motorik
7
0170-5792
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/mot2024.art09d
41
2024
472
Editorial
41
2024
Stefanie Kuhlenkamp
Britta Dawal
Sehr geehrte Leserinnen und Leser, die ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit) hat international Einzug in Wissenschaft und Praxis gehalten. Diese Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation dient »fach- und länderübergreifend als einheitliche und standardisierte Sprache zur Beschreibung des funktionalen Gesundheitszustandes, der Behinderung, der sozialen Beeinträchtigung und der relevanten Umgebungsfaktoren eines Menschen.
7_047_2024_2_0001
Editorial motorik, 47. Jg., 57, DOI 10.2378 / mot2024.art09d © Ernst Reinhardt Verlag 2 | 2024 Sehr geehrte Leserinnen und Leser, die ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit) hat international Einzug in Wissenschaft und Praxis gehalten. Diese Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation dient »fach- und länderübergreifend als einheitliche und standardisierte Sprache zur Beschreibung des funktionalen Gesundheitszustandes, der Behinderung, der sozialen Beeinträchtigung und der relevanten Umgebungsfaktoren eines Menschen. Mit der ICF können die bio-psycho-sozialen Aspekte von Krankheitsfolgen unter Berücksichtigung der Kontextfaktoren systematisch erfasst werden.« (BfArM o. J.) Im Mittelpunkt der ICF steht ein bio-psycho-soziales und teilhabeorientiertes Behinderungsverständnis. Dieses wird auch in der Sozialgesetzgebung aufgegriffen, wenn es darum geht, z. B. Eingliederungshilfeleistungen zur Sicherung der Teilhabe von Menschen mit (drohenden) Beeinträchtigungen zu sichern (SGB IX). Für die Psychomotorik ist die Kenntnis über die ICF und deren Anwendung in verschiedenen Zusammenhängen relevant. Daher widmen sich die Beiträge dieses Schwerpunkthefts den verschiedenen Aspekten der ICF aus einer psychomotorischen Perspektive. Nicole Seebach-Dietze arbeitet heraus, dass Teilhabeziele annehmbare psychomotorische Förderziele darstellen und die Psychomotorik eine geeignete Methode zur Erreichung von Teilhabezielen ist. Britta Dawal und Stefanie Kuhlenkamp geben einen Überblick über die Grundidee und das Konzept der ICF, um darauf aufbauend Impulse für die psychomotorische Praxis in den Bereichen Diagnostik, Bedarfsermittlung und Förderung abzuleiten. Wie die ICF in die Ausbildung von MotopädInnen an Fachschulen integriert werden kann, thematisiert Markus Serrano. Der Fachbeitrag von Tanja Kinne wirft ein kritisches Licht auf die Frage der Anschlussfähigkeit der ICF-basierten Logiken an die Psychomotorik. Markus Spreer und Britta Dawal schaffen eine kurze theoretische Grundlage zu den Begriffen Partizipation / Teilhabe. Carina Völlm gibt mit einem ICF-basierten Fallbeispiel Impulse für die Praxis-- gerade auch im Hinblick auf die partizipationsorientierte Zielformulierung. Wir wünschen eine anregende Lektüre mit diesem Schwerpunktheft. Stefanie Kuhlenkamp Britta Dawal Literatur Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) (o. J.): Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. In: www.bfarm.de/ DE/ Kodiersysteme/ Klassifikationen/ ICF/ _node.html), 23.09.2023
