eJournals körper tanz bewegung 8/2

körper tanz bewegung
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Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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BTD-Mitgliederversammlung

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Grit Wendisch
Ein Jubiläum lädt ein zur Rückschau und zur Vorschau, was bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Berufsverbandes der TanztherapeutInnen Deutschlands (BTD) vom 7. bis 9. Februar 2020 in Hannover rege genutzt wurde. [...]
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82 2 | 2020 Kongresse & Tagungen Relevanz für die Interventionsplanung in der trauma-adaptierten Tanztherapie“ gewohnt professionell darbot. Eine Posterpräsentation rundete die gelungene Veranstaltung ab. Nicht zuletzt soll auch die schöne gemeinsame Feier erwähnt werden, die mit viel Gespräch, ausgelassenem Tanz und leckerem Essen einfach Freude gemacht hat. Am Ende der Tagung wurde wieder einmal deutlich, dass die KreativtherapieTage nicht nur die Arbeit der unterschiedlichen Verfahren in den verschiedenen Häusern des LVR sichtbar machen, sondern auch ermöglichen, sich miteinander nach innen und außen zu verbinden und so die kreativtherapeutische Arbeit berufspolitisch zu stärken. Zum Schluss sei verwiesen auf die Möglichkeit, unter www.kreativ therapien.lvr.de weitere Informationen zur Tagung, aber auch vorausgegangener Veranstaltungen abzurufen. Auf dieser Seite wird auch eine ausführliche Sammlung von Artikeln, Texten und Informationen in Form einer Dokumentation der Tagung 2019 abrufbar sein. Marion Reuter BTD-Mitgliederversammlung Tanztherapie 4.0 - zum 25. Geburtstag des BTD E in Jubiläum lädt ein zur Rückschau und zur Vorschau, was bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Berufsverbandes der TanztherapeutInnen Deutschlands (BTD) vom 7. bis 9. Februar 2020 in Hannover rege genutzt wurde. Für die Rückschau hatte Susanne Bender als „Urgestein“ der deutschen Tanztherapie- Geschichte gleichermaßen informative wie unterhaltsame Anekdoten aus dem Nähkästchen hervorgeholt. Für die Vorschau haben die Mitglieder in großer Runde gemeinsam philosophiert und angeregt diskutiert. Ein Impulsvortrag von Grit Wendisch zur Einstimmung war gespickt mit provokanten Fragen wie zum Beispiel: Geht Tanztherapie nur im Face-to-Face- Kontakt, oder werden wir durch Apps ersetzt? Welche Kompetenzen brauchen TanztherapeutInnen, um in der digitalen, flexiblen, mobilen und selbstorganisierten Arbeitswelt bestehen zu können? Welche Rolle spielen für uns körperorientierte TherapeutInnen künftig IT-Affinität, Medienkompetenz und Social Media Networking? Einige konkrete Beispiele von Diskussionsteilnehmern aus dem eigenen Arbeitsalltag, verschiedene Webinar-Beispiele sowie ein Erfahrungsbericht zu einer Rückenschmerz-App haben das Anliegen der Diskussion weiter verdeutlicht. Mehrere grundsätzliche Überlegungen warfen neue Fragen auf. Zum Beispiel, wofür es sinnvoller ist, die fachlichen Ressourcen einzusetzen: für die direkte Arbeit mit KlientInnen oder für die Programmierung und Pflege von Apps? Oder: Können all die Störungen in Kontakt und Bindung „geheilt“ werden, wenn genau diese Aspekte fehlen? Und: Fehlen sie Abb. 1: Eine Torte zum 25-jährigen Jubiläum des BTD Foto: Elena Kazarnovskaya Kongresse & Tagungen 2 | 2020 83 überhaupt? Denn Einigkeit bestand darin, dass Apps & Co. eine wertvolle Hilfe, Unterstützung und Ergänzung zwischen den persönlichen Kontakten mit KlientInnen sein können. Sie erinnern an die Übungen, liefern wertvolle Informationen, klären auf, gewährleisten Objektkonstanz, bedienen die Internet-Affinität einer großen Zielgruppe und erleichtern damit das Dranbleiben. Als KörpertherapeutInnen arbeiten wir stark mit den Sinnen unserer KlientInnen- - über Mimik, Gestik, Stimme, Blickkontakt. Kern unserer Arbeit ist Beziehungsgestaltung. All das scheint auch über Videotelefonie möglich zu sein-- nur ein fundamentales Bedürfnis bleibt unerfüllbar: Berührung. Im Ergebnis der Diskussion wurde deutlich, dass es darum geht, wie ein „Sowohl-als-auch“, wie ein Übergang vom virtuellen Kontakt in einen realen Kontakt gelingen kann und dass es notwendig ist, neben all den Möglichkeiten auch die Grenzen zu berücksichtigen und diese bei jedem konkreten Angebot zu benennen. Als gegenwärtige TanztherapeutInnen wollen wir im Trend bleiben. Eine unserer Aufgaben für 2020 wird sein, sich dieser Herausforderung zu stellen. Wer sich berufen fühlt, daran aktiv mitzuarbeiten, darf sich gern bei mir melden. Grit Wendisch 21. GBP-Tagung in Goslar Mit Leichtigkeit und klarem Kopf in den Herbst des Lebens spazieren V om 2.bis zum 6. Oktober 2019 fand die Fachtagung des Biodynamischen Berufsverbandes GBP mit dem Titel „Zeitlinien und Jahresringe- - Körperpsychotherapie in der zweiten Lebenshälfte“ in Goslar statt. Etwa 30 KollegInnen aus ganz Deutschland waren dieser Einladung gefolgt. Traditionell fand vor der Tagung ein Vorworkshop statt, der diesmal von Eli Weidenfeld geleitet wurde. Eli Weidenfeld war Schüler von Gerda Boyesen und leitet seit vielen Jahren Ausbildungsgruppen in Biodynamischer Psychologie, u. a. für die Europäische Schule für Biodynamische Psychologie (ESBPE). In seinem Workshop ließ er uns teilhaben an seiner Entwicklung als Psychotherapeut und demonstrierte spezielle biodynamische Massagen sowie Halteübungen,dievondenTeilnehmerInnen in Form von Partnerübungen praktiziert wurden. Dabei beeindruckte mich zum wiederholten Mal, mit was für einfachen Mitteln in der Biodynamik tiefe, heilsame Wirkungen erreicht werden können, die jedoch nicht nur auf dem rein mechanisch-körperlichen Vorgang beruhen, sondern auf der inneren Haltung zum / zur KlientIn. Eli Weidenfeld präsentierte sich als ein sehr erfahrener, vielseitiger und humorvoller Therapeut, der die Biodynamik verinnerlicht hat wie wenige andere seines Faches. Vor Beginn der Tagung fand die Mitgliederversammlung unseres Berufsverbandes statt, auf der Christine Clouth als Kassenwartin und ich selbst als 2. Vorsitzender wiedergewählt wurden. Olaf Fiebrandt unterstützt zukünftig den Vorstand bei der Pflege der Website und der Mitgliederdatei. Neu war das vom Vorstand initiierte MentorInnenprogramm, das PraxisgründerInnen unterstützen soll, sowie die Vorstellung eines weiteren Forschungsprojektes bezüglich der Psychoperistaltik, was auf großes Interesse bei den Mitgliedern stieß. Die Tagung wurde mit einem Vortrag von Dieter Hofmann aus Coburg eröffnet. Darin vermittelte der Referent sein auf langjährigen theore-