körper tanz bewegung
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2195-4909
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2013
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Editorial
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2013
Sabine Trautmann-Voigt
Liebe Leserinnen und Leser, die dritte Ausgabe von „körper – tanz – bewegung“ enthält Artikel, welche die große Spannbreite theoretischer und praktischer Auseinandersetzungen über und mit dem Körper, der Bewegung und dem Tanz aufzeigen. Von einer innovativen psychoanalytischen Perspektive über eine „Gender-bewegte“ bis hin zu einer traumatherapeutischen Sicht auf den Patienten erstrecken sich mehrere praxisbezogene Beiträge.
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3 | 2013 101 die dritte Ausgabe von „körper - tanz - bewegung“ enthält Artikel, welche die große Spannbreite theoretischer und praktischer Auseinandersetzungen über und mit dem Körper, der Bewegung und dem Tanz aufzeigen. Von einer innovativen psychoanalytischen Perspektive über eine „Gender-bewegte“ bis hin zu einer traumatherapeutischen Sicht auf den Patienten erstrecken sich mehrere praxisbezogene Beiträge: So widmet sich Helga Krüger-Kirn einem sehnsuchtsvollen Blick ihrer Patientin Dora, welche sich in einer psychoanalytischen Behandlungsstunde der Therapeutin zuwendet. An diesem Beispiel entwickelt sie die These, dass Frauen sich Frauen (möglicherweise unbewusst) als Therapeutinnen aussuchen, um ihre eigene, vollständige, weibliche Identität ganzheitlich begreifen zu lernen. Gibt es also spezifisch weibliche Erfahrungs- und Wahrnehmungsräume, die ein homoerotisches Begehren einschließen? Die über das Mütterliche hinausweisende sinnlich-leibliche Erfahrung einer Spiegelung des eigenen Affektraumes in dem Blick der anderen Frau wird zum Ausgangspunkt einer reichhaltigen theoretischen Auseinandersetzung über ein (Noch-)Tabuthema - Fortsetzung in der nächsten Ausgabe. Auguste Reichel entfaltet nach einer zusammenfassenden Darstellung der wichtigsten Gender-Theorien Forderungen nach einer grundlegenden Genderkompetenz, über die TanztherapeutInnen verfügen sollten. Ein Ziel therapeutischer Behandlung müsse auch die leibliche Konfrontation geschlechtsspezifischer Rollenklischees sein, die Männer und Frauen in ihrer Bewegung verkörpern. Wahrnehmung und Besetzung des Raumes mit dem eigenen Leib spielen hierbei eine herausragende Rolle, ebenso wie die Sensibilisierung der eigenen Bewegungsentwicklung vom Liegen über das Sitzen und Stehen bis zum Gehen. Alfred Köth stellt in dieser Ausgabe Teil 2 seines Projekts zur Wirkungsweise der Technik der Standort-Aufstellung dar, die er im Rahmen einer ambulanten Körperpsychotherapiegruppe zwischen 2001 und 2004 untersuchte. Diagnostische und technische Überlegungen werden anhand eines Beispielklienten zur Ausgangsaufstellung und zur Aufstellung am Ende unterbreitet. Ebenso werden Fragebogenergebnisse zusammenfassend ausgewertet. Anna Willach-Holzapfel stellt ihre traumatherapeutische Methodik im Rahmen ambulanter Tanztherapie vor. Die im Traumaerleben gebundenen, körperlichen Erregungsmuster ihrer Klientinnen gilt es in einer phasenspezifischen, integrativen Therapie aufzulösen. Drei Beispiele illustrieren die praktische Arbeit der Autorin. In unserem Service-Bereich wird von der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Integrative Leib- und Bewegungstherapie (DGIB) berichtet. Außerdem können Sie sich bei den Terminen wieder einen Überblick über anstehende Veranstaltungen verschaffen. Im Namen aller HerausgeberInnen sowie der Schriftleitung wünsche ich Ihnen nun eine anregende Lektüre dieser dritten Ausgabe. Fühlen Sie sich herzlich eingeladen zu kritischen Rückmeldungen und zu individuellen Liebe Leserinnen und Leser, Editorial 102 3 | 2013 Editorial Anregungen für eine kreative Weiterentwicklung von „körper - tanz - bewegung“. Dr. Sabine Trautmann-Voigt Mitherausgeberin „körper - tanz - bewegung“ Ihre Beiträge nehmen wir gerne entgegen. Bitte wenden Sie sich hierzu an: Maren Iman Imran Schriftleitung „körper - tanz - bewegung“ ktb-schriftleitung@reinhardt-journals.de Tel. (0049)-(0)71 84-291 50 40
