motorik
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0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2020
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Fachbeitrag: Geschlechtsspezifische Sportsozialisation als Prädiktor motorischer Basiskompetenzen - Ein Mediationsmodell
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2020
Elke Gramespacher
Christian Herrmann
Fabienne Ennigkeit
Christopher Heim
Harald Seelig
Motorische Basiskompetenzen (MOBAK) fokussieren auf die Bewältigung einfacher motorischer Aufgabenstellungen. Der Beitrag zeigt anhand einer weiterführenden Analyse einer MOBAK-Studie mit n=697 Kindern (M=6.83 Jahre) geschlechterbezogene Befunde unter Einbezug des außerschulischen Sports. Gezeigt werden kann, dass die Teilhabe am Vereinssport einen mediierenden Effekt auf den Status der motorischen Basiskompetenzen hat. Der Befund erhärtet die Annahme, dass nicht das Geschlecht, sondern die durch das Geschlecht geprägte sportbezogene Sozialisation den jeweils testbaren Status der motorischen Kompetenzen beeinflusst.
7_043_2020_002_0069
Zusammenfassung / Abstract Motorische Basiskompetenzen (MOBAK) fokussieren auf die Bewältigung einfacher motorischer Aufgabenstellungen. Der Beitrag zeigt anhand einer weiterführenden Analyse einer MOBAK-Studie mit n = 697 Kindern (M = 6.83 Jahre) geschlechterbezogene Befunde unter Einbezug des außerschulischen Sports. Gezeigt werden kann, dass die Teilhabe am Vereinssport einen mediierenden Effekt auf den Status der motorischen Basiskompetenzen hat. Der Befund erhärtet die Annahme, dass nicht das Geschlecht, sondern die durch das Geschlecht geprägte sportbezogene Sozialisation den jeweils testbaren Status der motorischen Kompetenzen beeinflusst. Schlüsselbegriffe: Geschlecht, motorische Basiskompetenzen, Kindheit, Vereinssport, Mannschaftssport, Individualsport Gender-specific sport socialisation as a predictor of basic motor competencies-- a mediation model Basic motor competencies (MOBAK) focus on mastering motor tasks. This paper presents gender-related findings including the impact of extracurricular club sport activities based on a further analysis of a previous MOBAK study with n = 697 children (M = 6.83 years). It is shown that participation in club sport has a mediating effect on basic motor competencies. The findings confirm the assumption that it is not gender, but the socialisation of sport in relation to gender that influences the testable status of basic motor competencies. Key words: gender, basic motor competencies, childhood, club sport, team sport, individual sport [ 69 ] motorik, 43. Jg., 69-77, DOI 10.2378 / mot2020.art13d © Ernst Reinhardt Verlag 2 | 2020 [ FACHBEITRAG ] Geschlechtsspezifische Sportsozialisation als Prädiktor motorischer Basiskompetenzen-- Ein Mediationsmodell Elke Gramespacher, Christian Herrmann, Fabienne Ennigkeit, Christopher Heim, Harald Seelig Motorisches Lernen ist für Kinder nicht nur mit Blick auf die Teilhabe an Bewegung, Spiel und Sport, sondern auch für ihre kognitive und emotional-soziale Entwicklung wichtig (Voelcker-Rehage / Niemann 2013; Ludyga et al. 2018; Ludyga et al. 2019). Zugleich ist die Kindheit die entscheidende Phase für das motorische Lernen (Baur et al. 2009). Tests zur Beobachtung motorischer Leistungen von Kindern dienen der zuverlässigen und systematischen Beobachtung und Diagnose des aktuellen motorischen Lernstands und sind für eine gezielte Bewegungs- und Sportförderung bedeutsam. Entsprechende Testverfahren lassen sich grob in drei Kategorien unterscheiden: Fähigkeitstests, Fertigkeitstests und Tests zur Erfassung der motorischen Basiskompetenzen (im Überblick: Scheuer et al. 2019). Fähigkeitstests dienen dabei der Messung der generellen körperlichen Fitness, die eingesetzt werden kann, um motorische Aufgaben zu bewältigen. Motorische Fähigkeiten gliedern sich in energetisch bedingte (Kraft, Ausdauer) und zentralnervöse (Koordination) Fähigkeiten sowie in Mischformen (Schnelligkeit, Beweglichkeit) (Bös et al. 2009). Sie gelten als trainierbar, nicht aber als erlernbar. In Fertigkeitstests werden hingegen Leistungen daran bemessen, ob Aufgaben in der Art bewältigt werden, wie sie einer zuvor definierten optimalen Ausführungsform entsprechen. Fertigkeitstests sind bewegungs- und kontextspezifisch und beinhalten Bewegungsaufgaben, die [ 70 ] 2 | 2020 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis für Kinder in der ersten und zweiten (Herrmann et al. 2015), dritten und vierten (Herrmann / Seelig 2017a) sowie fünften und sechsten (Herrmann / Seelig 2017b) Klasse. Der Entwicklung von Testverfahren liegen grundsätzlich messtheoretisch bedingte Überlegungen zugrunde, die u. a. gewährleisten, dass die dahinterliegenden Konstrukte möglichst stichprobenübergreifend messbar sind und dass die Messergebnisse einzelner (Teil-)Stichproben valide miteinander verglichen werden können. Die entwickelten Tests werden daraufhin geprüft, ob bestimmte Stichprobenmerkmale zur Veränderung der Konsistenz der zu messenden Konstrukte führen. Ist dies nicht der Fall, ist das Nebengütekriterium Testfairness erfüllt. Als Kriterien zur Prüfung der Testfairness dienen je nach Art des Tests die Personenmerkmale, aufgrund derer durch die Art des Messverfahrens keine »unfairen« Konsequenzen entstehen sollen. Die Testfairness motorischer Testverfahren bezieht sich meist auf das Geschlecht, manchmal auch auf das Alter. In den Testnormen werden Leistungen für Subgruppen, die sich aus der Kombination der Stichprobenmerkmale Geschlecht und Alter ergeben, deskriptiv voneinander unterschieden. Sozialisierende Kategorien, wie z. B. kulturelle Herkunft oder außerschulisches Sportverhalten, werden bei der Einschätzung dieses Gütekriteriums nicht berücksichtigt und entsprechende Normwerte werden nicht berechnet. Die MOBAK-Testverfahren können hinsichtlich des Geschlechts und des Alters als »testfair« eingestuft werden (Herrmann 2018). Somit lassen sich auch geschlechtsbezogene Leistungsunterschiede ausweisen und es existieren für MOBAK- Tests (wie für die meisten Tests) geschlechts- und altersspezifische Normtabellen (Herrmann 2018). Kennzeichen dieser Normierungen sind die jeweiligen direkten Unterscheidungen zwischen einzelnen Merkmalen der Stichproben bzw. Gruppen (Geschlecht, Alter) hinsichtlich der gemessenen Leistungen. Eine Beurteilung individueller Leistungswerte wird auf jene Leistungsnormwerte bezogen, die der Kategorisierung des untersuchten Kindes (am ehesten) entsprechen. Alle bisherigen Studien mit MOBAK-Tests ergeben geschlechtsbezogene Differenzen, die sich mit Blick auf beide Testbereiche (»Etwastrainierbare und erlernbare Komponenten (z. B. Schlagwurf ) enthalten. Das Konstrukt der motorischen Basiskompetenzen (MOBAK) bildet aus theoretischer Perspektive eine Ergänzung zu den bisher in den Sportwissenschaften dominierenden Konstrukten der motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Hierbei wird die Unterscheidung zwischen Fähigkeiten und Fertigkeiten aufgelöst: Der Fokus bezieht sich ausschließlich auf die erfolgreiche Bewältigung einfacher motorischer Aufgabenstellungen (Gerlach et al. 2017; Herrmann et al. 2017). In diesem Sinne werden motorische Basiskompetenzen nicht als einzelne beobachtbare Bewegungshandlungen oder (sport-)motorische Fertigkeiten verstanden. Vielmehr können anhand des beobachtbaren Leistungsverhaltens in konkreten motorischen Anforderungssituationen die dahinterstehenden funktionalen Leistungsdispositionen (Weinert 2001) eingeschätzt werden, die dazu dienen, bestimmte Typen von Bewegungsaufgaben lösen zu können. Motorische Basiskompetenzen sind explizit kontextabhängig und erlernbar (Herrmann et al. 2017). Ihnen kommt die Steuerungsfunktion der motorischen Fähigkeiten (»Wieviel Kraft hat das Kind? «) und Fertigkeiten (»Ist die Wurftechnik des Kindes ausreichend? «) bei konkreten motorischen Aufgaben (»Eine Zielscheibe mit einem Ball treffen«) zu. MOBAK-Tests (Herrmann 2018) beziehen sich auf motorische Basiskompetenzen, die für das motorische Handeln in der Schule, im Verein und in der Freizeit relevant sind. Sie unterteilen sich in zwei Kompetenzbereiche: das »Etwas-Bewegen« (Objektkontrolle) und das »Sich-Bewegen« (Lokomotion). Diese Bereiche sind als latente Konstrukte zu verstehen und beziehen sich auf jeweils vier konkrete Bewegungsaufgaben (Items), die in der Vorstellung der Testinstrumente noch näher erläutert werden. Motorische Basiskompetenzen, Geschlecht und Sozialisation Die MOBAK-Tests dienen der Erhebung motorischer Basiskompetenzen von Kindern. MOBAK- Tests existieren für Vierbis Sechsjährige im Kindergarten oder in der Kita (Herrmann et al. 2019), [ 71 ] Gramespacher • Geschlechtsspezifische Sportsozialisation 2 | 2020 [ 71 ] Gramespacher et al. • Geschlechtsspezifische Sportsozialisation 2 | 2020 Bewegen«, »Sich-Bewegen«) abbilden. So zeigen bereits bei Vierbis Sechsjährigen (MOBAK- Kindergarten) die Jungen im Kompetenzbereich »Etwas-Bewegen« und die Mädchen im Kompetenzbereich »Sich-Bewegen« bessere Leistungen (Herrmann et al. 2019). Diese Geschlechterdifferenzen bleiben in der querschnittlichen Befundlage stabil bzw. verstärken sich mit zunehmendem Alter der untersuchten Stichproben (Herrmann et al. 2015; Herrmann et al. 2017; Herrmann / Seelig 2017a; 2017b). Erklärt wird die Geschlechterdifferenz beim Lernen motorischer Basiskompetenzen häufig anhand von biologischen und morphologischen Faktoren (Eather et al. 2018; Jurak et al. 2013). So verlaufen etwa das Wachstum und die Gewichtszunahme bei jungen Mädchen im Schnitt langsamer als bei jungen Jungen (Krombholz 2005). Unter Berücksichtigung verschiedener biologisch-morphologischer Entwicklungsverläufe verbleiben einzelne Leistungsunterschiede zwischen Mädchen und Jungen (Jurak et al. 2013; Sheehan / Lienhard 2019), so dass diese Befunde vermuten lassen, dass motorische Basiskompetenzen nicht ausschließlich entwicklungsbedingt determiniert sind. Vielmehr trägt die Befundlage dazu bei, motorische Leistungen von Kindern auch als sozialisationsbezogen und als Ergebnis kultureller Differenzierungsprozesse zu verstehen, insofern sich »ihre motorischen Verhaltensmuster auch an unterschiedlichen Umwelten orientiert haben und sich deshalb voneinander unterscheiden« (Bös / Schneider 2006, 65). Diese an sozialen Prozessen orientierte Perspektive öffnet den Blick für folgende Annahme: Motorisches Lernen und der Erwerb motorischer Kompetenzen von Kindern hängen von der Sozialisation in den zentralen Instanzen Familie, Schule und Sportverein ab. Darüber hinaus haben einige Studien gezeigt, dass neben dem Geschlecht und dem Alter auch die Teilnahme an außerschulischen Sportangeboten (z. B. Vereinssport) eine weitere relevante Determinante der motorischen Kompetenzen ist (Wick et al. 2013). Sozialisationsprozesse schließen das Erlernen notwendiger Qualifikationen und Fertigkeiten ein; und dazu zählt die sozial angemessene Darstellung des eigenen (hier: biologischen) Geschlechts in verschiedenen sozialen Systemen- - auch im Sport. Im Sport verbindet sich eine Festschreibung des biologischen Geschlechts mit dem sozialen Geschlecht-- und dieser Prozess wird im Sport durch sportbezogene (Wettkampf-)Regeln und über soziale Vorstellungen über motorische Fähigkeits-, Fertigkeits- und Kompetenzprofile vermittelt (Gramespacher 2008, 61 ff ). Entsprechend ist davon auszugehen, dass es auf Basis geschlechtsbedingter kultureller Zuschreibungen zu Unterschieden bei der Sozialisation von Mädchen und Jungen kommt (z. B. bei der Wahl der außerschulischen Sportaktivität). Spezifisch geschlechtsbezogene Lerninhalte und -verläufe spiegeln sich in entsprechenden motorischen Leistungsdifferenzen. Je nach Zielsetzungen werden in Studien zu motorischen Leistungen potenziell erwartbare Geschlechtsdifferenzen als gegeben akzeptiert, ohne deren Ursachen bei den Analysen näher zu berücksichtigen. Die Variable Geschlecht wird entweder als kovariierender Faktor aus den Ergebnissen herausgerechnet (Adjustierung) (Herrmann et al. 2017); oder die Leistungsrohwerte werden auf Basis von geschlechts- und altersdifferenzierenden Normtabellen zu vergleichbaren Werten transformiert (Ghanbari et al. 2012; Utesch et al. 2015). Selten werden moderierende Effekte bzw. Interaktionen von Merkmalen (z. B. Geschlecht x Sportvereinszugehörigkeit) statistisch geprüft. Primär wird dies in Studien zur motorischen Entwicklung realisiert, in denen der Fokus beispielsweise auf der Frage liegt, ob und wie sich Geschlechtsunterschiede bei motorischen Leistungen im Entwicklungsverlauf verändern (Barnett et al. 2008; Barnett et al. 2010; Wick et al. 2013). Aus theoretischer wie aus methodischer Sicht erscheint es somit fraglich, weshalb die Kategorien Geschlecht und Sozialisation als Moderatoren motorischer Leistungen verstanden werden können. In diesem Beitrag gehen wir davon aus, dass sich Effekte des Geschlechts nicht (nur) di- Der Erwerb motorischer Kompetenzen hängt von der Sozialisation ab. [ 72 ] 2 | 2020 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis rekt oder moderierend auf die motorische Leistung beziehen, sondern dass diese sich auch indirekt über das außerschulische Sportverhalten vermitteln. Unseres Wissens liegen bisher keine Studien vor, die solche intermediären Effekte prüfen. Die nachfolgende Untersuchung von möglichen Mediationseffekten fußt auf der Annahme, dass die beiden Determinanten »Geschlecht« und »Sozialisation« schon im frühen Kindesalter miteinander verknüpft sind. Hierbei wird geprüft, zu welchem Anteil motorische Leistungsunterschiede einer geschlechtsbezogenen Sportsozialisation, wie z. B. der Wahl der Vereinssportart, zugeschrieben werden können. MOBAK-Tests bieten sich auf einer theoretischen Ebene für solche Analysen an, da sie erlernbare, mithin sozialisierte Kompetenzen prüfen und weil sie postulieren, dass Basiskompetenzen für die Sozialisation (Teilhabe am Sport) wichtig sind. Methode Für diese Analyse wurden Daten einbezogen, die im Projekt »Schulkids in Bewegung« (SKIB) im Oktober 2016 an 22 Grundschulen in Frankfurt am Main erhoben wurden (Herrmann et al. 2017). Gemessen wurden die motorischen Basiskompetenzen von Kindern der ersten Jahrgangsstufe. Die Tests wurden in den Klassenverbänden innerhalb einer regulären 45-minütigen Schulstunde durchgeführt. Ergänzend wurden die Eltern der Kinder anhand eines Fragebogens schriftlich befragt. Insgesamt liegt eine Ad-hoc-Stichprobe von n = 697 Kindern (M = 6.83 Jahre, SD = 0.44; n = 352 Jungen, n = 345 Mädchen) vor, deren Eltern den Fragebogen vollständig ausgefüllt haben. Testinstrumente und Datenerhebung Das MOBAK-1-Testinstrument umfasst acht MO- BAK-Testitems (für eine ausführliche Beschreibung siehe z. B. Herrmann et al. 2015). Je vier Testitems erfassen die motorische Basiskompetenz »Sich-Bewegen« (Balancieren, Rollen, Springen, Seitlaufen) sowie »Etwas-Bewegen« (Werfen, Fangen, Prellen, Dribbeln). Jedes Testitem beschreibt eine standardisierte Aufgabenstellung mit entsprechenden Bewertungskriterien (Herrmann 2018). Bei den sechs Items Balancieren, Rollen, Springen, Seitlaufen, Prellen und Dribbeln haben die Kinder je zwei Versuche, die motorische Aufgabe gemäß den Bewertungskriterien erfolgreich zu bewältigen (kein Probeversuch). Die Bewertung wird wie folgt protokolliert: Aufgabe zweimal erfolgreich bewältigt = 2 Punkte; Aufgabe einmal erfolgreich bewältigt = 1 Punkt; Aufgabe in beiden Versuchen nicht bewältigt = 0 Punkte. Bei den Items Werfen und Fangen haben die Kinder je sechs Versuche. Zuerst wird die Anzahl der Treffer auf der Zielscheibe bzw. der gefangenen Bälle notiert, dann wird die Bewertung wie folgt transformiert: 5-6 erfolgreiche Versuche = 2 Punkte; 3-4 erfolgreiche Versuche = 1 Punkt; 0-2 erfolgreiche Versuche = 0 Punkte. Für jeden Kompetenzbereich kann somit auf Basis der vier zugehörigen Testitems ein Summenwert von maximal acht Punkten erreicht werden. Die psychometrische Qualität des MOBAK- 1-Testinstruments wurde hinreichend abgesichert (u. a. Herrmann et al. 2015; Herrmann et al. 2017). Zudem wurde gezeigt, dass sich die zweifaktorielle Struktur zwischen den Geschlechtern nicht unterscheidet und die Bildung von Faktorsummenwerten unter Beibehaltung der faktoriellen Struktur zulässig ist (Herrmann 2018). Die Datenerhebung erfolgte durch geschulte Testleiter*innen der Goethe-Universität Frankfurt am Main, die Gruppen von je vier bis fünf Kindern durch alle Teststationen führten. Jedes Testitem wurde standardisiert erklärt und einmal demonstriert. Im Rahmen der begleitenden schriftlichen Befragung wurden die Eltern gebeten, u. a. zur sportlichen Aktivität ihrer Kinder im Verein Auskunft zu geben. Hierzu wurde die Art und die Häufigkeit der sportlichen Aktivität außerhalb des Sportunterrichts nach einer Filterfrage (»Ist Ihr Kind Mitglied in einem Sportverein? «) anhand von zwei Fragen erfasst (1: »Welche Sportart(-en) betreibt Ihr Kind im Verein? «; 2: »Wie oft macht Ihr Kind diese Sportart(-en) im Verein in einer normalen Woche? «). Damit lag für jede genannte Sportart eine entsprechende Häufigkeitsangabe vor. Diese Häufigkeitsangaben wurden je nach Sportart den Kategorien »Mannschaftssport« (z. B. Fußball) oder »Individualsport« (z. B. Turnen) zugeordnet und aufsum- [ 73 ] Gramespacher • Geschlechtsspezifische Sportsozialisation 2 | 2020 [ 73 ] Gramespacher et al. • Geschlechtsspezifische Sportsozialisation 2 | 2020 miert. Daraus ergaben sich Summenwerte für die Variablen Häufigkeit Mannschaftssport und Häufigkeit Individualsport (Herrmann et al. 2017). Datenanalyse Die Datenaufbereitung und deskriptive Datenanalysen erfolgten mit SPSS 25. Um die Einflüsse der Mehrebenenstruktur (Unterschiede zwischen den Schulklassen) und des Alters der Kinder zu berücksichtigen, wurden die deskriptiven Werte (Randmittel) mittels generalisierter linearer Modelle geschätzt. Die Berechnungen eines latenten Mediationsmodells, in dem die Leistungen in den motorischen Kompetenzbereichen »Sich-Bewegen« und »Etwas-Bewegen« als abhängige Variablen prädiziert wurden, erfolgten im Statistikprogramm Mplus 7.11 (Muthén / Muthén 2012). In- diesem Modell wurden die MOBAK-Testitems als ordinalskaliert behandelt. Entsprechend wurde der Means-and-Variance-Adjusted-Weighted- Least-Squares (WLSMV)-Schätzer angewendet. Die Abhängigkeiten innerhalb der Mehrebenenstruktur wurden in allen Modellierungen berücksichtigt, indem die Standardfehler mit der in Mplus implementierten type = complex-Funktion für geschachtelte Datensätze korrigiert wurden. Die Beurteilung der Anpassungsgüte der Modelle erfolgte anhand der in der Literatur vorgeschlagenen Fit-Indizes (Schreiber et al. 2006). Als Prädiktor wurde das Geschlecht und als mediierende Variablen wurden erstens die Häufigkeit Mannschaftssport und zweitens die Häufigkeit Individualsport in das Modell integriert. Beide Mediatoren wurden als latente Variablen modelliert (single indicator), um Verzerrungen durch nicht erfasste Messfehler zu berücksichtigen (Muthén / Muthén 2012). Zudem wurden die Mediatoren und die abhängigen Variablen altersadjustiert. Für die Mediationsanalyse wurden indirekte Regressionspfade von Geschlecht über die Häufigkeit Mannschaftsbzw. Individualsport auf die beiden motorischen Kompetenzbereiche berechnet. Um die Mediationseffekte statistisch abzusichern, wurden Bootstrap Confidence Intervals (BCI 95 %, mit k = 10000 Iterationen) der indirekten Pfade ermittelt (Hayes 2018, 98 ff ). Ergebnisse Die Fragebogendaten zeigen, dass n = 330 Kinder (n = 154 männlich, n = 176 weiblich) nicht in Sich-Bewegen männlich (n = 352) weiblich (n = 345) Total kein Verein (n = 330) 4.82 [4.47; 5.18] 4.69 [4.35; 5.03] 4.76 [4.47; 5.04] Verein gesamt (n = 367) 5.50 [5.17; 5.83] 5.52 [5.17; 5.87] 5.51 [5.23; 5.80] Individualsport 5.50 [5.09; 5.91] 5.51 [5.14; 5.87] 5.50 [5.19; 5.82] Mannschaftssport 5.30 [5.00; 5.59] 5.27 [4.87; 5.68] 5.19 [4.93; 5.46] Total 5.16 [4.88; 5.45] 5.10 [4.82; 5.39] 5.13 [4.88; 5.39] Etwas-Bewegen kein Verein (n = 330) 4.14 [3.81; 4.46] 3.08 [2.77; 3.39] 3.61 [3.36; 3.86] Verein gesamt (n = 367) 4.96 [4.66; 5.25] 3.35 [3.03; 3.66] 4.15 [3.91; 4.40] Individualsport 4.78 [4.41; 5.16] 3.25 [2.92; 3.58] 4.02 [3.73; 4.30] Mannschaftssport 5.36 [5.02; 5.69] 4.19 [3.55; 4.84] 4.77 [4.40; 5.15] Total 4.55 [4.30; 4.79] 3.22 [2.97; 3.46] 3.88 [3.67; 4.09] Tab. 1: Mittelwerte und 95 % CI der erreichten Punktwerte [0-8] der MOBAKs - getrennt nach Geschlecht und Sportvereinszugehörigkeit Dargestellt sind Mittelwerte und 95 % CI, die auf Basis der Mehrebenenstruktur sowie der Kovariate Alter adjustiert wurden. [ 74 ] 2 | 2020 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis einem Sportverein aktiv waren. Von den aktiven Kindern (n = 198 männlich, n = 169 weiblich) betrieben n = 94 ausschließlich Mannschaftssportarten (n = 85 männlich, n = 9 weiblich), n = 208 ausschließlich Individualsportarten (n = 70 männlich, n = 138 weiblich) und n = 65 sowohl Mannschaftsals auch Individualsportarten (n = 43 männlich, n = 22 weiblich). Tabelle 1 zeigt die mittleren Punktzahlen, die in den Bereichen »Sich-Bewegen« und »Etwas- Bewegen« erreicht wurden (jeweils Min. = 0, Max. = 8) sowie die zugehörigen 95 %-Konfidenzintervalle der jeweiligen Substichproben. Kinder, die nicht in einem Sportverein aktiv waren, erreichen in beiden Bereichen generell geringere Werte als aktive Kinder. Dieser Unterschied ist für Mädchen und Jungen gleichermaßen erkennbar. Gleichzeitig ist ersichtlich, dass Jungen beim »Etwas-Bewegen« prinzipiell höhere Werte erreichen als Mädchen, wohingegen sich keine deutlichen Geschlechtsunterschiede beim »Sich-Bewegen« zeigen. Die explorativen Befunde deuten beim »Etwas-Bewegen« auf eine Interaktion zwischen Geschlecht und Sportvereinszugehörigkeit. Im statistischen Sinne wäre eine Moderation der Vereinszugehörigkeit auf den Zusammenhang zwischen Geschlecht und den MOBAK-Punktwerten anzunehmen (zumindest beim »Etwas-Bewegen«). Daher lässt sich durch die zusätzliche Betrachtung der ausgeübten Sportarten weiter vermuten: Kinder, die Mannschaftssportarten betreiben, weisen höhere Werte auf, als Kinder, die dies nicht tun. Gleichzeitig ist zu bemerken, dass ca. ein Drittel der Jungen (n = 128) und lediglich ca. 9 % Mädchen (n = 31) Mannschaftssport ausübten. Das Verhältnis ist bei Individualsportarten ausgeglichener (ca. 56 % der Jungen, 49 % der Mädchen). Aus theoretischer Sicht wäre die Betrachtung der Moderation ein Modell, das voraussetzt, dass die Vereinszugehörigkeit zunächst unabhängig vom Geschlecht wäre. Genau genommen wäre damit diese Sozialisationsinstanz als gegeben hinzunehmen. Da wir aber annehmen, dass die Entscheidung für ein bestimmtes Sportengagement u. a. vom Geschlecht abhängt (Gramespacher et al. 2015), erwarten wir mediierende (statt moderierender) Effekte des Sportengagements. Die Ergebnisse der Prüfung des mediierenden Einflusses der Sportvereinszugehörigkeit sind in Abbildung 1 dargestellt. Das Mediationsmodell erreicht eine gute Modellanpassung (χ2 = 940.24, df = 65, p < .001; CFI = .91; RMSEA = .051). Es können R 2 = 39 % der Varianz des Kompetenzbereichs »Etwas-Bewegen« und R 2 = 14 % der Varianz des Kompetenzbereichs »Sich-Bewegen« erklärt werden. Während die Häufigkeit Mannschaftssport mit β = .37 (p < .01) bzw. β = .31 (p < .01) mittlere Einflüsse auf beide Kompetenzbereiche besitzt, liegt für die Häufigkeit Individualsport ein mittlerer Einfluss (β = .25, p < .01) nur beim »Sich-Bewegen« vor. Direkte Effekte des Geschlechts (Kodierung: 0 = Jungen, 1 = Mädchen) sind in diesem Modell beim »Sich-Bewegen« statistisch nicht signifikant (β = .05, p = .40). Für »Etwas-Bewegen« zeigen sich mit β = -.31 (p < .01) signifikante direkte Einflüsse durch das Geschlecht. Abb. 1: Mediationsmodell mit Geschlecht als Prädiktor für MOBAKs-- vermittelt über außerschulisches Sportengagement [ 75 ] Gramespacher • Geschlechtsspezifische Sportsozialisation 2 | 2020 [ 75 ] Gramespacher et al. • Geschlechtsspezifische Sportsozialisation 2 | 2020 Statistisch abgesicherte, indirekte Effekte des Geschlechts auf »Sich-Bewegen« finden sich über die Häufigkeit Individualsport (β = .04) als auch über die Häufigkeit Mannschaftssport (β = -.10) (Tab. 2). Der indirekte Effekt des Geschlechts auf das »Etwas-Bewegen« ist für die Häufigkeit Mannschaftssport (β = -.12) ebenfalls statistisch aussagekräftig, nicht aber für die Häufigkeit Individualsport (β < .01). Insgesamt zeigen die Befunde, dass sich Geschlechtsunterschiede in den beiden Kompetenzbereichen durch Umfang und Art der Vereinsportaktivitäten (mit-)erklären lassen, wenn diese als mediierende Variablen berücksichtigt werden. Diskussion In dieser Studie wurden geschlechtsbezogene Leistungsunterschiede von Kindern in den Kompetenzbereichen »Sich-Bewegen« und »Etwas-Bewegen« untersucht. Im Bereich des »Sich-Bewegens« zeigen sich keine geschlechtsbezogenen Unterschiede, beim »Etwas-Bewegen« weisen Jungen bessere Leistungen auf als Mädchen. Zugleich sind motorische Leistungsunterschiede durch die Art und Häufigkeit der Aktivität im Sportverein erklärbar. Erwartungsgemäß erreichen vereinsaktive Kinder bessere Leistungswerte in beiden Kompetenzbereichen als Kinder ohne Sportvereinszugehörigkeit. Auf Basis der Mediationsanalyse ließ sich differenzierend aufzeigen, dass Geschlechtsunterschiede indirekt durch die Wahl der Vereinssporttätigkeit vermittelt werden. Demnach fördert die Ausübung einer Vereinssporttätigkeit geschlechtsbezogene Unterschiede, die sich in entsprechenden Leistungsunterschieden niederschlagen. Dies zeigt sich besonders deutlich in Bezug auf die Leistungen im Bereich »Etwas- Bewegen«. Zugleich zeigen die vorliegenden Daβ BCI 95% Sich-Bewegen Einzelne indirekte Effekte Geschlecht via Mannschaftssport -.101 [-.147; -.055] Geschlecht via Individualsport .037 [ .012; .062] Totaler Effekt Geschlecht via Mannschaftssport & Individualsport -.015 [-.123; .093] Direkter Effekt Geschlecht .049 [-.068; .166] Etwas-Bewegen Einzelne indirekte Effekte Geschlecht via Mannschaftssport -.122 [-.164; -.079] Geschlecht via Individualsport .007 [-.007; .021] Totaler Effekt Geschlecht via Mannschaftssport & Individualsport -.419 [-.500; -.339] Direkter Effekt Geschlecht -.305 [-.395; -.215] Tab. 2: Standardisierte Regressionskoeffizienten der Effekte von Geschlecht auf MOBAKs (direkt, indirekt, total) sowie zugehörige Bootstrap 95 % CI [BCI 95 %] Statistisch aussagekräftig (»signifikant«), wenn das BCI 95 % nicht die Null beinhaltet. [ 76 ] 2 | 2020 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis ten, dass geschlechtsbezogene Unterschiede beim »Etwas-Bewegen« in unserem Mediationsmodell nicht komplett indirekt erklärt werden können. Ein eigenständiger direkter Einfluss bleibt erkennbar, dessen Ursachen in diesem Modell nicht identifiziert werden können. Dies könnte darauf fußen, dass weder die Dauer der Vereinszugehörigkeit der Kinder noch die sportliche Aktivität der Eltern selbst im Fragebogen der Eltern erfasst wurden. Zudem könnten weitere Faktoren die Unterschiede erklären, z. B. biologische, entwicklungsbedingte Differenzen oder weitere sozialisationsbedingte Determinanten. Die Bearbeitung dieser Aspekte erfordert Längsschnittstudien, die einen Einblick in die Entwicklung von Kindern ermöglichen. Auch wenn die Reichweite der Befunde unserer Analyse begrenzt ist, zeigt sie, dass es sich lohnt, in empirischen Studien künftig Sozialisations-- - also auch Genderingprozesse-- im Sinne nachweisbarer Mediationen für die Aufklärung von auf die Motorik bezogenen Leistungsunterschieden einzubeziehen. Solche Studien wären gendertheoretisch zu fundieren (Gramespacher/ Voss 2019), was auch die Chance eröffnet, den im Sport zunehmend diskutierten Aspekt der Vielfalt der Geschlechter (Heckemeyer/ Gramespacher 2019) aufzunehmen. Zudem weisen die Befunde darauf hin, dass es sich lohnt, bewegungspädagogische bzw. psychomotorische Fachkräfte so auszubilden, dass sie Angebote gestalten können, die genderstereotype Vorstellungen überschreiten und die Kinder individuell erreichen. Dieser Beitrag durchlief das Peer Review. Literatur Barnett, L. M., Morgan, P. J., van Beurden, E., Beard, J. R. 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