körper tanz bewegung
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2195-4909
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/ktb2018.art07d
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Editorial
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2018
Sabine Trautmann-Voigt
Liebe Leserinnen und Leser, das vorliegende Heft der ktb versammelt unterschiedliche Beiträge aus der Forschung, aus der innovativen Methodenkombination und aus der Praxis. Körperpsychotherapie kann in Deutschland bisher nur im Rahmen der anerkannten Standardverfahren als „Regelleistung“ ausgeübt werden bzw. wird im Rahmen von multimodalen Behandlungssettings in Kliniken angewandt – und dort allerdings inzwischen in verschiedene Finanzierungsmodelle eingespeist. Es bleibt, wie in den meisten europäischen Ländern, hinsichtlich staatlicher Anerkennung von Psychotherapie im Allgemeinen und Körperpsychotherapie im Besonderen noch viel zu tun. Eine Basis für mehr Anerkennung sind international publizierte Forschungsergebnisse, die die speziellen Erfordernisse unserer Disziplin ernst nehmen und fokussieren […]
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49 körper-- tanz-- bewegung 6. Jg., S. 49 (2018) DOI 10.2378 / ktb2018.art07d © Ernst Reinhardt Verlag Editorial das vorliegende Heft der ktb versammelt unterschiedliche Beiträge aus der Forschung, aus der innovativen Methodenkombination und aus der Praxis. Körperpsychotherapie kann in Deutschland bisher nur im Rahmen der anerkannten Standardverfahren als „Regelleistung“ ausgeübt werden bzw. wird im Rahmen von multimodalen Behandlungssettings in Kliniken angewandt-- und dort allerdings inzwischen in verschiedene Finanzierungsmodelle eingespeist. Es bleibt, wie in den meisten europäischen Ländern, hinsichtlich staatlicher Anerkennung von Psychotherapie im Allgemeinen und Körperpsychotherapie im Besonderen noch viel zu tun. Eine Basis für mehr Anerkennung sind international publizierte Forschungsergebnisse, die die speziellen Erfordernisse unserer Disziplin ernst nehmen und fokussieren. Frank Röhricht legt am Beispiel chronischer Depressionsforschung dar, wie ein multimodal konzipiertes, anwendungsorientiertes Forschungsdesign im Rahmen Körperorientierter Psychotherapieforschung (KOPT) aussehen sollte: Anwendungs- und Interventionsforschung müssten aus Sicht des Autors als „Mixed-Method-Design“ konzipiert werden. Dieser Forderung ist zuzustimmen, lassen sich doch verkörperte therapeutische Prozesse sicher nicht nach gängigen RCT-Standardmethoden erfassen. Schäberle, Hofinger und Koch stellen die philippinische Stockkampfkunst „Escrima“ vor. Ein Fallbeispiel aus der Physiotherapie verdeutlicht, wie Kraftaufbau, Achtsamkeit und Aggressionsarbeit zu einer Konzeption verschmelzen können. Übrigens hat sich auch Liljan Espenak, eine der Pionierinnen der Tanztherapie, stets für eine funktionale Sicht auf den Körper eingesetzt und kümmerte sich im Training angehender Tanztherapeutinnen ausgiebig um Anatomie, Funktionalität und die Übung der Grundbewegungsmodalitäten Beugen, Drehen, Strecken. Bettina Rollwagen stellt in ihrem Beitrag Verbindungen der Körperpsychotherapie zum Bildungssystem her und erläutert ihre interdisziplinäre Baummetapher zur Kindesentwicklung. Ich wünsche Ihnen wie immer eine anregende Lektüre! Dr. Sabine Trautmann-Voigt Mitherausgeberin „körper-- tanz-- bewegung“ Liebe Leserinnen und Leser,
