motorik
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0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/mot2020.art23d
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2020
433
Fachbeitrag: Empirische Befunde zur Sichtweise Jugendlicher mit psychischen Störungen im Kontext von Sport- und Bewegungstherapie
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2020
Nikola Böhlke
Obgleich derzeit einige sport- und bewegungsorientierte Konzeptualisierungen im Kontext der Therapie und Förderung von Heranwachsenden mit psychischen Störungen vorliegen, ist über die Perspektive der RezipientInnen selbst nur wenig bekannt. Die im Beitrag vorgestellte Studie befasst sich mit der Sichtweise von Jugendlichen mit psychischen Störungen im Kontext von Sport- und Bewegungstherapie. Hierbei wird auf subjektiv relevante Konstitutionsmerkmale dieses Settings fokussiert. An die Darstellung der Befunde schließt sich deren Diskussion vor dem aktuellen theoretischen Diskurs der Gestaltung der Sport- und Bewegungstherapie bei psychischen Störungen an.
7_043_2020_3_0006
Zusammenfassung / Abstract Obgleich derzeit einige sport- und bewegungsorientierte Konzeptualisierungen im Kontext der Therapie und Förderung von Heranwachsenden mit psychischen Störungen vorliegen, ist über die Perspektive der RezipientInnen selbst nur wenig bekannt. Die im Beitrag vorgestellte Studie befasst sich mit der Sichtweise von Jugendlichen mit psychischen Störungen im Kontext von Sport- und Bewegungstherapie. Hierbei wird auf subjektiv relevante Konstitutionsmerkmale dieses Settings fokussiert. An die Darstellung der Befunde schließt sich deren Diskussion vor dem aktuellen theoretischen Diskurs der Gestaltung der Sport- und Bewegungstherapie bei psychischen Störungen an. Schlüsselbegriffe: Jugendliche, psychische Störungen, Sport- und Bewegungstherapie, subjektive Sichtweise The perspectives of adolescents with mental disorders in the context of sports and movement therapy Although there are some sportsand movement-orientated conceptualisations in the context of therapy and support of adolescents with mental disorders at the moment, little is known about the perspective of the recipients themselves. The study presented in this article deals with the perspective of adolescents with mental disorders in the context of sports and movement therapy. The focus is on subjectively relevant constitutional characteristics of this setting. The presentation of the results is followed by their discussion referring the current theoretical discourse on methodology of sports and movement therapy for mental disorders. Key words: adolescents, mental disorders, sports and movement therapy, subjective view [ 126 ] 3 | 2020 motorik, 43. Jg., 126-133, DOI 10.2378 / mot2020.art23d © Ernst Reinhardt Verlag [ FACHBEITRAG ] Galten psychische Störungen bei Jugendlichen noch vor wenigen Jahrzehnten als gesellschaft- Empirische Befunde zur Sichtweise Jugendlicher mit psychischen Störungen im Kontext von Sport- und Bewegungstherapie Nicola Böhlke liches Randphänomen, verweist der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey des Robert-Koch Instituts (KiGGS) auf eine stabile hohe Prävalenz psychischer Auffälligkeiten von etwa 10 % in Deutschland (Ravens-Sieberer et al. 2015). Sport und Bewegung werden mittlerweile traditionell im Kontext der Therapie psychischer Störungen positive Wirkungen zugesprochen, wenngleich deren Wirkweise als unzureichend erforscht gilt (Lehmkuhl 2016, 9). Dabei liegen bislang keine Erkenntnisse darüber vor, wie die juvenilen RezipientInnen selbst die Interventionen wahrnehmen, obwohl zunehmend in der Sportwissenschaft der Erkenntniswert von empirischem Wissen zur Perspektive derjenigen betont wird, an die sich die Angebote wenden (Doll-Tepper et al. 2016, 113). Im vorliegenden Beitrag werden Teilergebnisse einer Studie vorgestellt, die sich mit der Sichtweise Jugendlicher mit einer psychischen Störung in der Sport- und Bewegungstherapie befasst. Zunächst wird der aktuelle Diskurs zur Sport- und Bewegungstherapie bei psychischen Störungen dargelegt und anschließend die Studie in ihrer Zielsetzung und ihrem methodischen Design vorgestellt. Es folgt die Erkenntnisdarstellung, welche auf von den Befragten als relevant erfahrene Konstitutionsaspekte der Sport- und Bewegungstherapie fokussiert. Die Erkenntnisse werden vor dem Hintergrund theoretischer Aus- [ 127 ] Böhlke • Empirische Befunde zur Sichtweise Jugendlicher mit psychischen Störungen 3 | 2020 führungen zur Gestaltung von Sport- und Bewegungstherapie bei psychischen Störungen diskutiert und praxisbezogene Überlegungen werden angestellt. Aktueller Diskurs zur Sport- und Bewegungstherapie bei psychischen Störungen In den letzten drei Jahrzehnten sind an disziplinären Schnittstellen der Sportmedizin und -pädagogik eine nicht geringe Anzahl an theoretischen Konzepten und Ansätzen entstanden, in denen Sport und Bewegung zur Behandlung psychischer Störungen genutzt werden (einen Überblick bietet u. a. Hölter 2015, 150ff ). Spezifizierungen liegen, z. B. hinsichtlich der Gruppe Heranwachsender (Deimel/ Thimme 2016; Ludolph 2015) bzw. einzelner Störungsbilder (z. B. Nass / Hammer 2016; Niggehoff/ Deimel 2016), vor. In der einschlägigen Literatur wird meist von »Sport- und Bewegungstherapie« gesprochen; eine Begrifflichkeit, die für unterschiedlichste Maßnahmen genutzt wird und einer Abgrenzung von »Sport« und »Bewegung« bedarf: Während »Bewegung« jegliche körperliche Aktivität benennt und so auch alltägliche Aktivitätsmuster, wie Treppensteigen, einschließt, ist »Sport« enger gefasst und dabei traditionell mit dem Leistungs- und Wettkampfgedanken verknüpft (Markser / Bär 2015, 2f ). Für den Kontext Therapie erscheint diese Auslegung unpassend, weswegen hier vermehrt von sportlicher Aktivität oder sportorientierten Verfahren gesprochen wird. Bezeichnet wird jegliche Form körperlicher Aktivität, »welche die typischen Bewegungsinszenierungen des Sports übernimmt, ohne zwangsläufig den Charakteristiken des Sports (Wettkampf, Rekord oder formale Chancengleichheit) zu folgen« (Fuchs / Schlicht 2012, 4). Beispiele sind Aktivitäten, wie Schwimmen oder Radfahren oder an Sportarten orientierte Bewegungsspiele. »Sport- und Bewegungstherapie« ist somit Dachbegriff für vielfältige körper- und bewegungsorientierte Therapieverfahren, wobei auf inhaltlicher Ebene neben sportorientierten Aktivitäten auch Beweglichkeits- und Kraftübungen, Entspannungsverfahren oder psychomotorische Übungen miteingeschlossen sind (Markser / Bär 2015, 2). Davon auszugehen ist, dass derzeit nahezu alle kinder- und jugendpsychiatrischen Einrichtungen in Deutschland Sport und Bewegung in ihre Therapiepläne integrieren, sowohl als beliebtes Medium der Freizeitgestaltung als auch als adjunktive Maßnahme einer multimodalen Therapie (Hölter / Cavaleiro 2016, 15). Welsche (2011, 487) stellte auf Grundlage einer Umfrage folgende konzeptionellen Grundlagen der Maßnahmen zusammen: Psychomotorik (67,8 %), Sporttherapie (43,2 %), sensorische Integration (37,3 %), integrative Bewegungstherapie (26,3 %), konzentrative Bewegungstherapie (23,7 %), Physiotherapie (22 %) sowie Tanztherapie (16,1 %). TherapeutInnen benennen als vordergründige Zieldimensionen: Vermittlung von Sozial- und Ich-Kompetenz, Erarbeitung psychotherapeutischer Ziele, Aktivierung und Vermittlung von Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Davon auszugehen ist, dass die Praxis der Interventionen uneinheitlich erfolgt und deren Ausgestaltung, z. B. vom wissenschaftstheoretischen Bezug, dem AdressatInnenkreis und dem durchführenden Fachpersonal abhängt (Welsche 2011, 487). Die einschlägige Fachliteratur spiegelt die Uneinheitlichkeit der Praxis wider. Hölter und Cavaleiro sprechen auf Grundlage inhaltsanalytischer Recherchen von einem »Sammelsurium bewegungsorientierter Methoden« (Hölter / Cavaleiro 2016, 15) und bilanzieren, dass »die Konturen der beteiligten Fachdisziplinen in Hinblick auf die Reichweite der Konzepte, die AdressatInnen, die Institutionen und die verschiedenen Verfahren unklar sind« (Hölter / Cavaleiro 2016, 40). Zielgruppenspezifische Fachartikel, die Vorschläge für die Praxisgestaltung geben, sind meist projekt- und dabei oft inhaltsbezogen (z. B. Thimme 2016: Klettern) und / oder auf ein einzelnes Störungsbild fokussiert (z. B. Ludolph 2015: ADHS; Nass / Hammer 2016: Autismus). Didaktische Hinweise beziehen sich u. a. auf Inhalte, die Rolle des therapeutischen Personals oder die Gruppengestaltung. Ausführliche Darstellungen zur Methodik der Arbeit innerhalb der Kinder- und Jugendpsychiatrie liefert Welsche (2011, 448ff ). Ihre alters- und [ 128 ] 3 | 2020 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis störungsbildspezifischen Hinweise beziehen sich insbesondere auf die Eignung von Inhalten, fokussieren jedoch auch auf Aspekte, wie die Handhabung von Regeln und Verbindlichkeiten, die Wahl des Anspruchsniveaus, die Gestaltung des sozialen Miteinanders oder die Nutzung von Reflexionsmöglichkeiten. Wiederholt wird in Fachartikeln ein Defizit an wissenschaftlicher Evaluierung vorhandener Interventionen ausgemacht (Lehmkuhl 2016, 9). Während vorliegende Studien vorwiegend nach Effekten und Wirkmechanismen fragten und sich eines quantitativen Forschungsdesigns bedienen (Überblick zu aktuellen Forschungsbefunden bei Deimel/ Thimme 2016), fehlen bislang qualitative Studien, die differenzierende Einblicke in die Wahrnehmung der AdressatInnen liefern. Dies erstaunt in Hinblick auf den kürzlich im Rahmen der Inklusionsdebatte formulierten Aufruf der Disziplin Sportwissenschaft zur Intensivierung der empirischen Beschäftigung mit der AkteurInnenperspektive. Wissen über individuelle Zugangsweisen könne dabei helfen, Angebote neu zu hinterfragen und sei unverzichtbar dafür, adressatengerechte Maßnahmen zu konzipieren (Doll-Tepper et al. 2016, 113). Diese sportsettingübergreifende Annahme ist auf die Sport- und Bewegungstherapie anwendbar-- der geforderte Perspektivwechsel blieb bisher aus. Ausgehend von diesen Annahmen zielte die hier vorgestellte Teilstudie darauf, empirisches Wissen zur Perspektive Jugendlicher mit psychischen Störungen im Setting Sport- und Bewegungstherapie zu gewinnen. In einer offenen Herangehensweise wurde sich der Frage genähert, welche Merkmale des Settings für die Jugendlichen selbst von Bedeutung sind und wie diese individuell bewertet werden, um sie anschließend mit den in der Fachliteratur benannten Gestaltungshinweisen in Relation setzen zu können. Zielsetzung und methodisches Vorgehen Im Dissertationsprojekt »Wie von psychischen Störungen betroffene Jugendliche Sport erleben« wurden Heranwachsende zu ihren Erfahrungen in differenten Handlungsfeldern des Sports (z. B. Schule, Freizeit, Therapie) befragt (Böhlke 2019). Der vorliegende Beitrag fokussiert auf ihre Perspektive in der Sport- und Bewegungstherapie. Da dieses Setting-- folgend den vorherigen Ausführungen-- bezüglich seiner Gestaltung und zielperspektivischen Ausrichtung als spezifisch zu bezeichnen ist, erschien eine gesonderte Betrachtung erkenntnisbereichernd. Von den Befragten waren sechs weiblich, sieben männlich und ihre Altersspanne erstreckte sich von 16 bis 21 Jahren. Das Spektrum der Diagnosen umfasste u. a. Angst- und Zwangsstörungen, entwicklungsbedingte Störungen (z. B. ADHS), Störungen des Sozialverhaltens bzw. affektive sowie depressive Störungen. Gemeinsames Merkmal der Befragten ist, dass sie zum Zeitpunkt der Befragung in einer Rehabilitationseinrichtung für psychische Erkrankungen aufgenommen waren. Die Aufenthaltsdauer der Befragten in der Rehaklinik betrug zum Befragungszeitpunkt zwischen vier und zwölf Wochen. Das Therapiekonzept der Einrichtung sieht die Teilnahme an zweimal wöchentlich stattfindenden Sport- und Bewegungsinterventionen vor: ein sportorientiertes Gruppenprojekt und ein Schwimmangebot. Die Angebote, an denen alle Befragten regelmäßig teilnahmen, wurden von Mitarbeitenden und Studierenden der Sportwissenschaft durchgeführt. Vordergründig an psychomotorischer Denkweise (u. a. Zimmer 2019) orientiert, grenzt sich das sportorientierte Gruppenangebot von-- im Sinne von am individuellen Krankheitsbild ansetzender- - »behandelnder« Sporttherapie ab. In einer ganzheitlichen Betrachtungsweise des Menschen zielen gemeinschaftliche Bewegungsspiele und sportartnahe Angebote (z. B. Badminton, Inlineskaten oder auch Spielsportarten) übergreifend darauf ab, die TeilnehmerInnen physisch zu stärken, ihr Wohlbefinden zu steigern und gleichzeitig bei ihnen persönlichkeitsstärkende Prozesse anzustoßen (Böhlke / Müller Studien fehlen, die Einblicke in die Wahrnehmung der AdressatInnen liefern. [ 129 ] Böhlke • Empirische Befunde zur Sichtweise Jugendlicher mit psychischen Störungen 3 | 2020 [ 129 ] Böhlke • Empirische Befunde zur Sichtweise Jugendlicher mit psychischen Störungen 3 | 2020 2016). Das Schwimmangebot ist zwar ebenfalls verpflichtend, aber weniger stark vorstrukturiert. Es handelt sich um eine weitestgehend individuell gestaltbare Bewegungszeit. Infolge der unmittelbaren Erfahrungsnähe zu ebendiesen Maßnahmen standen diese im Fokus der Gespräche. Die Jugendlichen kamen jedoch teils auch auf andere Formen der Sport- und Bewegungstherapie zu sprechen, die ihnen bei vorherigen Aufenthalten in Therapieeinrichtungen begegneten, was im Interpretationsprozess entsprechend berücksichtigt wurde. Die Diagnosen der Betroffenen wurden im Rahmen der Erkenntnisgewinnung zwar mitbedacht, waren aber keineswegs erkenntnisleitend und somit auch nicht ausschlaggebend für das Sampling. Die Auswahl der Befragten erfolgte, im Sinne des »Theoretischen Samplings« (Glaser / Strauss 1998, 53), auf der Grundlage erster theoretischer Überlegungen sowohl kriteriengeleitet als auch fallkontrastiv. Handlungsleitend war die Frage, welche Fallauswahl für die Spezifizierung von Konzepten im Rahmen der Generierung von Erkenntnissen-- z. B. hinsichtlich eines antizipierten Neuerungswertes-- am gewinnbringendsten sein könnte. Um sich dem Forschungsfeld offen und »aus der Sicht des handelnden Menschen« (Flick et al. 2013, 14) nähern zu können, wurde ein qualitativer Zugang gewählt. Die in der Studie genutzte Interviewform orientierte sich am »problemzentrierten Interview« nach Witzel (2000). Zusätzlich wurden methodologische Überlegungen zum Führen von Interviews mit Jugendlichen mit psychischen Störungen (DeRoche / Lahman 2008) herangezogen. Die Interviewform ermöglichte eine thematische Zentrierung, was zur Vergleichbarkeit der Aussagen beiträgt. Gleichzeitig konnte durch die Kombination von Fragen und Aufforderungen zur Narration gewährleistet werden, dass sich die Befragten auch frei zum Thema äußern, d. h. subjektiv Relevantes zu Sprache bringen konnten. Der Interviewleitfaden (Böhlke 2019, 81) beinhaltet keine vorformulierten Fragen, sondern thematische Bereiche, wodurch den Gesprächen ein »alltagsnaher« Charakter verliehen wurde, wie es in Hinweisen zur Interviewführung mit der Untersuchungsgruppe nahegelegt wird (DeRoche / Lahmann 2008). Schwerpunkte (in Bezug auf die hier vorgestellte Teilstudie) waren Sichtweisen auf Inhalte, Gestaltungen und soziale Gegebenheiten der Sport- und Bewegungstherapie sowie motivationale Einstellungen. Die Analyse des Datenmaterials erfolgte in Anlehnung an das Kodierverfahren der Grounded Theory (Strauss / Corbin 1996) und war auf die explorative, offene Herangehensweise an den Untersuchungsgegenstand abgestimmt. Das induktive Vorgehen über verschiedene Codiervorgänge, die letztlich zur Bildung von fünf Kategorien führen, zeichnet sich dabei durch einen engen Bezug zu den Daten aus. Erkenntnisse: Subjektiv relevante Konstitutionsaspekte der Sportund-Bewegungstherapie Die folgenden Kategorien beschreiben Konstitutionsaspekte der Sport- und Bewegungstherapie, die dieses Setting aus subjektiver Perspektive der Jugendlichen charakterisieren und ihre Einstellungen zum Feld prägen: ■ Verpflichtung, ■ Mitbestimmung, ■ niedrig gehaltener Leistungsanspruch, ■ soziale Geschlossenheit, ■ therapeutisches Fachpersonal. Verpflichtung Ein in der Perspektive der Jugendlichen kennzeichnendes Konstitutionsmerkmal der Sport- und Bewegungstherapie ist das der Verpflichtung zur Teilnahme. Gemäß ihren Aussagen können sie sich dieser ihnen auferlegten Maßnahme nur unter Rechtfertigung (z. B. durch den Verweis auf körperliche Beschwerden) entziehen. Im Bewusstsein um die eigenen Motivationsprobleme bewerten die Befragten die Tatsache der Verpflichtung zu Sport und Bewegung als hilfreich, teils sogar als notwendig, um aktiv werden zu können (»Auf Sport hatte ich denn echt gar keine Lust mehr. Da muss man schon in den Arsch getreten werden, damit man das auch macht« [S_w, 305-307]). [ 130 ] 3 | 2020 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis Die Verpflichtung scheint für die Befragten eine wichtige Entscheidungshilfe bezüglich der Teilnahme darzustellen. Sie entlastet von der Verantwortung, sich selbst zu motivieren: »Wenn ich mich entscheiden könnte, […] dann denk ich, mach ich das jetzt oder nicht. Aber dadurch, dass es eh keine Frage ist, denk ich ja, geh ich mal hin gerne und denn wird auch immer gut irgendwie« [Y_m, 449-452]. Die Positivbewertung der Teilnahmeverpflichtung steht im Zusammenhang mit der eigenen Erfahrung, grundsätzlich vom Therapiesport zu profitieren, und basiert zudem auf einem theoretischen Wissen darüber, dass Bewegung in der derzeitigen Situation guttut: »Ich finds eigentlich ganz gut, dass es so verbindlich is […], so hast du Bewegung, was ja auch gut für einen ist« [Z_w, 247-249]. In Hinblick auf die positive Aufladung von Sport und Bewegung hinsichtlich Gesundheitsförderung scheint bei den Befragten eine Art Selbstverpflichtung zum Aktivwerden zu bestehen, worin die Verpflichtung zur Teilnahme als unterstützend wahrgenommen wird. Mitbestimmung Die Sport- und Bewegungstherapie zeichnet sich im Blickwinkel der Befragten weiter dadurch aus, sich mit den eigenen Wünschen einbringen zu können-- was im Kontext des zumeist fremdbestimmten Therapiealltags positiv bewertet wird. Ein Mädchen über das offen gestaltete Schwimmen: »An sich find ich das gut so, weil ((ähm)) so kann man auch mal selbst entscheiden« [Z_w, 521]. Wahlmöglichkeiten beziehen sich auf Inhalte oder Sozialform: »Da konnten wir uns immer überlegen, ob wir was zusammen machen oder ob jeder was für sich machen will« [S_w, 292-293]. Entscheidend in Punkto Mitbestimmungsmöglichkeit ist offenbar, dass Sport- und Bewegungsaktivitäten, die mit negativen Gefühlen besetzt sind, eigenbestimmt umgangen werden können. Die Option der Nichtteilnahme scheint eine entlastende Wirkung zu entfalten. Niedrig gehaltener Leistungsanspruch Weiter zeigt sich, dass das sportbezogene Leisten in der Sport- und Bewegungstherapie erlebnisrelevant ist. Aus den Daten spricht dabei die geteilte Einschätzung, dass die Aktivitäten in sportlicher Hinsicht eher wenig voraussetzungsreich sind. Ein Junge zu seinen zurückliegenden Erfahrungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie: »Wir hatten nur einmal die Woche Sport und das war echt nur soʼn Aufwärmprogramm. […] Konnte ich gar keinen richtigen Sport machen« [Y_m, 487-492]. Therapieinterne Bewegungsaktivitäten werden hinsichtlich des als niedrig wahrgenommenen Anspruchs vom bekannten Sport abgegrenzt. Besonders die sportaffinen Befragten beurteilen die Interventionen darin als zu wenig bewegungsintensiv. Sie wünschen sich bewegungsintensivere Aktivitäten: »Ich würdʼs besser finden, wenn wir irgendwie Brettball spielen oder Rugby, einfach, weil da bewegt man sich mal richtig« [J_w, 326-328]. Das Gro der Befragten thematisiert jedoch, die Abwesenheit von Leistungsbezug im Kontext ihrer momentanen Situation für angemessen zu halten. Sport- und Bewegungstherapie wird als Wiedereinstieg in sportliche Aktivität verstanden: »Aber in dem Moment hat das auch gepasst, weil da habe ich ja gerade mal angefangen« [B_m, 343-344]. Die Abwesenheit von Leistungsdruck- - bei gleichzeitig gemäßigtem Ansporn- - wird sogar als ausschlaggebender Grund für die Teilnahme benannt: »Man hat halt hier nicht diesen Leistungsdruck, aber man wird aber trotzdem so ein bisschen angespornt mitzumachen. Wenn dieser Leistungsdruck wieder da [wäre], wärs für viele, auch für mich, halt schwieriger mitzumachen« [V_m, 736-738]. Soziale Geschlossenheit Die Daten weisen übergreifend darauf hin, dass das Positiverleben der Sport- und Bewegungstherapie eng von der wahrgenommenen Qualität des Miteinanders abhängt. Auf Seiten der Befragten scheinen bei Neueintritt in das Handlungsfeld Unsicherheiten hinsichtlich der Nicht- Akzeptanz zu bestehen: »Und weil ich denn auch so denke, die könnten mich denn auch komisch finden oder so« [G_w, 142-143]. Ein positiv thematisiertes Merkmal der Sport- [ 131 ] Böhlke • Empirische Befunde zur Sichtweise Jugendlicher mit psychischen Störungen 3 | 2020 [ 131 ] Böhlke • Empirische Befunde zur Sichtweise Jugendlicher mit psychischen Störungen 3 | 2020 und Bewegungstherapie ist hierbei die soziale Geschlossenheit. Ein Mädchen auf die Frage, wie sie zu einer Öffnung der Angebote für Externe stehe: »Das wäre doof. […] Ich mag halt neue Leute nicht so, also doch schon, aber das fällt mir halt schwer dann, damit umzugehen. Ist gut, dass wir für uns sind« [G_w, 405-407]. Die Jugendlichen berichten von einem positiven Klima innerhalb der Gruppe der MitpatientInnen der Rehaklinik, das sich durch Aufgeschlossenheit, Interesse und Toleranz charakterisiert und dabei Selbstintegration in die Gruppe erleichtert: »Man wird halt echt so ganz gut aufgenommen und alle kümmern sich um dich, wenn du neu bist, halt, auch im Sport! « [S_m, 182-183]. Die soziale Geschlossenheit ermöglicht das Erleben der Sport- und Bewegungstherapie als einen positiven geschützten Sozialraum. Therapeutisches Fachpersonal Entscheidend dafür, von den Maßnahmen profitierten zu können, scheint das anleitende Fachpersonal zu sein. Bewertungskriterium ist z. B. dessen Gestaltung der Stunden. Während inhaltliche Abwechslung geschätzt wird, findet Routine bzw. Eintönigkeit wenig Zustimmung: »Ich finde es halt auch gut, wenn man halt nicht jedes Mal das Gleiche macht, es is halt, ein bisschen Abwechslung ganz gut is« [V_m, 67-68]. Auch Charaktereigenschaften des therapeutischen Personals sind ausschlaggebend für die eigene Motivation, an der Sport- und Bewegungstherapie teilzunehmen. So äußert sich ein Junge über eine Anleitende wie folgt: »Als (Name Therapeutin) noch den Sport donnerstags gemacht hat, hatte ich jetzt immer nicht so Lust auf Sport (2), […] und auch generell, war sie mir zu streng und so« [V_m, 91-94]. Positiv wird sich bzgl. der Bereitschaft geäußert, am Wohl des Einzelnen orientierte Individuallösungen zu finden. Einfühlsamkeit und Interesse an der Person gelten als positive Charaktermerkmale: »Der hat auch mal gefragt, was ist los heute, warum machst du nicht mit. Und wenn man auchʼn guten Grund hatte, war das dann auch ok« [E_m, 167-168]. Auch Lockerheit und Humor werden als geschätzte charakterliche Eigenschaften benannt. Diskussion Das im Rahmen der Studie gewählte qualitative Forschungsparadigma ermöglichte Offenheit im Forschungsprozess, um sich möglichst unvoreingenommen der Sichtweise der Befragten auf Sport- und Bewegungstherapie nähern zu können. Im Datenerhebungsprozess gewährte es zudem Flexibilität, welche die Gesprächsführung mit der besonderen Untersuchungsgruppe, z. B. hinsichtlich Konzentrations- und Kommunikationsfähigkeit (DeRoche / Lahman 2008), begünstigte. Zusammenfassend erwiesen sich die Jugendlichen als kompetente GespächspartnerInnen, die sich reflektiert zu ihren Erfahrungen äußerten. Mit Blick auf die Reichweite der gewonnenen Erkenntnisse zu reflektieren gilt, dass der Fokus der Erzählungen auf der Sport- und Bewegungstherapie der momentan besuchten Einrichtung lag, die spezifisch konturiert ist. Generalisierende Aussagen über die Sichtweise Betroffener auf die per se heterogen gestaltete Praxis der Sport- und Bewegungstherapie können somit nur mit Vorsicht getroffen werden. Im Rückbezug auf vorliegende theoretische Konzeptualisierungen der Sport- und Bewegungstherapie zeigt sich übergreifend, dass die von den Untersuchungsteilnehmenden als relevant thematisierten Konstitutionsaspekte größtenteils implizit wie explizit in methodischen Hinweisen zum Thema werden. So findet sich beispielsweise die von den Jugendlichen erfolgte Akzentuierung des Gruppenzugehörigkeitsgefühls in Welsches (2011, 501) Ausführungen zur Beziehungsgestaltung wieder. Didaktische Inszenierungen zielen übergreifend darauf ab, positive Sozialerfahrungen zu generieren, die- - Inhaltliche Abwechslung wird - in Abgrenzung zu Routine - geschätzt. [ 132 ] 3 | 2020 Fachbeiträge aus Theorie und Praxis so bestätigen die Erkenntnisse-- für das subjektive Profitieren wichtig sind. Die Erkenntnis, dass durch Geschlossenheit der Gruppe die Sport- und Bewegungstherapie einen geschützten Sozialraum darstellen kann, bietet einen neuen Anhaltspunkt, der für den Diskurs von Interesse sein könnte. Huber und Schüle (2012, 207ff ) betonen in ihren Ausführungen zur Gestaltung der Praxis der Sport- und Bewegungstherapie die Wichtigkeit eines sensiblen, individualisierten Zugangs zu den Teilnehmenden. Auch diese Annahme bestätigt sich indirekt in den Aussagen der Jugendlichen, die das therapeutische Fachpersonal als bedeutsam für das Gesamterleben der Maßnahmen benennen. Wertschätzung von leistungsbezogener Niedrigschwelligkeit auf Seiten der Befragten deckt sich weiterhin mit den in der Literatur vorliegenden Ausführungen zur Ausgestaltung des Anspruchsniveaus in der Sport- und Bewegungstherapie. Teils wird hier ein nicht-leistungsbezogenes Anspruchsniveau nahegelegt, um Frustrationen zu vermeiden (Deimel/ Thimme 2016, 60f ). Die gewonnene Erkenntnis, dass die Deutungsfolie einer durch vorherige Sporterfahrungen geprägten Vorstellung vom »richtigen« Sport in der Wahrnehmung von Sport- und Bewegungstherapie wirksam ist und vor dieser die Maßnahmen von sportaffinen Befragten als zu wenig fordernd wahrgenommen werden, bietet Anlass für Überlegungen: Anleitenden scheint sich die Herausforderung der Inszenierung eines Anspruchsniveaus zu stellen, das allen gerecht wird und fordert, aber nicht überfordert. Dies lässt sich nur im Rahmen binnendifferenzierter Gestaltung erreichen. Eine gruppenangepasste, sensibel inszenierte Thematisierung des Wettkampfgedankens des Sports, der für viele erst den Reiz des Sich-Bewegens ausmacht, könnte innerhalb sportorientierter Interventionen angedacht werden. Welsche (2011, 505) empfiehlt unter der Zieldimension der »Förderung von Frustrationstoleranz« Bewegungsaufgaben, welche Misserfolge / Erfolg anhand der erreichten oder nicht erreichten Zielsetzung direkt zurückmelden. Der von den Befragten thematisierte Aspekt der Mitgestaltung der Sport- und Bewegungstherapie wurde in theoretischen Ausführungen bislang nur am Rande behandelt. Hölter (2015, 159) konstatiert, dass sich dadurch für die Teilnehmenden die Gelegenheit ergibt, sich zeitweise von der im therapeutischen Kontext etablierten Rolle passiver RezipientInnen zu lösen und selbstbestimmt zu handeln. Angedacht werden könnte, die Jugendlichen stärker in die Planung der Sport- und Bewegungstherapie einzubinden, z. B. ihnen kleine Planungsaufgaben zu übertragen. Fazit Bilanzierend lässt sich festhalten, dass die in der Studie generierten Erkenntnisse zur Perspektive jugendlicher AkteurInnen der Sport- und Bewegungstherapie einen erweiterten Blickwinkel auf das Feld bieten. Sie ermöglichen gerade für die in der Praxis Tätigen gewinnbringende Einsichten und geben Anlass, das eigene methodischdidaktische Handeln neu zu hinterfragen. Der Erkenntnisgewinn der hier dargestellten Studie liegt darin, benennen zu können, welche der in der Fachliteratur aufgeführten Aspekte zur Gestaltung der Sport- und Bewegungstherapie bei den AdressatInnen selbst auf Sensibilitäten treffen. Dass sich bereits in der Literatur vorfindbare didaktische Schwerpunktsetzungen in subjektiven Relevanzen der Teilnehmenden wiederfinden und hierin von ihnen als hilfreich hinsichtlich eines Zugangs zu Sport und Bewegung bewertet werden, kann als Bestätigung der Konzeptionierungen gewertet werden. Wünschenswert erscheint, diese Studie als Auftakt einer verstärkten Beschäftigung mit der Perspektive des AdressatInnenkreises zu werten. Regelmäßige Perspektivwechsel könnten dazu beitragen, Angebote adressatengerechter zu gestalten, signalisieren Interesse an der Meinung der eigenen Klientel und fungieren als eine Form der Teilhabe. Dieser Beitrag durchlief das Peer Review. [ 133 ] Böhlke • Empirische Befunde zur Sichtweise Jugendlicher mit psychischen Störungen 3 | 2020 [ 133 ] Böhlke • Empirische Befunde zur Sichtweise Jugendlicher mit psychischen Störungen 3 | 2020 Literatur Böhlke, N. (2019): Wie Jugendliche mit psychischen Störungen Sport erleben. Eine qualitative Studie. Forum Sportwissenschaft, Band 33. Edition Czwalina, Hamburg / Feldhaus Böhlke, N., Müller, J. (2016): Sport- und bewegungsorientierte Projektarbeit mit psychisch erkrankten Jugendlichen. motorik 39 (2), 67-72, https: / / doi. org/ 10.2378/ mot2016.art13d Deimel, H., Thimme, T. (Hrsg.) (2016): Bewegungs- und Sporttherapie bei psychischen Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters. Acadamia, Sankt Augustin DeRoche, K. K., Lahman, M. K. E. (2008): Methodological Considerations for Conducting Qualitative Interviews with Youth Receiving Mental Health Services. 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