eJournals körper tanz bewegung 1/1

körper tanz bewegung
9
2195-4909
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
11
2013
11

Editorial

11
2013
Sabine Trautmann-Voigt
Ulfried Geuter
Hedda Lausberg
Frank Röhricht
Maren Iman Imran
Liebe Leserinnen und Leser, eine Zeitschrift für Körperpsychotherapie und Kreativtherapie hat es in dieser Form im deutschsprachigen Raum noch nicht gegeben. Sie ist ein innovatives Projekt und zugleich ein Ausdruck davon, dass im Feld der Tanz-, Bewegungs- und Körperpsychotherapie seit einiger Zeit vormals getrennte Richtungen mehr zueinander finden. Es bewegt sich etwas.
9_001_2013_1_0001
1 | 2013 1 eine Zeitschrift für Körperpsychotherapie und Kreativtherapie hat es in dieser Form im deutschsprachigen Raum noch nicht gegeben. Sie ist ein innovatives Projekt und zugleich ein Ausdruck davon, dass im Feld der Tanz-, Bewegungs- und Körperpsychotherapie seit einiger Zeit vormals getrennte Richtungen mehr zueinander finden. Es bewegt sich etwas. VertreterInnen verschiedener Disziplinen haben sich zusammen getan, um das breite Spektrum körperbezogener Reflexion zwischen Psychologie, Psychotherapie, Pädagogik, Sport, Medizin und Neurowissenschaften gemeinsam zu entfalten. Dieses Forum ist nun im traditionsreichen und gleichzeitig innovativ ausgerichteten Ernst Reinhardt Verlag angesiedelt. „körper-- tanz-- bewegung“ möchte im Rahmen einer integrativen Fachzeitschrift Ansätze, Methoden, Theorien, Forschungsprojekte und Erfahrungen aus der klinischen Praxis der Tanz-, Bewegungs- und Körperpsychotherapie weiter verbreiten und die Professionalisierung dieser Therapieformen unterstützen. Es existieren verschiedene körperpsychotherapeutische Ansätze und damit auch sehr unterschiedliche Zugangsweisen zum Menschen, z. B. pädagogisch ausgerichtete, übungszentriert-therapeutisch orientierte oder klinisch-psychotherapeutische Methoden. Es ist spannend und lohnenswert, die Diskussion über diese Vielfalt, mit dem Körper in heilender Absicht zu arbeiten, in einem Journal zu führen, das eine Differenzierungs- und Integrationskultur etablieren will. Dazu werden wissenschaftliche Beiträge, die der weiteren Professionalisierung der Körper-, Bewegungs- und Tanztherapie dienen, erscheinen und solche, die für unsere LeserInnen in ihrer täglichen Praxis relevant sind. Die Wurzeln dieser Zeitschrift liegen in der „Zeitschrift für Tanztherapie-- Körperpsychotherapie und Kreativtherapie“, die 1994 von Sabine Trautmann-Voigt im Deutschen Institut für tiefenpsychologische Tanztherapie und Ausdruckstherapie (DITAT e. V.) gegründet wurde und in Kürze im 20. Jahrgang im Claus Richter Verlag, Köln, zum letzten Mal in dieser Form erscheinen wird. Neben den Mitgliedern des 1995 gegründeten Berufsverbandes der TanztherapeutInnen Deutschlands (BTD) sowie des aus dem Langen Institut hervorgegangenen Berufsverbandes für Tanztherapie (BVT) lasen über zwei Dekaden hinweg mehrere Hundert Einzelmitglieder diese erste Zeitschrift für Körperpsychotherapie und Kreativtherapie. Mit der Weiterentwicklung der psychotherapeutischen Profession, vor allem aber durch die Etablierung eines Psychotherapeutengesetzes in Deutschland im Jahr 1999 wurde schnell klar, dass für die Tanztherapie eine Positionierung als eine von vielen Körperpsychotherapiemethoden und/ oder als kreativitätsorientierte Methode notwendig werden würde. Diese Entwicklung drückte sich in den 2000er Jahren bereits in der ursprünglichen Zeitschrift für Tanztherapie aus: Im Laufe der Jahre gelang es immer öfter, neben „rein“ tanztherapeutischen Artikeln auch andere Bereiche der Körperpsychotherapie vorzustellen sowie künstlerischkreative und gesellschafts-/ berufspolitische Liebe Leserinnen und Leser, Editorial 2 1 | 2013 Editorial Beiträge aus Deutschland, der Schweiz und Österreich zu veröffentlichen und somit die Tanztherapie als ein für Diskussionen offenes Verfahren im Kontext der Körper- und Kreativitätstherapien zu positionieren. Vor zwölf Jahren wäre die Zeitschrift für Tanztherapie schon einmal fast zum Ausgangspunkt eines verfahrensübergreifenden Organs geworden-- doch damals war die Zeit dafür nicht reif, die Profession noch zu sehr mit Selbstdefinitionen und Abgrenzungskämpfen beschäftigt. Das erste Erscheinen von „körper-- tanz-- bewegung“ steht nun für eine Zeit, in der meist isolierte Konsolidierungsbemühungen einzelner Körperpsychotherapeuten mit ihrem Verfahren innerhalb ihrer Verbände und sich darum rankende fachliche Auseinandersetzungen zu Ende gehen. Wir freuen uns, dass diese Zeitschrift in ihrem Fachbeirat eine große Zahl namhafter älterer und jüngerer Kollegen und Kolleginnen aus unterschiedlichen Körperpsychotherapie-Richtungen versammelt. Dies ist ein schöner Beweis für den interdisziplinären Diskurswunsch, der der gegenwärtigen, wachsenden Bedeutung von Körper und Bewegung in der Weiterentwicklung psychotherapeutischer Ansätze geschuldet ist. Die Tanztherapie gehört in diesen größeren Zusammenhang hinein, und ihr Stellenwert als jüngste Kreativtherapie und gleichzeitig auch als jüngste Körperpsychotherapiemethode hat sich gefestigt. Mehr noch: Durch die Initiative von TanztherapeutInnen ist diese Zeitschrift überhaupt erst entstanden! Ein besonderes Anliegen von Sabine Trautmann-Voigt sei an dieser Stelle angemerkt: Als Herausgeberin der alten und Mitherausgeberin der neuen Zeitschrift sei dem Redaktionsteam der „Zeitschrift für Tanztherapie“ Konrad Heiland, Beate Neumann-Jastak und Hans Schmeißer für 20 Jahre guter Zusammenarbeit gedankt; Dank gilt auch Claus Richter, der es ermöglicht hat, diesen Übergang in einen neuen Verlag und die Öffnung in eine neue „bewegte Zukunft“ gut und reibungslos mit zu gestalten! Wir sind sicher, dass wir mit „körper-- tanz-- bewegung“ eine weitere Konsolidierung und Stärkung der körperorientierten Psychotherapie werden leisten können. In der ersten Ausgabe haben wir bereits namhafte AutorInnen für interessante Fachbeiträge gewinnen können. So erfahren wir von Alfred Künzler, wie neurowissenschaftliche Erkenntnisse zum Erfolg der Körperpsychotherapie beitragen. Jörg Clauer hält mit seinem Artikel über Empathie und Embodiment ein Plädoyer für den therapeutischen Einsatz von Körpererleben und Bewegung. Martin Waibel klärt uns anhand von Praxisbeispielen über Prinzipien der Integrativen Bewegungstherapie auf. Anschließend widmen sich Susanne Bender und Imke Fiedler der Authentischen Bewegung als grundlegendem Element der Tanztherapie. Lynn Baginski regt mit einer sehr aufschlussreichen wie unterhaltsamen Filmkritik zur Diskussion an. Und natürlich darf in einer solchen Zeitschrift der Service-Teil mit Kongressberichten, Rezensionen, Verbandsinformationen und Terminen nicht fehlen. Mit „körper-- tanz-- bewegung“ möchten wir Sie zu einem wissenschaftlichen und praxisbezogenen Austausch, konstruktiven Diskussionen, gegenseitiger Information und einem wachsenden Miteinander anregen. Wir bewegen uns mit Ihnen und Ihrem Engagement. Artikel und Anregungen sind herzlich willkommen. Sabine Trautmann-Voigt Ulfried Geuter Hedda Lausberg Frank Röhricht HerausgeberInnen Maren Iman Imran Schriftleitung 1 | 2013 3 Editorial Ihre Beiträge nehmen wir gerne entgegen. Bitte wenden Sie sich hierzu an die Schriftleitung „körper - tanz - bewegung“: Sabine Trautmann-Voigt Dr. phil., Psychologische und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin in eigener Praxis in Bonn, Tanztherapeutin (ADTR), Leitung des DITAT und der Köln-Bonner Akademie für Psychotherapie (KBAP) Frank Röhricht Prof. Dr. med., Chefarzt und Klinischer Leiter der Erwachsenen-Psychiatrie in Newham / London, East London NHS Foundation Trust Maren Iman Imran Kommunikationswissenschaftlerin (M. A.), Tanztherapeutin (BTD) und Tanzpädagogin in freier Praxis in Murrhardt/ Schwaben Ulfried Geuter Prof. Dr. phil., Psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis in Berlin, lehrt im Studienschwerpunkt Körperpsychotherapie des Masterstudiengangs Motologie der Universität Marburg Hedda Lausberg Prof. Dr. med., Abteilung für Neurologie, Psychosomatik, Psychiatrie, Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation, Deutsche Sporthochschule Köln Maren Iman Imran ktb-schriftleitung@reinhardt-journals.de Tel. (0049)-(0)71 84-291 50 40