eJournals körper tanz bewegung 11/1

körper tanz bewegung
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2195-4909
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2023
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Fachbeitrag: Zur Grammatik des KörperVerhaltens

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2023
Norbert Klinkenberg
Körperverhaltenstherapeutische Interventionen rekultivieren die Ressource des in der Kindheit erworbenen Bewegungslernens in einem bewussten selbstreflexiven Prozess. Dieser ermöglicht die Realisierung besserer Qualitäten des körperlichen Seins, stößt Lernprozesse an und fördert ein Verhalten mit dem Körper statt gegen ihn. Die wachsende Kenntnis der Grammatik des KörperVerhaltens stabilisiert das Zutrauen in eine als leichter, angenehmer und befriedigender erlebte Körperlichkeit und erlaubt klarere Unterscheidungen von dysfunktionalen versus hilfreichen physiologischen und psychischen Verhaltensweisen. Diese für jedermann zugängliche Ressource ist Therapieschulen übergreifend von Interesse.
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10 Fachbeitrag körper-- tanz-- bewegung 11. Jg., S. 10-20 (2023) DOI 10.2378/ ktb2023.art03d © Ernst Reinhardt Verlag Zur Grammatik des KörperVerhaltens Norbert Klinkenberg Körperverhaltenstherapeutische Interventionen rekultivieren die Ressource des in der Kindheit erworbenen Bewegungslernens in einem bewussten selbstreflexiven Prozess. Dieser ermöglicht die Realisierung besserer Qualitäten des körperlichen Seins, stößt Lernprozesse an und fördert ein Verhalten mit dem Körper statt gegen ihn. Die wachsende Kenntnis der Grammatik des KörperVerhaltens stabilisiert das Zutrauen in eine als leichter, angenehmer und befriedigender erlebte Körperlichkeit und erlaubt klarere Unterscheidungen von dysfunktionalen versus hilfreichen physiologischen und psychischen Verhaltensweisen. Diese für jedermann zugängliche Ressource ist Therapieschulen übergreifend von Interesse. Schlüsselbegriffe KörperVerhalten, Bewegungslernen, Selbstreflexivität, Achtsamkeit, Schwerkraft, Widerstands- und Tragfähigkeit des Bodens, Entspannung, Jacobson, Feldenkrais, Jacoby-Gindler-Arbeit Grammar of Body Behavior Interventions of body-oriented cognitive-behaviour therapy recultivate the resource of movement learning acquired in childhood in a conscious self-reflective process. This enables the realization of better qualities of physical being, initiates learning processes and promotes behavior ‘with the body’ instead of against it. The growing knowledge of the grammar of body behavior stabilizes confidence in a physicality that is experienced as lighter, more pleasant and more satisfying and allows clearer distinctions between dysfunctional versus helpful physiological and psychological behaviors. This resource accessible to everyone is of interest across therapy schools. Key words body behavior, movement learning, selfreflection, mindfulness, gravity, resistanceand load-bearing capacity of the floor, relaxation, Jacobson, Feldenkrais, Jacoby-Gindler work Prozess sinnlicher Selbstreflexivität P sychosomatische Medizin und Psychotherapie versuchen auf unterschiedlichen Wegen, Körperlichkeit in ihr therapeutisches Vorgehen einzubeziehen. Verschiedene Behandlungskonzepte nutzen körperlichen Ausdruck und körperliches Verhalten diagnostisch und therapeutisch, unterscheiden sich aber hinsichtlich ihrer Grundannahmen, Betrachtungs- und Vorgehensweisen. In einem Überblick über Körperpsychotherapien beschreibt Marlock deren grundsätzlichen „Arbeitsmodus“ als einen „Prozess sinnlicher Selbstreflexivität“. Dieser „Modus operandi“ sei aller Arbeit mit den konflikthaften oder beziehungsmäßigen Dimensionen des Körpers vorgelagert (Marlock/ Weiss 2006, 397). Die bewusste Wahrnehmung körperlicher und seelischer Empfindungen stellt zugleich auch eine Voraussetzung bewusster Verhaltensänderung dar, so wie es notwendig und sinnvoll ist, über Zur Grammatik des KörperVerhaltens 1 | 2023 11 einen Fehler zu „stolpern“, um ihn erkennen und im weiteren Verhalten vermeiden zu können. Die hier skizzierten Aspekte einer KörperVerhaltenstherapie zielen nicht nur auf somatische Körperlichkeit und Bewegungsqualitäten allein, sondern als ein Ergebnis sinnlicher Selbstreflexivität automatisch auch auf das gesamte psychische Verhalten in und mit dem Körper-- deshalb die besondere Schreibweise von „KörperVerhalten“. Ein bestürzendes Beispiel, dass selbst solche elementaren Dimensionen von bewusster Selbstwahrnehmung und Verhaltensmodifikation therapeutisch aus dem Blick geraten können, stellt die Rezeptionsgeschichte der Progressiven Muskelrelaxation (PMR) nach Edmund Jacobson dar. Jacobson ging es primär um eine Schulung, in allen Lebenslagen die eigene Körperspannung wahrzunehmen („Muskelsinn“) und willkürlich regulieren zu können: weg vom zumeist vorliegenden Ausnahmezustand dauerhafter und übertriebener muskulärer Anspannung zu einem als „properly relaxed“ beschriebenen Normalzustand. Die Rezeptionsgeschichte des Jacobson’schen Verfahrens, in der es später nicht um das Erlernen von Spannungsregulationsfähigkeit, sondern um kurzfristige Entspannungsinterventionen ging, veränderte die Durchführung der PMR jedoch derart, dass die verhaltensändernden Ziele in den Post-Jacobson’schen Übungen nicht mehr verfolgt werden können und häufig gar kein Thema darstellen (Bernstein / Borkovec 1995; Klinkenberg 1996, 2011). Dies ist umso bedauerlicher, weil bei psychosomatischen PatientInnen neben somatischer Komorbidität regelhaft perzeptive und kognitive Probleme auffallen: z. B. Körperschema-Störungen, eine geringe körperliche Wahrnehmungsfähigkeit, eine Fixierung auf Schmerzsymptome und gewohnte Bewegungsmuster, Verzerrungen des Selbstbildes als nicht verbesserungs- und lernfähig und fast immer ein Zuviel an dysfunktionaler Anspannung und Haltearbeit. Grammatik des KörperVerhaltens Dabei ist so einfach: Wer sein eigenes Körpererleben bewusster wahrzunehmen beginnt, stößt zwangsläufig auf unterschiedliche Empfindungsqualitäten und damit nicht nur auf mögliche psychologische Zusammenhänge (z. B. Stress und Anspannung oder gar Reizbarkeit), sondern auch auf konkrete physiologische und physikalische Zusammenhänge. Diese können als eine „Grammatik des KörperVerhaltens“ beschrieben werden. Wir leben nicht in einem inerten, quasi luftleeren Raum, sondern werden in unserem Erleben primär, in erster Linie und unabdingbar durch physikalische Gegebenheiten beeinflusst. Unsere Reaktionen auf diese Einflüsse, unsere Verhaltensweisen, wie wir auf diese reagieren, bestimmen die Qualität unseres Körpererlebens, z. B. ob eine Tätigkeit als angenehm oder unangenehm erlebt wird, und damit natürlich die Qualität unseres Verhaltens insgesamt. Alle Menschen haben lebenslang ihren Körper dabei, nur wenigen ist er aber Quelle und Orientierung eines bewussten und angenehmen Erlebens und Verhaltens. Schwerkraft, Masse, Boden als physikalische Bedingungen Schwerkraft ist die ständig und alles bestimmende grundsätzliche Bedingung unserer Körperlichkeit. Die für unser KörperVerhalten bestimmenden physikalischen Größen sind die Gravidität, die an uns zieht, und der Boden, der trägt; subjektiv die Empfindung des Zugs der Schwerkraft auf den eigenen Körper als Masse. Körperverhalten gegen die Schwerkraft wird als schwierig erlebt, Getragenwerden hingegen als leicht. Wer seinen Kopf vor seinem Körper trägt, tut dies mit oft fatalen und schmerzhaften Auswirkungen. Dabei ist die physiologische funktionelle Aufgabenverteilung zwischen Skelett und Muskulatur die, dass das Skelett trägt, 12 1 | 2023 Norbert Klinkenberg während die vorwiegende Aufgabe der Muskulatur darin besteht, das Skelett im Raum zu bewegen und eben nicht zu „halten“. Kann die Masse des Kopfes vom Skelett gestützt werden und kann das Skelett sich vom Boden tragen lassen, wird dies als leicht und so entspannt wie möglich erlebt. Die dahinterstehende physikalische Gesetzmäßigkeit wird durch das 3.- Newton’sche Gesetz der Mechanik formuliert: Wenn die Masse des Körpers so durchgelassen wird, dass sie vom Boden getragen werden kann, entfaltet der Boden eine Gegenkraft, die den Körper trägt: „Kraft erzeugt Gegenkraft“ (McCall 2011, 14 ff, passim). Diese kann nicht empfunden werden, wenn Teile des Körpers eine zusätzliche Spannung und den dazu notwendigen Widerstand in sich aufbauen. Diese Zusammenhänge mögen kompliziert klingen, sind aber jedem Menschen unmittelbar erfahr- und erlebbar: So entspannt wie möglich etwa zu stehen, gelingt nur, wenn ich mich vom Boden tragen lasse. Dies vermittelt sich über ein Gefühl weitgehend entspannter Muskulatur und einer Sicherheit durch das Gestützt-Werden. Wenn Erwachsene diesen Zustand anstreben, wird möglicherweise aufgrund automatisierter Gewohnheiten und struktureller Deformationen nur ein kompromisshafter, aber eben der leichtest und entspanntest mögliche Zustand erreicht, in dem sich Masse auf die darunterliegenden Skelettteile absetzen und bis in den Boden hineinwirken kann. Unterschiedliche Faktoren beeinflussen, welche körperliche Konfiguration am ehesten zulässt, dass die Körpermasse vom Boden getragen werden kann: ● die Aufgabe (ruhend, hebend, sich bewegend usw.) ● die Anordnung des Skeletts (stehend, liegend, sich bewegend usw.) ● die gelenkigen Verbindungen zwischen den Knochen (eingeschränkt, überdehnbar usw.) ● am Skelett ansetzende Muskelzüge (über- oder unterspannt, sinnvoll oder dysfunktional ziehend) ● die Beschaffenheit von Sehnen und Faszien (verkürzt, erschlafft, verklebt usw.) ● die Anordnung der Teile in Winkeln, die Durchlässigkeit erlauben oder eben nicht usw. So ist beispielsweise die Durchlässigkeit der Knie im Stehen nicht gegeben, wenn die Knie durchgestreckt oder zu stark gebeugt werden. Andere fundamentale Zusammenhänge können ebenso erforscht und erfahren werden: etwa Versuche, den Zug der Schwerkraft zu empfinden und auf diesen Zug zu reagieren. Wer den Zug der Schwerkraft an einer Tasse empfindet, findet sich vor der Option, nur auf diesen Zug zu reagieren, was gleichzeitig die einfachste und leichteste Reaktion wäre, statt im Alltag von einem Vorwissen über die Schwere eines Gegenstandes auszugehen und (sicherheitshalber) die Aufgabe mit einem wesentlich höheren Kraftaufwand als eigentlich verlangt zu bewältigen. Ein weiteres interessantes Thema kann die Erforschung sein, dass jede Bewegung einen Widerstand benötigt. Dieser wäre optimal im Boden zu suchen, der als Kraft durch einen dann notwendigerweise durchlässigen Körper wirkt, statt den Widerstand durch künstliche Blockaden in einem dann nicht mehr durchlässigen Körper zu erzeugen. Wer sich für solche Themen interessiert, verfügt über Handlungsoptionen, sich so zu organisieren, wie die physikalischen Gegebenheiten dies einfordern. Dies geht weit über Methoden der Physiotherapie oder physikalischen Medizin hinaus, da immer die eigene Wahrnehmung und Unterscheidung befragt wird und damit das eigene Erleben und Verhalten insgesamt. Belohnt wird solche Bereitschaft mit angenehmen Empfindungen von Leichtigkeit und einer haptischen Zufriedenheit. Diese stärken die Selbstwirksamkeit und das Vertrauen in die eigenen Wahrnehmungen. Und sie erleichtern schließlich die Über- Zur Grammatik des KörperVerhaltens 1 | 2023 13 tragung gewonnener Einsichten in funktionale oder dysfunktionale Verhaltensweisen auf alle Verhaltensbereiche. KörperVerhalten als Ressource Wenn Erwachsene solche Zusammenhänge erforschen und erleben können, knüpfen sie an das Bewegungslernen in ihrer Kindheit an. Mit Schwerkraft, Masse-Empfindung und Boden muss sich jedes Lebewesen in seiner Bewegungsentwicklung zwangsläufig auseinandersetzen. Es folgt den gefundenen Möglichkeiten leichterer und zweckmäßiger Organisation. Leider wird diese Wahrnehmungsfähigkeit zumeist spätestens ab dem Schulalter verschüttet und kulturell nicht gepflegt. Der Umstand, dass wir nicht etwas grundsätzlich Neues lernen müssen, vielmehr uns nur bereits Erarbeitetes wieder bewusst machen können, dass wir in der Therapie also eine vorhandene Ressource nutzen, kann das dazu notwendige Wiedererlernen erleichtern. In diesem Lernprozess werden wesentliche Bedingungen und Möglichkeiten für die weitere Entwicklung geklärt: Zunächst ist es der Lernprozess selbst, der in einer perzeptiven, die Qualität und Unterschiedlichkeiten wahrnehmenden Haltung automatisch aktiviert wird (Spitzer 2002, passim). Während funktionierendes, Bewegungsabläufe repetierendes KörperVerhalten neurologisch keinen neuen Input enthält und wenig interessant ist, kann spürendes, tastendes und probierendes Bewegen rasch gelernt werden und eingefahrene Bewegungsmuster auflösen. Dies erklärt möglicherweise die Vorlieben des Körpers für Variationen und Wechsel statt für Monotonie oder sein Bedürfnis nach regenerierenden Pausen und Verarbeiten neuer Eindrücke statt Dauerbelastung. Andere Präferenzen unserer Körperlichkeit bevorzugen „warm“ statt „kalt“, „weit“ statt „eng“ oder beeinflussen kinästhetische Vorlieben für eine eher fließende statt stockende Bewegung. Wir finden uns also in einem Körper, der sich mit konkreten physikalischen Notwendigkeiten arrangieren muss, über diese Auseinandersetzung aber auch Vorlieben entwickelt hat. Diese Rahmenbedingungen wieder zu spüren und mit ihnen statt gegen sie zu agieren, wäre das zunächst naheliegende körperverhaltenstherapeutische Ziel. Darüber hinaus öffnet sich ein individuelles Forschungsfeld mit körperlich konkreten, daher gut beobachtbaren und immer wieder neu überprüfbaren Auswirkungen. Diese stellen sich eher rasch ein und werden aufgrund der Lernbegierde des Organismus bei entsprechend interessantem, nicht aversiv erlebtem „Input“ auch rasch automatisiert und gelernt. Mithilfe dieser Forschungen lassen sich zweckmäßige und dysfunktionale Funktions- und Verhaltensweisen leicht unterscheiden, was eine Voraussetzung bewussten psychischen Erlebens und Gestaltens darstellt. Oder um es plakativ auszudrücken: Selbstreflexive Körperlichkeit kann Lernen fördern und Verhalten verbessern. Tab. 1: Vorlieben des Körpers Feldenkrais-Methode: Vom Bewegungslernen zur Verhaltensänderung Es gibt bereits Verfahren der Körperarbeit, die die Verschränkung von physischem und psychischem Verhalten nutzen und methodische Vorschläge machen: So beschäftigt sich die Eher weit statt eng, warm statt kalt, leicht als schwer, durchlässig statt fest, fließend statt stockend, wechselnd statt monoton, lieber spürend als unbewusst, regenerierend mit Pausen statt dauernd, besser klein / wenig und deutlicher als groß / viel und unklar. 14 1 | 2023 Norbert Klinkenberg Methode des Physikers Moshé Feldenkrais (1904-1984) vor allem damit, durch variierende und angenehme Körperbewegungen gewohnte Bewegungs- und Verhaltensmuster zu verändern und Teilnehmer aus einem Korsett eingefahrener Bewegungsmuster und Gewohnheiten zu befreien (Feldenkrais 1978, 1987, 1994; Klinkenberg 2005). Die Vorgehensweise ist eher spielerisch, lässt neugierig werden, ohne zu belehren, und erlaubt die allmähliche Entwicklung eines an guter und angenehmer Qualität orientierten KörperVerhaltens. Sie unterstützt Einsichten in die eigene Lernfähigkeit (Warum hat diese Bewegung eine befreiende, erleichternde Wirkung? Was war dazu notwendig? ) und ermöglicht die Entwicklung eines selbstbewussteren „Potent Self“ ohne körperliche Blockierungen (Feldenkrais 1991). Integriert man Feldenkrais-Übungen in therapeutische Kontexte, führen die therapeutisch weiterführenden Fragen zu einer Überprüfung der eigenen Selbstreflexivität und zur Aktivierung einer automatisch damit verbundenen Lernfähigkeit. So kann der Übende an sich selbst erfahren, welches Verhalten hilfreicher und befriedigender oder welches dysfunktional ist: So ist es beispielsweise hilfreicher, sich als Übender weniger für die Ziele zu interessieren, kleinere Bewegungen zu erforschen oder häufiger Pausen einzulegen usw. Es werden Konturen deutlich, unter welchen Bedingungen Bewegungslernen und Lernen überhaupt möglich ist oder geradezu verhindert wird. Daraus resultierende „Empfehlungen“ entsprechen der inneren Grammatik unseres KörperVerhaltens und lassen sich leicht auf andere Verhaltensbereiche übertragen. Bericht einer Patientin Frau G., eine 25-jährige Psychologiestudentin, hat ihre Wahrnehmungen nach Einzelunterricht in der Feldenkrais-Methode aufgeschrieben: „Zusammenfassend beschreibe ich vielleicht einfach die Erfahrungen der letzten Woche nach der letzten Lektion: Besonders deutlich in Erinnerung ist mir dabei, dass ich schon bei der kleinsten Muskelanspannung, z. B. beim Heben eines Beines, die Kiefermuskulatur angespannt und die Zähne zusammengebissen habe. Gleichzeitig war es mir nahezu unmöglich, Bewegungen im Schulter-Nacken-Bereich weich und fließend auszuführen. Selbst die kleinste Bewegung war nur stockend und mit unverhältnismäßigem Kraftaufwand verbunden … Nach der letzten Stunde merke ich insgesamt eine deutliche Lebendigkeit in den Bewegungen und das Gefühl, mehr Auswahl an Bewegung zu haben, mehr Variationen. Sehr viel deutlicher war diesmal das Gespür für den Bereich ab Brustwirbelsäule aufwärts und in den Schultern. Dieser Bereich fühlt sich jetzt eher angenehm und stabil an, so als würde es sich tragen ohne mein Zutun und als hätte alles seinen guten Platz. Zugegebenermaßen ist es ungewohnt: Ich habe das Gefühl, größer zu sein, der Brustbereich kommt deutlich vor. Das Faszinierendste ist, dass es von selbst geschieht, 1. Tue nichts, was dir in irgendeiner Weise zuwiderläuft 2. Tue weniger, als du kannst 3. Suche nach immer angenehmeren Varianten 4. Mach es weder „richtig“ noch „schön“ 5. Vermeide Konzentration auf einen Punkt 6. Interessiere dich nicht für die Ziele 7. Ruhe dich häufig genug aus 8. Übe gelegentlich nur in der Vorstellung 9. Lasse diese Art zu üben zu deiner Gewohnheit werden, aber brich gelegentlich mit deinen Gewohnheiten 10. Vertraue dir selbst Tab. 2: „Empfehlungen“ für Bewegungslernen (nach Feldenkrais, Klinkenberg 2005, 84-87) Zur Grammatik des KörperVerhaltens 1 | 2023 15 dass ich also nichts machen muss. Dasselbe gilt für die Schultern, sie sind tief und entspannt, wobei ich merke, dass die Arme mehr in der Bewegung mitgehen. Außerdem habe ich beim Gehen festgestellt bzw. beim Treppensteigen, dass sich die Beine leichter heben lassen. Während ich dies schreibe, stelle ich fest, dass ich auf dem Bauch liege, mit den Füßen in der Luft, ohne mir dessen aber vorher bewusst gewesen zu sein-- eine Lage, die ich im letzten Jahre vermieden habe, weil ich sie immer als sehr unangenehm empfunden habe.“ (zitiert nach Klinkenberg 2005, 140) Jacoby-Gindler-Arbeit: Entfaltung der biologischen Ausstattung Heinrich Jacoby (1889-1964) und Elsa Gindler (1885-1961) standen der Reformpädagogik und Gymnastikbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahe, entwickelten aber weit darüber hinaus reichende eigene Ansätze. Sie gingen davon aus, dass die meisten Menschen durch Erziehungs- und Schuleinflüsse in ihren Funktionsmöglichkeiten behindert und verstört werden. Leistung-- so Jacoby-- sei nicht eine Frage von Begabung, sondern geeigneter Fragestellungen. Menschen seien biologisch umfassend ausgerüstet, nicht nur auf die unterschiedlichen Herausforderungen der Umwelt zu antworten, sondern auch ihr kreatives Potential zu entfalten. „Beim Sichbewegen verhält man sich dann zweckmäßig, wenn man die gesetzmäßigen Forderungen der Mechanik möglichst vollkommen erfüllt, d. h. ihnen gehorcht.“ (Jacoby 1994, 468) Wissen könne jedoch die dabei zu erarbeitende „Erfahrung“ weder ersetzen noch begründen. „Wissen“ verhindere in der pädagogischen Praxis oft genug „wesentliche Einsichten“, weil das Beibringen fertiger Resultate auch das Entstehen produktiver Neugier verhindere (Jacoby 1994, 23-44). Die wesentlichste Bereicherung erfuhr die Pädagogik Jacobys durch die Begegnung mit der Körperarbeit Elsa Gindlers, in der es darum ging, die körperlichen Empfindungen bewusst wahrzunehmen und darauf zu reagieren (Jacoby 1994; Ludwig 2002). Elsa Gindler wirkte über zahlreiche SchülerInnen, die infolge der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft nach Skandinavien, Amerika oder Israel auswanderten und entweder eigene therapeutische Ansätze entwickelten- - wie z. B. Konzentrative Bewegungstherapie durch Gertrud Heller und Helmuth Stolze (1917-2004) oder Sensory Awareness durch Charlotte Selver (1901-2003)- - oder andere Psychotherapeut- Innen beeinflussten, wie Otto Fenichel, Wilhelm Reich, Erich Fromm, Fritz Perls oder Peter Levine. Auch Moshé Feldenkrais stand mit Jacoby im Austausch und nahm an Arbeitsgemeinschaften der Gindler-Jacoby-Arbeit teil (Klinkenberg 2002b). Mit einigem Recht wird Elsa Gindler deshalb heute in der Neuen Welt als „Großmutter der somatischen Psychotherapie“ gefeiert (Weaver 2006, 33). Sie lehrte in einer einfachen und direkten Weise, „wahrzunehmen, was wir empfinden“, und vermied zugunsten eines unmittelbaren und authentischen Erlebens theoretische Erörterungen, Methoden- oder Schulbildung: „Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht nicht der menschliche Körper, sondern der Mensch. Der Mensch als Ganzes in all seinen Beziehungsmöglichkeiten zu sich, zu seinem Körper, zu seinem Leben und zu seiner Umwelt.“ (Gindler 1931, 125) Körperbezogene Achtsamkeit z. B. in einer Gruppe, in der die TeilnehmerInnen ihre Wahrnehmungen mitteilen können, ohne dass diese diskutiert oder gleich erklärt werden müssen, erlauben nicht nur das Kennenlernen der „Grammatik“ des KörperVerhaltens, sondern eine genauere Wahrnehmung des eigenen Verhaltens in diesem Prozess. Eine einfach erscheinende Bewegung, z. B. aus der Rückenlage zum Stehen zu kommen, birgt zahllose Möglichkeiten der Erforschung der „Aufgabe“ wie des Erforschenden selbst. Wenn dieser z. B. spürt, dass eine Bewegung besser funktioniert, kann er sich fragen, was dazu in seinem Verhalten anders war. In der 16 1 | 2023 Norbert Klinkenberg Regel ist es sinnvoll, nur kleine Bewegungsabschnitte zu studieren und meist langsamer und in wiederholten Versuchen, da die menschliche Wahrnehmungsphysiologie, wie das physiologische Von-Weber-Fechner-Gesetz beschreibt, kleinere Reize besser unterscheiden kann als große (Birbaumer / Schmidt 1996, 318 f ). Ebenso können Probiersituationen mit nur einer Körperhälfte oder Vorher- / Nachher-Vergleiche hilfreich sein. Selbsterfahrung des Therapeuten als Königsweg Helmuth Stolze, der bereits erwähnte Begründer der Konzentrativen Bewegungstherapie, sah im „körpersensationellen Aspekt“, d. h. in „der Fähigkeit des Menschen, sich selbst im Körperlichen wahrzunehmen“, „einen der besten Führer“ in der psychotherapeutischen Arbeit (Stolze 1967, 431). Er bemerkte aber auch, dass sich „dieses Körper-Erspüren (…) als Behandlungsmethode nicht einfach in eine ‚narrensichere‘ Form bringen“ lasse. Er sah darin nicht nur einen Nachteil, da diese Arbeit so „vor dem Zugriff unbereiter Therapeuten geschützt“ werde, „was auf dem psychotherapeutischen Gebiet schließlich ein Vorzug“ sei (Stolze 1967, 434). Tatsächlich dürfte die Selbsterfahrung der TherapeutInnen der Königsweg sein, sich von der Tragweite des körperverhaltenstherapeutischen Ansatzes zu überzeugen (Klinkenberg 2002a; 2004). Dieser beschreibt keine Mögliche Erfahrungspfade Probiersituation Erfahrbare „Grammatik“ des KörperVerhaltens Mögliche Anstöße für Erleben und Verhalten In Rückenlage aufgestellte Beine zur Seite bringen (und zurück); zur Seitenlage kommen Zug der Schwerkraft und der Masse empfinden, diese nutzen können; Durchlässigkeit von Bewegung Erleben von „wie leicht leicht sein kann“; nicht machen wollen, sondern folgen können; unnötige Widerstände entdecken und auflösen können; immer wieder zur Ruhe kommen und bereiter werden können Von der Seitenlage in den Vier-Füßler-Stand Widerstand des Bodens nutzen können Widerstand nicht in mir aufbauen, sondern Boden nutzen; Erleben befriedigender Spannung; bei Schwierigkeiten nicht wieder in altes Herbeizwingen verfallen; Verlangsamen, um mehr zu erleben; regenerierendes Verhalten auch während der Handlung Vom Vier-Füßler-Stand zum Stehen kommen Masse und Schwerpunkte umlagern können; Herablassen von Masse auf den Boden, Gegenkraft des Bodens erfahren Zum Stehen „kommen“ statt sich „stellen“ oder „halten“; Naturgesetze sich auswirken lassen; „weniger ist mehr und befriedigender“ Und bei allen Gelegenheiten: Bin ich bereit? Bin ich abwesend oder woanders? Bin ich von Ehrgeiz oder Vorstellungen besetzt? Wann bin ich bereit, es nochmal zu probieren? Warum fühlt es sich jetzt anders an? Was hat sich bei mir verändert? Was brauchte es dazu? Tab. 3: Mögliche Erfahrungspfade Zur Grammatik des KörperVerhaltens 1 | 2023 17 Methode nur für PatientInnen, sondern grundlegende Zusammenhänge zwischen Körperlichkeit und psychischem Verhalten, die für den Therapeuten ebenso gelten. Ganz pragmatisch wäre wünschenswert, dass sich PsychotherapeutInnen mindestens in einigen Körperverfahren auskennen und die darin für sie enthaltenen Implikationen für ihre Selbstwahrnehmung und -entwicklung ausloten würden. Unterschiedliche Körperverfahren- - wie Gymnastik, Fitness, Entspannungsverfahren, Yoga, Pilates, Chi Gong, Fitness-Trainings, Alexander-Methode, die zahlreichen Atem-Methoden usw.-- bergen unterschiedliche Aspekte, die für eine verbesserte Wahrnehmung körperlicher Empfindungen hilfreich sein können (Steinaecker 2000). Auch die in den neueren Achtsamkeitsübungen liegende Grundhaltung bewusster Wahrnehmung und Akzeptanz kann körperbezogene Selbstwahrnehmung im Sinne eines vorurteilslosen Erforschens und Entdeckens fördern (Heidenreich / Michalak 2004; Klinkenberg 2007). Die eigenen Erfahrungen erlauben dem Therapeuten, besser die Qualität des eigenen Zustandes und der Zustandsveränderungen wie die der KlientInnen zu empfinden und einfallsreicher Vorschläge für die Entdeckung von Zusammenhängen in den vielfältigen Beziehungsmöglichkeiten zu machen. Die hier thematisierten Zusammenhänge zwischen Verhaltensqualität und den physikalisch-physiologischen Bedingungen scheinen für jedermann von Bedeutung und in unterschiedlichen psychotherapeutischen Verfahren anwendbar zu sein. Die Auseinandersetzungen mit Verstörungen in der eigenen Biographie erleichtern dem Therapeuten ein Verständnis für den Weg der geforderten „Nacherziehung“ bis hin zur Anerkennung, dass nach Aussprechen des „Richtigen“ noch lange nicht ein Angesprochen-worden-Sein und eine positive Verwandlung im Sinne von Entfaltet-Werden erwartet werden darf. Denn niemand lässt sich gerne belehren. Verbesserung der Qualität des KörperVerhaltens im psychotherapeutischen Arbeitsfeld Naturgemäß stehen in einer psychotherapeutischen Sitzung oft konkrete Probleme im Vordergrund, deren Lösung dringender erscheint als die bewusste Wahrnehmung und Gestaltung von Körperzuständen. Die Kunst besteht darin, die KlientInnen für solche Zusammenhänge behutsam zu interessieren und sie zu ermuntern, Entdeckungen weiter zu überprüfen. Entscheidend ist die Entdeckung eigener Autonomie und Gestaltungsfähigkeit, etwa wenn es darum geht, sich für etwas Zeit zu geben, sich einer Tätigkeit zur Verfügung zu stellen oder sich befriedigende Pausen einzuräumen. Es darf dabei immer um eine als besser empfundene Qualität des Handelns gehen. Dabei wirkt sich überraschend schnell und häufig die Elsa Gindler zugeschriebene „Gleichung“ aus, wonach „Ruhe im Physischen (Gelassenheit) das Gegenstück zu Vertrauen im Psychischen ist“ (Hengstenberg, zitiert nach Weaver 2006, 33). Auf dieser Basis können verdrängte, belastende oder schambesetzte Themen oft überhaupt erst thematisiert und angeschaut werden. Eine Reihe einfach anmutender Interventionen haben sich als Anregungen bewährt: ● die Bitte, sich beim Sprechen einfach selbst zuzuhören und darauf zu reagieren, so dass das eigene Sprechen als persönlich angenehmer und angemessener erlebt wird ● beim Schreiben so wenig Druck auszuüben, wie möglich oder gerade nötig ist ● sich beim Sitzen tragen zu lassen ● die Spannung der Kiefer wahrzunehmen ● nur die Augen zugehen zu lassen und sich zu spüren und zu erleben. ● sich Zeit zu nehmen, bis man bereiter ist, dies oder das zu tun usw. Anlässe für Interventionen können oft Störungen sein, etwa wenn die KlientInnen noch einen Moment der Sammlung brauchen, da sie noch 18 1 | 2023 Norbert Klinkenberg gar nicht recht „angekommen“ sind. Oder wenn sich in einer Sitzung die behördlich vorgeschriebene FFP2-Maske belastend auswirkt und die KlientInnen in einen Zustand der Aufregung versetzen. Die erwähnten Anregungen können sich dann wie eine Reset-Taste auswirken, mit deren Hilfe erst einmal Voraussetzungen für eine Problembetrachtung oder tiefer reichende Erinnerungen oder Gefühle geschaffen werden. Oft erscheint die körperbezogene Wahrnehmung wie eine Vorschule, sich überhaupt belastenden Empfindungen nähern und sie ertragen zu können. Sobald Interesse geweckt ist, lassen sich weiterführende Fragen forschend und spielerisch vertiefen und Zusammenhänge immer neu überprüfen. Allmählich kann sich so die Wahrnehmung von Körpersignalen mit der von Reaktionen und Zuständen koppeln und genutzt werden. Manche Patient- Innen können Anregungen mit in ihr Arbeitsleben nehmen: die Lehrerin, die sich für ihr Stehen oder Sitzen vor der Klasse interessiert; der Fabrikarbeiter, der die Kraftanstrengung auf ein subjektiv angenehmeres Maß reduziert; der Vorgesetzte, der bemerkt, wie er sich auf dem Weg vom Parkplatz in sein Büro körperlich und mental verändert; die Angestellte, die den Weg von A nach B als Erholung genießt oder sich nach der Heimkehr zuhause erst einmal 10 Minuten Zeit nimmt, sich liegend zu spüren und „anzukommen“ usw. Merksätze können die Beschäftigung mit gewünschten Verhaltensweisen erleichtern (siehe Kasten), um die Qualität der eigenen Zustände und Tätigkeiten immer neu auf das Notwendige und Eigentliche hin zu überprüfen. Ruhe im Physischen (Gelassenheit) ermöglicht Vertrauen im Psychischen Was kommt bei dieser Hinwendung zum KörperVerhalten heraus? Anlässe, das eigene KörperVerhalten, die körperlich vermittelten Erfahrungen wahrzunehmen und im Sinne der eingangs geschilderten „Grammatik“ qualitativ zu verbessern, ergeben sich zahllos. So kann bei vielen Gelegenheiten in der Psychotherapie wie im Alltag unmittelbar erlebt werden, dass erst einmal zur Ruhe kommen, sich tragen lassen, sich angenehmer zu erleben Voraussetzungen sind für neuartige, kreativere, gelassenere Denk- und Verhaltensweisen. Zu den möglichen Gewinnen gehört die wiederholbare Wahrnehmung, dass bereits Gedanken oder Gefühle körperlich erlebbare Zustandsveränderungen bewirken, auf die aber auch wieder reagiert werden kann. Ruhe und Gelassenheit im Physischen fördern Vertrauen im Psychischen: Vertrauen in die eigenen Kräfte, in die Stimmigkeit von Empfindungen und Gefühlen und die eigene Lernfähigkeit. Da jeder Mensch Es darf mir unter allen Umständen wohler werden! „Wohler“ heißt körperlich: „weiter, leichter“. Was braucht es, um anzukommen? (Bei jedweder Tätigkeit: ) Wie wenig braucht etwas? Kann ich mich vom Boden tragen lassen? Wie kann ich Boden als Widerstand nutzen? Wann bin ich so weit, etwas zu beginnen? Komme ich mit meiner Wahrnehmung bei einer Lageveränderung mit? Interessieren mich Fehler? Nichts macht nichts mit mir! Tab. 4: Auswahl anregender Merksätze im Alltag Zur Grammatik des KörperVerhaltens 1 | 2023 19 in seiner frühkindlichen Bewegungsentwicklung Erfahrungen sammelt, die in Auseinandersetzung mit der Schwerkraft, der eigenen Masse und dem Boden zum aufrechten Gang befähigen, kann an bereits vorhandene Ressourcen angeknüpft werden. Das Erforschen der „Grammatik des KörperVerhaltens“ mag eher „rational“ anmuten. Dies kann den „Prozess sinnlicher Selbstreflexivität“ jenen Menschen erleichtern, die ihren Gefühlen und der oft verblüffenden Körpersprachlichkeit ihrer Psyche abwehrend oder skeptisch gegenüber stehen. Dann käme dem hier vorgestellten Ansatz eine propädeutische Funktion für jede Körperpsychotherapie zu. Die wahrgenommene Qualität des körperlichen Seins ermöglicht eine gesunde und positive Beziehung zu sich selbst und zum Körper als Feld aller menschlichen Erfahrungen und Voraussetzung aller sozialen Beziehungen und zielgerichteten Handlungen. So kann der in unserer Kultur „zunehmenden Verdinglichung des gelebten Leibes zum instrumentalisierten und manipulierten Körper“ (Fuchs 2013) eine neue Lebensform entgegengesetzt werden. Literatur Bernstein, D. A., Borkovec, T. D. (1995): Entspannungstraining. Handbuch der „progressiven Muskelentspannung“ nach Jacobson. 7. Aufl. Pfeiffer, München Birbaumer, N., Schmidt, R. F. (1996): Biologische Psychologie. 3.Aufl. Springer, Berlin u. a., https: / / doi.org/ 10.1007/ 978-3-662-00789-1_1 Feldenkrais, M. (1994): Der Weg zum reifen Selbst. Phänomene menschlichen Verhaltens. Junfermann, Paderborn Feldenkrais, M. (1991): Das starke Selbst. Anleitung zur Spontaneität. 3. Aufl. Insel, Frankfurt/ M. Feldenkrais, M. (1987): Die Entdeckung des Selbstverständlichen. Suhrkamp, Frankfurt/ M. Feldenkrais, M. (1978): Bewusstheit durch Bewegung. Der aufrechte Gang. Suhrkamp, Frankfurt/ M. Fuchs, T. (2013): Zwischen Leib und Körper. In: Hähnel, M., Knaup, M. (Hrsg.): Leib und Leben. Perspektiven für eine neue Kultur der Körperlichkeit. WBG, Darmstadt, 82-93 Gindler, E. (1931): Vortrag anlässlich der Generalversammlung des Deutschen Gymnastikbundes. In: Ludwig, S. (2002): Elsa Gindler-- von ihrem Leben und Wirken, bearb. von M. Haag. Christians, Hamburg, 94-125 Jacoby, H. (1994): Jenseits von „Begabt“ und „Unbegabt“. Zweckmäßige Fragestellung und zweckmäßiges Verhalten-- Schlüssel für die Entfaltung des Menschen. 5. überarb. Aufl. Christians, Hamburg Heidenreich, T., Michalak, J. (Hrsg.) (2004): Achtsamkeit und Akzeptanz in der Psychotherapie. Dgvt, Tübingen Klinkenberg N. (2011): Vorwort und Nachwort. In: Jacobson, E.: Entspannung als Therapie. Progressive Relaxation in Theorie und Praxis. 7. Aufl. Klett-Cotta, Stuttgart, 3-9 und 209-218 Klinkenberg, N. (2007): Achtsamkeit in der Körperverhaltenstherapie. Ein Arbeitsbuch mit 20-Probiersituationen aus der Jacoby / Gindler- Arbeit. Klett-Cotta, Stuttgart Klinkenberg, N. (2005): Feldenkrais-Pädagogik und Körperverhaltenstherapie. Von Loeper, Karlsruhe Klinkenberg, N. (2004): Beziehung in der Körperverhaltenstherapie. Psychotherapie im Dialog 5 (4), 375-379, https: / / doi.org/ 10.1055/ s- 2004-828526 Klinkenberg, N. (2002a): Grundzüge einer Körperverhaltenstherapie. Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation 59, 164-170 Klinkenberg, N. (2002b): Moshé Feldenkrais und Heinrich Jacoby-- eine Begegnung. Schriftenreihe der Heinrich-Jacoby / Elsa Gindler-Stiftung, Berlin Klinkenberg, N. 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