eJournals körper tanz bewegung 5/1

körper tanz bewegung
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2195-4909
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/ktb2017.art04d
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Krebs. (Wie) können körperpsychotherapeutische Methoden helfen?

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Nina Hipp
Krebserkrankungen sind durch vielfältige Belastungsfaktoren, die alle Lebensbereiche betreffen können, gekennzeichnet. Zu diesen Faktoren zählen psychosomatische Symptome, Schmerzen oder starke Erschöpfungszustände, welche durch die Krankheit selbst oder durch die unterschiedlichen Behandlungsmethoden verursacht werden. Auch psychische Folgeerkrankungen sowie Störungen in der Sexualität können die Lebensqualität von Krebspatienten beeinträchtigen. Der vorliegende Artikel beschreibt, inwiefern körperpsychotherapeutische Interventionen emotionale Entlastung verschaffen und dabei behilflich sein können, den Umgang mit Gefühlen von Angst und Unruhe zu erleichtern sowie ein positives Körpererleben zu begünstigen. Hierfür werden zwei Verfahren aus dem Spektrum der Körperpsychotherapie vorgestellt und ihre Möglichkeiten aufgezeigt.
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Fachbeitrag 26 körper-- tanz-- bewegung 5. Jg., S. 26-31 (2017) DOI 10.2378 / ktb2017.art04d © Ernst Reinhardt Verlag Krebs. (Wie) können körperpsychotherapeutische Methoden helfen? Interventionen bei Menschen mit Krebserkrankungen am Beispiel der Hakomi-Methode und der Konzentrativen Bewegungstherapie Nina Hipp Krebserkrankungen sind durch vielfältige Belastungsfaktoren, die alle Lebensbereiche betreffen können, gekennzeichnet. Zu diesen Faktoren zählen psychosomatische Symptome, Schmerzen oder starke Erschöpfungszustände, welche durch die Krankheit selbst oder durch die unterschiedlichen Behandlungsmethoden verursacht werden. Auch psychische Folgeerkrankungen sowie Störungen in der Sexualität können die Lebensqualität von Krebspatienten beeinträchtigen. Der vorliegende Artikel beschreibt, inwiefern körperpsychotherapeutische Interventionen emotionale Entlastung verschaffen und dabei behilflich sein können, den Umgang mit Gefühlen von Angst und Unruhe zu erleichtern sowie ein positives Körpererleben zu begünstigen. Hierfür werden zwei Verfahren aus dem Spektrum der Körperpsychotherapie vorgestellt und ihre Möglichkeiten aufgezeigt. Schlüsselbegriffe Krebserkrankungen, Belastungsfaktoren, psychische Folgeerkrankungen, Lebensqualität, emotionale Entlastung, körperpsychotherapeutische Interventionen Cancer. (How) Can Body Psychotherapy Help? Cancers are associated with a variety of stress factors that can affect all areas of life. These factors include psychosomatic symptoms, pain or excessive fatigue. They are caused by the disease itself or by the different methods of treatment. Secondary psychological disorders and disturbances in sexuality may also impair the quality of life of cancer patients. This article describes the extent to which body psychotherapy interventions provide emotional relief and thereby help to facilitate dealing with feelings of anxiety or restlessness and altered sexuality. Two therapeutic procedures from the wide spectrum of Body Psychotherapy methods will be presented in respect of their potential to facilitate positive therapeutic effects. Key words cancer, stress factors, secondary psychological disorders, quality of life, emotional relief, body psychotherapy processes Körperpsychotherapeutische Methoden bei Krebs 1 | 2017 27 E ine Krebsdiagnose ist zumeist mit viel persönlichem Leid verbunden, zumal in der Folge der Krankheit tiefgreifende Belastungen auftreten, die den Menschen sowohl in seinem innerpsychischen Erleben als auch in seinem Körpererleben stark beeinträchtigen können. Aufgrund dessen wird im Rahmen psychoonkologischer Angebote den Betroffenen die Möglichkeit zuteil, im Prozess der Krankheitsbewältigung psychotherapeutische Hilfe zu erhalten (Mannheim / Weis 2005). Da sich psychoonkologische Interventionen mit körperlicher Ausrichtung jedoch überwiegend auf das Behandlungsspektrum von Ergotherapie, Physiotherapie, Entspannungsverfahren, Hypnotherapie sowie Sporttherapie und physikalische Therapie beschränken, soll in diesem Beitrag die Bedeutung der Körperpsychotherapie für die Arbeit mit krebskranken Menschen erörtert werden. Welche unterschiedlichen körperpsychotherapeutischen Verfahren können als sinnvoll erachtet werden, und wie kann die körperpsychotherapeutische Arbeit mit onkologischen Patienten konkret aussehen? Diesen Fragen soll sich im Anschluss an eine kurze Analyse der psychischen und körperlichen Situation von krebskranken Menschen genähert werden. Zentrale Krankheitsthemen Krebserkrankungen gehen fast immer mit Gefühlen von Angst einher. Neben Zukunftsängsten und Progredienzängsten stellt auch der psychophysische Zerfall ein angstbesetztes Thema dar: „Angst vor psychischer Desintegration, vor dem inneren Absturz, vor dem Verlust des Körper-Selbst (…)“ (Meerwein 1998, 91) ist dabei vorherrschend. Weitere zentrale Konflikte bei Krebspatienten berühren häufig Themen wie Autonomie und Fürsorge, Rückzug und soziale Isolierung, Verlust der sozialen Identität, Bedrohung des Selbstwerts und die Frage vieler Krebspatienten nach dem „Warum ich? “. Ein ebenfalls wesentlicher Punkt im Verlauf der Krebserkrankung ist die Auseinandersetzung mit dem Tod als Grundgegebenheit der menschlichen Existenz. Neben den genannten Themen und Problemkreisen, welche die Erfahrungswelt von Tumorpatienten besonders prägen, lassen sich bei manchen Patienten auch psychische Störungen nach dem Klassifikationssystem der ICD-10 feststellen. Zu den am häufigsten festgestellten Störungsbildern von Tumorpatienten zählen affektive Störungen, Angststörungen und Anpassungsstörungen (Mehnert et al. 2014). Körpererleben und Sexualität Infolge der körperlichen Versehrtheit können sich auch das Körpererleben und die sexuelle Erlebnisfähigkeit des Krebskranken gravierend verändern. So können der Verlust von Sinnlichkeit und das Unvermögen, sich zu spüren oder berühren zu lassen, das eigene sexuelle Empfinden und die Genussfähigkeit maßgeblich beeinflussen. Auch der Verlust des Körper-Selbst (z. B. durch Haarausfall, unwillkürliche Gewichtszunahme, Schmerzen) kann Auswirkungen auf das sexuelle Erleben haben. Darüber hinaus tangiert ein vermindertes Selbstwertgefühl in vielen Fällen die Beziehung zum Partner. Manche Brustkrebspatientinnen entwickeln beispielsweise die Befürchtung, durch die Amputation einer Brust sexuelle Attraktivität einzubüßen oder den Partner zu verlieren, was seinerseits Auswirkungen auf die Beziehungsdynamik hat. Ein Teil der Krebserkrankungen geht mit dem Gefühl einher, die eigene Weiblichkeit bzw. Männlichkeit, d. h. die eigene sexuelle Identität, zu verlieren (Völkel 2011). Trauer- oder Minderwertigkeitsgefühle wegen der körperlichen Unvollkommenheit sowie ein Vertrauensverlust bezüglich des eigenen Körpers können diese Erfahrungen begleiten (Dorn et al. 2007). 28 1 | 2017 Nina Hipp Weitere körperliche Symptome, die ebenfalls als sehr belastend oder unangenehm erlebt werden und das Sexualleben von Krebspatienten in hohem Maße beeinträchtigen können, sind die Inkontinenz und Impotenz bei Prostata-Erkrankungen, künstliche Darmausgänge bei Darmkrebs sowie ausgeprägte Erschöpfungszustände oder starke Krebsschmerzen bei verschiedenen Krebsarten bzw. in verschiedenen Erkrankungsstadien (Krebsinformationsdienst 2016). Körperpsychotherapeutische Methoden in der Arbeit mit Krebspatienten Die Körperpsychotherapie bezeichnet eine Gruppe erlebnisintensiver und erlebnisaktivierender Verfahren, die es sich zu eigen gemacht haben, die Anwendung von Bewegung, Handlung, Ausdruck und Experiment in den psychotherapeutischen Prozess zu integrieren. Es wäre allerdings unzutreffend, von der Körperpsychotherapie an sich zu sprechen im Sinne eines Feldes, das in Theorie und Praxis vereinheitlicht ist. So beschreibt das Feld der Körperpsychotherapie vielmehr ein Spektrum von nebeneinander bestehenden Verfahren und Schulen, deren Vielfalt auch in den unterschiedlichen methodischen und theoretischen Schwerpunkten in Erscheinung tritt (Marlock/ Weiss 2006). Allen körperpsychotherapeutischen Verfahren ist allerdings gemein, dass sie eine auf die Ganzheit des Menschen orientierte Perspektive erkennen lassen und dem körperlichen Erleben des Patienten im therapeutischen Prozess einen hohen Stellenwert zukommen lassen. Aufgrund der vielfältigen und -schichtigen Schwierigkeiten, denen Krebspatienten im Rahmen ihrer Erkrankungen begegnen, stellt sich folglich die Frage, ob sorgfältig auszuwählende Interventionen aus dem reichhaltigen Angebot der Körperpsychotherapie nicht auch onkologischen Patienten zukommen sollten: um auf diese Weise eine ergänzende Unterstützung im Prozess der Krankheitsbewältigung zu leisten, aber auch, um sie in ihren unterschiedlichen Erlebensdimensionen zu würdigen. Da allerdings nicht jeder Mensch, der an Krebs erkrankt, einer Psychotherapie bedarf, ist vor Beginn einer jeden Therapie zu klären, ob im Einzelfall psychotherapeutischer Behandlungsbedarf besteht und ob die Anwendung spezifischer Verfahren angemessen und sinnvoll erscheint. Bei anhaltenden psychischen Problemen und Störungen ist psychotherapeutische Behandlung durchaus indiziert (Fritzsche 2006), wobei der Grundsatz gilt, dass sich eine (Körper-)Psychotherapie an der körperlichen und emotionalen Belastbarkeit des Betroffenen orientieren muss und der Patient die Möglichkeit hat, die Konfrontation und Intensität durch die therapeutische Arbeit selbst zu steuern. Unruhe- und Angstgefühle achtsam beobachten Der Psychoonkologe van der Mei beschreibt Angstaffekte als „ständige Begleiter“ im alltäglichen Leben von Krebspatienten (van der Mei 2014). Insbesondere die Vielfalt der Ängste, die oft nebeneinander bestehen und sich auf unterschiedliche Lebensbereiche beziehen können, kennzeichnet die Lebenssituation der Betroffenen (Dorn et al. 2007, 110). Dabei vermögen nicht alle Patienten offen über ihre Ängste zu sprechen oder diese eindeutig zu benennen. Ein Prozess der Selbstbeobachtung, wie er im Rahmen der Hakomi-Methode initiiert werden kann, könnte den Patienten folglich dabei behilflich sein, ihrem Erleben Worte zu geben und neue Umgangsweisen damit zu finden. Die Hakomi-Methode Die Hakomi Experiential Psychology ist eine Methode, die sich dadurch auszeichnet, dass sie die buddhistische Bewusstheitstechnik der Achtsamkeit in die Psychotherapie zu integrie- Körperpsychotherapeutische Methoden bei Krebs 1 | 2017 29 ren versucht und erfahrungsorientierte (experimentelle) Therapieprozesse anstrebt. Auf diese Weise wird der Patient in der Beobachtung seiner Selbstorganisation unterstützt, und durch die therapeutische Begleitung werden neue Erfahrungen ermöglicht (Kurtz 2006). Um den Patienten in einen Zustand innerer Achtsamkeit zu begleiten, sorgt der Therapeut zunächst für eine Situation, die dem Patienten das Gefühl der Sicherheit gibt. Dabei kann erfragt werden, ob der Patient etwas benötigt, um sich wohler zu fühlen. Wenn der Patient dies möchte, kann er die Augen schließen, um seine Aufmerksamkeit vollständig auf die momentane Erfahrung richten zu können. Der Therapeut stellt hierfür Fragen, die sich auf das konkret beobachtbare Erleben des Patienten beziehen (Kurtz 1988). Während der Patient sich im Zustand der Innenschau befindet, geht der Therapeut sehr langsam vor, um auch sein Gegenüber dazu einzuladen, sich Zeit zu lassen (Kurtz 1988). Ein Achtsamkeitsprozess bei geängstigten oder unruhigen Patienten könnte zum Beispiel so beginnen: „Sie sind unruhig? Bleiben Sie ganz bei diesem Gefühl und beobachten Sie es für einen Moment. Wo sitzt dieses Gefühl im Körper? Wie nimmt der Körper an dieser Unruhe teil? “ (Möglicherweise müssen hier Hilfestellungen gegeben werden, die den Patienten dabei unterstützen, eine möglichst präzise Beschreibung des Gefühls und der damit einhergehenden Körperempfindung vorzunehmen). „Schauen Sie sich nun die Unruhe aus etwas mehr Distanz an. Sie dürfen die Unruhe auch an einen anderen Ort setzen, damit Sie sie beobachten können. Wie verändert sich Ihr Gefühl, wenn Sie es aus etwas mehr Distanz betrachten? Welche körperlichen Veränderungen nehmen Sie dabei wahr? “ In einem weiteren Schritt könnten Selbstaffirmationen in den Selbstbeobachtungsprozess integriert werden: „Was geschieht, wenn Sie sich innerlich sagen: ‚Ich sehe meine Unruhe und begleite sie‘ oder ‚Ich schenke mir einen Moment der Ruhe‘. Aus einer distanzierten Position des inneren Beobachters können Angst oder Unruhe als Gefühle, die wandelbar sind, wahrgenommen werden, ohne dass sich der Erlebende damit identifizieren muss oder den Emotionen hilflos ausgeliefert ist. Selbstaffirmationen erlauben zudem, dass die Patienten sich selbst und ihrem Erleben in einer wohlwollenden und annehmenden Haltung begegnen. Den Körper neu entdecken Ein durch die Krebsbehandlung verändertes Körpererleben stellt den Therapeuten vor die anspruchsvolle Aufgabe, den Patienten darin zu unterstützen, ein Verständnis für das Anders-Sein und Anders-Werden in der Krankheit zu entwickeln und Angebote zu gestalten, die zur Stärkung des verminderten Selbstwertgefühls beitragen. Erst die Versöhnung mit dem eigenen, zum Teil versehrten Körper ermöglicht es, dass die krankheitsbedingten körperlichen Veränderungen liebevoll angenommen werden können und Sexualität wieder eine Möglichkeit darstellt, sich selbst sinnlich oder lustvoll zu erleben und Verbindung, Verbundenheit und Lebensfreude zu spüren (Völkel 2011). Hierfür eignen sich besonders erlebnisorientierte (verbale und nonverbale) Erfahrungen, wie sie im Rahmen der Konzentrativen Bewegungstherapie ermöglicht werden. Die Konzentrative Bewegungstherapie Die Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) beschreibt ein tiefenpsychologisch fundiertes Verfahren, bei dem Wahrnehmung und Bewegung die Grundlage für das Denken, Fühlen und Handeln bilden. Angebote, die in der KBT formuliert werden, sind im Allgemeinen so konzipiert, dass sie einen präverbalen Erfahrungs- oder Handlungsteil beinhalten, in welchem die Aufmerksamkeit auf dem körperlichen Erleben, auf Beziehungserfahrungen oder auf dem 30 1 | 2017 Nina Hipp Raumerleben liegt. Im daran anschließenden Gesprächsteil wird das Erlebte reflektiert „und in seinem jeweils individuellen Bedeutungsgehalt für den Patienten interpretiert.“ (Wilke 2007, 379 f ) Ein zarter und achtsamer Neubeginn im Umgang mit dem Körper könnte zum Beispiel darin bestehen, dass PatientInnen im Rahmen einer Einzeltherapie bei der Erkundung ihres Körpers angeleitet und begleitet werden. Ein Erkundungsvorgang mit einer Brustkrebspatientin könnte beispielsweise folgende Fragestellungen beinhalten: Wie fühlt sich das Fehlen der (amputierten) Brust an? Wie werden Dellen und Hügel der Teilamputation empfunden? Welche Berührungen sind angenehm? Welche Form von Zuwendung kann dem versehrten Körper(teil) gut tun? Individuelle Angebote mit KBT-Materialien (Sandsäckchen, Massagebälle, Tücher und Decken) könnten nun hinzugezogen werden, um die PatientInnen in ihrer Annäherung an den erkrankten Körper zu begleiten und auch positive Körpererfahrungen zu ermöglichen. So können zum Beispiel Sandsäckchen auf der Brust, behutsame Selbstmassagen oder die Arbeit mit Materialien, die als angenehm erlebt werden, aber auch das Verhüllen und Enthüllen des Körpers durch Tücher als erste Schritte hin zu einer wertschätzenden Begegnung mit sich selbst verstanden werden. In der Weiterarbeit können sinnliche Angebote (z. B. Angebote, die den Geruchssinn einbeziehen) gestaltet werden, so dass auch eine behutsame Annäherung hin zu Themen sexuellen Erlebens gelingen kann. Im Zuge intimer Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper ist nicht unwahrscheinlich, dass auch Gefühle von Traurigkeit und Schmerz über die körperlichen Veränderungen aufkommen. Gleichzeitig lädt diese Herangehensweise dazu ein, dass die PatientInnen einen wichtigen Perspektivenwechsel vollziehen, indem sie die akzeptierende Haltung des Therapeuten, der die Rolle eines wohlwollenden Zeugen einnimmt, erfahren und sich davon berühren lassen (Schmidt 2006). Fazit: Möglichkeiten der Körperpsychotherapie Eine Fokussierung der Aufmerksamkeit von Patient und Therapeut auf das Spüren der inneren Gestimmtheit und auf die Wahrnehmung der körperlichen Empfindungen, wie es in der Hakomi-Methode und in der Konzentrativen Bewegungstherapie der Fall ist, kann als besonders lohnend erachtet werden, weil die Auseinandersetzung mit der Krankheit oft sprachlos macht und der Dialog mit dem Körper nicht nur ein tieferes Verständnis für die eigene Situation bewirken kann, sondern auch (Selbst-) Akzeptanz und Mitgefühl für die eigene Person und ihre Krankheitserfahrung fördert. Darüber hinaus leisten die Verfahren einen wichtigen Beitrag zur Ich-Stabilisierung, insofern, als durch die Wahrnehmungsarbeit neue Erlebensweisen, neue Formen der Wahrnehmung und eine neue Bewusstheit für den eigenen Körper erarbeitet werden können. Wird der Patient in seinem Selbstwertgefühl gestärkt, so wächst gleichzeitig auch dessen Fähigkeit, sich dem eigenen Körper und der eigenen Sexualität liebevoll zuwenden zu können. Literatur Dorn, A., Wollenschein, M., Rohde, A. (2007): Psychoonkologische Therapie bei Brustkrebs. Deutscher Ärzte Verlag, Köln Fritzsche, K. (2006): Psychotherapeutische Behandlungsverfahren. In: Reinert, E., Butzke, H. (Hrsg.): Praktische Psychoonkologie. Tumorzentrum, Freiburg, 31-39 Krebsinformationsdienst (2016): Belastende Symptome bei Krebs. In: www.krebsinformationsdienst.de/ leben/ belastende-symptome-index.php, 8.7.2016 Körperpsychotherapeutische Methoden bei Krebs 1 | 2017 31 Kurtz, R. (2006): Körperausdruck und Erleben in der körperorientierten Psychotherapie. In: Marlock, G., Weiss, H. (Hrsg.): Handbuch der Körperpsychotherapie. Schattauer, Stuttgart, 414-422 Kurtz, R. (1988): Körperzentrierte Psychotherapie. Die Hakomi-Methode. Synthesis, Essen Mannheim, E. G., Weis, J. (2005): Tanztherapie mit Krebspatienten. Ergebnisse einer Pilotstudie. Musik-, Tanz-, Kunsttherapie 16 (3), 121-128, http: / / dx.doi.org/ 10.1026/ 0933-6885.16.3.121 Marlock, G., Weiss, H. (2006): Einführung. Das Spektrum der Körperpsychotherapie. In: Marlock, G., Weiss, H. (Hrsg.): Handbuch der Körperpsychotherapie. Schattauer, Stuttgart, 1-12 Meerwein, F. (1998): Die Arzt-Patienten-Beziehung des Krebskranken. In: Meerwein, F., Bräutigam, W. (Hrsg.): Einführung in die Psychoonkologie. Hans Huber, Bern, 63-142 Mehnert, A., Brähler, E., Faller, H., Härter, M., Keller, M., Schulz, H., Wegscheider, K., Weis, J., Boehncke, A., Hund, B., Reuter, K., Richard, M., Sehner, S., Sommerfeldt, S., Szalai, C., Wittchen, H.-U., Koch, U. (2014): Four-week prevalence of mental disorders in patients with cancer across major tumor entities. Journal of Clinical Oncology 32 (31), 3540-3546, http: / / dx.doi.org/ 10.1200/ JCO.2014.56.0086 van der Mei, S. H. (2014): Interview mit Drs. Dipl.- Psych. Sicco H. van der Mei, Leiter der Spezialambulanz Psychoonkologie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg, vom 4.3.2014 Schmidt, E. (2006): Zur Bedeutung des Körperbildes. In: Schmidt, E. (Hrsg.): Lehrbuch Konzentrative Bewegungstherapie. Grundlagen und klinische Anwendung. Schattauer, Stuttgart, 3-20 Völkel, U. (2011): Krebs und Sexualität: Mut zu Zärtlichkeit und Lust. In: Diegelmann, C., Isermann, M. (Hrsg.): Ressourcenorientierte Psychoonkologie. Psyche und Körper ermutigen. Kohlhammer, Stuttgart, 212-215 Wilke, E. (2007): Körperorientierte Psychotherapie. In: Reimer, C., Eckert, J., Hautzinger, M., Wilke, E. (Hrsg.): Ein Lehrbuch für Ärzte und Psychologen. Springer, Heidelberg, 376-386, http: / / dx.doi.org/ 10.1007/ 978-3-540-29988-2_16 Die Autorin Nina Hipp, M. A. Motologin an den DRK Kliniken Westend, Berlin (Wiegmann Klinik, Fachbereich Psychosomatik), Heilpraktikerin für Psychotherapie. Weiterbildung in Tanztherapie an der Tanz- und Theaterwerkstatt, Frankfurt am Main, Weiterbildung am Zentrum für Integrative Gestalttherapie „Esalen Sur“ Santiago de Chile, Talagante. ✉ Nina Hipp ninahipp@posteo.de