körper tanz bewegung
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2195-4909
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2021
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Editorial
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2021
Maren Iman Imran
Liebe Leserinnen und Leser, diese Ausgabe widmet sich dem, was uns jetzt nun schon ein ganzes Jahr lang beschäftigt: das Virus Covid-19. Ich denke, in dieser Zeit ist uns allen klar geworden, dass diese Entwicklung nicht spurlos an unseren körperpsychotherapeutischen Tätigkeiten vorbeigeht. Soziale Distanzierung, Maskenpflicht, eine daraus folgende weitgehende „Entkörperung“ in unserer Therapie haben Konsequenzen: für unsere PatientInnen, KlientInnen und für uns als TherapeutInnen und ForscherInnen. [...]
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61 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, diese Ausgabe widmet sich dem, was uns jetzt nun schon ein ganzes Jahr lang beschäftigt: das Virus Covid-19. Ich denke, in dieser Zeit ist uns allen klar geworden, dass diese Entwicklung nicht spurlos an unseren körperpsychotherapeutischen Tätigkeiten vorbeigeht. Soziale Distanzierung, Maskenpflicht, eine daraus folgende weitgehende „Entkörperung“ in unserer Therapie haben Konsequenzen: für unsere PatientInnen, KlientInnen und für uns als TherapeutInnen und ForscherInnen. Die AutorInnen dieser Ausgabe widmen sich ganz unterschiedlichen Perspektiven auf diese Problematik. Ute Backmann und Roland Brückl stellen ihre Ergebnisse einer Umfrage unter TherapeutInnen der Konzentrativen Bewegungstherapie (KBT) vor. Sie erläutern zunächst die Bedeutung von Berührung in der KBT und zeigen die Sorgen und Nöte ihrer KollegInnen während der Pandemie auf. Außerdem lassen sie uns an kreativen Wegen der Bewältigung des Nähe-Dilemmas in der Therapie teilhaben. Krisztina Berger wechselt die Perspektive und beleuchtet Einsamkeit kontra Alleinsein. Sie zeigt die Gefahren der Distanz, hebt aber auch die positiven Aspekte des Alleinseins hervor und erläutert, wie man diese therapeutisch nutzen kann. Andrea Goll-Kopka und Marianne Eberhard- Kaechele konzentrieren sich auf die Auswirkungen der pandemiebedingten Einschränkungen auf die Tanz- und Bewegungstherapie. Sie beleuchten in ihrem Beitrag Konsequenzen und Bewältigungsmöglichkeiten für die Bereiche Therapie, Beratung, Supervision und Hochschullehre. Benajir Wolf nimmt den Bereich Hochschullehre noch stärker in den Fokus und erläutert, wie bisher am Marburger Masterstudiengang Motologie & Psychomotorik mit der Corona- Pandemie und den daraus resultierenden Einschränkungen umgegangen wurde. Sie geht dabei insbesondere auf die Herausforderung ein, die Studierenden ohne praktischen Unterricht auf die Berufspraxis vorzubereiten. Es ist bei Redaktionsschluss dieser Zeitschrift noch nicht absehbar, wie lange uns Corona noch begleiten, herausfordern und uns an unsere Grenzen bringen wird. Und auch wenn wir diese Pandemie hinter uns haben, bleibt noch die Frage, wann die nächste kommen wird. Ich hoffe, dass Ihnen die verschiedenen Beiträge dieser Ausgabe neue Ideen oder Perspektiven aufzeigen. Diese Sammlung soll aber auch zu weiterer Reflexion der Pandemie anregen-- als Chance einer Weiterentwicklung unserer Profession. Maren Iman Imran Schriftleitung „körper-- tanz-- bewegung“ körper-- tanz-- bewegung 9. Jg., S. 61 (2021) DOI 10.2378/ ktb2021.art09d © Ernst Reinhardt Verlag
