eJournals körper tanz bewegung 13/2

körper tanz bewegung
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2195-4909
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/ktb2024.art09d
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2025
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Fachbeitrag: Künstlerisch-Systemische Therapie (KST)

41
2025
Fabian Chyle-Silvestri
Sandra Anklam
Thomas Reyer
Mit dem Ansatz Künstlerisch-Systemische Therapie (KST) beschreiben wir eine Synthese aus Interventionen der Systemischen Therapie, der Kreativtherapien und der künstlerisch-ästhetischen Praxis. Veränderungsprozesse werden innerhalb der KST gleichermaßen als therapeutische wie auch gestalterische Prozesse verstanden. Künstlerisches Gestalten ist immer veränderndes Handeln, das sowohl ein Ergebnis bzw. Werk als auch eine Erfahrung mit dem verändernden Prozess hervorbringt. Bei passender Rahmung des Prozesses im Sinne systemischer Therapie koppelt dieses Veränderungshandeln an die psychischen Prozesse an. Dies gelingt besonders wirksam, da ästhetisches Gestalten in jeder Form immer eine körperliche, „embodied“, Erfahrung ist, die Erleben und Veränderung auf unterschiedlichste Weisen unterstützt.
9_013_2025_2_0003
Fachbeitrag 58 körper-- tanz-- bewegung 13. Jg., S. 58-67 (2025) DOI 10.2378/ ktb2025.art09d © Ernst Reinhardt Verlag Künstlerisch-Systemische Therapie (KST) Körperorientierte, kunstbasierte und ko-kreative Entwicklungsprozesse Fabian Chyle-Silvestri, Sandra Anklam, Thomas Reyer Mit dem Ansatz Künstlerisch-Systemische Therapie (KST) beschreiben wir eine Synthese aus Interventionen der Systemischen Therapie, der Kreativtherapien und der künstlerisch-ästhetischen Praxis. Veränderungsprozesse werden innerhalb der KST gleichermaßen als therapeutische wie auch gestalterische Prozesse verstanden. Künstlerisches Gestalten ist immer veränderndes Handeln, das sowohl ein Ergebnis bzw. Werk als auch eine Erfahrung mit dem verändernden Prozess hervorbringt. Bei passender Rahmung des Prozesses im Sinne systemischer Therapie koppelt dieses Veränderungshandeln an die psychischen Prozesse an. Dies gelingt besonders wirksam, da ästhetisches Gestalten in jeder Form immer eine körperliche, „embodied“, Erfahrung ist, die Erleben und Veränderung auf unterschiedlichste Weisen unterstützt. Schlüsselbegriffe künstlerisch-systemisch, Systemische Therapie, Entwicklungsraum, Embodiment, Prozessorientierung, therapeutische Haltung Artistic-Systemic Therapy (KST). Body-Oriented, Arts-Based and Co-Creative Developmental Processes The Artistic-Systemic Therapy (KST) approach describes a synthesis of interventions from systemic therapy, creative arts therapies and artisticaesthetic practice. Within KST, processes of change and creative processes are understood as equally therapeutic. Artistic creation is always a transformative action that produces both a result/ artistic work, and an experience of the transformative process. If the process is appropriately framed in a systemic approach, this action of change is linked to psychological processes. Aesthetic action of any kind is always embodied, and supports change in a variety of ways, making KST an especially effective approach. Key words artistic-systemic, systemic therapy, potential space, embodiment, process orientation, therapeutic attitude Künstlerisch-Systemische Therapie 59 2 | 2025 „Es handelt sich darum zu finden, eintreten und sich ereignen zu lassen, was noch nicht da war.“ (Jacques Derrida) Prolog: Einstieg in den Prozess F rau S., 48 Jahre alt (Name geändert, das Einverständnis der Klientin liegt vor), steht vor der Entscheidung, ihre aktuelle Stelle zu kündigen. Sie ist unsicher über die damit verbundenen Veränderungen und Auswirkungen auf ihre Lebensbereiche wie Familie, Ehrenamt, Hobbys. Im telefonischen Vorgespräch beschreibt sie mir ihre Situation als unübersichtlich und unberechenbar. Frau S. bezeichnet sich selbst als „un-künstlerisch“, dennoch möchte sie eine zweistündige KST-Session vereinbaren, in der sie ihre Unsicherheit über Neuanfänge erkunden und Klarheit erhalten möchte. Frau S. betritt den Raum, in dem unter anderem auf einem Tisch Walnüsse zum Trocknen liegen, und beginnt ein Gespräch über ihren eigenen Walnussbaum, den sie im Garten habe. Ich greife diese Situation rasch auf und lade sie ein, die Walnüsse zu nutzen, um ihre aktuelle Situation symbolisch zu beschreiben. Sie greift mit beiden Händen in die Walnüsse und schiebt sie auf einen Haufen zusammen, den sie dann durcheinanderwirbelt. Dann lächelt sie und sagt: „Ungefähr so.“ Als nächstes bitte ich sie, die Walnüsse in eine für sie stimmige Ordnung zu bringen. Während sie die Nüsse legt, beobachte ich verschiedene Dynamiken bei Frau S.: Erst zögerlich und bedacht, dann aufgeregt und angetrieben; dazwischen hält sie für eine Weile inne, mir erscheint sie traurig. Nach ca. 20 Minuten erklärt sie ihr Tun für beendet. Nach einem Augenblick der stillen Betrachtung des Bildes schlage ich ihr vor, den Gestaltungsprozess noch einmal zu rekapitulieren - nicht in Worten, sondern körperlich in Haltung und Gestik. Daraufhin nimmt sie verschiedene Körperhaltungen und Abstände zur entstandenen Walnussskulptur ein. Ich begleite sie durch Spiegeln der Haltungen und frage weiter: „Und was kam dann? “ Daraus entstehen fünf verschiedene Positionen. Ich lasse Frau S. diese mehrfach hintereinander einnehmen, sodass daraus eine Art Choreografie entsteht. In einer anschließenden Werkbetrachtung frage ich sie nach Titelassoziationen zum Prozess und zum Schlussbild: „Baum“, „Weg mit Umwegen und Abzweigungen“, „Engpass“, „Chaos und Struktur“, „Wurzelwerk“. Während sie assoziiert, nimmt sie immer wieder Haltungen aus dem Bewegungsablauf ein. In der Reflexion beschreibt Frau S., dass es für sie nützlich gewesen sei, einfach anzufangen, und dass sich daraus ganz organisch die folgenden Schritte ergeben hätten. Der anschließende Bewegungsablauf habe ihr erlaubt, mithilfe ihres Körpergefühls immer wieder in bedeutsame Erfahrungsmomente einzutauchen. Ich frage nach vorläufigen Ideen zur Übertragung auf ihre Entscheidungssituation. Sie empfinde, dass der Akt des Gestaltens in Bewegung und Bild für sie sehr hilfreich gewesen sei und sie in ihrer Ent- Abb. 1: Abschluss-Bild von Frau S. 60 Chyle-Silvestri, Anklam, Reyer 2 | 2025 scheidung bestätige, ihre aktuelle Arbeitsstelle zu kündigen. Schlussendlich wundert sich Frau S., dass ihre Sorge, nicht künstlerisch tätig sein zu können, völlig in den Hintergrund getreten sei. Ich bitte sie zum Abschied, sich eine Walnuss auszusuchen, die sie an den Prozess erinnern könne. Frau S. meldete sich einige Wochen später und fragte eine weitere Session an: Sie habe ein Vorstellungsgespräch für eine neue Stelle und wolle ihre Zukunftsvision klären. Und ja - „ihre“ Walnuss begleite sie noch immer in ihrer Tasche. Künstlerische Formen in unterschiedlichsten Interaktionen Eine besondere Leistung der menschlichen Entwicklung ist es, dass sich Menschen für ihren künstlerischen Ausdruck sehr viele unterschiedliche künstlerische Formen gesucht haben. Und in allen „etablierten“ Kunstsparten wurden bereits in früheren Epochen Ideen geäußert, Kunst könne die Menschen nicht nur entwickeln und bilden, sondern auch heilen (Heimes 2010). Man könnte mutmaßen, dass die historisch frühe Nutzung von Malerei, Skulpturen, Rhythmus, Gesang und Tanz für rituelle und spirituelle Zwecke auch Zugänge zu besonderen Kräften bietet, die in künstlerischen Formen verborgen sind. Das ist in der Gegenwart nicht weniger relevant: Ästhetische und gestalterische Formen und Prozesse zeichnen sich durch einen spartenlosgelösten und intermedialen Zugang aus (Jahn / Sinapius 2015) - keine Kunstausstellung ohne die Verschmelzung von Raumgestaltung, Medienkunst und zeitgenössischer Choreografie; kein TikTok- Video, das nicht von der Synergie von Tanz, Musik, Performance und Kameraführung lebt; kein Flash-Mob, der nicht die spontane gestalterisch-performative Kraft und den körperlichen Ausdruck nutzt. Der Zugang zu künstlerischgestalterischen Prozessen scheint heute niederschwellig auch im gesellschaftlichen Miteinander verankert zu sein und seine Kraft im Sinne der Vergemeinschaftung zu entfalten. Egal, in welches Zeitalter man blickt: Künstlerisches Gestalten ist per se proaktiv, per se körperlich und ist immer eine Bewegung von A- nach B - von Ruhe zu Aktion, die die Gestalter: in zudem mit konkreten Artefakten beschenkt, nämlich einem Ergebnis und einer Erfahrung. Und immer ist dies ein Prozess der Veränderung von etwas. Dieses Potenzial zur Förderung von Veränderungsprozessen steht konzeptionell im Mittelpunkt der Künstlerisch- Systemischen Therapie (KST). Im Folgenden wollen wir die KST als körperbasiertes und kunstanaloges therapeutisches Format vorstellen. Uns geht es nicht um einen Vergleich mit bestehenden therapeutischen Ansätzen, sondern um die Erweiterung des vorhandenen Repertoires von körperorientierten Therapeut: innen und Berater: innen, die gestalterische Prozesse jedweder Art nutzen wollen. Für uns sind therapeutische Prozesse keine Verordnungen, sondern Ko-Kreationen, daher ist uns wichtig, dieses Verständnis parallel zu gesellschaftlichen, kulturellen und ästhetischen Entwicklungen zu reflektieren und kontinuierlich anzupassen. KST - Systeme gestalten und in Bewegung bringen Künstlerisch-Systemische Therapie (KST) ist eine Synthese aus Interventionen der Systemischen Therapie, der Kreativtherapien und der künstlerisch-ästhetischen Praxis. Theorie und Praxis der KST wird seit 2015 kontinuierlich von dem systemischen Lehrtherapeuten Thomas Reyer, der Theatertherapeutin und systemischen Supervisorin Sandra Anklam und dem Tanz- und Bewegungstherapeuten Fabian Chyle- Silvestri im Kontext der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW entwickelt. Künstlerisch-Systemische Therapie 61 2 | 2025 Veränderungsprozesse werden innerhalb der KST gleichermaßen als therapeutische wie auch gestalterische Prozesse verstanden (siehe auch Reyer 2024). Künstlerisch-systemische Therapeut: innen begleiten innerhalb eines psychotherapeutischen Settings ihre Klient: innen ressourcenorientiert in persönlichen Krisensituationen bzw. psychosozialen Fragestellungen und betrachten den individuellen Suchprozess als körperliche und ästhetische, sogar choreografische Gestaltungsaufgabe. Sie suchen nach Wegen, ihre Klient: innen als kreative Gestalter: innen ihres eigenen Entwicklungsprozesses zu befähigen. In der künstlerisch-systemischen Praxis wird deutlich, dass die Klient: innen mit unterschiedlichen Sinnen und Ressourcen aktiviert und in besonderem Maße zu einem ganzheitlichen, synästhetischen und nachhaltigen Zugang zum therapeutischen Prozess unterstützt werden. Die KST verknüpft das Prozessverständnis von körperbasierten, künstlerischen bzw. kreativen Prozessen auf Augenhöhe mit dem Prozessverständnis Systemischer Therapie zum Konzept der Künstlerisch-Systemischen Therapie. In der systemischen Praxis geht es vor allem um ein Prozessverständnis, das die Eigendynamik komplexer Systeme mitdenkt. Der Handlungsspielraum für externe Prozessbegleiter: innen umfasst daher kein direktes „Eingreifen“, sondern besteht aus Impulsen mit Irritationspotenzial, so genannten Interventionen, zur Aktivierung passender Veränderungen innerhalb eines vereinbarten, lösungsbezogenen Rahmens. Künstlerische Therapien können hiervon profitieren, da hier großer Wert gelegt wird auf eine transparente und für die Klient: innen zielführende Vereinbarung über Themen, Anliegen, Formen, Rollen etc. (als so genannter „Kontrakt“) sowie auf einen Therapeut: innen-Klient: innen-Kontakt auf Augenhöhe ohne vermeintliche Expert: innenratschläge. Die Wirkung der Interventionen entfaltet sich zwischen den Sitzungen. Wir verweisen hier auf grundlegende Einführungen zur systemischen Beratung und Therapie (von Schlippe / Schweitzer 1998 oder Schwing / Fryszer 2018). In der Podcast-Folge „Grundsätze systemischer Praxis“ stellt Reyer (2022) wesentliche konzeptionelle Bestandteile systemischer Arbeit vor. Diese werden gruppiert nach „Auffassung von Systemprozessen“, „Auffassung von Beratungsprozessen“ und „Heuristik für intervenierendes Handeln“. Im systemischen Verständnis stellt Therapie eine Sonderform von Beratungsprozessen mit einer spezifischen Themensetzung und Veränderungsanliegen dar. Aus diesen Überlegungen definieren wir KST wie folgt: Künstlerisch-Systemische Therapie (KST) ist therapeutisch wirksames Intervenieren in einem ästhetisch (oder auch: künstlerisch-medial) gestalteten Entwicklungsraum unter einem systemischen Prozess- und Interventionsverständnis. Die KST bedient sich nicht nur „künstlerischer Mittel“, sondern stellt ein kunstanaloges (Dietrich et al. 2018) und körperorientiertes (Storch et al. 2010) Prozessverständnis in den Mittelpunkt des therapeutischen Entwicklungsprozesses. Die kunstanaloge Praxis bezieht alle künstlerischen Formen, Akte, Disziplinen mit ein (Freygarten / Strunk 2017) und verschreibt sich sowohl der Intermodalität, d. h. der Nutzung unterschiedlicher Sinnesmodalitäten, als auch der Intermedialität durch Kopplung unterschiedlicher künstlerischer Formen. Daraus ergeben sich neue und dem Moment entspringende Interventionen, die das systemische, künstlerische und kreativtherapeutische Format in alle Richtungen erweitern können. Gleichzeitig wird das methodische Repertoire der Systemischen Praxis wesentlich erweitert, indem es künstlerische Prozesse einschließt. Die KST räumt dem Prozessgeschehen eine zentrale Rolle ein, nicht so sehr der jeweiligen Methode oder dem Ergebnis oder einer „Lösung“. Im systemischen Verständnis verlaufen 62 Chyle-Silvestri, Anklam, Reyer 2 | 2025 Entwicklungsprozesse nie linear, sondern nichtlinear und damit nicht schrittweise planbar (Eberhart/ Knill 2010) - das Prozesshafte drückt sich sogar gerade durch diese Nicht-Linearität aus. Damit wird die Annahme - und zuweilen auch die Sehnsucht, auf direktem Weg von A nach B zu gelangen, sowohl in künstlerischen als auch in therapeutischen Prozessen in der Regel enttäuscht. Dagegen bietet die innere Haltung, dass Umwege immer auch die Ortskenntnis erhöhen (nach Kurt Tucholsky, ohne Quelle), die Deutung an, dass Scheitern, Rück- und Seitenschritte zu sehr stimmigen Ergebnissen führen, da sie aus einem relevanten Lernprozess folgen. Das kann für alle an diesem Prozess Beteiligten gleichermaßen irritierend wie entlastend sein. KST und therapeutische Wirkfaktoren Im aktuellen Diskurs zu den Wirkfaktoren der künstlerischen Therapien werden zumeist drei Bereiche unterschieden (de Witte et al. 2021): 1. allgemeine Faktoren, die bei allen (psycho-)therapeutischen Bemühungen ihre Wirkung entfalten können, wie z. B. die therapeutische Beziehung 2. gemeinsame Faktoren der Künstlerischen Therapien, wie z. B. ästhetische Erfahrung 3. spezifische Faktoren der jeweiligen künstlerisch-therapeutischen Disziplin, wie z. B. ästhetische Distanz in der Theatertherapie Es ist zu mutmaßen, dass sich das Spektrum insbesondere der spezifischen Faktoren in der KST erweitert, wenn von unterschiedlichen Disziplinen Gebrauch gemacht wird. Disziplinspezifische Faktoren, wie z. B. die taktile Qualität in der Kunsttherapie (de Witte et al. 2021), können in Verbindung mit dem Verkörpern innerer Prozesse aus der Tanztherapie bei dem intermedialen und disziplinübergreifenden Ansatz wie der KST potenziell zu einem erweiterten Spektrum der Wirkfaktoren führen. KST-Interventionen haben immer körperbasierte Aspekte, da alle Interventionen mit körperlichem Handeln im Gestalterischen sowie ästhetischen Erfahrungsmomenten verbunden sind. Der von Chyle und Dornberg (2019) explizierte Zusammenhang zwischen körperlichen Gestaltungsparametern und Ebenen des Embodiments in Tanz- und Bewegungstherapie wird in der KST über den intermedialen und intermodalen Zugang erweitert. Dies vergrößert das Interventionsspektrum der KST-Therapeut: innen und natürlich auch die Dichte an sinnlich-ästhetischer Erfahrungen der KST-Klient: innen. KST als nicht-heilkundliche Psychotherapie Die heilkundliche Psychotherapie steht im klinischen Kontext und geht von einer Diagnose aus, die die Symptomlage der Patient: innen in Begriff und Kennzahl zusammenfasst und daraus therapeutische Schritte ableiten lässt, die der Beseitigung der diagnostizierten Symptome dienen (Dilling et al. 2015) - dies wird als Heilbehandlung aufgefasst. Die KST grenzt sich von der heilkundlichen Psychotherapie ab und verortet sich als nicht-heilkundlich. Im Sinne der Systemischen Therapie bietet die KST keine „Heilung“, sondern einen Entwicklungsraum, der die Handlungsfähigkeit der Klient: innen wiederherstellen oder erweitern hilft - auch im Umgang mit ggf. diagnostiziertem Leiden. Der künstlerische Prozess eröffnet hier viele hilfreiche Optionen, die allerdings nicht als Kernziel die „Bekämpfung“ der Symptome haben. Und doch kann das Abklingen der Symptomlage auch ein Ergebnis der KST sein. Das Konzept des Entwicklungsraums lehnt sich an den „Potential Space“ von Winnicott (2005) an. Künstlerisch-Systemische Therapie 63 2 | 2025 Phasen einer Arbeitseinheit in der KST Um eine ästhetische Arbeitsform zu etablieren, die gleichzeitig einen therapeutischen Kontrakt im systemischen Verständnis voraussetzt, folgen wir einem Phasenschema, das hilft, die notwendigen Aspekte zu ordnen und anschlussfähig anzubieten. Die fünf Phasen werden im Folgenden dargestellt. 1. Phase: Beziehungsaufbau In der Kontaktphase sollen vier Aspekte etabliert werden, die für den gesamten Prozess bedeutsam sind und körperlich, ko-kreativ und gestalterisch gedacht werden: Mattering (das Erleben von Wichtigkeit/ Bedeutsamkeit für andere): Für die Klient: in ist es hilfreich, über die therapeutische Haltung ein Gefühl von Bedeutsamkeit zu erfahren - „für die Welt“ und im Kontakt zu anderen Menschen (nach Stangl 2023 mit Bewusstheit, Wichtigkeit und Vertrauen). Pacing / Joining (Anschlussfähigkeit zur Wirklichkeit der Klient: innen bahnen): Dies kann das aktive Beziehung-Knüpfen durch den / die Therapeut: in bedeuten; gleichzeitig kennzeichnet es eine therapeutische Haltung, mit der Klient: innen in ihren subjektiven Lebenswirklichkeiten „abgeholt“ und in Wertvorstellungen und Interaktionsverhalten bewertungsfrei respektiert werden. Rapport: Ergebniszustand eines erfolgreichen Pacings; ein Sich-Einlassen und Aufeinander-Beziehen auf körpersprachlicher, emotionaler oder geistiger Ebene. Im therapeutischen Setting ist damit ein kooperatives Arbeitsbündnis mit dem Klient: innensystem gewissermaßen auf Augenhöhe hergestellt. Leading: Mit dem gelungenen Rapport kann der/ die Therapeut: in anschlussfähig etwas Neues in die Interaktion einbringen, zum Beispiel die Führung übernehmen und Themen oder Richtungen zu ändern. Dies kann auch eine methodische oder inhaltliche Intervention sein, um die bisherige Interaktion oder vorherrschende Deutungsmuster zu irritieren und damit neue Erfahrungen oder Sichtweisen anzubieten. 2. Phase: Anliegen aufnehmen und Kontrakt formulieren Anliegen: Ein therapeutischer Prozess geht plausibel von einem Therapieanlass aus. Dieser kann von den Klient: innen für die Formulierung eines sinnstiftenden Veränderungsanliegens genutzt werden, in dem der wesentliche, subjektiv gewünschte Unterschied zum bisherigen Erleben erkennbar wird. Dieser Schritt nimmt die Klient: innen in die Verantwortung für ihre eigene Entwicklung. Therapeutischer Auftrag und Kontrakt: Auf Grundlage dieses (vorläufigen) Veränderungsanliegens kann der/ die Therapeut: in zum / zur Unterstützer: in im anstehenden Entwicklungsprozess „ernannt“ werden, indem er/ sie einen therapeutischen Auftrag erfragt. Dieser kann zum therapeutischen Kontrakt erweitert werden: eine ausdrückliche Vereinbarung über die therapeutische Hilfestellung, in der Ziele, Teilnehmer: innen, Rollen, Arbeitsrahmen, Zeiten / Dauer und Bedingungen vorläufig benannt sind (von Schlippe / Schweitzer 1998). Wir betonen die Vorläufigkeit, da erste relevante Veränderungen möglicherweise eine Neufassung der Ziele, des Auftrags und des Kontrakts erfordern können. 3. Phase: Intervenieren im Entwicklungsraum Eine systemische Intervention ist ein auf Grundlage eigener Hypothesen gestaltetes Angebot eine: r Therapeut: in an einen oder mehrere Klient: innen, um eine neue Sichtweise, Verhaltensweise oder Erlebensweise zu erhalten (so definiert von Anklam et al. 2018). In der KST besteht dieses Angebot darin, den Klient: innen ein individuell vorbereitetes Setting mit einer Anliegen-bezogenen Aufgabenstellung in einer künstlerischen Form zur Verfügung zu stellen. Setting vorbereiten, Übergang zur Intervention: Die subjektive Lebenswirklichkeit von Kli- 64 Chyle-Silvestri, Anklam, Reyer 2 | 2025 ent: innen lässt sich prinzipiell nie objektiv erfassen (von Foerster/ von Glasersfeld 1999). Daher bilden Systemische Therapeut: innen Hypothesen über die Situation und Anliegen der Klient: innen unter Rücksichtnahme auf deren Kontexte, um mit ihrer Hilfe die subjektiven Zusammenhänge und Muster nutzbar zu machen: z. B. mit Hypothesen über den biografischen und systemischen Kontext, Hypothesen über „Muster“, d. h. Regelhaftigkeiten in Interaktionen und Bedeutungsgebungen sowie Hypothesen zur Auswahl einer anregenden und anschlussfähigen künstlerischen Form. Intervention „erfinden“ und doppelte Rahmung: Die daraus entworfene künstlerische Form, Materialvorgabe und Aufgabenstellung soll eben nicht einer „direkten Lösungskonstruktion“ dienen, sondern einen Gestaltungsanlass bieten, der einen auf Grundlage der Hypothesen stimmigen Erfahrungsraum anbietet. Hier ist insbesondere eine „doppelte Rahmung“ zu beachten, d. h. gleichzeitig den Bezug zum Anliegen und Kontrakt zu konstruieren sowie die künstlerische Form zu etablieren. Dadurch wird das gleichzeitig therapeutische sowie künstlerische Setting gefestigt. Setting inszenieren und begleiten: Die Klient: innen werden in die Gestaltungsphase eingeladen, indem ihnen die künstlerische Form, Material und Aufgabenstellung vorgestellt werden. Sie agieren nun als Künstler: innen ihres eigenen Prozesses. Um ihnen dort maximalen Freiraum und Gestaltungsraum zu bieten, wechseln die KS-Therapeut: innen hier in eine Arbeitsform einer/ s Zeug: in, d. h. sie unterstützen das Agieren ihrer Klient: innen durch ihre neugierige, wertschätzende Präsenz und „Raum- Halten“ (Mayer-Ostrow 2006). Dies fördert sowohl das Mattering als auch die Fokussierung auf den Prozess. 4. Phase: Würdigung: Werkbetrachtung und Sharing Die Klient: innen werden am Ende zum Verlassen der Gestaltungsphase begleitet. Hier findet nun die bewusste Wahrnehmung statt, dass eine relevante Prozessphase zu einem Abschluss gekommen ist. Gemeinsames Innehalten und Betrachten dient der Würdigung des Prozesses, des entstandenen Werkes und des damit verbundenen Erlebens für alle Beteiligten. „Sharing“ ist ein Begriff aus dem Psychodrama, der das Mitteilen subjektiver Erfahrungen und Gefühle in Bezug auf das Erlebte beschreibt. Hier erfolgt keine Deutung oder Interpretation des Erlebten, sondern eine gemeinsame Beschreibung und Reflexion von Prozess und Werk aus ästhetischer Perspektive, entweder in einer sprachlichen Form oder auch in einer künstlerischen Form, die anschlussfähig zum Prozess erscheint. 5. Phase: Abschluss: Prozessreflexion und Transfer Zum Abschluss der Session erfolgt eine gemeinsame Prozessanalyse: Was war an dieser Prozessphase bemerkenswert, anschlussfähig, überraschend, vertraut? Welche Ressourcen und Möglichkeiten wurden deutlich? Welche ersten Ideen für einen Transfer, für Analogiebildung, weiterführende Handlungen, Veränderungen, Wirkungserwartungen etc. zeigen sich? Erst hier wird wieder explizit auf Veränderungsanliegen und Kontrakt Bezug genommen; in der Interventionsphase hätte dies eine Verengung des Gestaltungsraums bedeuten können. Entwicklungsräume für Therapeut: innen Der KST liegt eine ko-kreative Haltung zugrunde: Bedeutsame Erfahrungen werden situativ gestaltet, verkörpert, bewegt, prolongiert und verwandelt. Dies erfordert von den Therapeut: innen, sich auf Prozesse der Instant-Composition einzulassen, d. h. mit allem, was der interpersonelle Moment bietet, um gestalterisch, ästhetisch und körperlich wirken zu können. Die Deutungshoheit bleibt immer bei den Klient: innen, Künstlerisch-Systemische Therapie 65 2 | 2025 daher erfordert dies von den Therapeut: innen ein hohes Maß der Qualitäten, die künstlerische Prozesse ohnehin erfordern: Offenheit, Neugierde, Fehlerfreundlichkeit - und den Mut, sich gemeinsam mit den Klient: innen durch unplanbare Gestaltungs- und Verkörperungsprozesse zu bewegen. Diese therapeutische Haltung und Methodik einzuüben, braucht Zeit und eigenen Entwicklungsraum. Künstlerisch-Systemische Therapie kann in einer zweieinhalbjährigen Weiterbildung an der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW in Remscheid erlernt werden. Von der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) ist sie als Therapie-Aufbau-Weiterbildung zertifiziert. Epilog: Manchmal ist das Ende der Anfang Beziehungsaufbau Frau S. möchte in ihrer zweiten Session ihre beruflichen Zukunftsvisionen klären. Anlass ist ein bevorstehendes Vorstellungsgespräch. Anders als beim ersten Treffen benennt Frau S. ihr Anliegen direkt: Ihr sei sehr klar, dass sie etwas in ihrem Leben verändern möchte, sie wisse aber noch nicht, was. Der rote Faden sei ihr abhandengekommen. Sie hat beschriftete Kärtchen mitgebracht, die Ausgangspunkt für die KST-Session sein sollen: 1. „Berufliche Zukunftsimpulse“ (mit gemaltem Luftballon); 2. „Glück“; 3. „Möglichkeit“; 4. „Was Neues“; 5. „Was anderes“. Anliegen aufnehmen und Kontrakt formulieren Im Gespräch konkretisiert sie ihr Anliegen: Sie möchte in der heutigen KST-Session auf die Suche nach ihrem roten Faden gehen. Sie gibt mir Auftrag und Erlaubnis, sie durch ein künstlerisches Angebot bei dieser Suche zu unterstützen. Intervenieren im Entwicklungsraum Ich stelle Frau S. verschiedene Bänder und Kordeln zur Verfügung. Ich folge hier meiner Hypothese, dass sie in den Motiven, die sie auf ihren Karten mitgebracht hat, einen Unterschied zu ihrer bisherigen Herangehensweise fordert. Mit der Wahl eines neuen Mediums kann ich bereits einen Teil ihres Anliegens aufgreifen. Gleichzeitig nehme ich ihre Metapher des gesuchten „roten Fadens“ auf und biete ihr ein konkretes Objekt als Gestaltungsanlass an. Frau S. betrachtet und betastet zunächst die verschiedenen Kordeln und fragt dann: „Und jetzt? Was soll ich damit tun? “ Ich bitte sie, ihrer Intuition zu vertrauen und sich für die nächsten 20 Minuten in einen offenen Gestaltungsprozess mit dem Material zu begeben. Nach einem kurzen Zögern greift sie ihre Karten, verteilt diese am Boden und entrollt einige Kordeln. Jetzt folgt eine konzentrierte, stille Phase, in der Frau S. unterschiedliche Verbindungslinien zwischen den Karten legt, manchmal kopfschüttelnd verwirft und wieder umgestaltet. Dann schaut sie sich im Raum um und fragt, ob sie auch andere Materialien verwenden darf. Hier zögere ich kurz, weil ich die Sorge habe, dass sie möglicherweise nun sehr viel Material nutzt und die gerade entstandene Reduktion und Klarheit im Bild „verwässert“. Ich stimme dennoch zu, weil ich ihr den größtmöglichen Gestaltungsraum ermöglichen will. Frau S. entscheidet sich sehr gezielt für wenige andere Materialien (weitere leere Karten, Bausteine, Bildkarten) und fügt der Karte „Glück“ noch zwei Herzen sowie das Wort „Liebe“ hinzu. Außerdem wählt sie ein weiteres Kärtchen, auf das sie „mit Plus“ schreibt und das sie unter die Karte „Berufliche Zukunftsimpulse“ mit dem Luftballon legt. Nach ca. 15 Minuten erklärt sie ihre Gestaltung für beendet. Ich bitte sie, um ihr Werk auf dem Boden herumzugehen und sich kurz mit jedem Element körperlich zu verbinden und ggf. eine Bewegung oder ein Wort entstehen zu lassen. Hieraus entsteht eine Art „geloopter Tanz“: Sie be- 66 Chyle-Silvestri, Anklam, Reyer 2 | 2025 wegt sich mehrfach und organisch verbunden von Station zu Station in fließenden Bewegungen, hält manchmal inne und lässt einzelne Worte kommen. An der Station mit der Karte, auf der die Herzen gemalt sind, bleibt sie mit einem Lächeln in einer Selbstumarmung stehen und sagt: „Hier ist das Ende und der Anfang.“ Würdigung: Werkbetrachtung und Sharing Wir betrachten gemeinsam ihre Arbeit. Ich stelle Fragen zum Prozess: „Wie ist es Ihnen ergangen? Gab es Stolpersteine? Flow-Momente? Wie geht es Ihnen jetzt, wenn Sie das Bild anschauen? Was fällt Ihnen auf? Gibt es ein Zentrum, Verdichtungen, Leerstellen? “ Sie beschreibt den Prozess als vielfältig und komplex. Zu Beginn habe sie keine Idee gehabt, was sie mit dem Material anfangen solle, doch dann habe sie „einfach gemacht, ohne zu denken“, und das habe ihr Freude bereitet. Überrascht sei sie über die Klarheit, mit der die Karte „Glück“ danach „gerufen“ habe, mit „Liebe“ ergänzt zu werden. Ihren Tanz beschreibt sie als lustvoll und leicht und sie freue sich über ihren Schlusssatz: „Hier ist das Ende und der Anfang“. Abschluss: Prozessreflexion und Transfer Wir nehmen Abstand zum Gestaltungsraum. Ich stelle ihr einige Fragen: „Was war für Sie an der Gestaltungsphase bemerkenswert, anschlussfähig, überraschend? Welche Ressourcen und Möglichkeiten wurden deutlich? Welche ersten Ideen haben Sie für einen Transfer auf Ihre Situation? “ Frau S. beschreibt, dass für sie überraschend deutlich geworden sei, dass ihre berufliche Zukunftsperspektive definitiv nachrangig sei und dass es wohl eher um private Entwicklungen gehe. Sie nimmt die Karte, auf der „mit Plus“ steht, und sagt lächelnd: „Hier fehlt noch was.“ Ohne zu zögern schreibt sie zu jedem Buchstaben des Wortes „Plus“ ein Wort: P-aar - L-iebe - U-nerschrockenheit - S-tabilität. Sie betrachtet die Karte - und ist sichtlich zufrieden über ihr Ergebnis der Session. Literatur Anklam, S.; Meyer, V., Reyer, T. (2018): Didaktik und Methodik in der Theaterpädagogik. Szenisch-Systemisch: Eine Frage der Haltung. Friedrich Verlag, Seelze Chyle, F., Dornberg, M. (2019): Intervention, Verkörperung und Bedeutung. In: Schultz, C., Schoch, K. (Hrsg.): In/ ter/ ven/ tion in mit durch Kunst. No.5 Publikationsreihe Kunst + Forschung. HKS, Ottersberg Dietrich, D. J., Gnägi-Dietrich, N. B., Knill, P. J. (2018): Anwendung von kunstorientierten Methoden in der systemischen Praxis. Kontext 49 (1), 6-22, https: / / doi.org/ 10.13109/ kont.2018.49.1.6 Dilling, H., Mombour, W., Schmidt, M. H., WHO (Hrsg.) (2015): Internationale Klassifikation psychischer Störungen: ICD-10 Kapitel V (F) - Klinisch-diagnostische Leitlinien. Hogrefe, Göttingen Eberhart, H., Knill, P. J. (2010): Lösungskunst: Lehrbuch der kunst- und ressourcenorientierten Arbeit. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, https: / / doi.org/ 10.13109/ 9783666401596 von Foerster, H., von Glasersfeld, E. (1999): Wie wir uns erfinden. Carl-Auer-Systeme, Heidelberg Freygarten, S., Strunk, M. (2017): Komplementäre künstlerische Strategien. Ein Handbuch für Künstlerinnen, Berater und Multiplikatoren in Veränderungs- und Bildungsprozessen. University Press, Berlin / Hamburg Heimes, S. (2010): Künstlerische Therapien. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, https: / / doi. org/ 10.36198/ 9783838533971 Jahn, H., Sinapius, P. (Hrsg.) (2015): Transformation. Künstlerische Arbeit in Veränderungsprozessen. Grundlagen und Konzepte. University Press, Berlin / Hamburg Mayer-Ostrow, J. (2006): Authentic Movement und die Kunst Zeuge zu sein. In Zeitschrift für Tanztherapie - Körperpsychotherapie und Kreativtherapie 13 (23), 21-26 Reyer, T. (2024): Künstlerisch-Systemische Therapie (KST). In: kuenstlerisch-systemisch.de, 8.12.2024 Reyer, T. (2022): Grundsätze Systemischer Praxis in Beratung, Therapie, Supervision & Coaching. In: Podcast „GedankenStich“, Folge vom 18.2.2022, audio.threyer.de Künstlerisch-Systemische Therapie 67 2 | 2025 von Schlippe, A., Schweitzer, J. (1998): Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen Schwing, R., Fryszer, A. (2018): Systemisches Handwerk. Werkzeug für die Praxis. 9. Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen Stangl, W. (2023): Mattering. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik. In: lexikon.stangl. eu/ 35013/ mattering, 8.12.2024 Storch, M., Cantieni, B., Hüther, G., Tschacher, W. (2010): Embodiment - Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen. Hans Huber, Bern Winnicott, D. W. (2005): Playing and reality. 2.-Aufl. Routledge, Oxfordshire de Witte, M., Orkibi, H., Zarate, R., Karkou, V., Sajnani, N., Malhotra, B., Ho, R. T. H., Kaimal, G., Baker, F. A., Koch, S. C. (2021): From therapeutic factors to mechanisms of change in the creative arts therapies: A scoping review. Frontiers of Psychology 12, 678397, https: / / doi. org/ 10.3389/ fpsyg.2021.678397 Sandra Anklam Diplom- und Theaterpädagogin, Systemische Supervisorin, Theater- und Tanztherapeutin. Fachbereichsleiterin Systemische Theaterpädagogik an der Akademie der Kulturellen Bildung mit Lehrschwerpunkten Künstlerisch-Systemische Therapie, Performance. Dr. Thomas Reyer Systemischer Lehrtherapeut (DGSF) und Organisationspsychologe, Fachbereichsleiter für Sozialpsychologie & Beratung an der Akademie der Kulturellen Bildung, Lehrschwerpunkte Systemische Beratung, Künstlerisch-Systemische Therapie, systemische Didaktik. Dr. Fabian Chyle-Silvestri Tanztherapeut (BTD), Supervisor (BTD), Choreograf, Tanzvermittler, Heilpraktiker für Psychotherapie (HP) und DanceAbility Master Teacher. Professur für Tanz/ Bewegungstherapie und Studiengangsleiter MA Tanz/ Bewegungstherapie an der SRH Heidelberg. ✉ Akademie der Kulturellen Bildung Küppelstein 34 | D-42857 Remscheid https: / / kuenstlerisch-systemisch.de