eJournals körper tanz bewegung 7/1

körper tanz bewegung
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2195-4909
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/ktb2019.art05d
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2019
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Forum: Quo vadis Körperpsychotherapie?

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2019
Frank Röhricht
Der Beitrag definiert das Gutachten als Ausgangspunkt einer konstruktiv-­kritischen Auseinandersetzung mit der Wissenschaftlichkeit der Körperpsychotherapie (KPT) im Denken und Handeln. Eine deutliche Unterscheidung zwischen den berufspolitischen Motiven und den von inhaltlich-methodischen Erwägungen getragenen Diskussionen zur Einordnung der KPT in die Psychotherapielandschaft scheint dringend erforderlich. Dies wird an drei Themen exploriert: 1. die paradigmatische Theoriediskussion und der Vorschlag der Angliederung an die humanistische Psychotherapie versus Einordnung der KPT im Rahmen der Richtlinienverfahren; 2. die mangelnde Bezugnahme der KPT an die Ergebnisse der Forschung in der Neurowissenschaft im Besonderen und die Grundlagenwissenschaften der Psychotherapie im Allgemeinen; 3. die Probleme in den Ausbildungs-Curricula der verschiedenen KPT-Institute (Fokus hier die BRD) und der damit verbundene berufspolitisch relevante Mangel an kompetentem, wissenschaftlich interessiertem Nachwuchs.
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22 Forum: Zur Diskussion körper-- tanz-- bewegung 7. Jg., S. 22-31 (2019) DOI 10.2378 / ktb2019.art05d © Ernst Reinhardt Verlag Quo vadis Körperpsychotherapie? Eine kritische Bestandsaufnahme anlässlich des Gutachtens des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie zum Antrag der AGHPT Frank Röhricht Der Beitrag definiert das Gutachten als Ausgangspunkt einer konstruktivkritischen Auseinandersetzung mit der Wissenschaftlichkeit der Körperpsychotherapie (KPT) im Denken und Handeln. Eine deutliche Unterscheidung zwischen den berufspolitischen Motiven und den von inhaltlich-methodischen Erwägungen getragenen Diskussionen zur Einordnung der KPT in die Psychotherapielandschaft scheint dringend erforderlich. Dies wird an drei Themen exploriert: 1. die paradigmatische Theoriediskussion und der Vorschlag der Angliederung an die humanistische Psychotherapie versus Einordnung der KPT im Rahmen der Richtlinienverfahren; 2. die mangelnde Bezugnahme der KPT an die Ergebnisse der Forschung in der Neurowissenschaft im Besonderen und die Grundlagenwissenschaften der Psychotherapie im Allgemeinen; 3. die Probleme in den Ausbildungs-Curricula der verschiedenen KPT-Institute (Fokus hier die BRD) und der damit verbundene berufspolitisch relevante Mangel an kompetentem, wissenschaftlich interessiertem Nachwuchs. Schlüsselbegriffe Körperpsychotherapie, Standortbestimmung, Ausbildung, theoretische Grundlagen Quo Vadis Body Psychotherapy? A Critical Analysis of the State of the Art in Response to the Report of the Scientific Board for Psychotherapy in Germany This paper defines the report of the scientific advisory committee as a starting point for a long overdue and necessary debate regarding the scientific base of body psychotherapy (BPT) in theory and practice. It is proposed to clearly distinguish between political motives in respect of the professional standing of body psychotherapy and discussions about methodological and content issues to place BPT within the wider field of the psychotherapy landscape. This is explored along the lines of three main themes: 1. the paradigmatic theory debate and the proposal to subsume BPT with Humanistic Psychotherapy versus integrating with established (“mainstream”) psychotherapy modalities; 2. the lack of reference towards the results of research in neuroscience and basic sciences underpinning body psychotherapy in theory and practice; 3. the problems within the training organisations in respect of the curricula and the impact upon recruitment of a new generation of competent and scientifically minded body psychotherapists. Key words body psychotherapy, positioning, training, theoretical foundation Quo vadis Körperpsychotherapie? 1 | 2019 23 D as Gutachten des wissenschaftlichen Beirates zur Humanistischen Psychotherapie (HPT) hat in körperpsychotherapeutischen Kreisen viel Unruhe und Verärgerung hervorgerufen. Die Kriterien, die der Ablehnung der HPT als wissenschaftlich anerkannt zugrunde gelegt wurden, sind sicher kontrovers zu beurteilen. Jürgen Kriz hat hierzu (siehe auch der Beitrag in diesem Themenheft) die zentralen Kritikpunkte zusammengestellt (2018). Ohne zu dieser Diskussion konkret Stellung zu beziehen, versucht der folgende Beitrag (in Abgrenzung zu einer Position, mit der die Kriterien der Entscheidungsfindung als politisch und tendenziös in Frage gestellt werden), aus der Perspektive eines wissenschaftlich orientierten Interessenvertreters eine andere Konsequenz aufzuzeigen: Als kritischer Freund meiner eigenen Zunft sehe ich eine Chance, das negativ ausgefallene Gutachten als Ausgangspunkt einer lange überfälligen kritischen Auseinandersetzung mit einem berufspolitisch bedingten Kurs zu suchen. Zugleich kann die Analyse des Gutachtens helfen, nachhaltig Anschluss an eine Wissenschaftlichkeit im Denken und Handeln zu finden, die bisher vielfach in romantischer Verklärung der eigenen (therapeutischen) Mittel seitens der Körperpsychotherapie (KPT) gemieden wird bzw. so nicht stattgefunden hat. Eine deutliche Unterscheidung zwischen den berufspolitischen Motiven und den von inhaltlich-methodischen Erwägungen getragenen Diskussionen zur Einordnung der KPT in die Psychotherapielandschaft scheint dringend geboten, insbesondere in Deutschland, wogegen die staatlichen Verfahren in Österreich oder in der Schweiz einzelne Institute gesondert akkreditieren und insofern eine übergeordnete Zuweisung der Schulen nicht notwendig ist. Die derzeitige Diskussion ist meines Erachtens richtungsweisend; die Zukunft der KPT wird sich hier wesentlich an der Fähigkeit zur kritischen Bestandsaufnahme entscheiden. Dabei möchte ich drei zentrale Punkte diskutieren: 1. Die paradigmatische Theoriediskussion und angestrebte „Neu-Verortung“, d. h. der Vorschlag der Angliederung an die humanistische Psychotherapie versus Einordnung der KPT im Rahmen der Richtlinienverfahren 2. Die fehlende Anbindung der KPT an die Diskussion zur Wissenschaftlichkeit der Psychotherapie im Allgemeinen bzw. die Bezugnahme der KPT auf Ergebnisse der Forschung in der Neurowissenschaft im Besonderen und die Grundlagenwissenschaften im Allgemeinen 3. Die Probleme in den Ausbildungscurricula der verschiedenen KPT-Institute (Fokus hier die BRD) und der damit verbundene berufspolitisch relevante Mangel an kompetentem, wissenschaftlich interessiertem Nachwuchs (Stichwort „kollektive Vergreisung“ und Personenkult der KPT) Zu 1: Die „Einordnung“ der Körperpsychotherapie Während in der allgemeinen Psychotherapie- Szene eine Diskussion zur Entwicklung in Richtung einer allgemeinen, integrativen Psychotherapie (siehe Grawe 1995) fortgeführt wird bzw. in den letzten Jahren aufgrund neuerer Studienergebnisse erneut aktualisiert wurde (z. B. Wampold 2015), ist die Diskussion im Rahmen des Dachverbandes Deutsche Gesellschaft für Körperpsychotherapie (DGK) weiter im engen Sinne auf eine artifizielle Abgrenzung zwischen humanistischen und (neo-)reichianisch-psychodynamischen Konzepten eingegrenzt, ohne dabei auf die Erkenntnisse der angrenzenden (insbesondere Neuro-) Wissenschaften explizit Bezug zu nehmen. Hier wird Berufspolitik vor den Wagen der Konzept- und Theoriebildung gespannt und versucht, das spezifische Wirken der KPT-Prozesse im Sinne 24 1 | 2019 Frank Röhricht eines humanwissenschaftlichen Ansatzes passend zu machen. Die theoretische Fokussierung auf eine vage konzipierte „Innenwelt“ des Individuums (Selbstfindung, Selbst-Realisierung etc.) vernachlässigt weitgehend die interaktiven, handlungsbezogenen und auf die Welterfahrung gerichteten systemischen Prozesse. Ulfried Geuters Konzept eines erlebniszentrierten Verständnisses der KPT hebt sich unter Bezugnahme auf Theorien des „Embodied Mind“ wohltuend und weitgehend von dieser Tendenz ab. Leider bleibt er jedoch in seinen Schlussfolgerungen mit enger Bezugnahme auf einen humanistischen Ansatz den in seinem Theoriebuch (Geuter 2015) sehr gut recherchierten Darstellungen zu den neurowissenschaftlichen Befunden etwas schuldig. So bezieht er sich zu Recht in seinem Modell emotionaler Prozesse auf Begriffe wie „Erregung“ und „Entspannung“, doch sind diese Kategorien in der Theoriebildung nicht ausreichend vernetzt mit den Befunden zu den konkret körperlichen, d. h. neurophysiologischen Phänomenen und Prozessen, die in einer psychotherapeutischen Prozess-Forschung untersucht werden könnten. Mit dem gemeinsamen Antrag der AGHPT (Arbeitsgemeinschaft Humanistische Psychotherapie) wurde die mühselig erarbeitete Eigenständigkeit aufgegeben, anstatt sich zu modernisieren und als eine zentrale und auch methodisch eigenständige Methode (neben der Psychodynamischen, Verhaltenstherapeutischen und Systemischen Psychotherapie) zu etablieren (siehe Kriz 2009). Wäre es tatsächlich zur Anerkennung des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie gekommen, würde die KPT in Zukunft nicht mehr spezifisch benannt werden, sondern schlicht als Variante der Humanistischen Psychotherapie verstanden. Ein ähnlicher Prozess lässt sich in Großbritannien beobachten: Dort haben sich die in der Gesundheitsversorgung (National Health Service, NHS) etablierten Tanz- und BewegungstherapeutInnen vor Jahren aus berufspolitischen Gründen (Anerkennung! ) entschlossen, mit den „Arts Therapies“ (Kunsttherapien) einen Schulterschluss anzustreben-- mit dem „Erfolg“, dass nun die „Dance Movement Psychotherapy“ praktisch nur noch als eine Unterform der Arts Therapies bzw. sogar als solche benannt wird, obwohl sich- - abgesehen von den im klinischen Alltag wenig bemühten Tanz-Improvisationen und einer grundsätzlich kreativ-ressourcenorientierten Ausrichtung- - erheblich theoretische und methodische Unterschiede feststellen lassen. Das ist nicht nur berufspolitisch relevant, sondern auch im Sinne einer Nivellierung der Unterschiede in den therapeutischen Grundlagen und Techniken, die teilweise sogar gegensätzlicher Natur sind (abgesehen von einem sogenannten holistischen Menschenbild, der Bezugnahme auf die Erlebnis-Zentrierung und der Ressourcen-Orientierung). Die therapeutische Technik eines Zugangs zum Selbsterleben mit/ an / durch das Körpererleben ist in der Gestalttherapie (Perls), der Emotionsfokussierten Therapie (Greenberg), dem Psychodrama (Moreno) und der Integrativen Therapie (Petzold) zentral aufgegriffen, und diese Therapien könnten daher auch konzeptionell als Varianten einer körperorientierten Psychotherapie eingeordnet werden. Hingegen sind die Gesprächspsychotherapie (Rogers), die Logotherapie (Frankl) und die Existenzanalyse (Längle) sowie auch die Transaktionsanalyse in der Art und Weise, mit der das relationale Geschehen in der Therapie aufgegriffen wird, deutlich von der KPT zu unterscheiden. Die Ausbildung zum KPT-Therapeuten erfordert eine systematische körperliche Selbsterfahrung, die nicht Bestandteil des Curriculums dieser Therapien ist. Zudem distanzieren sich viele VertreterInnen der humanistischen Psychotherapie von den Prinzipien einer Grundlagenforschung und lehnen diagnostische Kriterien zur Ein- und Abgrenzung pathologischer Phänomene zumeist ab. Das hat zur Folge, dass die störungsspezifischen Aspekte der Quo vadis Körperpsychotherapie? 1 | 2019 25 komplexen (Stichwort Embodiment) Interaktion körperlich-mentaler Prozesse nicht detailliert erfasst und verstanden werden im Sinne einer evidenzbasierten klinischen Körperpsychotherapie mit Anspruch auf Berücksichtigung in den gesundheitlichen Versorgungsstrukturen. Der Einordnung der KPT unter dem Sammelbegriff Humanistische Psychotherapie (HP) liegt eine opportunistische Verkürzung historischer und inhaltlich-methodischer Fakten zugrunde. Geuter (2000, 2015) hat drei historische Entwicklungslinien hin zu einer aktuellen und einheitlichen Konzeption der schulenübergreifenden KPT herausgearbeitet: die frühen Einflüsse der kritischen Psychoanalyse sowie die Einflüsse der Reformgymnastik und seit den 1960er Jahren die „Humanistische Therapiebewegung als dritte Quelle der Körperpsychotherapie“ (2015, 57). Mit dem Bild einer Quelle verbindet sich-- laut Duden-- „etwas, aus dem etwas entsteht“. Quellen sind somit nicht gleichzusetzen mit dem Entstandenen. Die moderne KPT ist historisch gewachsen, hat eine eigenständige theoretische Fundierung und Behandlungslehre. Die Psychoanalyse hat sich stetig entwickelt und diversifiziert; unddieTatsache,dassin der sogenannten dritten Welle der Verhaltenstherapie unter Rückbesinnung auf die behavioralen Wurzeln und aufgrund einer eklektisch praktischen Ausrichtung auf therapeutische Wirksamkeit nun körperbezogene Techniken zur Anwendung kommen, führt ja auch nicht zur Reklassifizierung als eine Form von KPT. In der HP wird die Förderung der „inneren Natur“ (Maslow 1973), das Ausschöpfen der eigenen Potentiale, die Grenzüberschreitung und die Suche nach Selbstverwirklichung betont. Diese zentralen Themen der Humanistischen Psychologie haben seit den 1970er Jahren in der KPT Eingang gefunden. Die KPT geht jedoch insbesondere in ihrer jüngeren Entwicklung (Klinische KPT, Röhricht 2000, 2009; Organismische KPT, Heller 2012 / 2017; Erlebniszentrierte KPT, Geuter 2015; Relationale KPT, Totton 2014) bezugnehmend auf die Entwicklungen in den Humanwissenschaften (Stichworte Embodiment, „extended mind“) und der Philosophie (Stichwort Enaktivismus, z. B. Röhricht et al. 2014) weit über diese Zwei-Personen-Psychologie hinaus. Die KPT ist zudem von einer besonderen relationalen therapeutischen Beziehung getragen, die spezifische Kenntnisse, Techniken und Verfahren voraussetzt, die sich nur im Rahmen einer KPT-Ausbildung erlernen lassen. Hier sind sicher Einflüsse („Quellen“, siehe oben) der HP zu erkennen, z. B. eine begleitend-stützende, empathisch-authentische Therapeutenrolle, doch speisen sich die Theorien zum Verständnis und der Therapie psychischer Störungen aus anderen Quellen. Geuter (2015) betont diesbezüglich: „Allerdings behielten die meisten körperpsychotherapeutischen Schulen das entwicklungspsychologische Verständnis und das Verständnis seelischer Störungen aus der psychodynamischen Therapie bei.“ (S. 61) Hinzu kommen wichtige theoretische Verständnis- Blöcke, wie z. B. die Theorien und Erkenntnisse der Emotionsforschung (Affektregulation), die Theorien und Erkenntnisse zur Differenzierung impliziter Gedächtnisprozesse sowie die Forschung zur nonverbalen Kommunikation. Der besondere Beitrag der KPT in einer Allgemeinen Psychotherapie der Zukunft kann nur über ein konsequentes Weiterentwickeln der methodischen Eigenständigkeit erreicht werden. Zu 2: Die Anbindung der KPT an die Diskussion zur Wissenschaftlichkeit der Psychotherapie Die DGK organisierte letztes Jahr den Kongress der European Association for Body Psychotherapy in Berlin unter dem Titel „KPT und die Herausforderungen der Gegenwart“ (siehe Tagungsbericht in diesem Heft), doch die He- 26 1 | 2019 Frank Röhricht rausforderungen der psychotherapeutischen Gegenwart für die Anerkennung, Etablierung und Verbreitung der KPT als solche blieben im Programm weitgehend unberücksichtigt. Ein Blick hinter die Kulissen der Bemühungen zur Förderung der etablierten Psychotherapieschulen zeigt, wie weit sich die DGK von den Herausforderungen der aktuellen Diskussionen fern hält: Auf dem Weltkongress Psychiatrie im Oktober 2017 in Berlin demonstrierte die Verhaltenstherapie wieder einmal eindrucksvoll, warum sie den „mainstream“ so sehr dominiert. Die Vorträge waren fokussiert auf die Einbettung der Interventionsforschung in allgemeine Entwicklungen / Trends in der Neurowissenschaft und der psychologischen Grundlagenforschung. Ein Vortrag zur Therapie der Angststörungen beispielweise beschäftigte sich mit Befunden der Kognitionsforschung, die zeigen, wie das körperliche Erregungsniveau im autonomen Nervensystem auf die Aufmerksamkeitsfokussierung einwirkt und dabei zu Gefühlen der Inkompetenz und des Kontrollverlustes beiträgt. Die Therapiestudien wählten sich diese Elemente als Zielgrößen für die Erforschung der therapeutischen Interventionen aus und konnten zeigen, wie verhaltenstherapeutische Maßnahmen den Informationsfluss im Sinne einer Förderung emotional korrigierender Informationen verbesserten. Das Verhaltenstherapie-Paradigma jedoch bleibt eingeengt auf kognitive Prozesse und nimmt kaum Bezug auf die Möglichkeit, mittels gezielter körperbezogener Interventionen auf die Regulierung des Erregungsniveaus einzuwirken. In einem anderen Haupt-Vortrag wurde das Paradigma der Forschung deutlich benannt (meine Übersetzung aus dem Englischen): „Ziel ist es, manualisierte, spezifische Interventionen zu entwickeln, die plausible theoretische Grundlagen haben, sich begründen in psychologischer und neurowissenschaftlicher Grundlagenforschung und mit Modellen der Kausalität und Konsistenz arbeiten, um diejenigen Prozesse und Mechanismen zu beeinflussen, die für das spezifische Niveau der Störung relevant sind.“ Dieses Paradigma ist sicherlich aus Sicht der KPT und auch im Sinne eines humanistischen und systemorientierten Ansatzes als mechanisch-funktional zu kritisieren (siehe Ausführungen zur komplexen Inter-Subjektivität und den nicht-linearen, dynamischen Systemtheorien, z. B. Marks-Tarlow 2011), nicht jedoch im Sinne einer Ablehnung jeglicher Bemühungen, solche Prozesse und Wirkzusammenhänge mit (spezifisch passenden) Forschungsmethoden zu untersuchen. So betonte auch Jürgen Hoyer (Professor für Behaviorale Psychotherapie) in seinem Grundsatzreferat: „Die Erfahrungen sind, was zählt, nicht die Kognitionen“. Diese Erfahrungen gilt es, systematisch zu beobachten, zu beschreiben, zu analysieren und im Kontext des relationalen Geschehens in der Psychotherapie nutzbar zu machen. Herta Flor (2015) skizzierte das verhaltenstherapeutische Paradigma in der Forschung wie folgt: „Die Grundthese (…) ist, dass die gesamte Psychologie als die Wissenschaft des Erlebens und Verhaltens die Grundlagenwissenschaft der Psychotherapie ist“ (S. 112), und sie fasst diesbezüglich folgende Punkte zusammen (S. 111): „1. Psychische Störungen basieren auf psychologischen Mechanismen und müssen aus diesen heraus verstanden werden. 2. Psychische Störungen sind keine Hirnerkrankungen-- jedoch kann das Verständnis psychischer Störungen durch die Kenntnis biologischer Prozesse verbessert werden. 3. Psychotherapie muss an diesen Mechanismen ansetzen und sollte von einer störungsorientierten zu einer mechanismenorientierten Therapie kommen. 4. Dies setzt eine mechanismen-orientierte Diagnostik voraus. 5. Pharmakotherapie und andere somatische Therapien können Psychotherapie unterstützen, wenn sie zur Veränderung der psychologischen Mechanismen eingesetzt werden. 6. Psychotherapie könnte auch bei organischen Erkrankungen wirksam eingesetzt werden. 7. Wir sind Quo vadis Körperpsychotherapie? 1 | 2019 27 noch weit davon entfernt, die Erkenntnisse der Grundlagenforschung in der Psychologie und den Neurowissenschaften in die Konstruktion neuer Psychotherapien einzubauen.“ Aus Sicht der KPT sind hier sicher erhebliche kritische Rückfragen erforderlich, und ich möchte betonen, dass es mir nicht darum geht, dieses positivistische und in mancher Hinsicht mechanistische Menschenbild und Forschungsparadigma unkritisch auf unser Feld zu übertragen, sondern einen konstruktiven Diskurs damit einzuleiten. Insbesondere das besondere Erfahrungswissen einer Therapie, die intrinsisch die Natur des „Embodied Mind“ versteht und handhaben kann, ist als Gegengewicht zu dieser mechanistischen Verkürzung erforderlich. D. h. die KPT sollte sich den Komplex „Psychotherapeutische Prozessforschung und Grundlagenwissenschaft“ zum Thema machen. Flor (2015) benennt eines der bekanntesten Modelle der kognitiven Verhaltenstherapie: „Ein klarer Zusammenhang zwischen Grundlagenforschung und Psychotherapie zeigt sich insbesondere bei den Angststö rungen, da hier die Grundlagenforschung zu Konditionierungsprozessen, Extinktionslernen oder zu kognitiven Verzerrungen im großem Umfang Eingang in die therapeutische Praxis gefunden hat.“ (S. 112) Dementsprechend hier einige wenige Beispiele / Prozesse, die eine wissenschaftliche Neugier der Körperpsychotherapeuten wecken könnten, um somato-psychische Prozesse, Wirkzusammenhänge und deren therapeutische Konsequenzen zu beforschen: ● Focusing (Körperempfindungen) und Mindfulness als Interventionen zur gezielten Beeinflussung der Aufmerksamkeitsfokussierung ● Affekt-Motorik, Mikropraktische Bewegungsanalysen und Muster psychodynamischer Abwehrmechanismen sowie von Somatisierungsprozessen ● „kongruente empathische Beziehungen“ und nonverbale Interaktion ● Wechselwirkung von Denken und Fühlen und deren Beeinflussbarkeit durch Mimik, Gestik und Ausdrucksbewegungen Auf diese Weise kann das besondere Erfahrungswissen der KPT auf neue Füße gestellt werden (die neoreichianische Therapie bezeichnet das als Grounding), und vielleicht lassen sich derart auch entscheidende Impulse für eine Weiterentwicklung der KPT ableiten. So wie z. B. in der Verhaltenstherapie, in der nun in der „dritten Welle“ mit dem Konzept der „Metakognitiven Therapie“ zunehmend der Fokus der Interventionen weg von den Inhalten des Denkens auf die Ebene der Denkprozesse und der Aufmerksamkeitslenkung gerichtet wird. Manfred Thielen wird im Rundbrief der DGK zitiert mit der Behauptung, dass die Wissenschaftlichkeit der Humanistischen Psychotherapie international „längst unbestritten“ sei. Doch wird dieser Aussage keine Diskussion zur Frage des Wissenschaftsverständnisses zugrunde gelegt. Wo ist die Evidenz für eine solche Behauptung nachzulesen? Wer oder was ist die / das Internationale? Aus der Literaturgeschichte ist bekannt, dass spät anerkannte Dichter wie Marcel Proust und Walt Whitman selbst euphorische Rezensionen der eigenen Arbeit (allerdings anonym) verfasst haben. Das ist nicht nur legitim, sondern sicher auch notwendig in einer Welt, die nur den „mainstream“ erkennt und berücksichtigt. Die KPT und auch andere im Antrag der AGHPT vertretene Schulen sind im Wissenschaftsbetrieb der universitären Einrichtungen weitgehend ignoriert und damit deutlich benachteiligt im Vergleich zu dem Interesse, das traditionell den verhaltenstherapeutischen und psychodynamischen Schulen entgegengebracht wird. In der Wissenschaft gilt der kluge Satz: „Absence of evidence is not evidence of absence (of evidence)“. Das rechtfertigt aber 28 1 | 2019 Frank Röhricht nicht, einen eher subjektiv-sorglosen Umgang mit den Begriffen der Wissenschaftlichkeit zu pflegen, sondern fordert nachhaltig dazu auf, aus der Not eine Tugend zu machen und dieses Vakuum zu füllen. Aus der Psychologie ist bekannt, dass der Weg über die Selbstkritik rascher zum veränderungswürdigen Ziel führt. Um das etwas genauer zu illustrieren, werde ich im folgenden Absatz den Bereich der Psychosomatischen Medizin herausgreifen, da hier die KPT meines Erachtens aufgrund der methodischen Nähe zum Konzept eines entdichotomierten Modelles der körperlich-mentalen Phänomene besondere Beiträge zur Grundlagenforschung und klinischen Versorgung leisten kann (und das auch schon getan hat). Hier bietet sich ein Schulterschluss der PraktikerInnen mit den in Psychosomatischen und Psychiatrischen Universitätskliniken angesiedelten Psychotherapieforschern an, die in der Lage sind, Forschungsdesigns zu entwerfen, mit deren Hilfe sich derartige Zusammenhänge untersuchen und abbilden lassen. Das Kongress-Programm der European Association of Psychosomatic Medicine 2018 liest sich wie eine Handlungsaufforderung zur wissenschaftlichen Evaluation körperpsychotherapeutischer Konzepte und Techniken (Titel des Programmheftes hier vom Autor aus dem Englischen übersetzt): ● Zusammenhang von Vertrauen, Empathie, therapeutischer Beziehung und Affektregulation ● Interventionen zur besseren Handhabung aggressiven Verhaltens auf psychiatrischen Stationen ● Alexithymie, emotionales Embodiment und Interozeption ● Der Zusammenhang zwischen emotionaler Wahrnehmung, Schmerz und Somatisierung bei Grundschulkindern ● Trauma-Forschung: Lebensereignisse und Biomarker ● Körperbild bei Essstörungen ● Narrative der Verkörperung (des Embodiment) zur Körper-Seele-Thematik ● Entwicklung von körperbezogener Therapie bei somatoformen Störungen ● Studie zur Verbindung von Wut und Alexithymie bei Spannungskopfschmerz ● Entwicklung eines Fragebogens zur interozeptiven Wahrnehmung ● Oxytocin-Reizantwort bei Bindungs-Trauma / Stress ● Der Effekt eines physischen Training auf Körperhaltung und Depression Diese Themen werden nicht etwa von körperpsychotherapeutischen Experten verfolgt, sondern nahezu ausschließlich von Nachwuchs-Wissenschaftlern bzw. klinisch tätigen ärztlichen PsychotherapeutInnen oder PsychologInnen aus dem Bereich der kognitiven Verhaltenstherapie, die als das große terminologische Sammelbecken fungiert. Zu 3: Ein Plädoyer für eine Revision der Ausbildungscurricula der KPT-Institute In den 1970er Jahren war noch eine 1968er-beeinflusste und somit politisch motivierte kritische Suche nach neuen Zugangsformen zum Psychischen zu beobachten und hat insofern den Ausbildungsinstituten der KPT und der Humanistischen Psychotherapie zahlreiche Novizen zugeführt. Heutzutage sind StudentInnen meines Erachtens primär an den inhaltlichen Konzepten orientiert, die das praktische Arbeiten in der Psychotherapie als eine Umsetzung neurowissenschaftlicher Erkenntnisse und psychologischer Grundlagenforschung in den klinischen Alltag begreifen. Hinzu kommt, dass trotz der Präsenz der KPT (in der BRD zumeist Konzentrative Bewegungstherapie oder Funktionelle Entspannung) in integrativen multimodalen Therapiemodellen der psychiatrischpsychotherapeutischen Kliniken im ambulanten Quo vadis Körperpsychotherapie? 1 | 2019 29 Bereich praktisch keine Möglichkeit der Ausübung des KPT-Therapeuten jenseits der Privatpraxis existiert. Hier droht insofern ein Aussterben des Nachwuchses. Dies wird sich noch weiter zuspitzen, wenn es zu einer Etablierung eines universitären Direktstudiums Psychotherapie kommt und die Ausbildungsinstitute damit weiter marginalisiert werden. Die Ausbildung zum Psychotherapeuten ist bei allen staatlich anerkannten Instituten getragen von einer umfassenden Ausbildung, die sich an dem allgemein anerkannten Stand der Psychotherapiewissenschaft orientiert. In den entsprechenden Curricula der universitären Ausbildungsinstitute wird betont, dass die Ausbildung sich wissenschaftlich ausrichtet und Inhalte psychologischer, pädagogischer, medizinischer usw. Grundlagenforschung zentral vermittelt. D. h. das Berufsbild eines Psychotherapeuten ist umfassend konzipiert, und weitreichende Kompetenzen sind hier gefordert: Sowohl fachlich-methodische als auch interpersonelle und allgemeine Fähigkeiten werden vermittelt, und das fachkompetente, inhaltliche und selbstständige Arbeiten setzt voraus, dass der Psychotherapeut sich konstant weiterbildet und neue Erkenntnisse in den Alltag der klinischen Tätigkeit integriert. Seitens der DGK und auch der EABP sind erste Bemühungen zu verzeichnen, einheitliche Ausbildungsstandards der verschiedenen KPT-Institute zu schaffen; meines Erachtens ist es dabei notwendig, die Curricula in enger Anlehnung an die neurowissenschaftliche und psychologische Grundlagenforschung zu konzipieren und dabei das eigene therapeutische, körperorientierte Denken und Handeln unmittelbar auf die sich stetig wandelnden Erkenntnisse der Forschung zu beziehen. Auf diese Weise kann eine wissenschaftliche Allgemeinbildung vermittelt werden, die bei den sogenannten Richtlinienverfahren essentiell vorgegeben ist. Die Kernpunkte dessen, was in der KPT zum Substrat des therapeutischen Handelns erklärt ist-- die Achsen Selbst und Bewegung (Psychomotorik), Selbst und autonome Regulation sowie Selbst und Affektregulation (Emotionspsychologie und Affektmotorik)- - sollten in den KPT-Schulen systematisch gelehrt werden. So finden sich in den Curricula der Tiefenpsychologischen Psychotherapie und der Kognitiven Verhaltenstherapie Themen repräsentiert, die in der KPT-Ausbildung unterrepräsentiert bzw. abwesend sind: z. B. neuro- und psychophysiologische Grundlagen der Psychotherapie, medizinische Grundkenntnisse für Psychotherapeuten, Psychotherapieforschung, Grundlagen der Ethik in Praxis und Forschung, Testtheorie und Testdiagnostik usw. Die für die KPT essentiell relevanten Themenkomplexe, wie z. B. Ethologie / nonverbale Kommunikation, Bewegungsanalysen, Gestik- Forschung oder auch Erkenntnisse zu Somatisierungsprozessen und den Modellen der modernen Kognitionswissenschaft (Embodiment, Embodied Cognition, Empathie etc.), sind meines Erachtens nicht hinreichend berücksichtigt in den KPT-Ausbildungen bzw. -Weiterbildungen. Dementsprechend sind auch die Publikationslisten der DGK und EABP als systemimmanente Eigenwerbung zu verstehen, d. h. die damit verbundene Themenauswahl fördert keinen kritischen Diskurs, sondern dreht sich konstant um den eigenen engen Kreis der bereits verinnerlichten Theorien und Erkenntnisse. Die signifikanteste und richtungsweisende Ausnahme ist die im Jahre 2015 von Ulfried Geuter publizierte Monographie, die einen ersten umfassenden theoretischen Entwurf zur Denk- und Arbeitsweise der KPT vorlegt und sich dabei auf die Grundlagenforschung bezieht. Statt die eher historischen Beiträge der Gründerväter / -mütter der KPT zu bemühen, sollte sich die KPT in einer solchen Weise an aktueller Wissenschaft und Forschung orientieren. Auch auf den Kongressen und in den Publikationen der KPT zeigt sich immer wieder eine Tendenz der Rückbeziehung auf die sogenannten „großen Namen“ der KPT, denen 30 1 | 2019 Frank Röhricht häufig weiterhin bei genauem Nachlesen ein unkritischer Status („Gurus“ der Szene) zugewiesen wird. Basale Formen einer wissenschaftlich ausgerichteten Denk- und Handlungsweise werden in der Ausbildung zum KPT-Therapeuten meines Wissens nach nicht gefordert und sollten für alle KPT-Ausbildungsinstitute zum Standard werden: Abschlussprüfungen, Fallstudien, das Erstellen von Essays (z. B. Literaturübersicht zu bestimmten Themen), auch eine Vernetzung mit akademischen Einrichtungen, um interessierten StudentInnen Zugang zu wissenschaftlichen Projekten zu verschaffen, in denen das besondere Erfahrungswissen der KPT nutzbar gemacht wird. Ich möchte abschließend noch einmal zurückkommen auf die Entwicklung der klinischen Psychotherapie in Richtung einer Allgemeinen Psychotherapie: Hier kann die KPT meines Erachtens ein neues Zuhause finden, ohne sich von den eigenen theoretischen Grundlagen und Techniken bzw. Verfahren zu entfernen. Allgemeine Wirkfaktoren sind als die effektivsten Mittel der Psychotherapie in zahlreichen Studien herausgearbeitet worden (siehe Grawe 1995; Strauss 2001; Wampold 2015). Die wichtigsten sind die emotional involvierende (therapeutische) Beziehung, die Suche nach neuen und konstruktiven Problemlösungen, die Ressourcenaktivierung und die aktive Hilfe zur Problembewältigung. Eine Zusammenstellung allgemeiner und spezifischer Wirkfaktoren zeigt eindrucksvoll, wie sehr die Techniken und Verfahren der KPT im Rahmen einer allgemeinen Psychotherapie zur Geltung kommen können. Aus Sicht der KPT lassen sich in den zwei Welten der allgemeinen und spezifischen Wirkmodelle der Psychotherapie zentrale Aspekte des therapeutischen Handelns identifizieren: 1. Allgemeine Wirkmodelle ∙ Erlebniszentrierte, „embodied“ Interaktion ∙ Wechselwirkung von Denken und Fühlen ∙ Kreative Resourcenaktivierung ∙ Erkennen, Akzeptieren und Zuordnen von Emotionen als kommunikative Inhalte ∙ Affektregulation, Freisetzen unterdrückter Emotionen ∙ Korrektive emotionale Erfahrung ∙ Desensibilisierung 2. Spezifische Wirkmodelle ∙ Focusing (Körperempfindungen, -wahrnehmungen) ∙ Affekt-Motorik (Muster, Abwehr) ∙ Regulative Atemtechniken ∙ Bedeutungsgehalt Körpersprache ∙ Förderung des körperlichen Ausdrucks ∙ Handlungsdialogische Aktivierung und Erkundung (Enactments) ∙ Stabilisierung durch Grounding ∙ Bewegungsimprovisationen Quo vadis Körperpsychotherapie? Eine störungsspezifische Wirksamkeitsforschung sollte fortgesetzt werden (Nischen besetzen! ), und im Schulterschluss mit universitären Einrichtungen sollten sich die KPT-Praktiker um die Grundlagenforschung bzgl. der postulierten Wirkmodelle, d. h. der Relevanz der Embodiment-Prozesse für das psychosomatische Verständnis von Erkrankungen, bemühen. Es ist meines Erachtens dringend notwendig, den Reformstau zu überwinden und ein zeitgemäßes (s. o.) gemeinsames, d. h. schulenübergreifendes Curriculum an den Ausbildungsinstituten anzusiedeln. Und schließlich plädiere ich dafür, Theorie und Praxis der KPT systematisch im Sinne einer methodischen Eigenständigkeit weiterzuentwickeln und parallel dazu einen Anschluss der KPT an die sich abzeichnenden Bemühungen zur Integration der Techniken und Verfahren in einer Allgemeinen Psychotherapie zu betreiben. Quo vadis Körperpsychotherapie? 1 | 2019 31 Literatur Flor, H. (2015): Lost in translation: psychologische Mechanismen und Psychotherapie. 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Frank Röhricht East London NHS Foundation Trust Trust Headquarter, Robert Dolan House 9 Allie Street | GB-London E1 8DE frank.rohricht@nhs.net