motorik
7
0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
41
2021
442
Bericht: Bewegte Kindheit digital
41
2021
11. Kongress an der Universität Osnabrück mit über 2.000 TeilnehmerInnen Die Kongresse Bewegte Kindheit an der Universität Osnabrück unter der Leitung von Prof.in Dr. Renate Zimmer zählen seit Jahren zu den größten Kindheitstagungen in Deutschland. Regelmäßig wurden sie von 3.000 TeilnehmerInnen besucht. Auch der für März 2020 geplante Kongress war schon früh ausgebucht. Dann kam der Corona Lockdown – zehn Tage vor Beginn musste die Veranstaltung abgesagt werden. Verschiebungen erwiesen sich schon zu diesem Zeitpunkt nicht sicher realisierbar zu sein. Deswegen fiel die Entscheidung auf die Durchführung des Kongresses in einem Online-Format. Ein Wagnis, bei 3.000 angemeldeten TeilnehmerInnen, die nun alle noch die Chance hatten zurückzutreten. Unterstützung kam durch das Virtuos, dem Zentrum für digitale Lehre an der Universität Osnabrück, für die eine Veranstaltung dieser Größenordnung allerdings auch nicht selbstverständlich war.
7_044_2021_002_0094
[ 94 ] 2 | 2021 Aktuelles / Kurz berichtet Bericht Bewegte Kindheit digital 11. Kongress an der Universität Osnabrück mit über 2.000 TeilnehmerInnen Die Kongresse Bewegte Kindheit an der Universität Osnabrück unter der Leitung von Prof.in Dr. Renate Zimmer zählen seit Jahren zu den größten Kindheitstagungen in Deutschland. Regelmäßig wurden sie von 3.000 TeilnehmerInnen besucht. Auch der für März 2020 geplante Kongress war schon früh ausgebucht. Dann kam der Corona Lockdown- - zehn Tage vor Beginn musste die Veranstaltung abgesagt werden. Verschiebungen erwiesen sich schon zu diesem Zeitpunkt nicht sicher realisierbar zu sein. Deswegen fiel die Entscheidung auf die Durchführung des Kongresses in einem Online-Format. Ein Wagnis, bei 3.000 angemeldeten TeilnehmerInnen, die nun alle noch die Chance hatten zurückzutreten. Unterstützung kam durch das Virtuos, dem Zentrum für digitale Lehre an der Universität Osnabrück, für die eine Veranstaltung dieser Größenordnung allerdings auch nicht selbstverständlich war. Im Nachhinein war die Entscheidung gut-- obwohl etwa die Hälfte der TeilnehmerInnen ihre Anmeldung zurückzog: »Digital kommt für mich nicht in Frage, ich vermisse die typische begeisternde Atmosphäre des Kongresses«, war z.B. eine Begründung. 1.500 TeilnehmerInnen blieben- - 500 kamen neu hinzu. Auch die meisten ReferentInnen machten spontan mit und stellten ihre Beiträge auf unterschiedliche, kreative Online-Formate um. So konnte die Themenvielfalt des ursprünglichen Präsenzkongresses beibehalten werden. Die Dauer wurde auf vier Monate gestreckt: Vom 01.07. bis zum 31.10.2020 waren die sukzessiv eingestellten Beiträge abrufbar. Aufgrund der häufigen Nachfragen wurde der Termin noch bis zum 15.12.2020 verlängert. So konnten die TeilnehmerInnen die Beiträge über einen Zeitraum von fast sechs Monaten abrufen und auch mehrmals ansehen. Schon die Eröffnungsveranstaltung am 01. Juli mit Grußworten bekannter PolitikerInnen, so die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, der Wissenschaftsminister Niedersachsens und der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff, übermittelten den TeilnehmerInnen zusammen mit den Kindern der Zirkusgruppe Luftikus der Grundschule Bissendorf eine festliche Atmosphäre. Den Auftaktvortrag hielt der ehemalige Kulturstaatsminister Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin über die »Humane Bildung im Zeitalter der Digitalisierung«. Im Kongressprogramm war auch eine virtuelle Fachausstellung namhafter Firmen enthalten. Insgesamt wurde die Kongress-Website 53.609 Mal aufgerufen, die Seite der Hauptvorträge 41.675 Mal und die der Seminare und Workshops 49.155 Mal. Dabei kamen die Interessenten aus 48 Ländern, neben Europa auch aus den Vereinigten Staaten, Australien, Neuseeland, Japan, China, Südkorea, Brasilien oder Südafrika. Ungefähr 2.000 TeilnehmerInnen aus neun verschiedenen Ländern waren angemeldet, hinzu kamen 200 ReferentInnen. Renate Zimmer zieht Resümee: »Die vielen positiven Rückmeldungen zeigen, dass das Wagnis gelungen ist. Natürlich fehlte uns allen die fröhliche Atmosphäre in der OsnabrückHalle, die ansteckende Begeisterung bei den Workshops und Vorträgen, die persönlichen Begegnungen, Gespräche und Diskussionen. Auch der Gang durch die informative Fachausstellung, in der man in den Pausen viele neue Impulse mitnehmen konnte- - und das abendliche gemeinsame Tanzen. Aber in der aktuellen Situation war es doch eine gute, ja sogar die einzige Möglichkeit, am Thema zu bleiben. Der Kongress hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, auch in schwierigen Zeiten neue Wege zu gehen, neue Möglichkeiten zu nutzen, um in Verbindung zu bleiben und sich fachlich weiterzubilden und auszutauschen.« Die TeilnehmerInnen gaben durchweg positive Rückmeldungen. So schrieb eine Teilnehmerin: »Schon so oft wollte ich an der Bewegten Kindheit teilnehmen, ich komme aus Südtirol, da war die Entfernung ein Hindernis und auch die Familie mit kleinen Kindern. Aber nun konnte ich alle Beiträge besuchen-- toll, so viele wunderbare Vorträge und Workshops. Vielen Dank.« Marita Werner
