eJournals körper tanz bewegung 10/2

körper tanz bewegung
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2195-4909
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/ktb2022.art09d
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2022
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Fachbeitrag: Körperkapital

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2022
Frank Francesco Birk
Sandra Mirbek
In diesem Beitrag wird der Einbezug von Körperkapital im Kontext der (körper-)psychotherapeutischen Arbeit dargestellt. Körperkapital ist ein Konstrukt des Soziologen Bourdieu (u.a. 1982, 1983), welches er in seiner Habitus-Theorie integrierte. Neben dem Kulturellen Kapital sind das Ökonomische, das Soziale sowie das Symbolische Kapital zentral. Das Körperkapital wird in wenigen Texten formuliert und im (körper-)psychotherapeutischen Kontext kaum explizit einbezogen. Dieser Beitrag liefert sowohl theoretische Grundlagen als auch Ideen für die (körper-)psychotherapeutische Praxis mit KlientInnen.
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Fachbeitrag 46 körper-- tanz-- bewegung 10. Jg., S. 46-55 (2022) DOI 10.2378/ ktb2022.art09d © Ernst Reinhardt Verlag Körperkapital Frank Francesco Birk und Sandra Mirbek In diesem Beitrag wird der Einbezug von Körperkapital im Kontext der (körper-)psychotherapeutischen Arbeit dargestellt. Körperkapital ist ein Konstrukt des Soziologen Bourdieu (u. a. 1982, 1983), welches er in seiner Habitus-Theorie integrierte. Neben dem Kulturellen Kapital sind das Ökonomische, das Soziale sowie das Symbolische Kapital zentral. Das Körperkapital wird in wenigen Texten formuliert und im (körper-)psychotherapeutischen Kontext kaum explizit einbezogen. Dieser Beitrag liefert sowohl theoretische Grundlagen als auch Ideen für die (körper-)psychotherapeutische Praxis mit KlientInnen. Schlüsselbegriffe Körperkapital, Habitus, Körper, Kapital, Leib Body capital. The Body as a Form of Capital In this article, the inclusion of body capital in the context of (body-)psychotherapeutic work is presented. Body capital is a construct by the sociologist Bourdieu (inter alia 1982, 1983), which he integrated into his habitus theory. In addition to cultural capital, economic, social and symbolic capital are central. Body capital is formulated in a few texts only and is hardly included in the (body) psychotherapeutic context. This article provides both a theoretical basis and ideas for (body-)psychotherapeutic practice with clients. Key words body capital, habitus, body, capital D er französische Soziologe Pierre Félix Bourdieu (1930-2002) entwickelte die Habitus-Theorie. Nach Bourdieu ist der Habitus als „System von dauerhaften und übertragbaren Dispositionen“ (internalisierter Schemata bzw. grundlegender Eigenschaften) zu verstehen (Bourdieu 1982, 98), welches seinen Ursprung in der Gesellschaft und gleichzeitig Einfluss auf das individuelle Verhalten und Handlungen hat. Das Subjekt inkorporiert (verleiblicht) äußere materielle und kulturelle Strukturen und reproduziert diese unbewusst, also ohne Wissen, ganz spontan. Dieser Prozess entsteht zu großen Teilen über den Körper. „Wie einer spricht, tanzt, lacht, liest, was er liest, was er mag, welche Bekannten und Freunde er hat, all das ist eng miteinander verknüpft.“ (Bourdieu 1983 32) Somit stellt das Konstrukt des Habitus ein vielschichtiges (klassenspezifisches) System von Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsmustern (Korte / Schäfers 2016, 74) sowie motorischen Schemata dar. Die ganze Vergangenheit hat sich als natürliches Verhalten einverleibt. Bourdieu schreibt dem Habitus zwei Funktionen zu: Zum einen ist er ein Opus Operatum (Werk, Produkt des Handelns), welches durch die Lebensbedingungen und die Schicht bestimmt ist, und zum anderen Körperkapital 2 | 2022 47 ist er ein Modus Operandi (Handlungsweise) und stellt somit für die Praxis ein generatives Erzeugungsprinzip dar (Bourdieu 1982, 281). Der Habitus bildet sich durch folgende vier Kapitalformen: Soziales Kapital (soziale Beziehungen und Teilhabe an der Gesellschaft), Ökonomisches Kapital (Vermögen wie Grund und Boden, Schmuck, Aktien etc.), Kulturelles Kapital (Bildung und Abschlüsse) sowie Symbolisches Kapital (Prestige, Renommee usw.). Das Symbolische Kapital nimmt hierbei eine übergeordnete Funktion ein, da es zumeist eine Verbindung zu den anderen Kapitalformen aufweist (Bourdieu 1983, 184 f ). Das Ressourcenvolumen der vier Kapitalformen entscheidet über die individuelle Platzierung der AkteurInnen im sozialen Raum. Neben diesem Gesamtkapitalvolumen ist auch „die Struktur des Kapitalvolumens von entscheidender Bedeutung“ (Brandl-Bredenbeck 1999, 49). Hierbei sind die primären Faktoren für die Stellung des Individuums im sozialen Raum wie der Beruf, das Einkommen und das Ausbildungsniveau bedeutsam. Daneben kommt sekundären Faktoren wie Gender, Ethnie, Alter und Nationalität eine große Bedeutung zu. Die Gesamtheit aller Bedingungen, also primärer und sekundärer Faktoren, werden als sozialer Raum bezeichnet. Die Handlungsebenen im sozialen Raum definiert Bourdieu als soziales Feld, welches die gesamten Interaktionen von Individuen in den Bereichen Politik, Bildung (Schule und Universität), Wirtschaft und Kunst umfasst (Bourdieu 1983, 184 f ). Zusammenfassend beschreibt die Habitus-Theorie, wie sich gesellschaftliche Strukturen (wie Schicht, Geschlecht oder Herkunft) in den Leib einschreiben (inkorporieren) und implizit durch Körperlichkeit und Bewegung dargestellt werden. In der Körperpsychotherapie beeinflussen die eigenen Lebens- und Gesellschaftserfahrungen „die Ausgestaltung des individuellen Gefühls-, Symbolisierungs- und Verhaltensrepertoires“ (Weiss 2006, 935) und bilden den Charakter. Die Charakterlehre geht davon aus, dass „ähnliche Bedingungen in der Umgebung eines Kindes immer wieder vergleichbare Verarbeitungsmechanismen hervorrufen können, die das Erleben und Verhalten von Personen bis zu einem gewissen Grade vorhersagbar, verstehbar und behandelbar machen“ (Weiss 2006, 935 f ). Nachfolgend wird genauer auf das Konstrukt Körperkapital eingegangen. Dieses wurde in der bourdieuschen Theorie an einigen Stellen erwähnt (Bourdieu 1982, 1983), spielte dort jedoch eine untergeordnete Rolle und ist von Bourdieu nie explizit ins Theoriegefüge eingefügt worden (Brandl-Bredenbeck 1999). Im pädagogischen bzw. sozialwissenschaftlichen Kontext wurde das Konstrukt Körperkapitel u. a. von Brandel-Bredenback (1999), Otte (2007) und Jessel (2010) aufgegriffen sowie von den AutorInnen in den therapeutischen Kontext übertragen. Körperkapital als Kapitalform Die körperliche Konstitution beeinflusst wesentlich, „welche gesellschaftliche Position wir einnehmen“ (Apraku et al. 2018, 7). Körper/ Körperlichkeit ist eine eigenständige Diversitätskategorie und nimmt Einfluss auf weitere Diversitätskategorien, u. a. Geschlecht, Behinderung, Gesundheit, Religion, Ethnizität/ Nationalität, Einkommen / sozioökonomischer Status und Alter (Birk/ Mirbek 2021, 143). Körperlichkeit übt eine übergreifende bzw. verbindende Funktion gegenüber den anderen Diversitätskategorien aus. Durch diese Funktion ist Körper bzw. Körperlichkeit „im sozialen Positionierungskampf als Machtressource zu begreifen-- als Körperkapital“ (Brandl-Bredenbeck 1999, 246). Diese ist nicht nur kulturell, sondern auch historisch und gesellschaftlich geprägt. Körperkapital (franz. capital corporel) umfasst die körperliche Konstitution beispielsweise in Bezug auf Aussehen / Schönheitsideale / Attraktivität (u. a. durchtrainierter Körper, 48 2 | 2022 Birk, Mirbek Schlankheit) körperliche Leistungsfähigkeit/ Bewegungskompetenz (z. B. Kraft, Schnelligkeit, Kondition, Koordination), Körperpflege, Bewegungsgewohnheiten in der Freizeit (u. a. Spaziergänge, Wanderungen in der Natur, Sport), Sport(-arten) wie Golf, Tennis, Schach, Fußball, Boxen oder Körpersprache (z. B. Mimik, Gestik, Körperhaltungen in bestimmten sozialen Situationen). „Die Investitionen in das eigene Körperkapital scheinen sich insbesondere deshalb zu lohnen, weil (…) [Menschen ab dem Jugendalter; Anmerkung der AutorInnen] die Wirkungen einerseits selbst erzeugen und andererseits sich selbst zuschreiben können.“ (Jessel 2010, 129) Das Körperkapital ist in enger Verbindung mit den anderen vier Kapitalformen zu sehen. Über Körperlichkeit (z. B. Aussehen, Muskeln, Körperschmuck) kann Symbolisches Kapital erworben werden, welches „in materielles Kapital (Geld, Schönheit, Titel etc.) [umgewandelt und] als solches von anderen [als Soziales Kapital, Anmerkung der AutorInnen] wahrgenommen wird, wodurch es anerkannt und ihm somit ein symbolischer Mehrwert zuteil wird (‚Schein‘), der wiederum dazu führt, die materielle Basis (das ‚Sein‘) zu verkennen“ (Gugutzer 2002, 121). Konkret kann über Aussehen bzw. Schönheit und Sportlichkeit bzw. Leistungsfähigkeit Soziales Kapital erzeugt werden. Dieses Kapital kann beispielsweise über Auftritte im Fernsehen oder der Mitgliedschaft in einem Team aufgebaut werden. Somit können auch Kontakte entstehen, welche als Gatekeeper (sog. Vitamin B) für die berufliche Weiterentwicklung dienen können. Ökonomisches Kapital kann beispielsweise über Körperschmuck (z. B. Piercing, Schmuck, Tätowierung), Stipendien (u a. für sportliche Leistungen) sowie berufliche Tätigkeiten, welche mit Körperlichkeit verbunden sind (u. a. SportlerIn, SängerIn, Model), er- Abb. 1: Körperlichkeit als Verbindung der vier Kapitalformen Körperkapital Körperkapital Ökonomisches Ökonomisches Kapital Kapital Soziales Soziales Kapital Kapital Kulturelles Kulturelles Kapital Kapital Symbolisches Symbolisches Kapital Kapital Körperkapital 2 | 2022 49 worben werden. Wenn hierfür Abschlüsse erforderlich sind bzw. erworben werden können, tragen diese auch zum Kulturellen Kapital bei. Neben formalen Abschlüssen kann Kulturelles Kapital auch über Auszeichnungen und Erfolge bei Wettbewerben erworben werden. Durch diese Erfolge kann zusätzlich Symbolisches Kapital aufgebaut werden, ebenso wie über Mitgliedschaften (z. B. Sportverbände, Gold-Mitglied bei WeightWatchers) und die Zugehörigkeit zu einem Kader (Bundes- oder Landeskader). Weitere Beispiele zu den vier Kapitalsorten und deren Bezug zu Körperlichkeit sind in Tabelle 1 dargestellt. Körperkapital und Körperökonomie Das Körperkapital ist von der Körperökonomie abzugrenzen. Die Körperökonomie bezeichnet verschiedene Prozesse, bei denen Körper bzw. Körperlichkeit zum Gegenstand des Wirtschaftens werden. Diese Prozesse umschließen beispielsweise Organhandel/ -raub, Prostitution sowie die Sammlung von u. a. Körperflüssigkeiten und Gewebeproben in einer sogenannten Biobank (Schumacher/ Decker 2014). Gemeinsamkeiten sind, dass beide Konstrukte von kapitalistischen Strukturen beeinflusst werden. „Schon lange war im Kapitalismus bekannt, Kapitalform Verbindung zum Körperkapital Soziales Kapital (die sozialen Beziehungen und Teilhabe an der Gesellschaft) ∙ Soziale Kontakte über Vereinssport, Sporttreiben, Leistungssport ∙ „Vitamin B“ durch Schönheit/ Sportlichkeit Ökonomisches Kapital (Vermögen wie Grund und Boden, Schmuck, Aktien etc.) ∙ Selbstoptimierung (u. a. Operationen, technische Hilfsmittel, Kosmetik, Sport) ∙ Sport-Stipendien ∙ Besitz spezieller Sportgeräte ∙ Besuch von Kursen (Sport- und Bewegungskurse, Gesangskurse, Modelschule) ∙ Körperschmuck (z. B. Piercing, Schmuck, Tätowierung) Kulturelles Kapital (Bildung und Abschlüsse) ∙ Abschlüsse (u. a. Model, Sport, Weiterbildungen [Lizenzen]) ∙ Auszeichnungen, Abzeichen und Pokale für sportliche Leistung oder Aussehen (z. B. Schönheits- oder Bodybuilding-Wettbewerbe) Symbolisches Kapital (Prestige, Renommee usw.) ∙ Besuch spezieller sportorientierter Einrichtungen ∙ Mitgliedschaften (z. B. Sportverbände, Fitnessstudio, Gold-Mitglied bei WeightWatchers) ∙ Zugehörigkeit zu einem Kader (z. B. Bundes-, Landeskader oder Olympiaauswahl) ∙ Auszeichnungen, Abzeichen und Pokale für sportliche Leistung oder körperliches Aussehen / Besonderheiten ∙ (Welt-)Rekorde (z. B. im Sport oder Körperrekorde) ∙ Wettbewerbe (u. a. Sport, Aussehen, Gesang, Kosmetik, Challenges in Social Media, Castingshows) ∙ Praktiken in sozialen Netzwerken ∙ Körperliche Ausdrucksformen (u. a. Kleidung, Stil und Verhalten) Tab. 1: Die vier Kapitalformen und deren Bezug zu Körperlichkeit 50 2 | 2022 Birk, Mirbek dass der Körper und dabei körperliche Gesundheit und Fitness ausschlaggebend sind, um Arbeiten zu verrichten und den Lebensunterhalt zu bestreiten.“ (Reich 2012, 255) Dies meint, dass aus der Sicht des Körperkapitals einerseits versucht wird, den Körper bzw. die Körperlichkeit individuell zu optimieren, und zum anderen, dass Körperteile bzw. der ganze Körper von anderen als Ware angesehen werden. Beide Perspektiven sind von der Gesellschaft geprägt und obliegen einer Akkumulation. Nach Marx (2009) bedeutet Akkumulation, dass immer mehr KapitalistInnen Kapital (hier Körperkapital) zur Verfügung haben und Personen mit geringem Kapital ihren Körper im sozialen Feld (gesellschaftliches System) anbieten. Dies ist z. B. der Fall, wenn Menschen Haare, Blut, Organe oder Sperma „spenden“ und dafür Geld oder andere Güter/ Gegenleistungen erhalten. Manche spenden ihren gesamten toten Körper, um Teil der Ausstellung „Körperwelten“ zu werden. Andere testen Medikamente gegen eine monetäre Vergütung oder prostituieren sich. Einige finanzieren über körperliche Dienstleistungen ihr Studium, ihre Hobbys oder versuchen, damit ihre Schulden zu begleichen (Taublitz 2007; Hill/ Bibbert 2012, 112; Schumacher / Decker 2014). Körper und Selbstoptimierung In Bezug auf Körperkapital und Kapitalismus versuchen Menschen, ihr Aussehen sowie ihre körperliche Leistungsfähigkeit zu optimieren (Birk/ Mirbek 2020, 173 f ). Die Steigerung des (Körper-)Kapitals verläuft nicht autonom, sondern nur über das Subjekt, welches das Wachstum sowie den Ressourcenanstieg in Gang hält. Hierzu stellt Bourdieu dar, dass die Zeit persönlich vom Investor bzw. Individuum investiert werden muss. „Genau wie man sich eine sichtbare Muskulatur oder eine gebräunte Haut zulegt, so lässt sich auch die Inkorporation nicht durch eine fremde Person vollziehen.“ (Bourdieu 1983, 186) Das Körperkapital unterliegt einem „altersbedingten Verfall“ (Bourdieu 1982, 345). „Der Verlust körperlicher oder geistiger Fähigkeiten, wie z. B. bei Schwerhörigkeit oder bei Bewegungseinschränkungen, kann als schwere Kränkung erlebt werden.“ (Teising 2014, 131) Zur Kompensation dieses Verfalls bzw. körperlicher Makel (z. B. Falten, Haarausfall) nutzen Menschen ab dem Jugendalter zur Selbstoptimierung u. a. Methoden wie Sporttreiben oder Hilfsmittel wie Self-Tracking (z. B. Fitness-Apps und -uhren), Kosmetik (z. B. Make-up, Permanent Makeup), Schönheitsoperationen (z. B. Faltenbehandlung, Liposuktion), Medikamente / Substanzmittel (z. B. Doping) sowie Diäten zur Gewichtsreduktion (Birk/ Mirbek 2020, 173 f ). Intendiert ist, die „ewige Jugend“ bzw. das Aussehen so lange wie möglich zu erhalten. KlientInnen mit Übergewicht / Adipositas (z. B. Binge-Eating-Störung) leiden beispielsweise massiv unter den Auswirkungen ihrer Symptomatik. Sie erleben Stigmatisierung, ziehen sich sozial zurück und empfinden Scham. Zudem verschweigen viele KlientInnen die Symptomatik bzw. deren Ausmaß (Reich / Cierpka 2010, 42). Auch ein „Wechsel von Ich-Syntonizität und Ich-Dystonizität“ (Reich / Cierpka 2010, 42) kommt bei den KlientInnen oftmals vor. Scham „schreibt sich in den Körper ein und in dessen Bewusstsein. Sie legt sich auf das Selbstwertgefühl und verunsichert die Person. Scham als Habitus kann im Feld der Lebensstile z. B. auch dazu führen, daß kulturelle Suchbewegungen, die im Zuge der Enttraditionalisierung der Gesellschaft vor allem bei Jugendlichen zu beobachten sind, dann doch wieder begrenzt sind“ (Neckel 1991, 250). Durch die erlebte Minderwertigkeit erfolgt die Abwertung der eigenen Körperlichkeit als zu dick, hässlich oder unattraktiv, obgleich die Personen gut aussehen. Aus Unsicherheit werden Diäten / Fasten zur Gewichtsreduzierung sowie (zwanghafte) Gewichtskontrolle durch Erbrechen durchgeführt, um ein gesellschaftli- Körperkapital 2 | 2022 51 ches Schönheitsideal zu erreichen. Auf der anderen Seite können KlientInnen mit Essstörungen ihren Gewichtsverlust aufwerten und idealisieren (Grandiosität). Falls beispielsweise zwei Kilo abgenommen werden, wird dies „gefeiert“, und die KlientInnen fühlen sich schlank, obgleich sie sich zuvor sehr dick und unattraktiv gefühlt haben. Viele haben ein solches unausgeglichenes Gefühl zu ihrem Körper. Die Minderwertigkeit sowie die Grandiosität sind dabei als zwei Pole des „falschen Selbst“ zu verstehen (Wardetzki 2007, 2 f ). Über TV, Social Media (z. B. Instagram, Facebook), Kosmetik, Sport, Computerprogramme und die Mode- / Werbungsbranche wird oftmals der makellose Körper inszeniert. Diese Inszenierungen wecken bzw. verstärken Sehnsüchte nach dem „perfekten“ Körper bzw. nach der „ewigen Jugend“. Menschen, die von der Norm abweichen, müssen oftmals körperbezogene Diskriminierungen wie Lookismus (engl. look: Aussehen; Diskriminierung aufgrund von Aussehen / Körperlichkeit) bzw. Bodyshaming (engl. body: Körper; to shame: jemanden beleidigen, beschämen) erfahren (Birk/ Mirbek 2021). Hierdurch wird deutlich, dass Körperlichkeit auch in der Postmoderne ein Faktor für soziale Ungleichheit ist (Birk / Mirbek 2022, 7 ff ). Personen mit vielen ökonomischen Ressourcen können ihre Körperlichkeit, wie dargestellt, beispielsweise durch Schönheitsoperationen, Kleidung, Kosmetik und technische Hilfsmittel optimieren. Diese körperlich-materialistischen Strukturen zeigen, dass die ökonomischen Ressourcen ein bedeutsamer Faktor für die soziale Ungleichheit sind und nicht alle Menschen einen Zugang zu somatischen Selbstoptimierungsprozessen haben. Diese ständige Selbstoptimierung kann psychische Erkrankungen zur Folge haben. Bei diesen Trends nicht mitzumachen wiederum, kann zu Diskriminierungen (z. B. Bodyshaming, Lookismus), aber auch zur sozialen Exklusion führen, welche die Teilhabe am Leben einschränkt. Insbesondere Kinder und Jugendliche, denen dieser Zugang fehlt, können Diskriminierungen erfahren. Körperkapital in der Körperpsychotherapie AdressatInnen, die an körperpsychotherapeutischen Interventionen teilnehmen, weisen zu Beginn häufig ein niedriges Körperkapital auf. Das kann sich beispielsweise in körperlichen Beeinträchtigungen / Behinderungen zeigen (z. B. Multiple Sklerose, Spina bifida, Muskeldystrophie), aber auch in einem negativen Selbst- und Körperbild, Einschränkungen in der Motorik, Übergewicht/ Adipositas, psychischen Erkrankungen (z. B. Bulimia nervosa, Anorexia nervosa) bzw. psychosomatischen Erkrankungen (z. B. Fibromyalgie). Somit betrifft das Körperkapital auch die Körperpsychotherapie, da sich ein niedriges Körperkapital negativ auf die Entwicklungsmöglichkeiten der KlientInnen auswirkt. Das Konstrukt des Körperkapitals bietet hierbei einen umfassenden Blick auf verschiedene Formen von Bodyshaming (z. B. negatives Körperbild, Essstörungen, psychosomatische Erkrankungen), welche bereits Thema der therapeutischen Interventionen sind. Der Mehrwert dieses Konstrukts liegt in dem gesellschaftlichen Blick und der Einordnung dieser körperlichen Problematiken in den Kontext der verschiedenen Kapitalformen und der damit verbundenen Positionierung im sozialen Raum. Des Weiteren bietet diese Kapitalismuskritik eine neue Perspektive auf Körperperformance und Bodyfitness, welche kapitalistische Verwertungsinteressen bergen und somit zur Instrumentarisierung der Körperpsychotherapie führen könnten. Im nachfolgenden Kapitel werden (körper-)psychotherapeutische Interventionen mit der Intention der Bewusstmachung sowie der Stärkung des Körperkapitals (z. B. Selbstwertgefühl, Annahme des Körpers) aufgezeigt. 52 2 | 2022 Birk, Mirbek Maßnahmen und Interventionen im Hinblick auf Körperkapital In der Körperpsychotherapie wird die Thematik Körperkapital bislang nicht thematisiert. Im Hinblick auf die Praxeologie schlägt Jessel folgende Intervention vor, um mit Jugendlichen das Thema Körperkapital im Kontext gewaltpräventiven Arbeitens zu erarbeiten (2010, 300): ● „Erleben und Thematisieren des Körpers als Kapital (instrumentell, ästhetisch, expressiv) ● Auseinandersetzung mit Körperidealen (Ist- und Soll-Zustand, Chancen und Risiken) ● Verdeutlichung des Zusammenhangs von körperlichem und symbolischem Kapital (u. a. Ehre, Prestige, Anerkennung) ● Thematisierung und Aufgreifen von Bewegungsvorlieben ● Auseinandersetzung mit körperlichen Grenzen.“ Dies kann auch in die Körperpsychotherapie transferiert werden, wobei über diese Perspektive ein Teil des Körperkapitals auch von anderen wahrgenommen sowie vom Subjekt ausagiert werden kann. Neben klassischen Therapiezielen der Körperpsychotherapie wie „Veränderung der Symptomatik, der Persönlichkeit, der seelischen Struktur“ (Geuter 2018, 37) und Prozesszielen wie z. B. dem Wiederbeleben der Lebensfreude, einer positiven Einstellung zum Körper und einer leibbasierten Selbstfürsorge (Geuter 2018) rücken in Bezug auf Körperkapital Themen wie Körperpflege, Körpersprache und Aussehen, Schönheitsideale und Attraktivität in den Fokus. Auch die Themen Bodyshaming, Bodypositivity, Bodyneutrality sowie Bodydiversity gewinnen durch den Einbezug von Körperkapital an Bedeutung. Folgende Praxisideen haben sich in der körperpsychotherapeutischen bzw. motologischen Praxis als hilfreich erwiesen. 1. Das bin ich! So möchte ich gerne sein! Es gibt mehrere Variationsmöglichkeiten für diese Aufgabenstellung in der körperpsychotherapeutischen bzw. motologischen Praxis. Die KlientInnen können beispielsweise Ganzkörper-Bilder von sich anfertigen. Für dieses Körperbild kann Tapete verwendet werden. Eine Person legt sich auf die Tapete, und eine andere malt die Körpersilhouette nach. Danach kann jede Person das Innere ihrer Silhouette ausgestalten. Hierzu kann die körperpsychotherapeutische Fachkraft folgende Fragen als Hilfestellung mitgeben: ● Was gefällt mir an mir? ● Was würde ich gerne an meinem Körper verändern? ● Zu welchem Körperteil haben ich keinen Bezug? Hierzu kann auch mit den KlientInnen besprochen werden, dass „negativ“ wahrgenommene Aspekte des Körpers rot gezeichnet bzw. ausgemalt werden können und „positive“ Körperregionen grün. Als Variation kann hierbei auch eine vorgefertigte Körpersilhouette zur Verfügung gestellt werden, welche ebenfalls mit den dargestellten Farben angemalt werden kann. Sinnvoll ist auch, die Farbwahl gemeinsam mit den KlientInnen festzulegen. Nachdem alle Personen ihr Körperbild fertiggestellt haben, sollte auf jeden Fall eine Reflexionsrunde stattfinden. Hierbei kann ein Gespräch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Aussehen, bei den Schönheitsidealen sowie den wahrgenommenen Ressourcen bzw. Defiziten entstehen. Zudem kann diskutiert werden, warum ein Körperteil als weniger attraktiv bzw. unattraktiv wahrgenommen wird, und es können Bewertungsmechanismen aufgezeigt werden (Zeus 2005, 189). 2. Ich-Monumente Die KlientInnen bewegen sich zu Musik im Raum. Nach einem Musikstopp können beispielsweise folgende Fragen gestellt werden: Körperkapital 2 | 2022 53 ● Welche Körperhaltung drückt für Sie Stärke aus? ● Welche Körperhaltung drückt für Sie Mut aus? ● Welche Körperhaltung drückt für Sie Angst aus? ● Welche Körperhaltung drückt für Sie Erfolg aus? ● Welche Körperhaltung drückt für Sie Misserfolg aus? ● Wie würden Sie gerne sein? ● Wie würden Sie nicht gerne sein? Durch diese Intervention sollen die KlientInnen erleben, in welchen Körperhaltungen sie sich gut fühlen und in welchen nicht. Hierdurch wird den Teilnehmenden ihr impliziter Ausdruck bewusst (Zeus 2005, 190 f ). 3. Statue und BildhauerIn Hierfür werden Paare gebildet. Eine Person ist BildhauerIn, und die andere Person ist die Statue. Der / die BildhauerIn hat die Aufgabe, die Statue in bestimmte Positionen zu bringen, die Körperhaltung auszurichten und somit zu formen. Hierbei kann die Fachkraft sowohl Phantasiekreationen ermöglichen als auch konkrete Aufgabenstellungen geben (z. B. Superheld oder Trauerweide darstellen). Nachdem der / die BildhauerIn fertig ist, können die Teilnehmenden die Rollen tauschen. Nach dem Rollentausch setzen sich die jeweiligen Paare zusammen, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Hierzu können folgende Fragen als Hilfe dienen: ● Wie haben Sie sich gefühlt? ● Wie war es für Sie, Positionen bzw. Körperhaltungen vorzugeben? ● Wie war es für Sie, auf Wunsch Positionen bzw. Körperhaltungen darzustellen? ● Gab es Unterschiede zwischen den verschiedenen Positionen bzw. Körperhaltungen? ● Kennen Sie eine solche Situation aus Ihrem privaten Umfeld? Nach diesem Austausch können die Erfahrungen im Plenum auch mit den anderen Paaren ausgetauscht werden. Variation: Eine Person ist BildhauerIn. Die restliche Gruppe wird in zwei Untergruppen geteilt. Die erste Gruppe erhält von der therapeutischen Fachkraft die Aufgabe, einen Gegenstand bzw. eine Situation (z. B. Sommerurlaub, Karneval in Köln, eine Spülmaschine) darzustellen. Die Aufgaben der bildhauenden Person ist es, die Statue zu begutachten und zu erraten, was die Statue darstellt. Anschließend kann die zweite Gruppe eine Kopie der gesehenen Statue / Situation erstellen. 4. Ausdruck von Heimat Bei dieser Selbsterfahrungsaufgabe sollten alle Teilnehmenden sich darum bemühen, etwas „ganz Typisches aus [seinem / ihrem] Herkunftsland in eine Bewegung, Körperhaltung, in einem Spiel auszudrücken (…), dabei sollten sie ganz behutsam und aufmerksam darauf achten, wie sich das, was sie wählen, anfühlt, und welche Atmosphären, Gerüche, Farben, Empfindungen, Erinnerungen etc. auftauchen“ (Lütticken 1997 / 1998, 25). Nach jeder Darstellung raten die restlichen KlientInnen, was symbolisiert wurde. Abschließende Betrachtung Das Körperkapital ist ein bedeutendes Konstrukt in der kapitalistischen Gesellschaft. Der Körper wird als Kapital angesehen, in welches unterschiedlich investiert wird. Die Investitionen laufen teilweise über alltägliche Praxen wie Sport, Ernährung und Bewegung. Andere Praxen sind beispielsweise Schönheitsoperationen, Self-Tracking, Kosmetik, Medikamente / Substanzmittel oder Diäten zur Gewichtsreduktion. Diese Trends können eine diskriminierende Wirkung entfalten und stellen die Klient- Innen zum Teil vor enorme körperliche Herausforderungen. Im schlimmsten Fall können diese 54 2 | 2022 Birk, Mirbek Trends bzw. Diskriminierungsformen zu psychischen Erkrankungen wie Bulimia nervosa, Anorexia nervosa oder Depression / Burnout führen. Durch körperpsychotherapeutische Methoden mit Schwerpunkt Körperkapital können die KlientInnen ein besseres Körpergefühl erlangen, Selbstvertrauen erwerben und sich mit dem Thema Körperkapital implizit und explizitreflektierend auseinandersetzen. Diese gezielte Auseinandersetzung mit der eigenen Körperlichkeit kann zum einen dabei unterstützen, den eigenen Körper besser annehmen zu können und positiver zu bewerten, und zum anderen, sich die Bedeutung von Körperlichkeit in der Gesellschaft besser bewusst zu machen und somit selbstbestimmter agieren zu können. Eine Herausforderung für die Körperpsychotherapie hierbei ist es, sich nicht dazu instrumentalisieren zu lassen, in ein falsches Selbstbild zu investieren. Denn viele Investitionen in Körperperformance und Bodyfitness dienen vor allem kapitalistischen Verwertungsinteressen im Sinne einer Selbstoptimierung. Literatur Apraku, J., Bönkost, J., Lücke, M., Marzinka, B. (2018): Handreichung für das übergreifende Thema Bildung zur Akzeptanz von Vielfalt (Diversität). Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM), Ludwigsfelde-Struveshof Birk, F. F., Mirbek, S. (2022): NoBody is perfekt-- Körper & Diskriminierung. Klinische Sozialarbeit 18 (1), 7-9 Birk, F. F., Mirbek, S. (2021): Bodyshaming, Bodypositivity, Bodyneutrality und Bodydiversity: Körperlichkeit als zentrale (Anti-) Diskriminierungsthematik. körper-- tanz-- bewegung 9 (3), 142-150, https: / / doi.org/ 10.2378/ ktb2021. art19d Birk, F. F., Mirbek, S. (2020): Bodyshaming-- der diskriminierte Körper. Diskriminierungssensible Arbeit als ein Thema der Psychomotorik. Praxis der Psychomotorik 3, 172-175 Bourdieu, P. (1983): Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital. In: Kreckel, R. (Hrsg.): Soziale Ungleichheiten. Soziale Welt. Schwartz, Göttingen, 183-198 Bourdieu, P. (1982): Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Suhrkamp, Frankfurt am Main Brandl-Bredenbeck, H. P. (1999): Sport und jugendliches Körperkapital. Eine kulturvergleichende Untersuchung am Beispiel Deutschland und der USA. Meyer & Meyer Verlag, Aachen Geuter, U. (2018): Praxis Körperpsychotherapie-- 10 Prinzipien der Arbeit im therapeutischen Prozess. Springer, Berlin Gugutzer, R. (2002): Leib, Körper und Identität. Eine phänomenologisch-soziologische Untersuchung zur personalen Identität. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden Hill, E., Bibbert, M. (2012): Der auf Autonomie fokussierte Diskurs. In: Hill, E., Bibbert, M. (Hrsg.): Zur Regulierung der Prostitution. Eine diskursanalytische Betrachtung des Prostituiertenschutzgesetzes. Springer VS, Wiesbaden, 101-118 Jessel, H. (2010): Leiblichkeit-- Identität-- Gewalt. Der mehrperspektivische Ansatz der psychomotorischen Gewaltprävention. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden Korte, H., Schäfers, B. (2016): Einführung in die Hauptbegriffe der Soziologie. 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Unveröffentlichte Dissertation, Philipps-Universität Marburg Dr. Frank Francesco Birk Motologe M.A., Kindheitspädagoge B.A., Straßenpädagoge DAS, Motopäde, Kulturpädagoge und Systemischer Berater. Dozent an unterschiedlichen Hochschulen sowie Pädagoge / Studiencoach. Dr. Sandra Mirbek Motologin M.A., Heilpädagogin B.A., Straßenpädagogin DAS, Kunsttherapeutin und Systemische Beraterin. Dozentin an unterschiedlichen Hochschulen sowie Referentin in der Erwachsenenbildung. ✉ Dr. Frank Francesco Birk bib International College Hauptstraße 2 | D-51465 Bergisch Gladbach frankbirk2003@yahoo.de