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Empirische Arbeit: Ich-Flexibilität als Schutzfaktor bei Misshandlung im AMIS-Projekt

Lars O. White, Mona Katharina Sprengeler, Charlotte Schulz, Jan Keil, Susan Sierau, Andrea Schlesier-Michel, Kai von Klitzing, Franziska Schlensog-Schuster

Abstract


Manche von Kindesmisshandlung betroffene Kinder und Jugendliche zeigen trotz belastenden Lebenserfahrungen eine weitestgehend gesunde Entwicklung. Ich-Flexibilität gilt als wichtige Eigenschaft, um Adversität zu bewältigen. Die vorliegende Studie untersucht, inwiefern Ich-Flexibilität die Kriterien eines promotiven Faktors im Falle des Vorliegens von Misshandlungserfahrungen erfüllt. Die Analysen umfassten 555 Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 16 Jahren (MAlter=9.89 Jahre, 47,9% weiblich). Bei n=199 Kindern und Jugendlichen wurde mindestens ein Misshandlungsereignis festgestellt. Ich-Flexibilität wurde im Lehrerbericht, internalisierende und externalisierende Symptome des Kindes im Bezugspersonenbericht erfasst. Sowohl bei externalisierenden als auch bei internalisierenden Symptomen erwies sich Ich-Flexibilität als promotiv. Jedoch wirkte die Ich-Flexibilität im Falle internalisierender Symptome bis einschließlich des mittleren Kindesalters eher schützend, aber ab dem Jugendalter eher kompensatorisch. Bei externalisierenden Symptomen kompensierte dagegen die Ich-Flexibilität über die gesamte Altersspanne für den Misshandlungseinfluss. Unsere Ergebnisse deuten an, dass die Qualität der promotiven Funktion von Ich-Flexibilität womöglich altersabhängig variiert.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/peu2023.art03d

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