eJournals motorik 42/4

motorik
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0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/mot2019.art37d
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2019
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Medien & Materialien: Fischer, Klaus: Einführung in die Psychomotorik

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2019
Richard Hammer
Fischer, Klaus: Einführung in die Psychomotorik. Ernst Reinhardt, München/Basel, 2019, 4. überarbeitete und erweiterte Auflage, 370 Seiten, € 36,99 (D) Das Buch »Einführung in die Psychomotorik« gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Psychomotorik und erläutert Entwicklung, Schlüsselbegriffe, Theorien und Konzepte der Psychomotorik. Es gliedert sich in sechs Kapitel und ist in dieser Hinsicht im Vergleich zur dritten Auflage nicht wesentlich verändert, wurde aber erweitert um die Themen: die Embodimentdebatte, die Spielthematik in der Psychomotorik, den Stellenwert der psychomotorischen Diagnostik und Wirksamkeitsforschung in der Psychomotorik. Dem historischen Teil im 1. ­Kapitel folgt eine grundsätzliche Auseinander­setzung mit den Bedeutungsdimensionen der Bewegung, die sich am Klassifikationsschema des Forschungsprojektes »BiK – Bewegung in der frühen Kindheit« orientiert: die impressive und expressive, die explorative, die personal/psychisch-emotionale und kognitive, die sozial-kommunikative sowie die instrumentelle und produktive Bedeutung der Bewegungshandlungen. Im Folgenden diskutiert der Autor die Schlüsselbegriffe der Psychomotorik vor dem Hintergrund der Bezugstheorien. In einem neu entstandenen Abschnitt werden im 2. Kapitel Wesen und Merkmale des Kinderspiels vorgestellt, wobei der Autor hier Oerter (1999) folgt, der aus handlungstheoretischer Sicht drei Wesensmerkmale des Spiels benennt. Von Heimlich (2015) wird die wenig kritisch reflektierte Darstellung der Entwicklung der Spielformen übernommen: Explorationsspiel, Phantasie­spiel, Rollenspiel, Konstruktionsspiel und Regelspiel.
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[ 200 ] 4| 2019 Medien und Materialien [ MEDIEN UND MATERIALIEN ] Rezension Fischer, Klaus: Einführung in die Psychomotorik. Ernst Reinhardt, München / Basel, 2019, 4. überarbeitete und erweiterte Auflage, 370 Seiten, € 36,99 (D) Das Buch »Einführung in die Psychomotorik« gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Psychomotorik und erläutert Entwicklung, Schlüsselbegriffe, Theorien und Konzepte der Psychomotorik. Es gliedert sich in sechs Kapitel und ist in dieser Hinsicht im Vergleich zur dritten Auflage nicht wesentlich verändert, wurde aber erweitert um die Themen: die Embodimentdebatte, die Spielthematik in der Psychomotorik, den Stellenwert der psychomotorischen Diagnostik und Wirksamkeitsforschung in der Psychomotorik. Dem historischen Teil im 1.- Kapitel folgt eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit den Bedeutungsdimensionen der Bewegung, die sich am Klassifikationsschema des Forschungsprojektes »BiK- - Bewegung in der frühen Kindheit« orientiert: die impressive und expressive, die explorative, die personal/ psychisch-emotionale und kognitive, die sozial-kommunikative sowie die instrumentelle und produktive Bedeutung der Bewegungshandlungen. Im Folgenden diskutiert der Autor die Schlüsselbegriffe der Psychomotorik vor dem Hintergrund der Bezugstheorien. In einem neu entstandenen Abschnitt werden im 2. Kapitel Wesen und Merkmale des Kinderspiels vorgestellt, wobei der Autor hier Oerter (1999) folgt, der aus handlungstheoretischer Sicht drei Wesensmerkmale des Spiels benennt. Von Heimlich (2015) wird die wenig kritisch reflektierte Darstellung der Entwicklung der Spielformen übernommen: Explorationsspiel, Phantasiespiel, Rollenspiel, Konstruktionsspiel und Regelspiel. Kapitel 3 widmet der Autor den entwicklungstheoretischen Grundlagen der Psychomotorik. Sehr ausführlich stellt er die Orientierungen nach Piaget, Erikson (ergänzt um Aspekte der Bindungsforschung) und Bronfenbrenner dar. Anschließend folgt ein Blick auf die aktuelle Orientierung des psychomotorischen Konzeptes, in den v. a. Entwicklung als die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben dargestellt wird. Eingebettet in dieses Kapitel ist die neue Körper- und Bewegungsdebatte, die im Fachdiskurs unter dem Begriff »embodiment« geführt wird. Vor allem in den Kognitions- und Entwicklungswissenschaften ist embodiment zur zentralen Fragestellung avanciert. »Es geht darum zu beantworten, welche Bedeutung der Körper als Medium der Erkenntnisgewinnung hat« (117)-- ein relativ neuer Forschungszweig, der im Wesentlichen grundlegende Annahmen der Psychomotorik bestätigt und Argumentationshilfen für die Bedeutung der Psychomotorik liefert. Nach der Darstellung der Psychomotorik im Spannungsfeld von Therapie und Pädagogik werden im 4. Kapitel unterschiedliche Konzepte dargestellt, die ihrerseits auf weiterführende theoretische Orientierungen zurückgreifen. Im Anschluss daran folgt im 5. Kapitel ein Überblick über verschiedene Aufgaben- und Tätigkeitsfelder, wobei als ausgewählte Beispiele über die Lebensspanne die frühe Kindheit und das Grundschulalter sehr ausführlich, das Jugend- und Erwachsenenalter bis ins »Vierte Lebensalter« nur knapp dargestellt werden. Betont wird dabei die Bedeutung der Psychomotorik für die Gesundheitsförderung. Im 6. Kapitel bietet der Autor einen kurzen Überblick über die diagnostischen Instrumente der Psychomotorik, wobei die neu für die 4. Auflage erstellten Tabellen für einen Vergleich sehr hilfreich sind. Neu ist ebenfalls die Auseinandersetzung mit der Evalu- [ 201 ] Medien und Materialien 4| 2019 ation und Wirksamkeit in der Psychomotorik, wobei nach Panten (2011) vier Bereiche von Wirkfaktoren zu erkennen sind: der pädagogisch-therapeutische, Bewegung und Körper, Kleingruppe sowie Materialien und mediales Setting. Das Buch liefert interessierten Menschen, vor allem aber Studierenden eine gute Grundlage für die Fachdiskussion innerhalb der Psychomotorik. Es stellt die Basistheorien dar, bietet einen guten Überblick über die Entwicklung der Psychomotorik mit ihren unterschiedlichen Ansätzen und zeigt die Arbeitsfelder auf, in denen psychomotorisch gearbeitet wird. Die Literaturempfehlungen, kritischen Stellungnahmen, die Fallbeispiele und Übungsaufgaben am Ende der jeweiligen Kapitel machen dieses Lehrbuch auch zu einem Arbeitsbuch, das hilft, sich einzudenken, aber auch weiterzudenken und damit die Psychomotorik weiterzuentwickeln. Richard Hammer DOI 10.2378 / mot2019.art37d Termine Termin / Ort Veranstaltung Weitere Informationen 16.11.2019 D-Marburg Motologische Gesundheitsförderung (in-Zusammenarbeit und im Rahmen der-Tagung des BVDM) https: / / www.uni-marburg.de/ de/ fb21/ sportwissenschaft-motologie/ arbeits bereiche/ moto/ motologie-im-dialog 29.11.2019 D-Marburg Stockkampf im Dialog: Tagesworkshop https: / / www.uni-marburg.de/ de/ fb21/ sportwissenschaft-motologie/ arbeits bereiche/ moto/ motologie-im-dialog 04.02.2020 D-Marburg Revisiting the Contact Zone-- Atmosphären der Differenz in der (körper)psychotherapeutische Begegnung https: / / www.uni-marburg.de/ de/ fb21/ sportwissenschaft-motologie/ arbeits bereiche/ moto/ motologie-im-dialog 14.02.-15.02.2020 D-Gevelsberg »Freiberuflich? So geht’s! « https: / / www.motopaedie-verband.de/ fortbildung/ 15.03.-18.03.2020 D-Köln Optimierung-- 27. Kongress der DGfE https: / / dgfe2020.uni-koeln.de/ 19.03.-21.03.2020 D-Osnabrück 11. Osnabrücker Kongress »Bewegte Kindheit« http: / / www.bewegtekindheit.de/ home/ 24.03.-28.03.2020 D-Stuttgart Didacta-- Bildungsmesse https: / / www.messe-stuttgart.de/ didacta/ 26.03.-29.03.2020 BE-Tournai Students Academy des Europäischen Forums für Psychomotorik »Psychomotricity, various itineraries, one identity« https: / / psychomot.org/ activities/ students-academy/ 15.05.-17.05.2020 D-Stuttgart Kinderturn-Kongress-- drei Tage lernen, begegnen und austauschen https: / / kinderturn-kongress.de/ 21.05.-22.05.2020 D-Köln Forum Frühe Kindheit-- Interaktion und Bindung in den ersten Lebensjahren https: / / www.forum-fruehe-kindheit. de/