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Editorial

Monika Feist-Ortmanns, Michael Macsenaere

Abstract


Liebe Leserinnen und Leser,
es wurde allerhöchste Zeit für ein Themenheft zu diesen besonders belasteten Familiensystemen! Suchtkranke und psychisch kranke Menschen und ihre Familien werden nach wie vor in der Öffentlichkeit stigmatisiert und sind (teils intersektioneller) Diskriminierung ausgesetzt. Nach wie vor gehen ihre Bedarfe noch zu oft zwischen den ungeklärten Zuständigkeiten der Hilfesysteme und der unüberwindbar wirkenden Versäulung der einzelnen Leistungsbereiche verloren. Doch es gibt positive Signale: Neben zahlreichen Angeboten und Verbünden, die bereits unter den jetzigen Bedingungen Wege gefunden haben, qualitative Arbeit zu erbringen, hat die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kinder psychisch und suchtkranker Eltern im Auftrag des Bundestages zu Beginn des Jahres 2020 einen Abschlussbericht mit 19 Empfehlungen zur Verbesserung der Versorgungssituation an die Bundesregierung übergeben. Dessen Einfluss ist dem Referentenentwurf für die anstehende SGB-VIII-Novellierung deutlich anzumerken. Dieser Schritt macht Hoffnung, dass auch die übrigen Ressorts den Weg für eine erleichterte Kooperation und Leistungserbringung ebnen. Doch nicht nur die politische Ebene ist gefragt: Auch die Haltung der Fachkräfte, das Engagement in der Forschungslandschaft und die Bereitschaft der Öffentlichkeit, sich von normativen Konzepten richtiger Elternschaft zu lösen, werden mitentscheidend für den Weg sein, diesen Familien die (Zugänge zu) Hilfen zu ermöglichen, die sie benötigen und sich wünschen.

Volltext:

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/uj2021.art25d