motorik
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0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/mot2020.art27d
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2020
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Medien & Materialien: Beudels, Wolfgang/ Diehl, Ulrike/ Böcker-Giannini, Nicola: Bewegungsförderung in der inklusiven Kita
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2020
Stefanie Kuhlenkamp
Beudels, Wolfgang; Diehl, Ulrike; Böcker-Giannini, Nicola: Bewegungsförderung in der inklusiven Kita. Ernst Reinhardt, München/Basel, 2019, 185 Seiten, € 22,90 (D) Das vorliegende Buch führt Theorie und Praxis der Bewegungsförderung in Kindertageseinrichtungen für die Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen unter dem Aspekt inklusiver früher Bildung zusammen. Im Fokus steht dabei die Idee der Inklusion, wie sie sich aus Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention für den Bereich der Bildung ableiten lässt. [...]
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[ 150 ] 3 | 2020 Medien & Materialien [ MEDIEN & MATERIALIEN ] Rezensionen Beudels, Wolfgang; Diehl, Ulrike; Böcker-Giannini, Nicola: Bewegungsförderung in der inklusiven Kita. Ernst Reinhardt, München / Basel, 2019, 185 Seiten, € 22,90 (D) Das vorliegende Buch führt Theorie und Praxis der Bewegungsförderung in Kindertageseinrichtungen für die Altersgruppe der Dreibis Sechsjährigen unter dem Aspekt inklusiver früher Bildung zusammen. Im Fokus steht dabei die Idee der Inklusion, wie sie sich aus Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention für den Bereich der Bildung ableiten lässt. Bereits in den Vorbemerkungen wird die Haltung zur Inklusion, aus der heraus das AutorInnenteam dieses Buch verfasst hat, deutlich: »Um die Vielfalt an individuellen Lebensbedingungen in unserer demokratischen Gesellschaft zu einem guten Miteinander zu bringen, bedarf es eines Konzepts, das mit Achtung, Respekt und Toleranz jedem eine Chance auf ein menschenwürdiges Leben ermöglicht« (10). Das Thema wird in drei Hauptkapiteln aufbereitet. Im Theorieteil werden auf gut 30 Seiten Aspekte der Kindertagesstätte auf dem Weg zur Inklusion (Kapitel- 1) sowie die Bedeutung und Umsetzung von Bewegung und Bewegungserziehung in der inklusiven Kita (Kapitel 2) vorgestellt. Im Praxisteil (Kapitel 3) finden sich, nach einer kurzen theoretischen Einleitung, auf gut 120 Seiten zahlreiche Praxisanregungen mit Variationen und z. T. kurzen methodischen Hinweisen zur Differenzierung der Angebote unter Beachtung verschiedener Beeinträchtigungen. Die Spiele des Praxiskapitels werden, basierend auf dem im Theorieteil entwickelten Bildungs-, Bewegungs- und Inklusionsverständnis, in folgende Kategorien unterteilt: Bewegungskompetenz, Achtsamkeit und Respekt, Lernen und Wissen, Selbst- und Fremdvertrauen, Kooperation und Kommunikation, Genuss und Erleben, Ankommen, Kennenlernen und Verabschieden. Zusätzlich zu den einzelnen angeleiteten Spielideen werden auch komplexe Bewegungs- und Spielsituationen, wie Kita-Rallye oder Rollbrettführerschein, vorgestellt. Theorie- und Praxisteil werden mit Fotos und Abbildungen illustriert. Die vorgestellten Bewegungsangebote sind vielleicht schon einigen pädagogischen Fachkräften bekannt, werden aber aus der Perspektive inklusiver früher Bildung neu betrachtet und in einen größeren Kontext eingebettet. So stehen die einzelnen Spielideen als Beispiele dafür, wie Bewegungsangebote im Kontext Inklusion differenziert werden können. Um diesen Übertrag zu erleichtern, hätten noch allgemeine Differenzierungsmöglichkeiten / -strategien bei Bewegungsangeboten (z. B. Variation Gruppengröße) dem Praxisteil vorangestellt werden können. Das Modell der Bewegungsbeziehungen (Seite 49) hätte z. B. hierzu auch weiter ausgeführt und konkretisiert werden können. Das Buch gibt insgesamt viele Anregungen aus Theorie und Praxis zur Ge staltung von Angeboten und Settings einer gemeinsamen Bewegungsförderung von Kindern mit und ohne Behinderung. Es skizziert auch die hierzu benötigten Ressourcen und Haltung der pädagogischen Fachkräfte, weist aber auch auf Grenzen hin. Damit leistet das Buch einen Beitrag, die Inklusion von Kindern mit Behinderungen in Einrichtungen der frühen Bildung anhand des Bildungsbereichs Bewegung zu konkretisieren. Es empfiehlt sich daher für alle in diesem Bereich tätigen Fachkräfte. Stefanie Kuhlenkamp DOI 10.2378 / mot2020.art27d
