körper tanz bewegung
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2195-4909
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2021
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Editorial
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2021
Marianne Eberhard-Kaechele
Liebe Leserinnen und Leser, im Jahr 2021 haben uns zwei große Pionierinnen der therapeutischen Verwendung der Tanzkunst verlassen: Anna Halprin und Laura Sheleen. Jede nutzte die Choreografie, um existenziellen Themen eine Gestalt zu geben und sie so den Menschen für eine transformative Auseinandersetzung zugänglich zu machen. In dieser Ausgabe zeigen zwei Personen, die diese Pionierinnen persönlich kannten, Ursula Schorn und Martina Peter-Bolaender, den bleibenden Beitrag dieser Frauen auf. [...]
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169 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, im Jahr 2021 haben uns zwei große Pionierinnen der therapeutischen Verwendung der Tanzkunst verlassen: Anna Halprin und Laura Sheleen. Jede nutzte die Choreografie, um existenziellen Themen eine Gestalt zu geben und sie so den Menschen für eine transformative Auseinandersetzung zugänglich zu machen. In dieser Ausgabe zeigen zwei Personen, die diese Pionierinnen persönlich kannten, Ursula Schorn und Martina Peter- Bolaender, den bleibenden Beitrag dieser Frauen auf. Die Hauptartikel dieser Ausgabe blicken aus verschiedenen Perspektiven von intrabis interpersönlich, von intrabis interleiblich, auf den therapeutischen Veränderungsprozess. Matthias Wenke fokussiert die Wandlungskraft der funktionellen Stimulation des Bindegewebes, um die Selbsterfahrung der Person mit anderen zum Positiven zu wenden. Während die Beziehungspartner dieselben bleiben, können PatientInnen in einem intrapersönlichen Prozess neuen Körpererlebens ihr Erleben von sich in Beziehungen ändern. Diese Sicht führt zur Überzeugung des unzerstörbaren Heilungspotentials des Menschen, das Mut macht für die Behandlung chronisch Erkrankter. Linda Eichbaum schlägt eine Brücke zwischen intra- und interpersönlichen Interventionen in ihrem praxisorientierten Beitrag über Selbstregulation. Durch drei anschauliche Übungsbeschreibungen kann der Leser nachvollziehen, wie die Befähigung zur Eigenregulation bzgl. der Faktoren Selbstwirksamkeit, Autonomie und Motivation PatientInnen in die Lage versetzt, auch Beziehungen zu regulieren. Im Beitrag von Bernhard Schlage wendet sich der Blick auf das interpersönliche und interleibliche Geschehen zwischen TherapeutIn und PatientIn. Der Autor richtet unsere Aufmerksamkeit darauf, wie PatientInnen ihre TherapeutInnen emotional, aber auch körperlich affizieren, und animiert uns dazu, genauer zu reflektieren, wie wir diese Körpereindrücke bewusster erleben und darauf eine Resonanz geben können. Die Artikel zeigen die Bandbreite der Möglichkeiten auf, PatientInnen durch Verkörperung und Interaktion bei der Entfaltung und nachhaltigen Festigung neuer innerseelischer Einstellungen zu begleiten. Finden Sie ihren Ansatz bestätigt, liebe LeserInnen, und entdecken Sie neue bei der Lektüre dieser Ausgabe der ktb! Dr. rer. medic. Marianne Eberhard-Kaechele Mitherausgeberin „körper - tanz - bewegung“ körper-- tanz-- bewegung 9. Jg., S. 169 (2021) DOI 10.2378/ ktb2021.art24d © Ernst Reinhardt Verlag
