eJournals körper tanz bewegung 8/2

körper tanz bewegung
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2195-4909
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2020
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Fachbeitrag: Manualisierte Gruppen-Körperpsychotherapie bei Somatisierungsstörungen

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2020
Frank Röhricht
Rosemarie Gässler
Die manualisierte, körperpsychotherapeutische Gruppentherapie (KPT) bei Somatisierungen ist als störungsspezifische Behandlungsmethode entwickelt und evaluiert worden. Die KPT orientiert sich dabei nicht nur an den neurowissenschaftlichen Befunden zur Ätiopathogenese der Beschwerden, sondern bietet den PatientInnen gezielt Antworten auf das Erklärungsmodell eines „dysfunktionalen Körpers“ an. Der therapeutische Prozess wird anhand des Manuals skizziert. Außerdem werden Ergebnisse der Psychotherapieforschung zur Evaluation der Effektivität von KPT bei den somatischen Belastungsstörungen (neue Nomenklatur) in diesem Artikel kurz zusammengefasst. Anschließend werden Erfahrungen im Umgang mit dem Manual im Rahmen einer im klinischen Alltag durchgeführten Studie aus Sicht einer Therapeutin berichtet.
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Fachbeitrag 51 körper-- tanz-- bewegung 8. Jg., S. 51-60 (2020) DOI 10.2378 / ktb2020.art11d © Ernst Reinhardt Verlag Manualisierte Gruppen- Körperpsychotherapie bei Somatisierungsstörungen Frank Röhricht, Rosemarie Gässler Die manualisierte, körperpsychotherapeutische Gruppentherapie (KPT) bei Somatisierungen ist als störungsspezifische Behandlungsmethode entwickelt und evaluiert worden. Die KPT orientiert sich dabei nicht nur an den neurowissenschaftlichen Befunden zur Ätiopathogenese der Beschwerden, sondern bietet den PatientInnen gezielt Antworten auf das Erklärungsmodell eines „dysfunktionalen Körpers“ an. Der therapeutische Prozess wird anhand des Manuals skizziert. Außerdem werden Ergebnisse der Psychotherapieforschung zur Evaluation der Effektivität von KPT bei den somatischen Belastungsstörungen (neue Nomenklatur) in diesem Artikel kurz zusammengefasst. Anschließend werden Erfahrungen im Umgang mit dem Manual im Rahmen einer im klinischen Alltag durchgeführten Studie aus Sicht einer Therapeutin berichtet. Schlüsselbegriffe somatoforme Störung, Somatisierung, Körperpsychotherapie Manualized Group Body Psychotherapy for Patients with Bodily Distress Disorder The manualized group body psychotherapy (BPT) for patients with bodily distress disorder (formerly “somatoform disorder”) has been developed and evaluated as a treatment method for patients with a wide range of somatisation symptoms and problems. BPT not only focuses on the neuroscientific findings in respect of the aetiopathogenesis of the complaints but also offers specific answers to the explanatory model of a “dysfunctional body” to the patients. The therapeutic process is outlined according to the manual. Results of psychotherapy research to evaluate the effectiveness of BPT in these patient groups are briefly summarized in this article. Finally, the therapist’s point of view in the handling of the manual in the context of a-study within routine care settings are reported. Key words somatoform disorder, somatic symptom disorder, medically unexplained symptoms, body psychotherapy P atientInnen mit Somatisierungsstörungen leiden an einer Vielzahl anhaltender körperlicher Beschwerden, die nicht einer medizinischen Diagnose im Sinne einer umschriebenen organischen Erklärung zugeordnet werden können. Aus wissenschaftlicher Sicht stellt die Heterogenität des Beschwerdebildes und die sich weiterhin im Wandel befindliche 52 2 | 2020 Röhricht, Gässler Nomenklatur eine große Herausforderung dar; im derzeit noch gültigen diagnostischen Klassifikationssystem ICD-10 (World Health Organization 1992) werden „somatoforme Störungen“ diagnostiziert, im angloamerikanischen Sprachgebrauch wird in der Literatur weiterhin „Medically Unexplained Symptoms“ als Oberbegriff verwendet (Burton et al. 2012; Chew- Graham et al. 2017). Die Nachfolgesysteme bemühen sich um eine neue Einordnung unter Begriffen wie „Körperliche / Somatische Belastungs- / Symptomstörung“ (ICD-11 / DSM-V; World Health Organization 2018). Diese Umbenennungen führen jedoch auch dazu, dass bereits kleine Veränderungen in den diagnostischen Kriterien die Patienten-Populationen von einer zur nächsten Forschungsstudie nicht mehr vergleichbar erscheinen lassen. Eine Diagnose „Somatic Symptom Disorder“ (DSM-V; American Psychiatric Association 2013) wird gestellt, wenn folgende Kriterien erfüllt sind (persistierend, typischerweise länger als sechs Monate): ● A. eines oder mehrere somatische Symptome, die belastend sind oder zu erheblichen Einschränkungen in der alltäglichen Lebensführung führen ● B. exzessive Gedanken, Gefühle oder Verhaltensweisen bezüglich der somatischen Symptome oder damit einhergehender Gesundheitssorgen, die sich in mindestens einem der folgenden Merkmale ausdrücken: ∙ unangemessene und andauernde Gedanken bezüglich der Ernsthaftigkeit ∙ anhaltende stark ausgeprägte Ängste in Bezug auf die Gesundheit/ Symptome ∙ exzessiver Aufwand an Zeit und Energie für die Symptome Die Beschwerden umfassen chronische Schmerzen (hauptsächlich Kopf-, Schulterund/ oder Rückenschmerzen), Müdigkeit, Schwindel oder funktionale (somatoforme) Körperbeschwerden (z. B. Smith / Dwamena 2007). Viele dieser PatientInnen leiden gleichzeitig unter komorbiden psychischen Beschwerden, schweren funktionalen Beeinträchtigungen und einer allgemein reduzierten Lebensqualität. In einer Studie von Henningsen et al. (2003) hatten 60 % der PatientInnen auch eine oder zwei weitere Diagnosen sonstiger psychischer Krankheiten (vor allem Angst und Depression). Typischerweise erachten PatientInnen mit somatoformen Störungen ihre Beschwerden als körperlich verursacht und lehnen daher häufig die angebotenen psychologisch-psychotherapeutischen Hilfen ab. Die Literatur zu diesem klinischen Phänomen ist aufgrund der hierzu veröffentlichten Vielzahl der Publikationen und aufgrund einer definitorischen und begrifflichen Unschärfe ausgesprochen unübersichtlich. Historisch sind unterschiedliche Phasen der Entwicklung einer modernen medizinischen Versorgung mit unterschiedlichen Konzepten zur Genese dieser Störungsbilder unterlegt. Lange wurde das Erklärungsmodell einer psychischen Verursachung der somatischen Symptome im Sinne der „Konversion“ oder „Symbolisierung“ psychischer Konfliktsituationen bzw. Probleme bemüht. Die PatientInnen haben zumeist ein diametral entgegengesetztes Verständnis ihrer körperlichen Symptome, erachten diese als Zeichen einer organisch bedingten Erkrankung und suchen insofern häufig verschiedene Ärzte auf, von denen sie sich eine medizinische Diagnose und Behandlung erhoffen. Die MedizinerInnen werden mit hartnäckigen Forderungen nach speziellen medizinischen Untersuchungen konfrontiert, auch wenn diese wiederholt sogenannte „negative“ Befunde aufweisen, und den PatientInnen wird nahegelegt, sich einer psychologischen Behandlung zu unterziehen. Diese Konstellation hat zur Folge, dass sich viele PatientInnen mit Somatisierungsstörungen unverstanden bzw. missverstanden fühlen und dass in Folge adäquate, erfolgreiche Behandlungen zur Symptomreduzierung nur bei einer Minderheit der PatientInnen durchgeführt werden. Alle Beteiligten sind häufig sehr unzufrieden- - die PatientInnen, weil Gruppen-Körperpsychotherapie und Somatisierung 2 | 2020 53 körperlichen Zuständen muss auf affektiver und kognitiver Ebene von den Patienten selbst hergestellt werden. Somatische Therapien können bewirken, dass Patienten einen Durchbruch auf eine neue Ebene des Verstehens erzielen, ohne dass es einer Verbalisierung bedarf.“ (McWhinney et al. 1997, Übersetzung durch die AutorInnen) Eine Manualisierung der psychotherapeutischen Behandlungen ist zu Studienzwecken im Sinne einer Vergleichbarkeit und zur Verallgemeinerung der Ergebnisse erforderlich. Das Manual ist nicht als „Rezeptbuch“ mit detaillierter Handlungsanweisung zu verstehen, sondern definiert strukturierende Elemente und die diesen zugeordneten Interventionsbeispiele für einen umschriebenen Therapiezeitraum. Im klinischen Alltag sind insbesondere bei schweren, chronifizierten Syndromen längere Therapien (>= 40 Sitzungen) erforderlich. Drei therapeutische Phasen werden im KPT- Manual Somatoforme Störung für eine Behandlung mit 20 Gruppensitzungen à 90 Minuten unterschieden: 1. Das erste Stadium nach der Einführung, Sitzungen 2-5, konzentriert sich auf die Entwicklung der (verkörpert/ „embodied“ strukturierten) therapeutischen Beziehung und auf die ersten Schritte zur Erarbeitung einer fundamental positiven bzw. diversifizierten Körpererfahrung und -besetzung. 2. In der mittleren Phase (Sitzungen 6-12) steht parallel zur weiteren ressourcenorientierten Differenzierung des Körperbinnenraumes die Betonung der Kontext-Faktoren wahrgenommener Köpersensationen im Mittelpunkt. Die Körpererfahrung (und spezifisch die körperlichen Beschwerden) wird allmählich neu strukturiert als dynamisches Erleben in Abhängigkeit von externen und internen Stimuli (Konflikte sind hier inbegriffen). 3. Die dritte Phase (Sitzungen 13-18) dient der Restrukturierung der Körpererfahrung bzw. sie sich als psychisch krank stigmatisiert erleben, die Ärzte, weil sie den PatientInnen nicht helfen können und ihre eigene Hilflosigkeit bzw. die Forderungen der PatientInnen nur schwer ertragen können, und die Gesellschaft (Kostenträger medizinischer und sozialer Leistungen), weil hohe Kosten entstehen, ohne dass Abhilfe geschaffen wird. Das KPT-Manual Die Körperpsychotherapie ist eine Methode, die sich in besonderer empathischer Weise auf das körperliche Erleben der PatientInnen bezieht (Röhricht 2000; Geuter 2015). Das Manual für die körperpsychotherapeutische Gruppentherapie der Somatisierungsstörungen orientiert sich störungsspezifisch und syndromorientiert an leibphänomenologischen Befunden sowie an den derzeit in wissenschaftlicher Hinsicht bestehenden psychologischen und multifaktoriellen Ätiologiemodellen. Diese theoretischenGrundlagenundauchdietherapeutischen Phasen der KPT bei somatoformer Störung sind für das KPT-Manual an anderer Stelle bereits berichtet worden, so dass hier auf diese Publikation verwiesen wird (Röhricht 2011, 2018); das vollständige Manual ist online einsehbar (Röhricht/ Papadopoulos 2017). Stattdessen sollen hier konkrete Interventionsbeispiele skizziert werden. Folgende Zitate liegen als Basisprinzipien zur Entwicklung des KPT-Manuals zugrunde: ● „Der Patient muss zunächst dort abgeholt werden, wo er bei der Bewertung und dem Verständnis seiner Beschwerden steht.“ (Egle / Nickel 2001) ● „Ohne stärkere Einbeziehung der körperlichen Erfahrungsebene fühlt sich der Patient in der Regel in seinem Hauptanliegen nicht wahrgenommen (Kombination mit KPT).“ (Joraschky 2001) ● „Die Verbindung zwischen Emotionen und 54 2 | 2020 Röhricht, Gässler der Erarbeitung eines differenzierten narrativen Modells der Körpersymptome, die ein besseres Coping-Verhalten fördert (situative Einflüsse nicht nur zu erkennen, sondern auch beeinflussen zu können). 4. Therapieabschluss (Sitzungen 19-20) Die Entwicklung der vier Therapie-Phasen wird in Bezug auf spezifisch definierte Therapieziele mit hier zugeordneten Interventionen und Prozessen im Verlauf der Gruppentherapie erarbeitet. Diese Therapieziele sind im Einzelnen: „Verkörperte“ therapeutische Beziehung (alliance) Eine nicht bewertende interaktive Vorgehensweise ist wichtig für die Qualität und Effizienz der therapeutischen Beziehung. Diese sichere, tragende Beziehung wird über eine direkte Bezugnahme auf das körperliche Geschehen und Erleben der PatientInnen empathisch erarbeitet. Der / die TherapeutIn holt die PatientInnen dort ab, wo sie / er sich mit seinen / ihren Symptomen primär aufhält, ohne qualitative Merkmale der somatischen Beschwerden zu hinterfragen. Zur Exploration der körperlichen Beschwerden wird den PatientInnen ausreichend Zeit eingeräumt, nachdrücklich ihre Beschwerden zu beschreiben und sich dem Körpererleben differenziert zuzuwenden. Der/ die TherapeutIn bemüht sich von Beginn an, „mit Leib und Seele“ zuzuhören. Dabei werden beschreibende Rückmeldungen gegeben, die sowohl empathisches Verstehen erkennen lassen (z. B. „ich sehe, dass dieser Schmerz sich von der Schulter ausstrahlend auf den ganzen Körper ausweitet“), die funktionale Bedeutung der Beschwerden betonen (z. B. „und ich verstehe, wie diese Schmerzen das körperliche Miteinander mit dem Partner einschränken“) und gleichzeitig auch eigene Körper-Resonanz als Feedback anbieten (z. B. „wenn ich diese verkrümmte Haltung mit den nach vorne gerollten Schultern einnehme, fühlt sich das in meinem Körper an, als ob ich nicht mehr tief durchatmen kann, mich aber auch weniger angreifbar fühle“). Empathische Exploration sowie Intensivierung der komplexen und differenzierten Körperwahrnehmung Im Vordergrund stehen Bemühungen, die allgemeine Perspektive auf den und vom Körper zu erweitern und allmählich den Fokus von den Problemzonen zu nehmen: Bereiche in Verbindung mit den Problemzonen und muskulären Reaktionen auf die identifizierten Probleme durch sanfte, direkte Bewegungen in verschiedenen Dimensionen erkunden, Differenzierung unterstützen, allgemeine körperliche Wahrnehmung intensivieren; die partielle Kontrolle über die nicht-autonomen Bewegungen fördern. Lernen, emotionale Zustände zu erkennen und auszudrücken, die Verbindung zwischen emotionalen und Körperveränderungen zu erkennen; Affektregulation Hier ist das Ziel, Körperbeschwerden in Hinsicht auf differenzierte Qualitäten zu erfahren, z. B. Lokalisation, Ausbreitung, Tiefe, Intensität, Verbundenheit etc. Langsam wird das Symptom am und mit dem Körper erkundet und beobachtet, wie Körperbeschwerden sich mit Veränderungen in Bewegungsabläufen oder muskulärer Spannung und Entspannung verändern (Art, Ausmaß, quantitativ), und zwar in Bezug auf interne oder externe Situationsfaktoren. Der/ die PatientIn lernt, wie sich Veränderungen in Körperzuständen selbst induzieren und tolerieren lassen und wie partielle Kontrolle über Körperfunktionen wiedergewonnen werden kann (besondere Schwerpunkte: die mit den Gefühlen Angst und Aggression verbundenen Körpersensationen und Bewegungsqualitäten). Gruppen-Körperpsychotherapie und Somatisierung 2 | 2020 55 Die Auswirkung körperlicher Beschwerden / Symptome auf die Lebensqualität und die allgemeine Funktionsweise eruieren und evaluieren In dieser Phase wird den PatientInnen geholfen, den verhindernden Charakter und die begrenzenden Eigenschaften der Beschwerden zu identifizieren und eine Verbindung zwischen psychosozialen Bedingungen und Körperbeschwerden zu ziehen: ● Körperveränderungen erkunden, die sich möglicherweise positiv auf die Symptome auswirken ● symbolische Bewegungsinszenierungen zur Interaktion mit dem Symptom / Schmerz nutzen ● das Symptom vorübergehend externalisieren, um bessere Kontrolle über das Symptom zu gewinnen: z. B. die Beschwerden durch kräftige, ausdauernde Bewegungen „wegdrücken“ im Gegensatz zu der sonstigen Erlebensweise, bei der die gesamte zur Verfügung stehende physische und emotionale Energie eingesetzt wird und die PatientInnen überwältigt Zugleich richtet sich die Aufmerksamkeit darauf, Parallelen zwischen Gruppengeschehen und Alltagssituationen zu erkennen. Die Kompetenzen und Fähigkeiten des Körpers erkunden und betonen Angestrebt wird, die Aufmerksamkeit in Richtung Körperkompetenzen zu verlagern und zu erkunden, wie diese Kompetenzen genutzt werden können, um die identifizierten, symptom-immanenten Beschränkungen bzw. Behinderungen zu lindern oder zu verringern. Gleichzeitig erlauben diese Übungen, das Empfinden angenehmer Körpergefühle (Entspannung, Wohlfühlen, „Loslassen“, auf die eigenen Bedürfnisse achten etc.) zu stärken. Experimente mit alternativen Bewältigungsstrategien und Konfliktlösungsmodellen in Bezug auf die als neu wahrgenommenen körperlichen Reaktionsweisen Hier wird auch das Prinzip der therapeutischen Berührung in das Repertoire der Therapie aufgenommen. Angesichts der alexithymen Charakteristika der PatientInnen (und der damit verbundenen Schwierigkeit, die inneren Zustände bzw. Gefühle als Indikatoren und damit Informationsquelle nutzbar zu machen) wird die Berührung im Sinne einer brückenbildenden Funktion eingesetzt, die den Prozess körperlicher Assoziierung ermöglicht. Dies führt häufig zu sehr direkten Resonanzen / Reaktionen, teils auch dem Gewahrsein eines tief zugrunde liegenden Mangels an emotionaler Unterstützung / Wärme / Nahrung. Gefühle tiefer Traurigkeit und Wut können sich ihren Weg bahnen, während die direkte körperliche therapeutische Berührung sogleich Trost spendet und im Sinne einer symbolischen Wunscherfüllung auch emotional-korrigierend wirksame Erfahrungen birgt. Hier schließt sich wiederum die Arbeit an den körperlichen, affektmotorischen Schemata an, d. h. die Exploration habitueller und alternativer Bewegungsmuster und Verhaltensweisen. Graduell werden alternative und besser funktionierende motorische Reizantworten in Bezug auf unangenehme psychische Zustände / Konflikte in die Therapie eingeführt. Diese werden initial mittelbar beübt mittels paralleler „als-ob“- / „so-wie“-Szenarien. Dies dient einer Verminderung der habituellen, amplifizierenden somatischen Rückkoppelungsschleifen (sogenannte reinforcement styles). Die Aufmerksamkeit wird umgeleitet (weg von den dysfunktionalen Körperregionen und Körperbildern). In den zwei letzten Gruppentherapie-Sitzungen konzentriert sich das Geschehen auf eine weitere Integration der perzeptiven, kognitiven, emotionalen und motorischen Aspekte des Körpererlebens im Zusammenhang der Narrative. Zudem wird für jede / n PatientIn individuell ein 56 2 | 2020 Röhricht, Gässler Plan für körperbezogene Übungen und Konfliktlösungs- / Coping-Strategien erarbeitet, die zum Zwecke der Aufrechterhaltung der in der Therapie erarbeiteten Erkenntnisse und Positionen außerhalb der Therapie weiter fortgeführt werden können. Zusammenfassung der Studienergebnisse zur empirischen Evidenz der Wirksamkeit von Körperpsychotherapie bei Somatisierungsstörungen In früheren Studien wurde bereits die Wirksamkeit der Körperpsychotherapie bei der Behandlung funktionaler, psychosomatischer Erkrankungen empirisch aufgezeigt. Insbesondere für die Methode der Funktionellen Entspannung (z. B. Lahmann et al. 2009, 2010) liegen Ergebnisse einiger randomisiert-kontrollierter Studien vor, die sich auf PatientInnen mit Spannungskopfschmerz, Reizdarmsyndrom, Asthma Bronchiale und Tinnitus beziehen (siehe Übersicht bei Loew et al. 2006; Röhricht 2009). Eine Studie wurde zur Methode Bioenergetische Analyse (Nickel et al. 2006) durchgeführt und zeigte, dass die in der KPT behandelten Patienten mit somatoformer Störung im Vergleich zu einer randomisierten Kontrollgruppe zum Therapieende signifikant reduzierte Symptome aufwiesen. Koemeda et al. (2006) führten eine prospektive, therapiebegleitende Multicenterstudie bei N = 342 PatientInnen in ambulanter Körperpsychotherapie durch und schlossen auch PatientInnen mit neurotischen Belastungs- und somatoformen Störungen ein (41.2 %). Nach sechs Monaten Behandlung zeigte sich bei den PatientInnen eine signifikante Besserung für alle Diagnosegruppen. Das hier beschriebene Manual wurde bislang in drei Studien evaluiert. Röhricht und Elanjithara (2014) publizierten Ergebnisse einer Studie, in der ambulante Routinebehandlungen evaluiert wurden. Beurteilt wurde die Auswirkung einer körperorientierten Psychotherapie bei 41 PatientInnen mit chronischen somatoformen Störungen. Drei Monate nach Behandlung waren die Symptome (PHQ-15 Gesamtpunktzahl) und Service-Inanspruchnahme (Notaufnahme-Anwesenheit/ Überweisung an Fachdienste) deutlich reduziert. In einer größeren Kohortenstudie konnten 93 aus 145 überwiesenen PatientInnen eingeschlossen und entweder in einer körperorientierten Gruppentherapie oder in einer Mindfulness-Gruppe (Patienten-Präferenz) behandelt werden. Die Ergebnisse verweisen auf signifikante Verbesserungen der somatischen Symptome mit entsprechenden Verbesserungen der subjektiven Lebensqualität und einer Verringerung der Inanspruchnahme von medizinischen Diensten (Hausarztkontakte und Überweisungen an spezialisierte Dienste) sowie der damit verbundenen Gesundheitskosten (Röhricht et al. 2017). Die manualisierte Gruppen-Körperpsychotherapie wurde auch in einer randomisiert-kontrollierten Pilotstudie angewandt: Im Vergleich mit einer Kontrollgruppe (Standard-Behandlung wie klinisch üblich) zeigte sich, dass die 24 KPT-PatientInnen die Therapie gut akzeptierten und berichteten, sehr zufrieden mit der Gruppenintervention zu sein. Die somatischen Symptome nahmen in der KPT-Gruppe signifikant ab. Zusätzlich wurde ein signifikanter Effekt auf die Selbstakzeptanz und die psychische Komponente der Lebensqualität beobachtet (Röhricht et al. 2019). Klinische Beobachtungen zur Wirksamkeit des Manuals Das Manual unterscheidet sich von den Studien, die die Funktionelle Entspannung (FE) oder die Bioenergetische Analyse (BA) evaluierten, insofern, als hier ein Vorgehen entwickelt wurde, das Aspekte verschiedener Körperpsychotherapie-Schulen und damit auch Interventionen der FE und der BA im Sinne der Therapieziele integriert. Zur qualitativen Illustration des Manuals Gruppen-Körperpsychotherapie und Somatisierung 2 | 2020 57 beziehen wir uns im Folgenden auf den protokollierten Verlauf der Therapiegruppen der RCT- Studie (Röhricht et al. 2019). Die Arbeit mit dem Manual im klinischen Alltag wird dargestellt als Reflexion aus Sicht der Therapeutin. Die strukturellen Vorgaben bzw. Behandlungsdauer und Interventionsleitlinie Das Manual bietet Struktur und Vorschläge zur Gestaltung und zum Ablauf der zwanzig Gruppenstunden. Es beschreibt drei Therapiephasen und definiert Ziele, die am Ende der KPT- Studiengruppe im Idealfall erreicht werden sollten. Durch die zeitliche Begrenzung entsteht- - insbesondere im Zusammenhang der Durchführung einer Studie- - ein Erwartungsdruck, der ab der 13. / 14. Stunde zunimmt. Dies ist ein Aspekt, der besondere Aufmerksamkeit im Rahmen der supervisorischen Betreuung bedarf, um frühzeitig im Therapieprozess die Weichen zu stellen hinsichtlich der Frage „Wie bekommen all die Themen genügend Raum? “. In allen drei Gruppenverläufen wäre es hilfreich gewesen, das mittlere Therapiestadium zeitlich erweitern zu können. Manche PatientInnen benötigen mehr Zeit, um diese Phase der Therapie effektiv nutzen zu können. Ein anderes Problem der relativ kurzen Behandlungsdauer ist die Tatsache, dass nicht alle PatientInnen an allen Therapiesitzungen teilnehmen; hierauf sollten die PatientInnen im Vorfeld noch expliziter und während der Behandlung wiederholt hingewiesen werden (dies wurde während der Gruppenverläufe immer wieder angesprochen). Können die avisierten Therapieziele realisiert werden? Die Patienten haben teilweise begonnen, eine Reduktion der zuvor als katastrophal eingestuften Körpersensationen wahrzunehmen und dabei biographische (psychodynamische) Zusammenhänge erkennen können und ansatzweise auch gelernt, diese zu beeinflussen. In drei Studiengruppen war der Zugang zu den Affekten unterschiedlich ausgeprägt: In einer Gruppe war der Ausdruck eines eigenen Schutzbedürfnisses vorrangig; Scham spielte als Emotion eine bedeutsame Rolle, verbunden mit der Frage, „Was darf man von mir sehen und wissen? “. In den beiden anderen Gruppen waren Angst, Verzweiflung, Wut, aber auch Mut und Interesse zentral. Am Ende der Gruppen konnten die meisten PatientInnen eine realistischere Selbsteinschätzung vornehmen und hatten Vorstellungen davon entwickelt, wie sie sich selbst im Alltag besser unterstützen können. Die Verbesserung psychosozialer Kompetenzen, die Entwicklung von mehr Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit mit weniger Abhängigkeit, besserer Abgrenzung und ein verantwortlicher Umgang mit körperlichen und psychischen Belastungsgrenzen konnten erprobt werden. Die PatientInnen berichteten, dass es ihnen gelang, auch im Alltag die eigenen Grenzen in belastenden Situationen wahrzunehmen und Veränderungsversuche im Umgang damit auszuprobieren. Themen, wie das Scheitern an eigenen Ansprüchen, Arbeits- und drohende Obdachlosigkeit sowie soziale Isolierung, waren am Ende der Gruppe nicht gelöst. Das Thema, aufgrund der Symptomatik nicht mehr arbeitsfähig zu sein bzw. Rente zu beziehen, wurde von einem Patienten als „Wiedergutmachung“ erlebt. Das angestrebte Ziel, das Erreichen einer ganzheitlich-differenzierenden Perspektive sowie einer Haltung der Selbstakzeptanz und des Selbstrespektes, ist den Patienten nähergebracht worden. Die Angebote zur Wahrnehmung des Körperselbst, der Affektdifferenzierung, der Verbesserung der emotionalen Selbstwahrnehmung und der Differenzierung zwischen Emotion und Symptom im Kontext sozialer Beziehungen konnten in der 20 Sitzungen umfassenden Therapie initiiert und thematisiert werden. Hier wäre es wünschenswert, mit geeigneten PatientInnen in einer weiterführenden Therapie- 58 2 | 2020 Röhricht, Gässler phase die oben genannten Themen in Variationen und Probehandlungen wiederholend und vertiefend bearbeiten zu können. Trotz oder gerade auch wegen der als positiv benannten Veränderungen wurde von den TeilnehmerInnen in allen drei Gruppen das Bedürfnis ausgedrückt, die Therapie fortsetzen zu wollen. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Zur Behandlung der Somatisierungsstörungen mittels Körperpsychotherapie liegen mittlerweile randomisiert-kontrollierte Studien, naturalistische Kohorten-Verlaufsstudien und zahlreiche klinische Fallstudien vor, die allesamt die klinische Effektivität hinsichtlich der Reduzierung des Beschwerdeniveaus und der Verbesserung subjektiver Lebensqualität der PatientInnen demonstrieren. Auch wenn die Studien (Funktionelle Entspannung, Bioenergetische Analyse und Integrative KPT) aufgrund der Abweichungen im Interventionsrepertoire nur bedingt miteinander vergleichbar sind, arbeiten die Therapien in allen Studien gemäß der oben beschriebenen Grundprinzipien einer körperorientierten Psychotherapie bei funktionalen Störungen. Die KPT bei Somatisierungsstörungen kann dementsprechend als eine evidenzbasierte Psychotherapie erachtet werden. Weitere Studien sollten vor allem die Frage der notwendigen Behandlungsdauer mittels Variationen im Therapieplan und durch Langzeit- Katamnesen bestimmen. Die besondere körperimmanente, erlebnisorientierte Zugangsweise der KPT bietet sich in der Behandlung der Somatisierungsstörungen als besonders patientenbezogen und damit akzeptabel an. Becker (2006) hat sie deshalb als „Königsweg zum psychosomatisch Kranken“ (S. 759) bezeichnet. Die KPT bietet therapeutische Zugangsweisen zu der komplexen Äthiopathogenese der Somatisierungsstörungen an: Alexithymie, Körperbild-Störung, erhöhte Reizschwellen-Amplitude zum Empfinden somatischer Stimuli, lebensgeschichtlich-biographisch bedingte Bezugnahme auf die eigene Körperlichkeit. Im klinischen Alltag in Deutschland sind diese Methoden (insbesondere Funktionelle Entspannung, Konzentrative Bewegungstherapie, Tanz- und Bewegungstherapie, Integrative KPT) in der Routine der Therapieprogramme psychiatrisch-psychotherapeutischer und psychosomatischer Einrichtungen bereits fest etabliert. Hier bietet es sich an, das Manual in entsprechenden Fortbildungen den dort arbeitenden TherapeutInnen als Leitlinie zu vermitteln. Literatur American Psychiatric Association (2013): Diagnostic and statistical manual of mental disorders (DSM-5). 5. Aufl., Arlington, https: / / doi.org/ 10.1176/ appi.books.9780890425596 Becker, H. (2006): Körperpsychotherapie, ein Königsweg zum psychosomatisch Kranken. In: Marlock, G., Weiss, H. (Hrsg.): Handbuch Körperpsychotherapie. Schattauer, Stuttgart, 759-767 Burton, C., McGorm, K., Richardson, G., Weller, D., Sharpe, M. 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Mitherausgeber von „körper-- tanz-- bewegung“. Rosemarie Gässler Bis 2016 Therapeutin für Konzentrative Bewegungstherapie in der Psychosomatischen Klinik der TU München Rechts der Isar, nun in privater Praxis in 82335 Berg. ✉ Prof. Dr. med. Frank Röhricht East London NHS Foundation Trust Trust Headquarter, Robert Dolan House 9 Allie Street | GB-London E1 8DE frank.rohricht@nhs.net