtlich häufig übersehen; bei der Schuleingangsuntersuchung fielen 6 % der Kinder durch motorische Störungen auf, von denen bei der Vorsorgeuntersuchung U9 aber nur 40 % aufgefallen waren (Erb / Werner 2003, 368ff ). Die Betroffenen könnten eigentlich schon früher identifiziert werden, da sie auch im Alltag Probleme haben können, wie z. B. beim Schaukeln, beim Anziehen oder Essen mit Messer und Gabel (Jaščenoka / Petermann 2018, 16). Gerade solche Probleme sollten frühzeitig erkannt werden, um langfristige Folgeschäden / -erkrankungen durch eine möglichst früh ansetzende Fördermaßnahme vermeiden oder reduzieren zu können (Koglin et al. 2010, 28). Als mögliche negative Folgen bzw. Komorbiditäten zählen z. B. aggressives Verhalten oder psychische Probleme, die unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung auftreten (Dewey et al. 2002, 913). Hierbei kann aber oft nicht unterschieden werden, ob dies tatsächlich Folgen der motorischen Störung sind, oder ob die Komorbidität als eigenständige Störung angesehen wird (Caron / Rutter 1991, 1073ff ). Eine weitere negative Folge sind Kompensationsstrategien, wie z. B. das Meiden von Bewegungsspielen mit Gleichaltrigen, wodurch die betroffenen Kinder schnell zum Außenseiter werden können. Bei einer Bewegungsstörung muss somit die Gesamtentwicklung des Kindes in den Blick genommen werden. Die Mobilität ist hierbei von großer Bedeutung zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben (Hollenweger / Kraus de Camargo 2013, 29; Straßburg 2010, 27). Gängige Tests zur Überprüfung der Motorik sind aufgrund des hohen Zeitaufwandes weniger als Routineverfahren geeignet und verfügen häufig nicht über die notwendige diagnostische Validität, um auffällige Kinder sicher zu identifizieren (Michaelis et al. 2013, 898), wie z. B. das M-ABC-2 (Petermann 2011) oder der BOT-2 (Blank et al. 2014). Im vorliegenden Artikel soll der neue Timed up and Go-Test für 4bis 6-jährige Kinder (TUG 4-6) vorgestellt werden. Er richtet den Blick auf die Mobilität und ist deswegen auf der Basis der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen ICF-CY konstruiert. So wird folgend erst das Modell der ICF-CY dargestellt, anschließend der Begriff des Screenings erläutert und der TUG 4-6 kurz beschrieben. In der Methodik werden Stichprobe, zur Validierung eingesetzte Referenztests und Ablauf der Untersuchung dargestellt. ICF-CY Die ICF-CY bildet eine gute Grundlage um festzustellen, wie stark Kinder mit einer motorischen Entwicklungsstörung durch ihre Erkrankung in der Mobilität eingeschränkt sind (Jašenoka / Petermann 2018, 20f ). Die ICF-CY gehört zur Familie der Klassifikationen der WHO, welche auf verschiedene Aspekte der Gesundheit angewandt werden. Ziel dieser Klassifikation ist es, »in einheitlicher und standardisierter Form eine Sprache und einen Rahmen zur Beschreibung von Gesundheits- und mit Gesundheit zusammenhängenden Zuständen zur Verfügung zu stellen« (Hollenweger / Kraus de Camargo 2013, 29). Sie ergänzt die ICD-10, bei welcher ein Gesundheitsproblem aufgrund der Phänomenologie der Symptome klassifiziert wird und beschreibt die hieraus resultierenden Einschränkungen. Die ICF-CY dient der Definition und Dokumentation der Charakteristika von Gesundheit und Funktionsfähigkeit und besteht aus zwei Teilen mit je zwei Komponenten: »Funktionsfähigkeit und Behinderung« (Körperfunktionen / -strukturen und Aktivitäten / Partizipation) und »Kontextfaktoren« [ 79 ] Dincher, Schwarz, Wydra • Diagnostische Validität des TUG 4-6 2| 2019 (Umwelt- und personbezogene Faktoren) (Hollenweger / Kraus de Camargo 2013, 12; 36). Die Domäne der Mobilität ist den Aktivitäten zuzuordnen. Mobilität bedeutet hier, dass man sich selbst und Gegenstände bewegen kann (Hollenweger / Kraus de Camargo 2013, 185) und stellt eine wesentliche Komponente der Gesundheit dar (Wydra / Kaczmarek 2017, 111). Dies spielt gerade in der frühkindlichen Entwicklung eine wichtige Rolle: Bewegung dient der Erschließung der Welt, das Kind sammelt über sie Erfahrungen mit seinem Körper und seiner materialen und sozialen Umwelt (Grupe 1982, 88), indem es sich selbst oder Gegenstände (fort-)bewegt oder Transportmittel benutzt, wie z. B. ein Dreirad, also mit Hilfe seiner Mobilität. Abbildung 1 stellt ein modifiziertes Modell der ICF(-CY) dar (Dincher 2018, 41ff ). Screening Screenings werden häufig auch als »Filtertest« bezeichnet und dienen einer groben Orientierung bzw. Differenzierung. Sie stellen eine schnelle, kurze und kostengünstige Form der Untersuchung dar und dienen dazu, die PatientInnen in »normal« (ohne Befund) und »auffällig« (Problem vorhanden) zu klassifizieren (Esser / Petermann 2010, 52; Thurlow / Gilman- 1999, 73; Tröster- 2009, 68). Solche Screenings sollten auch im Bereich der Motorik im Rahmen einer sequenziellen Diagnosestrategie eingesetzt werden, wie sie aus der klinischen Medizin bekannt ist (Abb. 2). Screenings müssen aber nicht nur die Hauptgütekriterien in hohem Maße erfüllen, sondern auch die der Ökonomie und der diagnostischen Validität (Sensitivität, Spezifität u.a.) (Meisels 1989, 579). Eine Beurteilung der Kinder auf Basis von Normwerttabellen, welche in »überdurchschnittlich«, »durchschnittlich« und »unterdurchschnittlich« klassifiziert, ist in der Praxis weit verbreitet und anerkannt. Sie gibt Auskunft über den aktuellen Leistungsstand eines Kindes in Relation zur Referenzpopulation. Um wissenschaftliche Aussagen treffen zu können, z. B. um die Entscheidung »auffällig« oder »nicht auffällig« zu fällen, sind solche Normwerttabellen nicht geeignet, da diese auf deskriptiver Basis erstellt werden und somit nur Aussagen über die Einstufung jeden Kindes innerhalb der Stichprobe treffen können (Wydra 2006, 224). Ein Kind mit einem unterdurchschnittlichen Ergebnis darf also nicht als »auffällig« / »förderbedürftig« eingestuft werden; solche Normen können nämlich nicht über vergleichende Untersuchungen begründet werden, sondern nur über eine einschlägige Theorie (Kurz et al. 2008, 98). Hierzu muss Abb. 1: Modifiziertes Modell der ICF (in Anlehnung an Kaczmarek et al. 2016b, 269) [ 80 ] 2| 2019 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis für ein Testverfahren die diagnostische Validität ermittelt werden. Die diagnostische Validität beschreibt die Fähigkeit eines Tests, Personen als »normal« oder »auffällig« zu klassifizieren (Ivnik et al. 2001, 114). Hierzu muss einTrennwert(Cutoff-Wert) festgelegt werden, welcher an einer bestimmten Perzentile oder einer klinisch relevanten Abweichung festgemacht wird (Petermann / Macha 2005, 134; Petermann / Macha 2008, 130). Die Sensitivität beschreibt den Anteil der erkrankten Personen, die durch das Screening richtig als »auffällig«, die Spezifität den Anteil der gesunden Personen, die richtig als »normal« klassifiziert werden (Ivnik et al. 2001, 115f ). Bei der Entwicklungsdiagnostik ist eine hohe Sensitivität gefordert, um auch leichte Auffälligkeiten entdecken zu können (Esser / Petermann 2010, 26). Ein Wert von 0,80 wird hierbei als hoch angesehen (Meisels 1989, 579). Der YOUDEN-Index basiert auf Sensitivität und Spezifität und gibt an, wie trennscharf das Screening ist. Der Wert sollte möglichst nahe bei 1,00 liegen (Tröster 2009, 94). Die AUC (Area Under the ROC-Curve) liefert einen Sensitivitäts-Index unabhängig vom Cutoff-Wert und beschreibt den Anteil an richtig klassifizierten Personen (Shum et al. 2013, 104). Ein Wert von 0,80 gilt hierbei als ausgezeichnet (Reineking / Schröder 2004, 32). Timed up and Go-Test für 4bis 6-jährige Kinder (TUG 4-6) Der TUG 4-6 beinhaltet Aufgaben zur Feststellung der Mobilität aus den folgenden ICF-CY- Codes: ■ d4100 »Sich hinlegen / aufstehen«: das Kind steht aus der Rückenlage vom Boden auf, ■ d4503 »Hindernisse umgehen«: das Kind läuft im Slalom um fünf aufgestellte Pylonen, ■ d4551 »Klettern / steigen«: das Kind überwindet ein 65 cm hohes Hindernis, ■ d4550 »Krabbeln / robben«: das Kind durchwindet ein 50 cm tiefes Hindernis, ■ d4351 »Stoßen«: das Kind rollt mit dem Fuß einen 3 kg schweren Medizinball über 2 m in ein Tor, ■ d4300 »Gegenstände anheben«, d4302 »Mit den Armen tragen« und d4305 »Gegenstände absetzen«: das Kind hebt einen 3 kg schweren Medizinball vom Boden auf, trägt ihn über eine Strecke von 4 m und setzt ihn dort auf einem Tennisring ab. Die Aufgaben sind als Parcours auf einer Fläche von 6 × 4 m aufgebaut (Abb. 3), es werden nur Materialien aus der Grundausstattung jeder Turnhalle benutzt (Dincher et al. 2018, 118). Abb. 3: Aufbauplan des TUG 4-6 (in Anlehnung an Dincher et al. 2018, 118) Abb. 2: Sequenzielle Diagnosestrategie (in Anlehnung an Dincher et al. 2018, 118) [ 81 ] Dincher, Schwarz, Wydra • Diagnostische Validität des TUG 4-6 2| 2019 Timed up and Go-Test für 4bis 6-jährige Kinder (TUG 4-6) Der TUG 4-6 beinhaltet Aufgaben zur Feststellung der Mobilität aus den folgenden ICF-CY- Codes: ■ d4100 »Sich hinlegen / aufstehen«: das Kind steht aus der Rückenlage vom Boden auf, ■ d4503 »Hindernisse umgehen«: das Kind läuft im Slalom um fünf aufgestellte Pylonen, ■ d4551 »Klettern / steigen«: das Kind überwindet ein 65 cm hohes Hindernis, ■ d4550 »Krabbeln / robben«: das Kind durchwindet ein 50 cm tiefes Hindernis, ■ d4351 »Stoßen«: das Kind rollt mit dem Fuß einen 3 kg schweren Medizinball über 2 m in ein Tor, ■ d4300 »Gegenstände anheben«, d4302 »Mit den Armen tragen« und d4305 »Gegenstände absetzen«: das Kind hebt einen 3 kg schweren Medizinball vom Boden auf, trägt ihn über eine Strecke von 4 m und setzt ihn dort auf einem Tennisring ab. Die Aufgaben sind als Parcours auf einer Fläche von 6 × 4 m aufgebaut (Abb. 3), es werden nur Materialien aus der Grundausstattung jeder Turnhalle benutzt (Dincher et al. 2018, 118). Abb. 3: Aufbauplan des TUG 4-6 (in Anlehnung an Dincher et al. 2018, 118) Die für den Durchlauf benötigte Zeit wird gestoppt. Zusätzlich wird auf einem Protokollbogen die Bewegungsqualität festgehalten. Durch den Vergleich der erreichten Zeit mit dem Cutoff- Wert erfolgt die Differenzierung zwischen »auffällig« und »nicht auffällig«. Erzielt ein Kind ein auffälliges Ergebnis, so sollte zusätzlich die Bewegungsqualität berücksichtigt werden. Zudem sollte der Test nach ein paar Tagen wiederholt werden. Ist das Ergebnis noch immer auffällig, sollte ein ausführlicher Motoriktest, wie z. B. der MOT 4-6 (Zimmer 2015), durchgeführt werden. Zeigt sich auch hier ein auffälliges Ergebnis, muss das Kind einer Maßnahme zur Bewegungsförderung zugeführt werden: Bei einer leichteren Auffälligkeit kann dies in Form von Vereinssport geschehen, bei einer stärkeren Auffälligkeit sollten Physiotherapie und / oder eine psychomotorische Förderung zum Einsatz kommen (Dincher et al. 2018, 117). Der Test weist eine sehr hohe Objektivität (r = 0,99) und eine gute Reliabilität (r = 0,82) auf. Die Kriteriumsvalidität ist mit r = 0,63 in Verbindung mit dem MOT 4-6 ebenfalls als gut zu bezeichnen (Dincher et al. 2018, 119). In Verbindung mit dem klassischen TUG und den beschriebenen Modifikationen wurden annehmbare Validitätskoeffizienten von r = 0,45 (klassischer TUG), r = 0,55 (TUG Stern) und r = 0,53 (TUG Baustein) ermittelt. In der vorliegenden Studie wurde nun der Frage nachgegangen, ob der TUG 4-6 zudem auch über eine hohe diagnostische Validität verfügt. Methoden Stichprobe Es wurden die Leistungen im TUG 4-6 und weiteren Referenztests von 306 Kindern (Jungs = 150, Mädchen = 156, Alter 4; 00-6; 11 Jahre; Monate) erhoben. Die Rekrutierung erfolgte aus Kindergärten im Saarland, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen (zufällige Auswahl jeweils von Regel- und Bewegungskindergärten aus städtischen und ländlichen Einzugsgebieten und einem Förderkindergarten). Referenztests Motoriktest für 4bis 6-jährige Kinder (MOT 4-6) Der MOT 4-6 erfasst die koordinativen Fähigkeiten (Sprungkraft, feinmotorische Geschicklichkeit, Bewegungsgeschwindigkeit, Reaktions- [ 82 ] 2| 2019 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis fähigkeit, gesamtkörperliche Gewandtheit, Koordinationsfähigkeit, Gleichgewichtsvermögen und Bewegungssteuerung). Der Test weist gute Gütekriterien auf (Objektivität r = 0,88, Reliabilität r = 0,85, Validität r = 0,68 mit dem KTK) und ist ohne aufwendige Schulung einfach durchzuführen (Zimmer 2015, 16; 27ff; 36). Leistungsinventar zur objektiven Überprüfung der Motorik von 3bis 6-Jährigen (LoMo 3-6) Das LoMo 3-6 erfasst die koordinativen Fähigkeiten und untergliedert hierbei in Grob- und Feinmotorik. Der Test weist gute Gütekriterien auf (Reliabilität r = 0,84, Validität bis zu r = 0,61 mit dem M-ABC-2, hohe Differenzierungsfähigkeit zwischen Kindern mit und ohne motorische Entwicklungsstörung), ist nach nur kurzer Schulung einfach durchzuführen (Jaščenoka / Petermann 2018, 14f; 41ff; 84ff ) und zeichnet sich durch einen spielerischen und dadurch sehr motivierenden Ablauf aus. Deutscher Motorik-Test 6 bis 18 Jahre (DMT 6-18) Der DMT 6-18 erfasst die motorischen Fähigkeiten (Kraft, Koordination, Schnelligkeit, Ausdauer und Beweglichkeit). Der Test weist gute Gütekriterien auf (Objektivität r = 0,95, Reliabilität r = 0,82, gute Differenzierungsfähigkeit zwischen Sportlern und Nichtsportlern) (Bös et al. 2009, 27; 32; 41ff ). Zudem ist der Test einfach durchführbar ohne vorherige aufwendige Schulungen. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die beschriebenen Verfahren bezüglich ihrer Ökonomie und Differenzierung. Auf die Hauptgütekriterien wird hierbei nicht näher eingegangen, da diese bei allen vorgestellten Tests in ähnlich hohem Maße erfüllt sind. Hier wird deutlich, dass der klassische TUG und seine Modifikationen sehr ökonomisch sind, aber keine differenzierte Aussage zur Mobilität/ Motorik eines Kindes treffen können. Die ausführlichen Verfahren sind aufgrund des Zeitaufwandes, des Platzbedarfs und der teilweise kostspieligen Anschaffung der Materialien nicht ökonomisch. Sie haben aber aufgrund der Vielzahl an Aufgaben den Vorteil, den motorischen Leistungsstand eines Kindes sehr genau abzubilden. Der TUG 4-6 ist zwar nicht so ökonomisch wie der klassische TUG / Modifikationen, dafür kann er im Gegenzug differenziertere Aussagen treffen als diese. Im Vergleich zu den ausführlichen Tests ist er weniger differenziert, aber weitaus ökonomischer. Dieser Aspekt spricht dafür, dass der TUG 4-6 als Screening bezeichnet werden kann. Ablauf Die Durchführung des TUG 4-6 und eines zusätzlichen Testverfahrens fand jeweils am selben Tag in Kleingruppen (je 4 bis 6 Kinder) statt. Die Kinder durchliefen erst den TUG 4-6 und dann einen weiteren Motoriktest: MOT 4-6, LoMo 3-6 oder DMT 6-18. Je nach Verfahren dauerte die Testung der Gruppen mit je zwei bis drei TestleiterInnen zwischen 45 und 90 Minuten. Statistik Als diagnostische Kennwerte wurden Sensitivität, Spezifität, AUC und YOUDEN-Index jeweils für 4-, 5- und 6-Jährige berechnet. Hierbei wurde jeweils die 6. Perzentile der Referenztests als Kriterium der Auffälligkeit hinzugezogen. Hypothese Der TUG 4-6 ist aufgrund seiner diagnostischen Güte (Sensitivität ≥ 0,80, Spezifität ≥ 0,80, AUC ≥ 0,80 und YOUDEN-Index ≥ 0,60) geeignet, um motorische Auffälligkeiten bei 4bis 6-jährigen Kindern festzustellen. Ergebnisse Für die 4-Jährigen wird ein Cutoff-Wert von 41 Sekunden ermittelt. Hier zeigen sich eine Sensitivität von 0,88 und eine Spezifität von 0,83, eine AUC von 0,79 und ein YOUDEN-Index von 0,70. Es werden also 88 % aller Kinder mit einer motorischen Auffälligkeit als »auffällig« und insgesamt 79 % aller Kinder korrekt klassifiziert (Abb. 4). Bei den 5-Jährigen wird ein Cutoff-Wert von 29 Sekunden ermittelt. Hier zeigen sich eine Sensitivität von 1,00, eine Spezifität von 0,69, eine AUC von 0,69 und ein YOUDEN-Index von 0,69. Es werden also alle Kinder mit einer motorischen Auffälligkeit als »auffällig« und insgesamt 69 % aller Kinder korrekt klassifiziert (Abb. 5). [ 83 ] Dincher, Schwarz, Wydra • Diagnostische Validität des TUG 4-6 2| 2019 Test Material Zeit/ Personal Organisation Platzbedarf Differenzierung Motorik Klassischer TUG 1 Stuhl, 1-Pylone 2 Minuten, 1-Testleiter 1 Station 1 × 3 m (Flur) Sehr gering TUG Stern 1 Stuhl, 1-Stern aus Papier 2 Minuten, 1-Testleiter 1 Station 1 × 3 m (Flur) Sehr gering TUG Baustein 2 Stühle, 1-Baustein 2 Minuten, 1-Testleiter 1 Station 1 × 3 m (Flur) Sehr gering TUG 4-6 Material der Grundausstattung Turnhalle Maximal 5-Minuten, 1-Testleiter Circuit 4 × 6 m Fläche Ausreichend KMS 3-6 Material der Grundausstattung Turnhalle + Eigenbau 10 Minuten, 1-Testleiter 4 Stationen 2 × 4 m (Flur) Ausreichend DMT 6-18 Material der Grundausstattung Turnhalle + Eigenbau 20 Minuten, 1-Testleiter 8 Stationen 1 × 20 m + 9 × 18 m Fläche (kleine Turnhalle) Sehr umfassend MOT 4-6 Material der Grundausstattung Turnhalle 25 Minuten, 1-Testleiter 17 Stationen 5 × 5 m Fläche (wenn Aufgaben alle aufgebaut sind) Sehr umfassend LoMo 3-6 Testkoffer mit standardisiertem Testmaterial, 1-Tisch, 1-Stuhl 30 bis 45 Minuten, 1 Testleiter 36 Stationen 1 × 7,5 m (Flur) + Fläche für Tisch und Stuhl Sehr umfassend Tab. 1: Vergleich der angewandten Testverfahren anhand ihrer Ökonomie und Differenzierung der Motorik (Dincher 2018, 164) [ 84 ] 2| 2019 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis Bei den 6-Jährigen wird ein Cutoff-Wert von 26- Sekunden ermittelt. Hier zeigen sich eine Sensitivität von 0,86, eine Spezifität von 0,77, eine AUC von 0,80 und ein YOUDEN-Index von 0,63. Es werden also 86 % aller Kinder mit einer motorischen Auffälligkeit als »auffällig« und insgesamt 80 % aller Kinder korrekt klassifiziert (Abb.-6). Abb. 4: ROC- Kurve für die 4-Jährigen mit Angaben zu Sensitivität (SN), Spezifität (SP), AUC und YOU- DEN-Index (YI) für den optimalen Cutoff-Wert von 41 Sekunden (Dincher 2018, 227) Abb. 5: ROC- Kurve für die 5-Jährigen mit Angaben zu Sensitivität (SN), Spezifität (SP), AUC und YOUDEN-Index (YI) für den optimalen Cutoff-Wert von 29 Sekunden (Dincher 2018, 228) [ 85 ] Dincher, Schwarz, Wydra • Diagnostische Validität des TUG 4-6 2| 2019 Diskussion Ziel der Studie war es, die diagnostische Validität des TUG 4-6 zu ermitteln. In allen Altersklassen zeigen sich, wie gefordert, sehr gute Werte für Sensitivität und Spezifität von > 0,80 (Meisels 1989, 579) sowie einen Wert für den YOUDEN-Index möglichst nahe 1 (Tröster 2009, 94). Der Wert für die AUC liegt nur bei den 6-Jährigen bei der geforderten Höhe von 0,80 (Reineking / Schröder 2004, 32), bei den 4- und 5-Jährigen nur knapp darunter. Ein Grund für dieses Ergebnis könnte in der Methodik liegen. Möglicherweise waren die Kinder zum Ende der Testung nicht mehr konzentriert/ motiviert genug, um bestmögliche Leistungen zu zeigen, obwohl die Kinder gelobt und angefeuert wurden. Es ist also nicht auszuschließen, dass einzelne Kinder nicht mit maximal möglicher Geschwindigkeit den TUG 4-6 durchlaufen haben. Zudem kann die Testsituation an sich für einige Kinder problematisch gewesen sein, da eine für sie fremde Person die Testungen durchgeführt hat, was mit Sicherheit grundsätzlich ein Problem bei der Testung von Kindern darstellt. Eine weitere Ursache ist möglicherweise im Messfehler zu finden, da die Durchlaufzeiten mit der Hand gestoppt wurden. Es gibt zudem bei den Motoriktests bisher keinen Goldstandard, da die Vorstellung, was für die Motorik im Kindesalter relevant ist, und die hier zugrundeliegenden Modelle sehr unterschiedlich und disziplinabhängig (Pädiatrie, Physiotherapie, Sportwissenschaft) sind. Somit kann die gestellte Hypothese nur teilweise angenommen werden. Fazit und Ausblick Der TUG 4-6 verfügt neben guten Gütekriterien auch über die geforderte diagnostische Validität und ist sehr ökonomisch. Er weist aufgrund der geringen Aufgabenzahl weniger Störgrößen auf als die ausführlichen Referenztests, aber mehr als der klassische TUG oder dessen Modifikationen. Zwischen dem TUG 4-6 und den TUG-Modifikationen besteht ein mittlerer Zusammenhang, sodass einer von diesen im Rahmen einer sequenziellen Diagnosestrategie sogar noch vor den TUG 4-6 vorgeschaltet werden könnte. Der TUG 4-6 ist somit geeignet, um motorische Auffälligkeiten bei 4bis 6-jährigen Kindern aufzudecken. Dieser kann aufgrund seiner Einfachheit Abb. 6: ROC-Kurve für die 6-Jährigen mit Angaben zu Sensitivität (SN), Spezifität (SP), AUC und YOUDEN- Index (YI) für den optimalen Cutoff- Wert von 26 Sekunden (Dincher 2018, 229) [ 86 ] 2| 2019 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis disziplinübergreifend ohne aufwändige Schulungen nicht nur in der Therapie, sondern auch im Kindergarten und Sportverein von TherapeutInnen, ErzieherInnen und ÜbungsleiterInnen durchgeführt werden. Die Validierungsstudien werden dennoch fortgesetzt zur Erstellung eines Manuals und zur Ausweitung der Zielgruppe (3-, 7- und 8-Jährige). Weiterhin sollen auch der klassische TUG und dessen Modifikationen eingesetzt werden, um zu überprüfen, inwieweit diese verschiedenen Testverfahren zwischen gesunden Kindern und Kindern mit diversen Entwicklungsstörungen differenzieren können. Dieser Beitrag durchlief das Peer Review. 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Andrea Dincher Sportwissenschaftlerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Dozentin und Doktorandin (Thema "Screeningverfahren in der Bewegungsförderung") Universität des Saarlandes Dr. Markus Schwarz Sportwissenschaftler, Akademischer Oberrat, Promotion 2001 an der Universität des Saarlandes zum Thema "Walking als Ausdauertrainingsform im Freizeit- und Gesundheitssport", Ausbildungsleiter und Studienfachberater Universität des Saarlandes Prof. Dr. Georg Wydra Dipl.-Sportlehrer, Promotion 1986 an der Universität Heidelberg zum Thema "Entwicklung und Evaluation eines didaktischen Modells der Sporttherapie im Bereich stationärer Heilbehandlungen", Habilitation 1994 an der Universität Frankfurt zum Thema "Sportpädagogische Grundlagen des Gesundheitssports", Leiter des Arbeitsbereiches Sport- und Gesundheitspädagogik und Institutsleitung Universität des Saarlandes Anschrift M. Sc. Andrea Dincher Universität des Saarlandes Uni Campus B8.1 D-66123 Saarbrücken andrea.dincher@uni-saarland.de