körper tanz bewegung
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2195-4909
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2016
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Erkenntnisse der Integrativen Therapie über den ‚informierten Leib‘
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2016
Anton Leitner
Hermann Ludwig
In der deutschen Sprache können wir zwischen den Begriffen „Körper“ und „Leib“ unterscheiden. Im Alltag werden beide häufig synonym benutzt. In den körper- und bewegungsorientierten Methoden zur Behandlung kranker Menschen dagegen sind beide Begriffe mit unterschiedlichen Konzepten verbunden und werden differenziert verwendet, um bestimmte Aspekte / Dimensionen der menschlichen Existenz zu beschreiben. Aber auch hier werden sie nicht stringent und einheitlich benutzt. Dies hat nicht unerhebliche Auswirkungen auf die Bildung therapeutischer Theorien und deren praktische Anwendung und kann einen sinnvollen und koordinierten Einsatz unterschiedlicher Methoden zum Wohle der PatientInnen erschweren.
9_004_2016_001_0029
29 körper-- tanz-- bewegung 4. Jg., S. 29-38 (2016) DOI 10.2378 / ktb2016.art04d © Ernst Reinhardt Verlag Forum: Unter der Lupe Leib versus Körper in körper- und bewegungsorientierten Therapiemethoden Erkenntnisse der Integrativen Therapie über den „informierten Leib“ Anton Leitner, Hermann Ludwig Unterschiedliche anthropologische Konzepte sowie körper- und bewegungsorientierte Therapieansätze haben eine Vielzahl von möglichen Behandlungswegen mit vielfältigen Wirkungsweisen hervorgebracht. Um diese Vielfalt sinnvoll und gesundheitsfördernd für PatientInnen zu nutzen, sind komplexe Theorien notwendig, welche die verschiedenen Wirkungsweisen zu integrieren in der Lage sind. Sie geben den BehandlerInnen im Rahmen ihrer therapeutischen Interventionen die nötige Sicherheit. Mit dem Konzept des „informierten Leibes“ und einer differenzierten Sicht auf das psychophysische Problem leistet die Integrative Therapie hierzu einen wichtigen Beitrag. Schlüsselbegriffe Körpertherapie, Leibtherapie, Zwischenleiblichkeit, informierter Leib Body versus Lived Body (“Leib”) in Body and Movement Oriented Therapy Methods. Insights from Integrative Therapy and the “informed body” Different anthropological concepts as well as bodyand movement oriented treatment modalities have yielded a large number of treatment options with various modes of action. In order to utilize this multitude of interventions wisely and effectively to further patients’ health, complex theoretical concepts are required, which could integrate the various modes of action. In the context of therapeutic interventions such concepts can provide assurance to therapists. With its concept of the “informed body” and a sophisticated view on the body-mind-problem, Integrative Therapy makes an important contribution accordingly. Key words body therapy, subjective body therapy, intercorporeality, informed body In der deutschen Sprache können wir zwischen den Begriffen „Körper“ und „Leib“ unterscheiden. Im Alltag werden beide häufig synonym benutzt. In den körper- und bewegungsorientierten Methoden zur Behandlung kranker Menschen dagegen sind beide Begriffe mit unterschiedlichen Konzepten verbunden und werden differenziert verwendet, um bestimmte Aspekte / Dimensionen der menschlichen Existenz zu beschreiben. Aber 30 1 | 2016 Leitner, Ludwig auch hier werden sie nicht stringent und einheitlich benutzt. Dies hat nicht unerhebliche Auswirkungen auf die Bildung therapeutischer Theorien und deren praktische Anwendung und kann einen sinnvollen und koordinierten Einsatz unterschiedlicher Methoden zum Wohle der PatientInnen erschweren. Eine der zentralen Ursachen für die uneinheitliche Verwendung der Begriffe scheint- - neben vielen anderen-- zu sein, dass sich eine Vielzahl unterschiedlicher körper- und bewegungsorientierter Therapieansätze mit der Behandlung von Erkrankungen und Störungen beschäftigt, die sich zum Teil aus sehr unterschiedlichen Wurzeln entwickelt haben und die im Laufe ihrer Entwicklung unterschiedlichen Einflussfaktoren unterlagen (z. B. Tanztherapie, Konzentrative Bewegungstherapie, Kommunikative Bewegungstherapie, Integrative Leib- und Bewegungstherapie, Mototherapie, Sporttherapie etc., siehe hierzu Hölter 2011 oder Geuter 2004). Diese Vielfalt an unterschiedlichen Methoden bietet einerseits einen großen Reichtum an Behandlungsmöglichkeiten. Andererseits aber entwickelten sich hierdurch uneinheitliche und unterschiedlich gut fundierte Vorstellungen zum Körperbzw. Leibkonzept. Ein einheitliches und wissenschaftlich untermauertes Konzept würde die Basis für theoriegeleitete und wissenschaftlich begründete Interventionsstrategien bilden. In den letzten Jahren haben verschiedene AutorInnen hierzu Ansätze vorgelegt. Von besonderer Bedeutung für die bewegungs- und körperbezogenen Therapieformen sind die Arbeiten der Arbeitsgruppe um Röhricht (Röhricht et al. 2004) sowie von Geuter (2004), Hölter (2011) und Petzold (2006, 2009), wobei Petzold und Sieper zusätzlich philosophische Aspekte einbringen und daher eine weitere Perspektive ergänzen (Petzold / Sieper 2012). Sie alle haben sich sehr ausführlich mit dem Thema beschäftigt und äußerst wertvolle Konzepte und Ideen entwickelt. Wir wollen den aktuellen Stand nur sehr knapp zusammenfassen, um dann auf die- - nach unserer Auffassung-- hieraus entstehenden Schwierigkeiten hinzuweisen. Häufig wird unter dem Begriff „Körper“ der biologische Organismus mit seinen physiologischen Prozessen verstanden, als etwas, das objektiv und naturwissenschaftlich fassbar ist, die materielle Wirklichkeit. Hierzu gehören der sicht- und greifbare Körper, aber auch biochemische Prozesse, das Immun- oder auch das genetische System (Petzold 2006, 2009). Gefühle, Gedanken, Willensakte, psychische und geistige Prozesse insgesamt werden oft als die transmaterielle Wirklichkeit bezeichnet, die über die materielle Wirklichkeit hinausgeht. Sie beinhaltet die subjektiven Erlebnisinhalte. In der körperpsychotherapeutischen Literatur wird hierfür in der Regel der Begriff „Leib“ verwendet. So beschreibt Röhricht (2000, 27) den Leib als „das subjektive Erleben eines beseelten Körpers“ oder als den „Vollzug innerer Erlebniswirklichkeit“. In der jüngeren Literatur wird der Begriff „Leib“ zunehmend vermieden. In einem „Konsensuspapier zur terminologischen Abgrenzung von Teilen des Körpererlebens“ (Röhricht et al. 2004) werden körperbezogene Perzeptionen, Kognitionen und Emotionen (also die transmaterielle Wirklichkeit) unter dem Oberbegriff des Körpererlebens erfasst. Auch Geuter schließt sich dieser Idee an und plädiert dafür, „den Gedanken des Leibbegriffs in einem Begriff des erlebten Körpers aufzuheben und den Blick auf das Körpererleben als die spezifische Perspektive zu definieren, unter der die Körperpsychotherapie den Körper betrachtet“ (Geuter 2015, 23). In der Medizin verwandte Viktor von Weizsäcker (1886-1957) den Begriff „Leib“-- allerdings nicht nur für das Körpererleben, sondern er brachte damit seine Auffassung zum Ausdruck, dass Körperliches und Seelisches nicht zu trennen sei (von Weizsäcker 1986, Orig. 1940). Dieser Gedanke wurde allerdings in den 1920er Jahren von Gabriel Marcel (1889-1973) Leib versus Körper 1 | 2016 31 inauguriert und von Helmuth Plessner (1892- 1985) in seinen anthropologischen Untersuchungen ausgearbeitet (Plessner 1922, 1928). Plessner und Buytendijk (1887-1974) vertieften das Thema (Buytendijk/ Plessner 1935), und der französische Phänomenologe Merleau-Ponty (1908-1961) legte eine höchst anspruchsvolle „integrierende“ Wahrnehmungs- und Leibtheorie vor, die schon den Gedanken des Embodiment umfasste und Anstoß für die modernen Embodiment-Theorien (Varela et al. 1992; Gallagher 2005; Clark 2008; Petzold 1985, 2009 u. a.) gab. Gabriel Marcel sah den Leib quasi als Dreieinheit aus Physischem, Psychischem und Geistigem (Marcel 1985). Hilarion Petzold, Schüler von Marcel, übertrug diese Konzepte in die Körperpsychotherapie bzw. Leib- und Bewegungstherapie, arbeitete diese zur Idee des „informierten Leibes“ aus und wandte sie klinisch an (Petzold 1970; Petzold / Sieper 2012). Merleau-Pontys Konzepte wurden später u. a. auch von den Psychiatern Wolfgang Blankenburg (2014) und Thomas Fuchs (2008) fortgeführt. Wir stellen uns daher die Frage, ob eine Fokussierung auf bestimmte Dimensionen wie das Körperleben nicht dazu führen kann, dass die Komplexität des menschlichen Daseins zu sehr aus dem Blick gerät. Denn gerade körper- und bewegungsbezogene Interventionen nehmen- - nach unserer Auffassung- - eine Sonderstellung ein, weil ihre Wirkmechanismen gleichzeitig auf das Physische, Psychische, Geistige und auf das Soziale und Ökologische ausgerichtet sein können, wie Petzold (2009) mit seiner „anthropologischen Grundformel“ herausstellt: „Menschen- - Frauen und Männer-- verfügen in ihrer Hominität, ihrem Menschenwesen, über körperliche, seelische, geistige Dimensionen und leben in sozialen und ökologischen Lebenskontexten und in einem Vergangenheits-Gegenwarts-Zukunfts-Kontinuum. Sie sind Leib-Subjekte in der Lebenswelt-- subjects embodied and embedded, das macht ihre Menschennatur aus.“ (S. 4) Behandlungsdokumentationen Ein Beispiel: In der Behandlung der Depression sind mittlerweile ein moderates Ausdauertraining wie auch die Förderung von Kraft und Beweglichkeit wichtige bewegungs- und körperorientierte Behandlungsmethoden (Hölter 2011, 187 ff; van der Mei et al. 1997). Ersteres führt über die Erhöhung des freien Tryptophans an der Blut-Hirnschranke zu einer Zunahme des Gehirntryptophans und in der Folge zu einer gesteigerten Serotoninsynthese (Hollmann / Strüder 2009, 82). Ferner kommt es durch eine systematische Beeinflussung von Haltung und Muskeltonus zu veränderten Rückmeldungen des somatischen Systems an kortikale und subkortikale Bereiche und darüber zu einer verbesserten psychophysischen Regulation (Ledoux 2012; Hölter / Deimel 2011, 193). Gleichzeitig ist die bewusste Wahrnehmung einer gesteigerten Belastbarkeit, von Erfolgserlebnissen, von körperlichem Wohlbefinden und von Aktivität ein zentraler, gesundheitsfördernder Wirkmechanismus auf der Ebene des Körpererlebens. Auch auf der kognitiven Ebene können die o. g. Interventionen zu entsprechenden Veränderungen führen. Wenn Menschen ihre gesteigerte Belastbarkeit, ihr Wohlbefinden erleben und dies mit ihrem eigenen Tun und Üben in Verbindung bringen, können sie zu der Überzeugung gelangen, dass sie selbst etwas gegen ihre Erkrankung tun können. Sie entwickeln eine internale Kontrollüberzeugung (Rotter 1966). Das Beispiel zeigt, wie vielschichtig und vernetzt die Wirkmechanismen bewegungs- und körperorientierter Interventionen sind. Eine einseitige Fokussierung auf das Körpererleben würde dieser Komplexität nicht gerecht werden und im Übrigen die Gefahr in sich bergen, den alten Körper-Seele-Dualismus zu fördern, anstatt ihn vor dem Hintergrund eines biopsychosozialen Gesundheits- und Krankheitsverständnisses und einer zunehmend ge- 32 1 | 2016 Leitner, Ludwig forderten interdisziplinären Therapie zu verhindern (Petzold 2009; Petzold / Sieper 2012). Ein weiteres Beispiel aus der Schmerzforschung: Am 19. November 1965 stellten der Psychologe Ronald Melzack und der Biologe Patrick Wall ihre Schmerztheorie „Schmerz- Mechanismen- - eine neue Theorie“ in der Fachzeitschrift Science vor (Melzack/ Wall 1965). Die „Gate-Control-Theorie“ schlug hohe Wellen. Sie stellte die Brücke zwischen Physiologie, Gedanken, sozialer Umwelt, Kultur und Psyche dar. Der Schmerz ist nicht psychisch oder physisch, sondern immer durch beides bedingt, so damals die Theorie von Melzck und Wall. Ein neues Zeitalter der Schmerzforschung und Therapie brach an. Mit der „Gate- Control-Theorie“, die von Melzack später zur Neuromatrixtheorie weiterentwickelt wurde (Melzack 2001), sind Geist und Körper nach Jahrhunderten der Trennung durch die Naturwissenschaft wieder vereint- - mit weitreichenden Folgen: „Der Ausdruck ‚psychogener Schmerz‘ gilt als überholt. Psyche und Körper sind im Schmerz so innig ineinander verwoben, dass eine Unterscheidung zwischen Schmerz in der Psyche und im Körper sinnlos erscheint. Deshalb gehören Begriffe wie ‚psychogen‘ oder ‚somatoform‘ in die Mottenkiste.“ (Albrecht 2015) Der „informierte Leib“ Wir benötigen daher ein breit angelegtes Konzept, das die unterschiedlichen Dimensionen der menschlichen Existenz zu beschreiben in der Lage ist und das die Grundlage therapeutischer Theorien und Interventionen bilden kann. Das Konzept des „informierten Leibes“ der Integrativen Therapie scheint hierfür ein hilfreiches Modell zu sein. Es unterscheidet grundsätzlich zwischen Körper / Organismus und seinen Emergenzphänomenen „Seele und Geist“, die im Konzept des Leibes integriert sind (Petzold 2006, 2009). In diesem von H. G. Petzold entwickelten Ansatz sehen wir Menschen als Frauen und Männer- - als Körper-Seele-Geist-(Leib)-Subjekte (siehe Kasten), eingebettet in einem sozialen und ökologischen Umfeld vor dem Hintergrund unserer jeweiligen Geschichte, im Hier und Heute stehend und ausgerichtet auf die Zukunft: als Leibsubjekte in der Lebenswelt- - subjects embodied and embedded (Petzold 2003). Diese bio-psycho-sozio-kulturell-ökologisch orientierte „anthropologische Grundformel“ versucht, der Vielschichtigkeit und Komplexität der conditio humana in der Welt (Mainzer 2007, 2008) Rechnung zu tragen. Damit werden neben einer konsequenten Kontextualisierung des Leibes im sozialen und ökologischen Raum auch eine ökopsychosomatische Betrachtung (Leitner/ Sieper 2008; Petzold/ Sieper 2012) und die zeitliche Perspektive konsequent im Blick behalten. Ein solcher Leibbegriff vernetzt phänomenologische und hermeneutische Leibphilosophie mit Psychophysiologie und Neurobiologie sowie der Embodiment-Theorie und gründet immer auch auf empirisch longitudinaler Entwicklungsforschung- - mit einbeziehend die subjektive Bewusstseinsbildung, Selbstkonstitution und Fragen der Intersubjektivität (Petzold 2003, 593 ff ). Versuch einer Beschreibung von Körper, Seele, Geist und Leib (nach Petzold 2009) Körper / Organismus Der Körper / Organismus wird in der Integrativen Therapie definiert als die Gesamtheit aller aktualen physiologischen Prozesse, einschließlich der in den neuronalen, immunologischen und genetischen Speichersystemen festgehaltenen Lernprozesse und Erfahrungen. Letztere führen zur Ausprägung individueller und auch kulturspezifischer somatomotorischer Stile (Petzold 2006, 2009). Leib versus Körper 1 | 2016 33 Sie stellen die spezifische Art unserer Gestik und Mimik dar, uns zu bewegen oder auf äußere und innere Einflüsse zu reagieren. Kurzbeschreibung: Körper ist der „Dingkörper“, der als eine physikalische Größe in Kilopond gemessen, als Biomasse in Kilogramm bestimmt wird und sich durch physiologische Prozesse auszeichnet. Psyche Seele / Psyche bezeichnet die Gesamtheit aller aktualen Gefühle, Motive, Willensakte und schöpferischen Impulse einschließlich der durch sie bewirkten und archivierten Lernprozesse und Erfahrungen. Neben den aktualen und archivierten, sind auch die auf die Zukunft gerichteten psychischen Inhalte wie Hoffnungen, Wünsche und Befürchtungen nicht zu vergessen. All dies zusammen ermöglicht das Erleben von Selbstgefühl, Identitätsgefühl und führt zur Entwicklung individueller und kulturspezifischer emotionaler Stile, unsere spezifische Art und Weise zu fühlen, zu hoffen und zu wollen (Petzold 2006, 2009). Kurzbeschreibung: Seele ist das emotionale, motivationale und volitive Gedächtnis. Geist/ Nous Geist wird in der Integrativen Therapie als die Gesamtheit aller aktualen mentalen Prozesse (insbesondere der basalen und komplexen Kognitionen) und der sich hierdurch ausbildenden mentalen Stile verstanden, also der uns zu eigen gewordenen Art zu denken, zu erkennen, zu planen, zu verstehen, zu empathieren oder sich selbst zu erfassen (eine „theory of my mind“, Petzold 2012). Neben den mentalen Prozessen und Stilen gehören hierzu ebenso die daraus hervorgehenden Inhalte: die aktualen, archivierten und auf die Zukunft gerichteten. Auf der individuellen Ebene können dies etwa Einstellungen, Überzeugungen und Pläne sein, auf der kollektiven Ebene Wertesysteme, Religionen oder Wissenschaften. Das Zusammenwirken dieser Prozesse ermöglicht Selbstbewusstheit, Identitätsgewissheit und Souveränität (Petzold 2006, 2009). Kurzbeschreibung: Geist ist das begriffliche, symbolische Gedächtnis, auf individueller wie kollektiver Ebene. Leib Der Leib, eingebettet (embedded) in Kontext und Kontinuum, wird schließlich als das Zusammenwirken von Körper, Seele und Geist gesehen und wird als die Gesamtheit aller sensorischen, motorischen, emotionalen, volitiven, kognitiven und sozial-kommunikativen Stile bezeichnet, durch die er die Welt „eingeleibt, verkörpert“ (embodied) hat. Von entscheidender Bedeutung ist dabei, dass der Mensch als Leibsubjekt durch ein komplexes Beziehungsgeflecht unlösbar mit der Lebenswelt, mit den Menschen und Dingen, verflochten ist. „Er wird von den Gegebenheiten der Lebenswelt bewegt, beeinflusst, gestaltet und er wiederum bewegt, bearbeitet, beeinflusst sie kokreativ durch sein Tun und Wirken- - in konstruktiver und auch destruktiver Weise“ (Petzold 2006). Ferner kommen die oben genannten Stile in komplexen, ineinander verschränkten Wahrnehmungs-Verarbeitungs-Handlungszyklen zum Ausdruck, die durch Rückkopplungsprozesse miteinander verflochten sind, dadurch wiederum über die Lebensspanne gestaltet/ verändert und im „Leibgedächtnis“ gespeichert, verleiblicht (embodied) werden. Auf diese Art und Weise entwickelt sich die Subjekthaftigkeit und Personalität eines Menschen. Lebenserfahrungen inszenieren sich so in der Charakteristik von Mimik, Gestik, Haltung, Wahrnehmung, Gedanken, Gefühlen usw. Kurzbeschreibung: Leib ist der belebte, lebendige Körper im Lebensraum- - und zwar nicht nur eine Lebendigkeit schlechthin, sondern eine, die Bewusstheit, Personalität, Subjekthaftigkeit besitzt. Deshalb wird auch von Leib-Selbst und Leib-Subjekt „embodied and embedded“ gesprochen (Petzold 2003, Petzold / Sieper 2012). 34 1 | 2016 Leitner, Ludwig Iljine (1923) spricht vom Leib als „Ort der Wahrheit“. Alle Informationen der individuellen Biografie sind im Leib gespeichert. Nur in der Bewegung erfährt man sich als Leib, er ist die Koinzidenz als Sein und Erkenntnis, von Subjekt und Objekt. Er ist Ausgangspunkt und Ende der eigenen Existenz (Iljine 1965). Arbeit in der Zwischenleiblichkeit Ein weiterer wichtiger Aspekt des Integrativen Ansatzes ist die Frage nach der Entwicklung des Menschen, denn auch hiervon lassen sich Theorien und Interventionsstrategien ableiten. „Leiblichkeit geht hervor aus der Zwischenleiblichkeit der Zeugung und der Schwangerschaft sowie aus dem postnatalen Nahraum des Säuglings und seiner Pflegepersonen. Zwischenleiblichkeit leben wir über ein Leben hin in Intimräumen der Partnerschaft und Intensivfreundschaft durch Handlungen der Zärtlichkeit, des Trostes, der Pflege, der Sterbebegleitung.“ (Petzold 1970, 2004) Auch in professionellen Nahräumen der Krankenpflege, der Leib- (bzw. Körpertherapie), der Psychotherapie, in jeder Form psychosozialer Arbeit wie auch in der Freizeitgestaltung in Form von Sport und Spiel kann man Phänomenen der Zwischenleiblichkeit nicht entgehen, weil die Leiblichkeit des Menschen fundamental auf die des anderen Menschen ausgerichtet ist. Die Neuromotorik hat das besonders in der nonverbalen Kommunikation (Petzold 2004; Stamenov/ Gallese 2002; Lamacz-Koetz 2007) und zurückgreifend auf die „social neuroscience“ und die Neuroendokrinologie der empathischen Beziehung (Decety 2012; Decety / Ickes 2009; Petzold 2009 / 2011) beeindruckend belegt. Vor diesem komplexen Hintergrund ist der Leib aus der Sicht der Integrativen Therapie damit die Gesamtheit aller sensorischen, motorischen, emotionalen, kognitiven und sozial-kommunikativen Ereignisse bezogen auf die gegenwärtigen absichtsvollen Beziehungen mit dem Umfeld. Die biologische Basis hierfür bildet der Körper, die Gesamtheit aller gegenwärtigen, physiologischen Prozesse des Organismus, neben der im genetischen und physiologischen „Körpergedächtnis“ festgehaltenen Lernprozesse und Erfahrungen. Über diesen Weg der Erfahrungen im zwischenleiblichen Milieu entwickelt sich der Körper zum Leib-Subjekt und gewinnt in der Zwischenleiblichkeit seine Identität. Dabei beginnt das Sammeln von zwischenleiblichen Erfahrungen bereits embryonal mit der Mutter als Leib (Merleau-Ponty 1966) und setzt sich über die gesamte Lebensspanne (lifespan development, Sieper 2007 / 2008 / 2011) im Zusammenspiel „wechselseitiger Empathie“ zwischen Menschen fort (Petzold et al. 1994), das teilweise durch Spiegelneuroneneffekte (Rizzolatti/ Sinigaglia 2008; kritisch Hickok 2015) und das oxytocinerge System unterstützt wird (Lee et al. 2009; Petzold 2009 / 2011). Ebenso beeinflussen Kultur, Ökologie und Ethnie die Entwicklung des Leib-Subjekts, was die „embeddedness“ und „situatedness“ von Menschen ausmacht (Clark 2008). Legt man ein solch breit angelegtes Leibkonzept den körper- und bewegungsorientierten Therapiemethoden zugrunde, dann lassen sich hiervon zahlreiche wichtige Interventionsstrategien wissenschaftlich fundiert ableiten. Wir wollen dies am Beispiel einer chronischen Schmerzerkrankung verdeutlichen: ● Übungszentrierte und erlebnisaktivierende Maßnahmen wie die Integrative Lauftherapie (van der Mei et al. 1997; Schay et al. 2004), Walking oder Nordic Walking entfalten ihre Wirkung unter anderem direkt auf der Ebene des biologischen Körpers und aktivieren endogene, deszendierende Schmerzhemmungsmechanismen (z. B. durch gesteigerte Serotoninsynthese und höhere Endorphinspiegel, Hollmann / Strüder 2009; Waibel/ Petzold 2009; Ludwig 2009) Leib versus Körper 1 | 2016 35 ● Werden beispielsweise Dehnübungen im Sinne der Integrativen Differentiellen Relaxation (IDR, Petzold 1996 und Balk 2011) durchgeführt, dabei die Aufmerksamkeit gezielt auf die wohltuende Wirkung gelenkt und diese den PatientInnen bewusst gemacht, so kann dies Auswirkungen auf „dysfunktionale emotionale Stile“ haben (Petzold 2003, 1039). ● Beim gemeinsamen Bewegen in der Gruppe entsteht Zwischenleiblichkeit, welche die Qualität von Affiliationen, von „Nahraumbeziehungen“, gewinnen kann (Petzold/ Müller 2007). Hierdurch kann es zu Synchronisierungen („Interactional Movement Coordination“, Petzold 2003, 1081) auf der neuromotorischen, emotionalen oder auch auf der volitiven Ebene kommen (Sieper/ Petzold 2002). Derartige Synchronisierungsphänomene werden auch durch Spiegelneuroneneffekte (Rizzolatti/ Sinigaglia 2008; Petzold 2003, 2004) und die Neurohormone Oxytocin und Vasopressin beim Fungieren „wechselseitiger Empathie“ unterstützt (Decety 2012). Das alles kann dazu beitragen, dass negative Emotionen vorübergehend oder dauerhaft einen Ausgleich erfahren (Uvnäs- Moberg 1998; Uvnäs-Moberg et al. 2005) und positive Willenskräfte (Volitionen) gefördert werden (Ludwig 2013). ● Zugewandtheit, Wohlwollen, Trost und Ermutigungen als empathische Interventionen durch den Therapeuten im Rahmen körper- und bewegungsorientierter Interventionen („Kommen Sie, wir schaffen das gemeinsam …“ oder „Es ist vollkommen in Ordnung, dass Sie jetzt zunächst einmal Pause machen …“) können ebenfalls Willens- und Entscheidungskräfte anregen und früheren Erfahrungen von Entmutigung, Missgunst oder Intoleranz entgegen wirken. ● In einem intersubjektiven Ko-respondenzprozess kann auch körperliche Berührung gezielt eingesetzt werden und zur Berührtheit werden (Eisler 1991), so dass sich Menschen in ihrem Leiden verstanden fühlen. Wir können Menschen beim Ausprobieren neuer Bewegungs- und Haltungsmuster „an die Hand nehmen“ und sie unterstützen. Auf diese Weise können „korrigierende emotionale Erfahrungen“ auch körperlich spürbar werden und gegebenenfalls negative biographische Einflüsse relativiert werden (Petzold 2003, 1037). ● Wenn Menschen durch ihr eigenes Tun zu einer gesteigerten psychophysischen Belastbarkeit und zu größerem Wohlbefinden gelangen, dann hat dies vor dem Hintergrund eines untrennbaren Körper-Seele-Geist-Verhältnisses Einfluss auf unsere Überzeugungen, Gedanken und Erkenntnisse. Menschen mit chronischen Schmerzen können durch dieses Erlebnis zu der Überzeugung kommen, dass sie selbst etwas gegen ihre Erkrankung tun können. Sie entwickeln eine internale Kontrollüberzeugung (Rotter 1966). ● Auch das ökologische Umfeld ist für therapeutische Interventionen nicht selten von großer Bedeutung. So haben „gute ökologische Räume“ (Petzold 2006) wie Parks, Feld-, Wald- und Wiesenlandschaften einen fördernden Charakter für einen bewegungsaktiven Lebensstil und können in der Bewegungstherapie mit depressiven und chronisch schmerzkranken Menschen gezielt genutzt werden (Petzold 2014, 2015). Die Beispiele verdeutlichen, dass sich Integrative Bewegungs- und Leibtherapie in der Arbeit mit PatientInnen / KlientInnen als Integrative Humantherapie mit den Prozessen der Vernetzung von Leiblichkeit, Kontext/ Kontinuum und dem Bezug zwischen beidem befasst. Durch die empathische und mentalisierende sowie insgesamt therapeutisch-professionelle Kompetenz der TherapeutInnen wird den PatientInnen durch „Verinnerlichungen“, Interiorisierungen (Begriffsfindung von Vygotskij zu Ferenczi zu Petzold; Petzold 2012), zu Verbesserungen (Melioration) verholfen und im günstigsten Fall der Weg zur Heilung geebnet. 36 1 | 2016 Leitner, Ludwig Literatur Albrecht, H. (2015): Schmerz. 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Hermann Ludwig Diplomsportlehrer, Integrativer Leib- und Bewegungstherapeut, Integrativer Budotherapeut. ✉ Dr. Hermann Ludwig Klinik am Kronsberg Debberoder Straße 61 | D-30539 Hannover hermann.ludwig@step-niedersachsen.de
