eJournals körper tanz bewegung 2/4

körper tanz bewegung
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2195-4909
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/ktb2014.art23d
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Editorial

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2014
Marianne Eberhard-Kaechele
Liebe Leserinnen und Leser, das Selbstkonzept eines Menschen ist seine Vorstellung von den (Un-)Fähigkeiten und Eigenschaften, die er besitzt, und seine Bewertung dessen. Wir bilden ein Selbstkonzept durch Körperwahrnehmung, Selbstwirksamkeitserfahrungen, das Vergleichen mit anderen, Selbstzuschreibung und Zuschreibungen durch andere. Unser Handeln hängt entschieden davon ab, ob unser Selbstkonzept positiv oder negativ ausgeprägt ist.
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149 körper-- tanz-- bewegung 2. Jg., S. 149 (2014) DOI 10.2378 / ktb2014.art23d © Ernst Reinhardt Verlag Editorial das Selbstkonzept eines Menschen ist seine Vorstellung von den (Un-)Fähigkeiten und Eigenschaften, die er besitzt, und seine Bewertung dessen. Wir bilden ein Selbstkonzept durch Körperwahrnehmung, Selbstwirksamkeitserfahrungen, das Vergleichen mit anderen, Selbstzuschreibung und Zuschreibungen durch andere. Unser Handeln hängt entschieden davon ab, ob unser Selbstkonzept positiv oder negativ ausgeprägt ist. In dieser Ausgabe zeigt Bettina Rollwagen auf, wie das Selbstkonzept von Kindern unter den Bedingungen von leistungsorientiertem Lernen Schaden nimmt. Das Verhalten der Kinder wird oft nicht als Schutzreaktion auf das Lernversagen oder unpassende Lernbedingungen erkannt. Stattdessen erschwert die Fremdzuschreibung einer Verhaltensstörung die Entwicklung des Kindes weiter. Rollwagens Modell des „lernen.bewegt.entwickeln“ ermöglicht einen Weg aus der negativen Spirale. Körperwahrnehmung und Selbstwirksamkeit spielen eine besondere Rolle bei der Funktionellen Entspannung (FE). Doris Lange stellt die wesentlichen Elemente der FE vor und schildert in einem eindrucksvollen Fallbeispiel die Wechselwirkung von Selbstkonzept und Handlungsfähigkeit sowie eine emotionale Variante der Selbsterkenntnis als Selbstempathie. Wie die Fremdzuschreibung und der Vergleich mit anderen die Selbstwahrnehmung Liebe Leserinnen und Leser, anregen und erweitern können, haben Sabine Koch und ich in unserer Antwort auf die Zuordnung von Wirkfaktoren zur Tanztherapie durch Tschacher, Munt und Storch erfahren. Thomas Haudels Blick zurück auf die Entstehung und Entwicklung der Gesellschaft für Biodynamische Psychologie / Körperpsychotherapie verdeutlicht, wie die Leistungen eines Vereins das Selbstkonzept seiner Mitglieder fördern können. Tagungen, Publikationen und Rituale der Anerkennung stärken den Zusammenhalt und die berufliche Identität des Einzelnen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie durch die Auseinandersetzung mit der Lektüre dieser Ausgabe der ktb Ihre Selbstwahrnehmung und den Vergleich mit anderen zur eigenen professionellen Entwicklung nutzen können. Dr. Marianne Eberhard-Kaechele Mitherausgeberin „körper-- tanz-- bewegung“