motorik
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0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/mot2022.art10d
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2022
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Editorial
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2022
Aida Kopic
Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Psychomotorik ist eine Fachdisziplin, die sich aus der Praxis heraus entwickelt hat. Für professionelles Handeln in psychomotorischen / motologischen Handlungsfeldern ist die enge Verzahnung von Theorie und Praxis aber unerlässlich, um sich von dem Vorwurf »die spielen doch nur« befreien zu können.
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[ 53 ] motorik, 45. Jg., 53, DOI 10.2378 / mot2022.art10d © Ernst Reinhardt Verlag 2 | 2022 Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Psychomotorik ist eine Fachdisziplin, die sich aus der Praxis heraus entwickelt hat. Für professionelles Handeln in psychomotorischen / motologischen Handlungsfeldern ist die enge Verzahnung von Theorie und Praxis aber unerlässlich, um sich von dem Vorwurf »die spielen doch nur« befreien zu können. Nur mit der Verzahnung beider Aspekte kann die psychomotorische / motologische Fachkraft handlungsorientierte sowie entwicklungs-, bildungs- und / oder gesundheitsförderliche Settings für ihre Zielgruppe gestalten und zudem das eigene Handeln nachvollziehbar begründen und selbstsicher im eigenen Arbeitsfeld vertreten. Die Beiträge im vorliegenden Heft der »motorik« bieten Ihnen theoriefundierte Praxisimpulse für die psychomotorische / motologische Arbeit über die gesamte Lebensspanne. Dabei ist es nicht das Ziel, »Rezepte«-- im Sinne von Spiel-/ Übungsanleitungen-- zu formulieren, sondern anwendungsbezogene Impulse zu setzen, die Sie zur Reflexion und Adaption der eigenen psychomotorischen / motologischen Arbeit befähigen sollen. Klaus Fischer möchte Kinder durch das Konzept der Bewegungsbaustelle zu mehr Handlungsfähigkeit befähigen. Bei Alexandra Kremer und Helga Thaler rückt die gesamte Familie in den Mittelpunkt-- mit ihrem Konzept »Ferien mit Schwung« stellen sie die Grundlagen für eine motopädagogische Urlaubswoche für Familien vor und bieten vielfältige Einblicke in die praktische Umsetzung. Damian Badners diskutiert in seinem Beitrag anhand von Fallschilderungen die Begleitung der Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen im psychomotorischen / motologischen Handlungsfeld und Sina Allkemper entdeckt in ihrer Arbeit mit Erwachsenen den Erfahrungsraum Natur als Ort der Selbstbegegnung und -zuwendung und nimmt uns durch Fallvignetten mit. Thesi Zak fokussiert in ihrem Beitrag auf die Bedeutung des experimentellen Zugangs als Kernstück motogeragogischer Begleitung von Menschen, die im hohen Alter von Einschränkungen und Krankheit betroffen sind und Roman Mayr zeigt durch seine jahrelange Erfahrung auf, wie eine erlebnisorientierte und wertschätzende Begleitung von Menschen mit schweren Behinderungen im Wasser gelingen kann. Und schließlich bietet uns Manuela Rösner einen Einblick, wie der Balanceakt zwischen Partizipation und dem Erreichen der Teilhabeziele in der Frühförderung gelingen kann. Ich wünsche Ihnen viele Denkanregungen und Impulse für die eigene psychomotorische / motologische Arbeit. Aida Kopic
