eJournals körper tanz bewegung 9/3

körper tanz bewegung
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2195-4909
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/ktb2021.art16d
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2021
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Editorial

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2021
Maren Iman Imran
Sprache spielt in dieser Ausgabe eine große Rolle. Es lohnt sich, den Blick zu schärfen und bei manchen Begrifflichkeiten wie zum Beispiel verkörperter Empathie, Microtracking oder Bodydiversity etwas genauer hinzuschauen. Was genau meinen wir? Haben sich in unserer Sprache vielleicht Begriffe verwaschen, selbstständig gemacht oder ihre theoretische Fundierung verloren? Verbergen sich in unseren Begrifflichkeiten sogar Stereotypisierungen, oder benutzen wir Begriffe, deren Bedeutung wir gar nicht genau einordnen können?
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113 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Sprache spielt in dieser Ausgabe eine große Rolle. Es lohnt sich, den Blick zu schärfen und bei manchen Begrifflichkeiten wie zum Beispiel verkörperter Empathie, Microtracking oder Bodydiversity etwas genauer hinzuschauen. Was genau meinen wir? Haben sich in unserer Sprache vielleicht Begriffe verwaschen, selbstständig gemacht oder ihre theoretische Fundierung verloren? Verbergen sich in unseren Begrifflichkeiten sogar Stereotypisierungen, oder benutzen wir Begriffe, deren Bedeutung wir gar nicht genau einordnen können? Die Artikel in dieser Ausgabe haben verschiedene Inhalte, die uns dazu einladen, etwas genauer hinzuschauen. Zunächst gewährt Joseph Richter-Mackenstein einen tiefen Blick in die theoretische Fundierung und Erforschung von Phänomenologie und verkörperter Empathie. Er erläutert, dass phänomenologisches Verstehen immer Selbst- und Fremdverstehen zugleich sei und auf verschiedene Weise eine Synchronisation stattfinde. Leonhard Schrenker erläutert das Entwicklungs- und Heilungsmodell der Pesso-Therapie mit den dazugehörigen Begrifflichkeiten und geht ausführlich auf die Grundzüge dieser therapeutischen Arbeit ein. Dazu gehört auch die Vorstellung sogenannter Idealen Eltern zur Verinnerlichung einer alternativen Erfahrung. Frank Francesco Birk und Sandra Mirbek diskutieren die Begrifflichkeiten Bodyshaming, Bodypositivity, Bodyneutrality und Bodydiversity und zeigen dabei die ganz unterschiedlichen Nuancen auf. Sie verweisen auf die Bedeutung von Körperlichkeit als Diversitätskategorie und erläutern, wie sich dieses Verständnis positiv auf die therapeutische Arbeit auswirken kann. Auch im Praxisartikel dieser Ausgabe geht es um Sprache, jedoch in Verbindung mit Bewegung. Thomas Haudel stellt seinen selbst entwickelten Satzergänzungslaufkreis vor, in dem die Worte der KlientInnen mit Bewegung kombiniert werden. Auf diese Weise können insbesondere bei depressiven KlientInnen Antrieb und Zugang zur Primärpersönlichkeit verbessert werden. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und Anregungen für die Praxis. Maren Iman Imran Schriftleitung „körper-- tanz-- bewegung“ körper-- tanz-- bewegung 9. Jg., S. 113 (2021) DOI 10.2378/ ktb2021.art16d © Ernst Reinhardt Verlag