eJournals körper tanz bewegung 10/4

körper tanz bewegung
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2195-4909
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
101
2022
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Forum: Energie - Erregung - Erlebnis - Erfahrung

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2022
Ulrich Sollmann
Im Bereich Körperpsychotherapie besteht seit Jahren eine kontroverse Diskussion um den Energiebegriff. Inzwischen haben sich u.a. zwei zentrale Positionen herauskristallisiert. Die eine bezieht sich auf einen eher biologisch-physiologisch begründeten Energiebegriff. Die andere orientiert sich grundsätzlich am Konzept von Erregung und erlebniszentriertem Vorgehen in der Psychotherapie. Der Autor bezieht sich in seinen Ausführungen auf die Bedeutung von Erregung und Erfahrung. Hierdurch versteht er sich als kollegialer und professioneller Brückenbauer. In Form einer Learning History illustriert er die eigene diesbezügliche Erfahrung mit Erregung. Er versteht seine Ausführungen auch als Kommentar zum Beitrag „Energie: ein universelles Wirkungsprinzip“ aus ktb 1/2022.
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145 Forum: Zur Diskussion körper-- tanz-- bewegung 10. Jg., S. 145-154 (2022) DOI 10.2378/ ktb2022.art22d © Ernst Reinhardt Verlag Energie - Erregung - Erlebnis - Erfahrung Ein alternativer Blick auf die Energiediskussion (Reaktion auf den Artikel von Koemeda-Lutz und Gutzat in Ausgabe 1/ 2022) Ulrich Sollmann Im Bereich Körperpsychotherapie besteht seit Jahren eine kontroverse Diskussion um den Energiebegriff. Inzwischen haben sich u. a. zwei zentrale Positionen herauskristallisiert. Die eine bezieht sich auf einen eher biologisch-physiologisch begründeten Energiebegriff. Die andere orientiert sich grundsätzlich am Konzept von Erregung und erlebniszentriertem Vorgehen in der Psychotherapie. Der Autor bezieht sich in seinen Ausführungen auf die Bedeutung von Erregung und Erfahrung. Hierdurch versteht er sich als kollegialer und professioneller Brückenbauer. In Form einer Learning History illustriert er die eigene diesbezügliche Erfahrung mit Erregung. Er versteht seine Ausführungen auch als Kommentar zum Beitrag „Energie: ein universelles Wirkungsprinzip“ aus ktb 1 / 2022. Schlüsselbegriffe Erfahrung, Erregung, Energie, Learning History, Körperpsychotherapie Energy-- Arousal-- Adventure-- Experience. An Alternative View of the Energy Discussion (Reaction to the Article by Koemeda-Lutz and Gutzat in Issue 1 / 2022) In the field of body psychotherapy a controversial discussion about the concept of energy has been going on for years. In the meantime, two central positions have emerged. One relates to a more biological-physiological concept of energy. The other is fundamentally oriented towards the concept of arousal and an experience-based approach in psychotherapy. The author refers to the meaning of arousal and experience. By doing so he sees himself as a collegial and professional bridge builder. In the form of a learning history, he illustrates his own experience in this regard. He also understands his remarks as a commentary on the article „Energy. A universal principle of action“ from ktb 1 / 2022. Key words experience, excitement, energy, learning history, body psychotherapy 146 4 | 2022 Ulrich Sollmann Der Versuch, auch mal „anders“ zu denken D ie Lektüre des Energie-Artikels von Koemeda-Lutz und Gutzat in Ausgabe 1/ 2022 brachte mir die emotional heftigen Debatten um den Energiebegriff in unserer Community in leibhaftige Erinnerung. Sich an einer solchen Debatte sozusagen im Verlauf des Geschehens selbst zu beteiligen, schien mir schon seit langem ein vergebliches Unterfangen. So hatte ich doch oft Sorge, im emotionalen, diskursiven Erregungsgewitter unterzugehen und mich „vorschnell“ genötigt zu fühlen, mich auf die eine oder andere Seite „schlagen“ zu müssen, was, so befürchtete ich, zu Lasten der freundschaftlichen Beziehungen gehen könnte. Gerade diese wollte ich nicht opfern. Die Überlegung von der Sinnhaftigkeit des Erregungsbegriffs in unserer Debatte hoffe ich, als kollegiale diskursive Brücke anbieten zu können. Der szenische Parkour durch einige meiner erlebten Erinnerungsgeschichten mag dabei als wohlwollende Einladung zu verstehen sein, sich an seine eigenen Erregungsgeschichten zu erinnern und dieser Perspektive in Zukunft (auch) mehr Raum zu geben. So verkörpern wir doch alle hierdurch das, was durch die (Lebens-) Kraft zur Wirkung gekommen ist. Der Energiebegriff hat im Bereich Körperpsychotherapie (KPT) eine prägende, wenn nicht gar paradigmatische Bedeutung. Einerseits stützen sich viele SchulenvertreterInnen auf etwas, was sie als „Energie“ bezeichnen. Andererseits erlebe ich, seitdem ich mich mit Körperpsychotherapie befasse, einen fast schon rivalisierenden Wettstreit darum, welche Definition, welche Erklärung von Energie denn wissenschaftlich begründet genug sei, um einen stabilen Konsens zu ermöglichen. Dies geschieht meines Erachtens oft auf eine Art und Weise, die den Eindruck nahelegt, man wolle nicht nur eine nachvollziehbare, überprüfbare Erklärung liefern, sondern in der körperpsychotherapeutischen Community salonfähig werden. Hierunter verstehe ich unter anderem das Bemühen der Vertreter einzelner KPT-Schulen um eine theoretische, konzeptionelle Vorreiterrolle im Feld der Körperpsychotherapie. Das Bemühen verstehe ich auch als Bemühen, hinreichend wissenschaftlich zu sein, allein schon wegen der Reputation im professionellen Feld von Psychotherapie überhaupt. Schließlich glaube ich, dass die Art, einen derartig rivalisierenden Wettstreit zu führen, im Sinne von (Selbst-) Identifikation im Kreis der KollegInnen geschieht. Beim Beitrag von Koemeda-Lutz und Gutzat hat mich schon der Titel neugierig gemacht, teile ich doch auch eine Auffassung, so wie sie im Titel formuliert auf den Punkt gebracht wird. Die genauere Lektüre des Texts verwirrte mich jedoch insoweit, als prioritär der fokussierte Blick auf biologische Erklärungen gerichtet ist. Ich nehme an, dass dieser Teil der Arbeit eher aus der Feder des Autors Gutzat stammt (Gutzat hat eine ausgewiesene Expertise im Bereich Biologie). Die Kollegin Koemeda-Lutz schließt hieran insoweit an, als sie, beziehend auf die naturwissenschaftliche Definition des Energiebegriffs, eine Brauchbarkeit für den Bereich Psychologie, Psychotherapie und Wissenschaft diskutiert. Sie tut dies, indem sie sich gleich zu Beginn deutlich von Geuter abgrenzt, der, wie sie sagt, das Energiekonzept in der Körperpsychotherapie „fallen lässt“ (S. 17). Die genaue Lektüre der beiden Grundlagenwerke von Geuter hingegen zeigt, dass es Geuter um einen erfahrungs- und erlebnisbasierten Ansatz geht. Ein biologisches Erklärungsmodell, so Geuter, würde nicht ausreichen, um psychologische Phänomene wissenschaftlich hinreichend begründen und erklären zu können. Mich erinnert dies z. B. an die heftigen Debatten bei einem der Jahrestreffen der Deutschen Gesellschaft für Körperpsychotherapie (DGK) in Marburg. Bereits dort zeigte sich, wie kontrovers, emotional zugespitzt und grundsätzlich die Debatten geführt wurden. In meiner Erinnerung ging es dabei u. a. um das Zusammenspiel von fünf Aspekten: Zur Diskussion: Energie (Teil 3) 4 | 2022 147 ● Wie wissenschaftlich begründbar, praxistauglich und relevant ist das Energie-Konzept basierend auf einem primär physiologischen, biologischen Verständnis? ● Welche wissenschaftliche und diskursive Relevanz hat der erlebnis- und erfahrungsbasierte Ansatz? ● Wie kann man die heftige, rivalisierende Auseinandersetzung in der KPT-Community verstehen, die die Auseinandersetzung (nicht nur in Marburg) kennzeichnet? Warum wird gerade hier bezüglich des Energiebegriffs so heftig, beinahe polarisiert/ polarisierend, manchmal beinahe gnadenlos anmutend diskutiert? Wie kommt es, dass ich mich nicht des Eindrucks erwehren kann, es würde nicht nur um einen Wettstreit der Überzeugungen, sondern auch um Glaubenshaltungen gehen? ● Aus welcher Rolle und welcher Interessenlage heraus wird jeweils diskutiert bzw. Position bezogen? Könnte der Diskurs nicht unterschiedlicher verlaufen, wenn klar wäre, ob ich aus wissenschaftlicher Perspektive oder praxeologischem Interesse heraus eine Klärung herbeiführen möchte? ● Was macht es so schwer, mehr emotionale Balance und professionelle Ausgewogenheit zu ermöglichen? Mich beschäftigte bereits seit einiger Zeit ein, wie ich finde, übergeordnetes Konzept, das am ehesten mit den Begriffen Erregung und Erleben / Erfahrung zu benennen ist. Dieser Zugang zum Thema schien mir überzeugender und pragmatischer zu sein (vielleicht war ich aber auch nur zu wenig vertraut mit den spezifischen Begrifflichkeiten (wie Energie), deren wissenschaftlicher Herleitung und Begründung, die sich aus der Literatur ergeben würde). Insoweit schreckte mich der Energie-Diskurs eher ab, und ich sehnte mich nach sicherem und ruhigerem Fahrwasser, das in der Bezugnahme (auch) auf Erregung / Erleben / Erfahrung mündete. Perspektivwechsel: „Wir sind das, was wir beim Energiebegriff debattieren und klären wollen“ Betrachtet man das Geschehen aus der Perspektive der Aktionsforschung, geht es in solchen Diskursen in der Regel um das Zusammenspiel von sachrationalen Dingen (in diesem Fall um die Klärung der Relevanz des Energiekonzepts) und der emotionalen, relationalen, aber auch sinnstiftenden Beteiligung der jeweils handelnden Personen. Eine in diesem Falle wissenschaftliche und zufriedenstellende Klärung des Themas gelingt nur, wenn beide Seiten hinreichend berücksichtigt werden. Dies schließt die Bezugnahme auf die eigene Rolle und Funktion im Geschehen mit ein. Ich erlebe mich als eine dieser Personen und möchte die Gelegenheit nutzen, anhand persönlich prägender Erfahrungen eigene Schritte zu illustrieren, die mich dem vertraut gemacht haben, was unter der „Kraft, die Wirkung zeigt“ (Energie) schon im alten Griechenland zu verstehen ist. Aristoteles unterschied bereits verschiedene Formen der Energie. Zentral bei Energie ist für ihn dann das, was man aufbringen muss, um das Mögliche zum Wirklichen zu machen. Energie, philosophisch allgemein betrachtet, hilft also, Veränderung zu bewirken und zu erklären. Für den Bereich (Körper-) Psychotherapie ist der Energiebegriff (noch) nicht hinreichend biologisch geklärt. Es bleibt zudem auch noch offen, ob eine biologisch-wissenschaftliche Klärung überhaupt für die KPT Sinn macht (siehe auch der Energie-Beitrag von Schley (2022) in dieser Zeitschrift). Mittels der folgenden Beispiele möchte ich einerseits unterschiedliche Erfahrungsräume nachzeichnen, die es mir ermöglichten, das besser zu erahnen, was unter „Kraft, die Wirkung zeigt“ mir auf eine vor-, un- und transwissenschaftliche Art und Weise dort begegnet ist, um schließlich mein professionelles Interesse (im Sinne von key experience) zu wecken. Andererseits möchte ich die Bedeutung von 148 4 | 2022 Ulrich Sollmann Erregung / Erregungsprozess unterstreichen, ermöglicht mir dieser Begriff doch praxeologisch gesehen, eine Brücke zwischen Energie und erlebniszentrierter Betrachtung zu kreieren. So gehört Erregung (auch) als ein bedeutsames Konzept zum Selbstverständnis beider Positionen. Oder sollte ich mich da irren? Mit der Bezugnahme auf Erregung meine ich unter anderem ● innerpsychische Stimulation und die durch äußere Einflüsse hervorgerufene Erregung, ● Erregung, die physiologisch durch Muskelkontraktion entsteht, ● Erregung, die immer Teil des Atemflusses ist, ● Erregung, die (leider) ein unverzichtbarer Begleiter unter Stress ist, ● Erregung, die Sexualität nicht nur auf einen mechanischen Akt der Vereinigung zweier Menschen reduziert, ● Erregung, die das Erleben von Überraschung so einzigartig macht, ● Erregung, die unverzichtbares Merkmal induktiver psychosozialer Prozesse ist, ● Erregung, die das (noch) nicht Verstehbare, Begreifbare oder Erklärbare in einer magisch wirkenden Schwebe der Wahrnehmung belässt, ● Erregung, die Transzendenz, Spiritualität oder etwa psychodelische Erfahrung in einem so faszinierenden Licht erscheinen lässt und dort belässt. Erlebnismäßige Wurzeln der Bedeutung von Erregung Um diesbezügliche szenische, biographische Erfahrungen kurz skizzieren zu können, wähle ich das Konzept der „Learning History“. Eine „Lerngeschichte“ ist ein Prozess und eine Dokumentation, die helfen soll, sich der eigenen Entwicklung, des Lernens und der analytischen Bemühungen besser bewusst zu werden. Sie stellt die Erfahrungen und Erkenntnisse der eigenen Beziehung zu einem neuen Erfahrungsfeld dar. Sie enthält Berichte über Aktionen und Ergebnisse und zeigt, wie mein Lernen ein Ansatz ist, um mit dem vertraut zu werden, was ich tue, wo ich es tue und mit wem ich es tue. Es wird auch dargestellt, wie ich die Ergebnisse erzielt habe und mir die Veränderungen bewusst wurden (aus Platzgründen geschieht dies nur ausschnitthaft). Dies trägt dazu bei, neue Möglichkeiten, neue Ansätze, neue Fragen und neue Hypothesen zu schaffen, die das eigene Leben und den Weg der Professionalisierung begleiten. Der Inhalt schafft dann eine Möglichkeit, mit anderen zu kommunizieren und dabei auf Aspekte zu stoßen, die sonst nicht gesehen und diskutiert werden (Roth / Bradbury 2008). Wenn ich mich auf die Erfahrung von dem beziehe, was „Erregung“ genannt werden könnte, meine ich immer diejenige, die zu einem „sensed knowing“ führt. Eine solche integriert die Sinneserfahrung, Erkennen und Verstehen sowie die relationale szenische Begegnung / Bewegung mit einem jeweils Anderen (Lorenzer 1970). Sind es zu Anfang vielleicht noch seltsam anmutende Erfahrungen, erweitert sich das Erfahrungsspektrum hin zum erkennenden Verstehen dessen, was mir nun im Erregungskonzept miteinander verbunden zu sein scheint. Gerade hieraus, natürlich auch getragen durch die begleitende Lektüre von Fachliteratur, schöpfe ich die Überzeugung von der Relevanz des „Erregungskonzepts“ und der möglichen unterstützenden, Brücken bildenden Funktion zwischen Energie und erlebniszentrierter Körperpsychotherapie. Die erlebte / erlebbare Magie von Geschichten Ganz im Sinne der griechischen Bedeutung von Energie begegnete mir diese als „eine Kraft, die zur Wirkung kommt“, bereits früh in meiner Kindheit in den Erzählungen meines Vaters, wenn er meinem Bruder und mir, sonntags im Bett liegend, selbst erfundene Geschichten erzählte. Fasziniert lauschte ich meinem Vater Zur Diskussion: Energie (Teil 3) 4 | 2022 149 damals, aufgeregt und neugierig, wenn er meinen Bruder und mich in die wunderbare Welt der Zwerge entführte. Die kleinen Wesen konnten sich, versehen mit einer besonderen Gabe, nämlich einer Tarnkappe, unsichtbar machen, wenn sie es denn wollten. Mit der gleichen Aufmerksamkeit, Erregung und Faszination lauschten wir auch einer, man könnte fast sagen beispielhaften Erzählung aus dem Krieg. Er war unter anderem in Frankreich in einem Vorposten unterwegs gewesen, um die Bewegung des Feinds zu beobachten und an seine Einheit zu kommunizieren. So saß er eines Morgens, vor Sonnenaufgang, in der Spitze eines Kirchturms, der nach dem Bombardement des gesamten Dorfes als einziges Gebäude unversehrt geblieben war. In einer so hervorgehobenen Position zu sein, war nicht nur riskant, sondern tatsächlich lebensbedrohlich. Zum Glück ist ihm damals nichts passiert. Monate später, als er wieder zu Hause bei seiner Familie war und über seine Erfahrungen berichtete, erfuhr er, dass seine Mutter just an jenem Morgen gegen 2 Uhr nachts aufgewacht war, um nach Tschenstochau zu wallfahren. Ein schrecklicher Traum hatte sie wachgerüttelt. Dieser hatte ihr das Gefühl gegeben, dass ihr Sohn in einer lebensbedrohlichen Situation sei. Gläubig, wie sie war, pilgerte sie nach Tschenstochau und betete für ihren Sohn. Ich habe keine Zweifel an der Geschichte meines Vaters sowie an der Geschichte meiner Großmutter. Man könnte sagen, es sei ein Zufall gewesen. Nun ist es doch ein seltsamer Zufall. Als Kind, aber auch heute (natürlich weniger versehen mit einem kindlichen, magischen Glauben) begegnete mir das, was in dem erlebnismäßig entstandenen Bild von Energie verborgen liegen könnte, recht früh in meinem Leben. Kann man doch das Verhalten meiner Großmutter als Auswirkung einer, wie auch immer gearteten, seltsamen Kraft (Energie) interpretieren (ich habe mich, angeregt durch diese Geschichte, nicht zu einem Esoteriker entwickelt). Ähnliche (erregende) Erlebnisse sind mir immer wieder mal in meinem Leben begegnet. Zusammengefasst könnte dies heißen, dass es Phänomene gibt, die feststellbar, dokumentierbar, erfahrbar sind, ohne aber eine plausible, nachvollziehbare oder gar wissenschaftlich belastbare Erklärung mit sich zu bringen. Psychosoziale Induktion Im Rahmen meines sozialwissenschaftlichen Studiums hatten wir uns zusammen mit dem Psychoanalytiker Carl Klüwer unter anderem mit Fragen der Selbstregulation in Gruppen und größeren sozialen Systemen unter dem Aspekt befasst, wie psychosoziale Induktion, psychosoziale Spiegelungsprozesse und zirkuläre Prozesse in Klein- und Großgruppen entstehen, sich entwickeln und auch praktisch operativ begleitet werden können. Einerseits stützten wir uns bei diesem erfahrungsbasierten Vorgehen u. a. auf Konzepte der Bio-Kybernetik, der analytischen Tradition am Tavistock Institut in London u. a., um andererseits aufbauend auf dem Balint-Konzept erweiterte Formen für den nicht-therapeutischen Bereich selbst zu entwickeln, natürlich auch auf (leib-) phänomenologische Konzepte wie das von Fuchs (2008). Freie Assoziation in der Psychoanalyse Die Methode der freien Assoziation in der Psychoanalyse entspricht einer therapeutischen Selbsterfahrung sowie einer sich im Fluss befindenden Beziehungsgestaltung, bei der die KlientInnen ihren freien Einfällen Raum geben, wobei die TherapeutInnen durch ihre „freischwebende Aufmerksamkeit“ wach sind für das noch nicht Benennbare, um dies schließlich gemeinsam mit den KlientInnen in Worte zu bringen und ins Bewusstsein zu heben. Dieser erregungsmäßige Prozess ist charakterisiert durch das Zusammenspiel von körperlichen, psychischen, relationalen sowie imaginativen Aspekten. 150 4 | 2022 Ulrich Sollmann Impulsvorgabe zur Selbst-Regulation Die Arbeiten des Biochemikers und Systemforschers Frederik Vester (1975) beeindrucken mich unter dem Aspekt von Erregung insoweit, als sein Konzept der „Impulsvorgabe zur Selbstregulation“ die Möglichkeit bietet, gleichzeitig ein System (auch eine Frage, ein Thema, einen Konflikt usw.) von innen und von außen zugleich zu betrachten. Fasziniert hat mich dabei u. a. sein Konzept des Jiu-Jitsu-Prinzips. Hierunter kann die Nutzung gefährlicher Kräfte verstanden werden-- beim Judo oder Aikido werden die Kräfte des Gegners umgelenkt. Das sei weit effektiver als deren direkte Bekämpfung. Das Zusammenspiel der sich ergänzenden und gleichzeitig gegensätzlich wirkenden Kräfte habe ich bei meinen eigenen Trainingsbemühungen (Tai Chi) als einen tatsächlich belebenden, erregenden, oft auch lustvollen Prozess erlebt. Absichtslosigkeit ist Wirkmächtigkeit Die im chinesischen Kaiserreich entwickelte Kampfkunst Tai-Chi kann man als harmonisches Wechselspiel der Kräfte Yin und Yang verstehen, ebenso als Ausdruck des Innen und des Außen in Form von fließend ineinander übergehenden Bewegungen. Entsprechend des Daoismus wird die Chi-Energie gerade durch diese Bewegungen fließen können. Im Westen wird über die Art und die Zusammensetzung besagter Energie kontrovers diskutiert. Unabhängig hiervon faszinierten mich schon früh die Eleganz, die Leichtigkeit und Überzeugungskraft besagter Bewegungsabläufe, die durch eine wohl dosierte Partitur von Erregung und Emotionalität charakterisiert ist. Dabei interessierte mich letztendlich nicht das Ergebnis einer möglicherweise kontrovers geführten Diskussion über die Art der zugrunde gelegten Energie. Gerne erinnere ich mich noch an eine vorbereitende Übung, die jedem der Workshop-Teilnehmer unmissverständlich, qua eigenem Erleben und Erfahrung in der Gruppe, die Wirkmächtigkeit des Chi vor Augen führte bzw. leibhaftig erfahren ließ. Ich führte damals die Übung mit einer Kollegin durch, die deutlich kleiner als ich war und offensichtlich auch weniger kräftig. Der Übungsablauf war recht einfach: Man stellte sich hin. Die Knie waren leicht gebeugt. Man hielt den linken Arm (wenn man Rechtshänder war) nach vorne, ohne ihn aber ganz ausgestreckt zu halten. Der Partner versuchte dann den linken Arm im Ellbogengelenk mit aller Kraft zu beugen. Dies gelang ohne Mühe. Wurde der Teilnehmer gebeten, seine Aufmerksamkeit auf einen imaginären Fixpunkt zu richten, der irgendwo vor ihm angesiedelt war, gelang es dem Partner in der Regel nicht mehr, den Arm zu beugen. Ein Mehr an Kraftaufwand führte lediglich dazu, dass der Arm im Schultergelenk bewegt werden konnte, aber nicht in der Armbeuge. Diese Erfahrung führte uns anschaulich und leibhaftig vor Augen, dass es eine solch überraschende Kraft geben kann, ohne dass wir sie über einen zu definierenden Energiebegriff näher erläutern und erklären konnten. Mir reichte diese Erfahrung damals, um mich einerseits von diesem Erleben von Welt und mir zu überzeugen, andererseits um neugieriger und überzeugter den Weg der „Kraft mit Wirkung“ zu folgen. Diese Entdeckungsreise sollte mich in Zukunft noch weitere Überraschungen erfahren lassen, die mich letztendlich auf den Weg der „Kraft mit Wirkung“ gehen ließ. Alternative Medizin Einer meiner Onkel väterlicherseits war Chirurg und Orthopäde. Schon früh in den 1950er Jahren des letzten Jahrhunderts hatte er sich dem Studium und der Praxis alternativer Methoden und medizinischer Denkmodelle gewidmet. Unter anderem war er bereits in der Frühphase der Forschung international angesehener Spezialist für den Bereich Endokrinologie, wobei er teils für die klassische Medizinforschung seltsam anmutende diagnostische Verfahren nutzte (Wünschelrute, Irisdiagnostik u. a.). Eine diesbezügliche Erfahrung, sei sie noch so persönlich und singulär, führte mir deutlich vor Zur Diskussion: Energie (Teil 3) 4 | 2022 151 Augen, dass Wünschelruten mit Erfolg und erstaunlich hoher Treffsicherheit auch in der Diagnostik von Entzündungsherden genutzt werden können. Ich kann mir den Aufschrei manch eines Kollegen vorstellen, wenn er meiner weiteren Schilderung folgt. Nun, die Tatsache ist, dass mein Onkel trotzt damaliger medizinischer Top-Diagnostik einen Entzündungsherd in meinem Kiefer erst mittels seiner Wünschelrute entdeckte. Die damaligen röntgenologischen Anlagen, Blutuntersuchungen usw. hatten keinen Hinweis auf eine Entzündung gegeben. Es kam schließlich zu einem operativen Eingriff, der die Entzündung bestätigte. Was will ich sagen? Wieder einmal erfuhr und erlebte ich, was es mit der seltsamen Kraft, die zur Wirkung kommt, auf sich haben kann. Die Erfahrung hat mich nicht zu einem Wünschelrutengänger gemacht. Sie ist mir, und das kann ich an diesem Beispiel deutlich machen, zu einem Begleiter im persönlichen und professionellen Leben geworden, der immer mal wieder an die Tür klopft und mich in Erstaunen versetzen kann. Gerade dieses Erstaunen gleicht dem erregungsvollen Erstaunen von Kindern, von dem die Wissenschaft zu berichten weiß, dass ein solches Erstaunen eine wesentliche Voraussetzung von Lernen überhaupt ist. Übrigens hat mein Onkel bereits Ende der 1970er Jahre / Anfang der 1980er Jahre, wenn ich mich recht erinnere, den ersten Lehrstuhl für alternative Medizin an einer Universität im Süden Deutschlands übernommen. Kataragama oder mystische Erfahrung als Polylog Seit vielen Jahrhunderten feiern jährlich die großen Weltreligionen (Hinduismus, Buddhismus, Muslime sowie Christen) gleichzeitig in Kataragama (Sri Lanka) ein großes Fest der Liebe und der „unterschiedslosen Gemeinsamkeit“. 1983 besuchte ich das religiöse Fest, das mit einer mystischen Zeremonie der Sufis beginnt. Das sogenannte mehrtätige Perahera- Festival wird gekrönt durch zahlreiche religiöse Prozessionen, Tanzveranstaltungen, Tauf- und Selbstreinigungszeremonien, Feuerläufe sowie mystisch anmutende Pilgerrituale. Es kommen Menschen, um sich für eine überraschende Befreiung von Krankheit oder Last zu bedanken. Andere kommen, um ein Gelübde einzulösen, das sie ihren Gottheiten geben haben. Sie tun dies u. a., indem sie sich mystischen Ritualen unterziehen. Einige favorisieren den Feuerlauf, andere durchbohren ihre Haut mit Pfeilen, Nadeln oder Messern. Andere wiederum durchbohren ihre Haut mit Haken, um sich dann an Holzgerüsten aufzuhängen. Der Vielfalt von solchen Ritualen scheint keine Grenze gesetzt zu sein. Die Menschen wirkten dabei auf mich wie unter Trance. Sie erstaunten mich aber auch durch einen sich urplötzlich einstellenden Ausdruck von Präsenz, wenn sie spontan von jemandem angesprochen wurden. Und doch konnte ich letztendlich nicht unterscheiden, in welchem Bewusstseinszustand sie sich eigentlich befanden. Meine Frau und ich unterhielten uns mit einigen Englisch sprechenden Personen, um mehr über das Geschehen zu erfahren. Einige der Pilger hielten inne und wurden von Zuschauern gebeten, ihnen die Zukunft zu weissagen. Ich wurde neugierig und erbat eine solche Weissagung. Das Ergebnis überraschte mich in zweierlei Hinsicht. Einerseits verblüffte mich der Inhalt der Weissagung, nahm diese doch Bezug auf Dinge aus meinem Leben, die ich nicht genannt hatte und die den Menschen dort, vor allem dem weissagenden Pilger, überhaupt nicht bekannt oder vertraut sein konnten. Andererseits überraschte mich der multimodale Polylog (Petzold 2004). Der unter Trance stehende Pilger konnte kein Englisch, der mich unterstützende Singalese, der Sprache des Pilgers mächtig, wandte sich an mich in Englisch. Der Pilger schaute mich in der Regel nicht an, blickte ins „Leere“. Trafen sich unsere Blicke dennoch für einen Moment, spürte ich die fast magisch anziehende und hypnotisch wirkende Kraft und Erregung. 152 4 | 2022 Ulrich Sollmann „Don’t push the river, it flows by itself“ (Fritz Perls) Gleich zu Beginn meiner Ausbildung in Gestaltpsychotherapie begegnete mir der berühmte Satz von Fritz Perls: „Don’t push the river, it flows by itself“. Er ist als Aufforderung gemeint, sich absichtslos, im Hier und Jetzt, an erlebbaren Phänomenen orientierend in eine Selbst-Bewegung sowie in ein spontanes Begegnungsspiel mit seinem Gegenüber zu begeben. Wir hielten dieses Bild damals auch für eine überzeugende Metapher für etwas, das Energie und Energiefluss meinen könnte, sei es doch Energie (wir fragten damals nicht danach, was darunter zu verstehen sei, waren wir doch einfach davon überzeugt, dass es sie gäbe), die in der Flussmetapher gemeint war. Der Fluss spiegelt das Zusammenspiel von dem fließenden Wasser und dem umgebenden und den Fluss prägenden Ufer. Energie als Kraft, die zur Wirkung kommt, wird von Perls beschrieben als Zusammenspiel von Bewegung und Struktur/ Containment. Wahrnehmung und Aufmerksamkeit bilden einen Modus menschlichen Lebens in einer ihn umgebenden Umwelt. Sich dem Fluss der Aufmerksamkeit/ Wahrnehmung zu widmen, ist daher nicht nur eine Arbeitsmethode in der Gestaltpsychotherapie, sondern ein Prozess von strukturierter und strukturierender Erregungsbewegung. Wilhelm Reich Der Psychoanalytiker Wilhelm Reich hat sich intensiv mit Fragen und Konzepten unterschiedlicher Energie-Modi befasst, sowohl psychologisch als auch naturwissenschaftlich. Ohne an dieser Stelle eine ausführliche diesbezügliche Diskussion führen zu können, kann betont werden, dass seine Beobachtungen, Studien und Publikationen z. T. zu erheblichen gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen (gesellschaftliche Erregung) geführt haben-- bis schließlich zu seiner politischen Verfolgung in den USA und zum öffentlichen Verbrennen seiner Werke. Alexander Lowen Ich erinnere mich noch gut an die praktische Arbeit, aber auch an die ausführlichen Gespräche mit Alexander Lowen über Grundlagen der Bioenergetik/ bioenergetische Analyse. Lowen verwies durch den Begriff der Bioenergie implizit auf ein Energiekonzept (Lowen 1988). Indem er sich ausführlich auf seine Erfahrungen, aber auch auf die Arbeiten von Wilhelm Reich bezog, vertrat er offensichtlich ein eher naturwissenschaftlich begründetes energetisches Konzept, ohne aber selbst diesbezügliche Forschungen vorgenommen zu haben. In seinen Schriften nimmt er deutlich Bezug auf die Energie-Terminologie, ohne aber, interessanter Weise, in seinem Grundlagenwerk „Körper, Ausdruck und Persönlichkeit“ den Begriff „Energie“ im Register aufzuführen. Er gebraucht Formulierungen wie „Ladung vs. Entladung“, „Pulsation“, „Lust- Unlust-Prinzip“, „Kraft“ usw., die implizit eine Assoziation zu Energiekonzepten herstellen (könnten). In der praktischen Arbeit, aber auch in den Gesprächen beließ er es jedoch stets bei einem Hinweis auf das, was er Bioenergie nannte, ohne sich hiermit genauer (naturwissenschaftlich / biologisch) zu befassen. Ihn interessierten die erlebten, erfahrbaren Phänomene als Erregungsgeschehen, um damit dann zu arbeiten. Im Rahmen meiner Ausbildung, aber auch sonstiger kollegialer Zusammenarbeit mit KollegInnen aus der ersten Generation um Alexander Lowen habe ich niemanden kennengelernt, der/ die sich ausführlich mit einer naturwissenschaftlichen / biologischen Erklärung zu erkennen gab. Alle arbeiteten mit „Energie“, die im konkreten Einzelfall nicht von Erregung / Erregungsprozessen / Exzitation zu unterscheiden war. Erregung ist aber nicht (nur) Energie im naturwissenschaftlichen / biologischen Sinn. Erregung kann, wie gesagt, durch Muskelkontraktion, durch Stimulation usw. entstehen. Dies geschieht als Impulsvorgabe in einem bzw. auf ein System mit der Auswirkung einer Bewegung, einer Dynamik, einer Selbst-Regulation usw. Zur Diskussion: Energie (Teil 3) 4 | 2022 153 Spannungen in der Schwebe halten Anfang der 1970er Jahre des letzten Jahrhunderts beschäftigten wir uns ausführlich mit der Ambiguitätstoleranz als einem zentralen Aspekt menschlichen / sozialen Verhaltens. Hierunter ist die Interaktions- und Kommunikationsfähigkeit gemeint, sich in unterschiedlichen Situationen, Systemen und Kulturen situationsspezifisch, zufriedenstellend und integriert bewegen zu können. Solche Situationen gestalten sich oft als spannungsvolles mehrdeutiges Geschehen. Die Fähigkeit, solche Spannungen aushalten und ertragen zu können, wird als Ambiguitätstoleranz bezeichnet (Krappmann 2000). Konfrontiert mit unterschiedlichen, widersprüchlichen Informationen, kulturellen oder sozialen schwer verständlichen Zusammenhängen, Identitätsbrüchen, Disruptionen usw. gelingt Ambiguitätstoleranz besser, je vertrauter man damit ist, Spannungen in der Schwebe halten zu können, ohne sich „vorschnell“ in die eine oder andere Richtung festzulegen. Dies würde die Gefahr einer Polarisierung, sowie ich sie im KPT-Feld bezüglich der Debatte um den Energiebegriff erlebe, verstärken. Ambiguitätstoleranz (Krappmann 2000) als Kompetenz kann m. E. durch Körper-Selbst-Erfahrung sowie eine diesbezügliche Selbst-Sicherheit gefördert werden. Die selbst erlebte und für andere wahrnehmbare Verkörperung entspricht einem Resonanzerleben, das einem Erregungsprozess gleich in gemeinschaftlich gestalteten und erlebten Bewegungsfiguren zum Ausdruck kommt (Sollmann 2013). Operative diesbezügliche Konzepte im Bereich KPT sind unter anderem: ● Übertragung- und Gegenübertragungsgeschehen ● Hermeneutisches Verstehen meint die Interpretation von Texten, Situationen, Begegnungen usw. unter Einbezug der zugrundeliegenden Bedingungen aller Beteiligter inklusive der eigenen Person (siehe auch Dilthey in Scholtz 2013; Gadamer 1960). ● Zirkulärer Spiegelungsprozess (Bolten 1985) ● Juxtaposition meint, dass zwei Aspekte eng beieinander liegen, aber gleichzeitig deutlich voneinander unterschieden sind. Sie sind und bleiben voneinander unabhängig (Sollmann 2018) und doch faktisch wirkungsvoll anwesend. Lebenserkennungsgefühl Die heutige Zeit ist u. a. durch die radikale Trennung in „Gut“ und „Böse“, in „lebenswert“ und in „zu vernichten“ charakterisiert. Dies kommt meines Erachtens einem graduell unterschiedlichen Verlust von Sicherheit im eigenen Identitäts- und Selbst-Gefühl gleich. Die „einzige“ (jeweils dann vorstellbare) illusorische Rettung aus dem unbewussten Erleben von Scham scheint sich für viele in der Haltung „Ich bin, wenn du nicht bist“ auszudrücken. Die eigene Existenz kann mit ihren Besonderheiten / Unterschieden nicht gedacht und gelebt werden in der gemeinsamen Existenz mit anderen, sondern nur noch durch die Entwertung / Vernichtung des anderen, des Fremden. Dies gleicht nicht nur dem Verlust der Kompetenz von Ambiguitätstoleranz, sondern spiegelt eine existenzielle Not der Menschen und Kulturen, sich und die Welt nicht mehr als eine Ich-und-Du-Beziehung wahrnehmen und erleben zu können (Sollmann 2003). Literatur Bolten, J. (1985): Die Hermeneutische Spirale. Überlegungen zu einer integrativen Literaturtheorie, Poetica 17 (3 / 4), 355-371 Fuchs, T. (2008): Das Gehirn-- ein Beziehungsorgan. Eine phänomenologisch-ökologische Konzeption. Kohlhammer, Stuttgart Gadamer, H. (1960): Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik. Mohr, Tübingen Krappmann, L. (2000): Soziologische Dimensionen der Identität. Strukturelle Bedingungen für die Teilnahme an Interaktionsprozessen. Klett- Cotta, Stuttgart 154 4 | 2022 Ulrich Sollmann Lorenzer, A. (1970): Sprachzerstörung und Rekonstruktion. Vorarbeiten zu einer Metatheorie der Psychoanalyse. Suhrkamp, Frankfurt/ M. Lowen, A. (1988): Bioenergetik. Rowohlt, Reinbek Petzold, H. G. (2004): Der „informierte Leib im Polylog“, ein integratives Leibkonzept für die nonverbale / verbale Kommunikation in der Psychotherapie. In: Hermer, M., Klinzing, H. G.: Nonverbale Kommunikation in der Psychotherapie. Dgtv, Tübingen, 107-156 Roth, G., Bradbury, H. (2008): Learning history: an action research practice in support of actionable learning. In: Reason, P., Bradbury, H. (Hrsg.): The SAGE handbook of action research. Participative inquiry and practice. 2. Aufl. SAGE Publications, Los Angeles u. a., 350-365 Schley, M. (2022): Energie: Reaktion auf den Artikel von Koemeda-Lutz und Gutzat in Ausgabe 1 / 2022. körper-- tanz-- bewegung 10 (3), 114- 116, https: / / doi.org/ 10.2378/ ktb2022.art16d Scholtz, G. (Hrsg.) (2013): Diltheys Werk und die Wissenschaften. Neue Aspekte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, https: / / doi. org/ 10.14220/ 9783737002325 Sollmann, U. (2018): Begegnungen im Reich der Mitte. Mit psychologischem Blick unterwegs in China. Psychosozial-Verlag, Gießen Sollmann, U. (2013: ) Seine Würfel, Deine Couch und ich. Rolle und Funktion von Körper zwischen Psychotherapie und Gesellschaft. In: Thielen, M. (Hrsg): Körper-- Gruppe-- Gesellschaft. Psychosozial-Verlag, Gießen, 145-159 Sollmann, U. (2003): Terrorismus und der Verlust des Lebenserkennungsgefühls. Oder: Psychotherapie ist politisches Handeln. Psychotherapieforum 11 (1), 1-6 Vester, F. 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